Hi!
Ach ja, die weit verbreitete, völlig undifferenzierte
Deutschlandfeindlichkeit 
Hi Levay,
als deutsche Bürgerin bin ich noch niemals
„deutschlandfeindlich“ gewesen, im Gegenteil!
Im Grunde sind wir mit den Meinungen garnicht so weit
auseinander.
Nur diese Unterstellung zu Beginn Deines Postings - das kann
ich im Moment nicht nachvollziehen.
Naja, Dein Posting legte die Interpretation schon ein wenig nahe…
Ich denke jedoch genauso. In kaum einem Land der Welt wird so rechthaberisch gefahren wie in D.
Allerdings sind in kaum einem Land die Fahrzeuge so gut gewartet und modern, so dass Unfaelle zumeist glimpflich ausgehen.
Hinzu kommt, dass der Deutsche dann doch lieber bremst wenn es hart auf hart geht, anstatt sein chickes Auto, das er sich eigentlich nicht leisten kann, zu beschaedigen…
Leider ist es (insbesondere in Deutschland) üblich, auf seinem
„Recht“ im Strassenverkehr zu bestehen - egal, ob es in der
augenblicklichen Situation sinnvoll ist oder nicht.
Nur: Reinfahten ist ja eben kein „Recht“, also auch nix,
worauf man bestehen kann. Abgesehen davon: Meine Erfahrungen
sind ganz anders als deine, eigenartig, dabei wohne und fahre
auch ich in Deutschland.
Fährst Du auch hin und wieder im südlichen Europa?
Wenn ich mich einmischen darf (habe ich ja eh schon), ich fahre in vielen Laendern, so auch in Suedeuropa. Und das nicht nur vom Hotel zum Strand.
Daher denke ich schon, einen vernuenftigen Vergleich anstellen zu koennen.
Ich fahre sehr gerne Auto. In D besonders gerne nachts, wenn die Schlafmuetzen und Oberlehrer den Schlaf der Gerechten halten und mich nicht mit ihren Erziehungsmassnahmen zu gaengeln versuchen.
Auch fahre ich gerne in Italien. Nachts, wenn die Polizei schlaeft oder im Sueden, wo sie einem mit dem Fiat Punto nicht hinterher kommt. In Frankreichfahre ich auch gerne. Nachts, wenn die Touris nicht die Autobahnen verstopfen und die Polizei es v.a. auf die wirklichen Raser abgesehen hat.
In Portugal und Griechenland finde ich ist Autofahren kein Spass, da sehr gefaehrlich. Im Suff mit 40 oder 140 ueber die Landstrasse zu fahren, gerne auch mal mit weitgehend defekter Beleuchtungsanalage, ist fuer viele dort kein Problem.
In Spanien fahre ich nur gerne durch die Landesmitte, wo fast Death-Valley-Feeling aufkommt. In den Staedten, v.a. Barcelona und Madrid kenne ich diesbzgl., wird m.E. ziemlich egoistisch und ruepelhaft gefahren.
Ich liebe das Autofahren in den südlichen Ländern.
… wo rote Ampeln einen Vorschlagscharakter haben. Ganz toll.
Regeln sind pfui.
Das ist ein Klischee.
Ausser in Italien suedl. Neapel und manchen wilden Ecken in Nordspanien, Griechenland und Portugal, werden rote Ampeln mittlerweile ueblicherweise beachtet.
V.a. wird dort sehr viel haeufiger geblinkt, was in Deutschland wohl wegen des Energieverbrauches der Blinklampen gerne unterlassen wird.
Nein, das sind sie dort nicht. Allerdings liegen die
Prioritäten dort anders.
O.k. ich gebe zu - rein juristisch stellen sich einem die
Haare zu Berge.
Aber stell Dir die Kreisverkehre, die offensichtlich eher nach
Chaostheorie als nach Recht funktionieren einfach mal in
Deutschland vor.
Irgendwie fällt mir jetzt Frankreich/Paris ein. Nach deutschen
Regeln geht der garnicht!
Nein, aber nach den franzoesischen Regeln.
Fuer uns sieht das lediglich aus wie Chaos.
Zudem sind die Kontrollen haeufig und die Strafen deutlich hoeher als in D.
Letzteres gilt uebrigens vor allem fuer Suedeuropa.
Horrende Strafen bis hin zur Zwangsversteigerung des Autos bei Fahrten mit ueber 1,5 0/00 Alk im Blut (Italien) oder 400 Eur fuers Falschparken (Spanien), welche auch verhaengt werden, verderben einem den Spass am vermeintlich lockereren Strassenverkehr da unten recht schnell.
Jemandem ins Auto zu fahren, weil der ja eigentlich warten
muss, ist eine bizarre Vorstellung.
Und strafbar und führt zur Schadensersatzpflicht. Das regeln
übrigens deutsche Gesetze.
Stimmt! Und genau das war die Frage!
Ich vermute, dass solche Aktionen vor Gericht meist zu einer Teilung des Schadens fuehren.
Im Sueden Europas hingegen ist die Beule im Auto oft ganz normal und keiner bezahlt im Zweifel. Mit dem Wertverlust beim Wiederverkauf daheim muss dann aber selbst der italophilste Deutsche leben…
Einen lieben Gruss
Ulli - die sich gerade wieder auf den Weg nach Spanien macht
-)
und dort das Autofahren geniessen wird - nach „anderen“
Regeln…
…ja, dort wo ein Krankenwagen manchmal 1h bis zum Unfallort braucht, wo dreimal mehr Verkehrstote zu beklagen sind als in D, wo viele mit unangeschnallten Kindern in 10 Jahre alten Kleinwaegen mit schadhaften Bremsen wie die Irren durch die Berge brettern, wo allein mir schon zwei Menschen unter den Haenden weg gestorben sind, weil irgendein besoffener Angeber nachts in den Bergen mit seinem SUV einen Clio / 205 abgemaeht hat. Viel Spass in Spanien…
Gruss,
M. (der aktuell in Costa Rica unterwegs ist, wo WIRKLICH mit Hirn gefahren wird, weil man sonst ganz fix unter die Raeder eines antiken Mack-40 Tonners geraten kann, bei dem nur noch eine Achse bremst…)