Drängler - wer ist schuld?

Hallo,

gerade hab ich fast einen Unfall gesehen:

Ich warte in einer Reihe vor dem Bahnübergang. Aus einer Seitenstraße kommt ein Auto gefahren und versucht ein Auto hinter mir in die Lücke reinzufahren. Es schien so zu sein, dass dieser den von der Seite kommenden nicht reinlassen wollte und dicht auf den Vordermann auffuhr. Der Drängler kam von links und hat die Gegenspur blockiert. Der hinter mir hat dann wohl aufgegeben und den von der Seite, als die Schlange wieder in Bewegung kam, reingelassen. Sah aber knapp aus.

Wenn es jetzt gekracht hätte, wer wäre dan schuld gewesen?

  1. der Drängler bestimmt, weil er ja von einer Vorfahrt-Achten-Strasse kam.
  2. der hinter mir aber eigentlich auch, weil ich in der Fahrschule gelesen habe, dass jeder, der einen Unfall hätte verhindern können, es aber nicht tut, eine Teilschuld hat. Verhindern hätte er es ja sicherlich können, bzw. hat es ja auch tatsächlich verhindert.

Nick

Hallo,

gerade hab ich fast einen Unfall gesehen:

Ich warte in einer Reihe vor dem Bahnübergang. Aus einer
Seitenstraße kommt ein Auto gefahren und versucht ein Auto
hinter mir in die Lücke reinzufahren. Es schien so zu sein,
dass dieser den von der Seite kommenden nicht reinlassen
wollte und dicht auf den Vordermann auffuhr. Der Drängler kam
von links und hat die Gegenspur blockiert. Der hinter mir hat
dann wohl aufgegeben und den von der Seite, als die Schlange
wieder in Bewegung kam, reingelassen. Sah aber knapp aus.

Wenn es jetzt gekracht hätte, wer wäre dan schuld gewesen?

  1. der Drängler bestimmt, weil er ja von einer
    Vorfahrt-Achten-Strasse kam.
  2. der hinter mir aber eigentlich auch, weil ich in der
    Fahrschule gelesen habe, dass jeder, der einen Unfall hätte
    verhindern können, es aber nicht tut, eine Teilschuld hat.
    Verhindern hätte er es ja sicherlich können, bzw. hat es ja
    auch tatsächlich verhindert.

Hallo,

auf die spärlichen Infos hin:

Im Falle eines VU wären wahrscheinlich beide mit einem Bussgeld belegt worden und es hätte vermutlich eine Schadensregelung über die Gefährdungshaftung gegeben (50/50).

Gruss

Iru

Wenn es jetzt gekracht hätte, wer wäre dan schuld gewesen?

  1. der Drängler bestimmt, weil er ja von einer
    Vorfahrt-Achten-Strasse kam.
  2. der hinter mir aber eigentlich auch, weil ich in der
    Fahrschule gelesen habe, dass jeder, der einen Unfall hätte
    verhindern können, es aber nicht tut, eine Teilschuld hat.
    Verhindern hätte er es ja sicherlich können, bzw. hat es ja
    auch tatsächlich verhindert.

Hallo Nick,
wahrscheinlich wäre es so gekommen wie Iru es schildert.
Aber wäre das gerecht?
Grundsätzlich muss ich die Vorfahrtsregeln beachten.
Einen Kreuzungsbereich, muss ich freihalten wenn sich vor mir ein Stau bildet, aber um den scheint es sich ja nicht gehandelt zu haben.
Wäre ich als Polizist dazu gekommen, hätte der Drängler, wegen Mißachtung der Vorfahrt, alleine Schuld.
Einen Prozeß hätte es wohl in beiden Fällen gegeben.
Wir sind ja alle Rechtsschutzversicherte, gelle?

Ist aber nur meine Meinung.

grüsse borthi

made my day
Hi,

gerade hab ich fast einen Unfall gesehen…

Stundenlang habe ich gegrübelt und bin zu der erhellenden Erkenntnis gelangt, dass ich vielleicht auch schon manchmal fast was gesehen habe.
Doch, so wars. Bestimmt. So muss es gewesen sein.
Aber nur fast!

hochgradig begeistert
grüsst und tanzt
Ray

Autofahren in Deutschland…
Hi Nick!

Nur, weil jemand etwas macht, was nicht den Regeln entspricht, darf ich ihm nicht ungestraft reinfahren. Macht irgendwie auch wenig Sinn, den Ärger habe ich genauso wie er - zwei Sekunden später könnte auch alles ohne Crash vorbeisein… nur, dass der „Drängler“ dann vor mir - statt hinter mir herfährt.

Leider ist es (insbesondere in Deutschland) üblich, auf seinem „Recht“ im Strassenverkehr zu bestehen - egal, ob es in der augenblicklichen Situation sinnvoll ist oder nicht. Manchmal lassen sich solche Ärgernisse durch etwas vorausschauendere Fahrweise vermeiden - mit einer anderen Einstellung.

Ich liebe das Autofahren in den südlichen Ländern. Dort ist es häufig so, dass sich die Autofahrer so verhalten, dass der Verkehr fliesst. Wirkt manchmal etwas unübersichtlich - macht aber viel mehr Spass als die Situationen in Deutschland.

Auch die Einstellung: „der muss jetzt warten, ich habe Vorfahrt“ blockiert manchmal völlig sinnfrei komplette Kreuzungen oder enge Strassen. Schade eigentlich.

Solange die Chance besteht, einen Unfall zu vermeiden - fährt man damit viel besser, als es auf die gerichtliche Klärung ankommen zu lassen.
Manchmal denke ich mir ein „Arschloch“, bremse, warte und fahre dann weiter - bis zur nächsten Situation.

Jemandem ins Auto zu fahren, weil der ja eigentlich warten muss, ist eine bizarre Vorstellung. Dann darf ich auch Kinder überfahren, weil sie zwischen Autos auf die Strasse laufen, „Raser“ auf Autobahnen ausbremsen, usw…

Ich will heil ankommen, was die anderen machen, nervt manchmal, ärgert auch manchmal, wundert hin und wieder - ist mir aber im Grunde egal. Wenn die deutschen Autofahrer den Reissverschluss verstanden habe, werde ich Hoffnung schöpfen.

Just my 2 cent
Ulli

Solche Situationen erlebe ich auch oft. Und nicht selten sind dann diese „Rächer der Strassenverkehrsordnung“ doppelt auf dem Irrweg. Z.B. gab es mal auf einer zweispurigen Autobahnausfahrt einen Stau. Alle standen brav auf der rechten Spur. Als dann einer links die Schlange überholen wollte, scherte plötzlich einer auf die linke Spur um dem „bösen Vordrängler“ den Weg zu blockieren. Tatsächlich ist es aber seit ein paar Jahren sogar gesetzlich vorgeschrieben in so einer Situation beide Spuren zu nutzen. Der Grund ist eigentlich ganz logisch: Stehen alle auf nur einer Spur, ist der Stau natürlich doppelt so lang als wenn man sich auf beide Spuren verteilen würde. Dadurch besteht die Gefahr, dass das Stauende von der Ausfahrt auch auf die Autobahn davor übergeht.

Manche Autobahnmeisterei hat das Problem ja auch schon erkannt und stellt für diese Muffel Schilder auf: Reißverschlußverfahren in 600Metern in 400Metern in 200Metern…wir brauchen vielleicht noch ein Schild wo …JETZT… draufsteht.

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

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Hi Ulli,

sei besternt - allein schon, weil du mir Hoffnung machst, daß es in D doch noch ein paar Leute mit Hirn am Steuer gibt.
Nun müssen nur noch so nach und nach die Testosteronjunkies kapieren, daß man zum Führen eines Kraftfahrzeugs das Organ zwischen den Ohren, nicht das zwischen den Beinen benutzt…

Schrott- und Bullenfrei

BeLa

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Moin,

Im Falle eines VU wären wahrscheinlich beide mit einem
Bussgeld belegt worden und es hätte vermutlich eine
Schadensregelung über die Gefährdungshaftung gegeben (50/50).

Sehe ich auch so.
Und obendrein müßte man die beiden IQ-Amöben mal saftig mit den Hohlbirnen aneinanderknallen bis sich etwas Ordbnung zusammengerappelt hat…

BeLa

Eigentlich date ich dabei an §1 STVO

http://www.verkehrsportal.de/stvo/stvo_01.php

Damit ist doch eigentlich alles klar.

So lange es Autofahrer gibt, die 2km vor einer Kurve bremsen, weil sie meinen die Erdrotation reicht aus um die Kurve zu erwischen… nun ja den Rest spar ich mir.

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Die ach so entspannten Südländer…
…bringen leider mehr Menschen ins Grab als die ach so spießigen
Deutschen. Die Statistik gibt Dir also unrecht. Die Osteuropäer sind
allerdings noch tödlicher im Straßenverkehr. (Quelle: CARE)

Gruß,

Malte

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Ich liebe das Autofahren in den südlichen Ländern. Dort ist es
häufig so, dass sich die Autofahrer so verhalten, dass der
Verkehr fliesst. Wirkt manchmal etwas unübersichtlich - macht
aber viel mehr Spass als die Situationen in Deutschland.

Auch die Einstellung: „der muss jetzt warten, ich habe
Vorfahrt“ blockiert manchmal völlig sinnfrei komplette
Kreuzungen oder enge Strassen. Schade eigentlich.

Ich fahre sehr viel in Südeuropa. Wenn ich nach einigen Monaten wieder nach Deutschland komme, ist die erste Zeit immer etwas schwierig, wenn ich von anarchischen Straßenverkehr in den „gesitteten deutschen“ zurückkehre.
Sicher, im Süden wird weniger auf sein Recht beharrt, die rote Ampel ist eher ein „ogetto decorativo“ (Dekorationsartikel) und der Gurt ist nur was für Weicheier und unangeschnallt lebt sich sowieso länger - so meint man.

Fakt ist, dass dort sehr viele Menschen sterben, weil man dort wie eine „gesenkte Sau“ fährt. Wenn ein Unfall geschieht, kommt der Rettungswagen nicht durch, denn man hat schon aus 2 Fahrspuren 4 gemacht und es gibt keinen Platz mehr für den Notarzt. Als Behinderter oder Mutter mit Kinderwsgen hat man lediglich die Möglichkeit, um den Block herum zu gehen, denn das Überqueren der Straße ist absolut unmöglich, weil jede kleinste Lücke zugeparkt ist und normale Fussgänger schon Probleme haben, diese Blechlawine zu überwinden.
Die Zahl der Verkehrstoten legt Zeugnis ab über das angeblich sichere Fahrten in Südeuropa.

Gruss

Iru

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OT die gesengte Sau

Fakt ist, dass dort sehr viele Menschen sterben, weil man dort
wie eine „gesenkte Sau“ fährt.

Hallo, Iru,
nur, weil ich es immer wieder lese: Die Redewendung „wie eine gesengte Sau“ hat nichts mit „tiefergelegt“ zu tun, sondern damit, dass ein Schwein, dem man die Schwarte ansengt (also mit Hitze behandelt) ungeahnte Geschwindigkeit entwickelt.

Gruß
Eckard

2 Like

Hallo, Iru,
nur, weil ich es immer wieder lese: Die Redewendung „wie eine
gesengte Sau“ hat nichts mit „tiefergelegt“ zu tun, sondern
damit, dass ein Schwein, dem man die Schwarte ansengt (also
mit Hitze behandelt) ungeahnte Geschwindigkeit entwickelt.

Hallo,

danke für die Etymologie zur „gesengten Sau“. :wink:
Man lernt halt nie aus.

Gruss

Iru

Hi Ayla bzw. Ulli

Ich liebe das Autofahren in den südlichen Ländern. Dort ist es
häufig so, dass sich die Autofahrer so verhalten, dass der
Verkehr fliesst.

Da kann ich mich Dir nur anschließen! Ich bin eade zurück aus dem Süden. Wir sind mit einem Mietwagen von Neapel und Sorrent aus durch die Gegend gedüst und ich habe mich recht schnell auf die italienische Fahrweise eingestellt. Manchmal frage ich mich jetzt, ob ich dieselbe nicht schon vorher im Blut hatte. *gg*. Ich hab vielleicht mehr Schwierigkeiten jetzt, mich wieder an die deutsche zu gewöhnen.
Die Italiener sind gefahren we die Henker, aber es ist nie was passiert. Die haben einfach ne gute Konzentration oder n gutes Reaktionsvermögen, was weiß ich. Die aben sich sofort auf alle illegalen nd unorthodoxen Aktionen einestellt und nie jemand einen Vorwurf gemacht dafür. Das wurde einfach akzeptiert. Genauso von den Fußgängern. Die latschten einem direkt vors Auto und man hat halt gebremst, weil man sowieso damit rechnet. Und est die Zweiradfahrer! Ich hätte „von rechtswegen“ etwa zehn legal „erlegen“ können. Aber das macht man eben einfach nicht da unten. Und das ist gut so.
Ciao,
Branden

Ach ja, die weit verbreitete, völlig undifferenzierte Deutschlandfeindlichkeit :smile:

Leider ist es (insbesondere in Deutschland) üblich, auf seinem
„Recht“ im Strassenverkehr zu bestehen - egal, ob es in der
augenblicklichen Situation sinnvoll ist oder nicht.

Nur: Reinfahten ist ja eben kein „Recht“, also auch nix, worauf man bestehen kann. Abgesehen davon: Meine Erfahrungen sind ganz anders als deine, eigenartig, dabei wohne und fahre auch ich in Deutschland.

Ich liebe das Autofahren in den südlichen Ländern.

… wo rote Ampeln einen Vorschlagscharakter haben. Ganz toll. Regeln sind pfui.

Jemandem ins Auto zu fahren, weil der ja eigentlich warten
muss, ist eine bizarre Vorstellung.

Und strafbar und führt zur Schadensersatzpflicht. Das regeln übrigens deutsche Gesetze.

Levay

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Nix Deutschlandfeindlichkeit!

Ach ja, die weit verbreitete, völlig undifferenzierte
Deutschlandfeindlichkeit :smile:

Hi Levay,
als deutsche Bürgerin bin ich noch niemals „deutschlandfeindlich“ gewesen, im Gegenteil!
Im Grunde sind wir mit den Meinungen garnicht so weit auseinander.
Nur diese Unterstellung zu Beginn Deines Postings - das kann ich im Moment nicht nachvollziehen.

Leider ist es (insbesondere in Deutschland) üblich, auf seinem
„Recht“ im Strassenverkehr zu bestehen - egal, ob es in der
augenblicklichen Situation sinnvoll ist oder nicht.

Nur: Reinfahten ist ja eben kein „Recht“, also auch nix,
worauf man bestehen kann. Abgesehen davon: Meine Erfahrungen
sind ganz anders als deine, eigenartig, dabei wohne und fahre
auch ich in Deutschland.

Fährst Du auch hin und wieder im südlichen Europa?

Ich liebe das Autofahren in den südlichen Ländern.

… wo rote Ampeln einen Vorschlagscharakter haben. Ganz toll.
Regeln sind pfui.

Nein, das sind sie dort nicht. Allerdings liegen die Prioritäten dort anders.
O.k. ich gebe zu - rein juristisch stellen sich einem die Haare zu Berge.
Aber stell Dir die Kreisverkehre, die offensichtlich eher nach Chaostheorie als nach Recht funktionieren einfach mal in Deutschland vor.
Irgendwie fällt mir jetzt Frankreich/Paris ein. Nach deutschen Regeln geht der garnicht!

Jemandem ins Auto zu fahren, weil der ja eigentlich warten
muss, ist eine bizarre Vorstellung.

Und strafbar und führt zur Schadensersatzpflicht. Das regeln
übrigens deutsche Gesetze.

Stimmt! Und genau das war die Frage!

Einen lieben Gruss
Ulli - die sich gerade wieder auf den Weg nach Spanien macht :smile:
und dort das Autofahren geniessen wird - nach „anderen“ Regeln…

1 Like

Hi!

Ach ja, die weit verbreitete, völlig undifferenzierte
Deutschlandfeindlichkeit :smile:

Hi Levay,
als deutsche Bürgerin bin ich noch niemals
„deutschlandfeindlich“ gewesen, im Gegenteil!
Im Grunde sind wir mit den Meinungen garnicht so weit
auseinander.
Nur diese Unterstellung zu Beginn Deines Postings - das kann
ich im Moment nicht nachvollziehen.

Naja, Dein Posting legte die Interpretation schon ein wenig nahe…
Ich denke jedoch genauso. In kaum einem Land der Welt wird so rechthaberisch gefahren wie in D.
Allerdings sind in kaum einem Land die Fahrzeuge so gut gewartet und modern, so dass Unfaelle zumeist glimpflich ausgehen.
Hinzu kommt, dass der Deutsche dann doch lieber bremst wenn es hart auf hart geht, anstatt sein chickes Auto, das er sich eigentlich nicht leisten kann, zu beschaedigen…

Leider ist es (insbesondere in Deutschland) üblich, auf seinem
„Recht“ im Strassenverkehr zu bestehen - egal, ob es in der
augenblicklichen Situation sinnvoll ist oder nicht.

Nur: Reinfahten ist ja eben kein „Recht“, also auch nix,
worauf man bestehen kann. Abgesehen davon: Meine Erfahrungen
sind ganz anders als deine, eigenartig, dabei wohne und fahre
auch ich in Deutschland.

Fährst Du auch hin und wieder im südlichen Europa?

Wenn ich mich einmischen darf (habe ich ja eh schon), ich fahre in vielen Laendern, so auch in Suedeuropa. Und das nicht nur vom Hotel zum Strand.
Daher denke ich schon, einen vernuenftigen Vergleich anstellen zu koennen.

Ich fahre sehr gerne Auto. In D besonders gerne nachts, wenn die Schlafmuetzen und Oberlehrer den Schlaf der Gerechten halten und mich nicht mit ihren Erziehungsmassnahmen zu gaengeln versuchen.
Auch fahre ich gerne in Italien. Nachts, wenn die Polizei schlaeft oder im Sueden, wo sie einem mit dem Fiat Punto nicht hinterher kommt. In Frankreichfahre ich auch gerne. Nachts, wenn die Touris nicht die Autobahnen verstopfen und die Polizei es v.a. auf die wirklichen Raser abgesehen hat.
In Portugal und Griechenland finde ich ist Autofahren kein Spass, da sehr gefaehrlich. Im Suff mit 40 oder 140 ueber die Landstrasse zu fahren, gerne auch mal mit weitgehend defekter Beleuchtungsanalage, ist fuer viele dort kein Problem.
In Spanien fahre ich nur gerne durch die Landesmitte, wo fast Death-Valley-Feeling aufkommt. In den Staedten, v.a. Barcelona und Madrid kenne ich diesbzgl., wird m.E. ziemlich egoistisch und ruepelhaft gefahren.

Ich liebe das Autofahren in den südlichen Ländern.

… wo rote Ampeln einen Vorschlagscharakter haben. Ganz toll.
Regeln sind pfui.

Das ist ein Klischee.
Ausser in Italien suedl. Neapel und manchen wilden Ecken in Nordspanien, Griechenland und Portugal, werden rote Ampeln mittlerweile ueblicherweise beachtet.
V.a. wird dort sehr viel haeufiger geblinkt, was in Deutschland wohl wegen des Energieverbrauches der Blinklampen gerne unterlassen wird.

Nein, das sind sie dort nicht. Allerdings liegen die
Prioritäten dort anders.
O.k. ich gebe zu - rein juristisch stellen sich einem die
Haare zu Berge.
Aber stell Dir die Kreisverkehre, die offensichtlich eher nach
Chaostheorie als nach Recht funktionieren einfach mal in
Deutschland vor.
Irgendwie fällt mir jetzt Frankreich/Paris ein. Nach deutschen
Regeln geht der garnicht!

Nein, aber nach den franzoesischen Regeln.
Fuer uns sieht das lediglich aus wie Chaos.
Zudem sind die Kontrollen haeufig und die Strafen deutlich hoeher als in D.
Letzteres gilt uebrigens vor allem fuer Suedeuropa.
Horrende Strafen bis hin zur Zwangsversteigerung des Autos bei Fahrten mit ueber 1,5 0/00 Alk im Blut (Italien) oder 400 Eur fuers Falschparken (Spanien), welche auch verhaengt werden, verderben einem den Spass am vermeintlich lockereren Strassenverkehr da unten recht schnell.

Jemandem ins Auto zu fahren, weil der ja eigentlich warten
muss, ist eine bizarre Vorstellung.

Und strafbar und führt zur Schadensersatzpflicht. Das regeln
übrigens deutsche Gesetze.

Stimmt! Und genau das war die Frage!

Ich vermute, dass solche Aktionen vor Gericht meist zu einer Teilung des Schadens fuehren.

Im Sueden Europas hingegen ist die Beule im Auto oft ganz normal und keiner bezahlt im Zweifel. Mit dem Wertverlust beim Wiederverkauf daheim muss dann aber selbst der italophilste Deutsche leben…

Einen lieben Gruss
Ulli - die sich gerade wieder auf den Weg nach Spanien macht

-)

und dort das Autofahren geniessen wird - nach „anderen“
Regeln…

…ja, dort wo ein Krankenwagen manchmal 1h bis zum Unfallort braucht, wo dreimal mehr Verkehrstote zu beklagen sind als in D, wo viele mit unangeschnallten Kindern in 10 Jahre alten Kleinwaegen mit schadhaften Bremsen wie die Irren durch die Berge brettern, wo allein mir schon zwei Menschen unter den Haenden weg gestorben sind, weil irgendein besoffener Angeber nachts in den Bergen mit seinem SUV einen Clio / 205 abgemaeht hat. Viel Spass in Spanien…

Gruss,
M. (der aktuell in Costa Rica unterwegs ist, wo WIRKLICH mit Hirn gefahren wird, weil man sonst ganz fix unter die Raeder eines antiken Mack-40 Tonners geraten kann, bei dem nur noch eine Achse bremst…)

Auch fahre ich gerne in Italien. Nachts, wenn die Polizei
schlaeft oder im Sueden, wo sie einem mit dem Fiat Punto nicht
hinterher kommt.

Öhm… die fahren auch Lamborghini, Alfa Romeo ist auch vertreten, das besonders bei den Carabinieri. Gerade in Italien ist die Polizei schnell mit der Beschlagnahme von privaten Kfz, die dann von der Polizei weiter benutzt werden, darunter können sich auch richtige „Raketen“ befinden.

Ausser in Italien suedl. Neapel und manchen wilden Ecken in
Nordspanien, Griechenland und Portugal, werden rote Ampeln
mittlerweile ueblicherweise beachtet.

Die meisten kleinen Ampeln habe wirklich nur einen Vorschlagcharakter. Aber selbst an größeren ampelgeregelten Kreuzungen sind immer wieder genügend Fahrzeuge, die trotz Rotlicht durchfahren, teils ohne die Geschwindigkeit zu verzögern.
Mir ist ein Unfall geschehen, weil in der Campangna in Italien jemand auf einer absolut engen und unübersichtlichen Straße statt mit angemessenen 20 km/h schätzungesweise (anhand Bremsspur) 70 bis 80 km/h gefahren ist. Er rauschte voll auf mein bereits stehendes Kfz drauf.

…ja, dort wo ein Krankenwagen manchmal 1h bis zum Unfallort
braucht, wo dreimal mehr Verkehrstote zu beklagen sind als in
D, wo viele mit unangeschnallten Kindern in 10 Jahre alten
Kleinwaegen mit schadhaften Bremsen wie die Irren durch die
Berge brettern,

Das kann ich voll bestätigen. Selbst wenn für einen Krankenwagen eine Gasse gebildet wird, wird diese innerhalb von Sekunden von anderen Autofahrern benutzt und blockiert

Ich will Süditalien, meine zweite Heimat nicht verteufeln. Es ist ein wunderschönes Land. Jedoch wird dort oft dem Auto eine in meinen Augen unverständliche Priorität eingeräumt und dieser alles andere untergeordnet. Selbst in den kleinsten Gassen fährt das Auto, Fussgänger müssen sich an die Wand oder in Eingänge quetschen, es wird nicht in zwei, es wird in 3 Reihen geparkt. Eine Bekannte von mir, sie hat 2 kleine Kinder, ging mit dem Kinderwagen spazieren. Als ich sie fargte, wie sie von A nach B gekommen ist, sagte sie mir wörtlich, dass sie mit den Autos um die Wette gerannt ist. Sie konnte, als sie einmal auf der Straße war, nicht wieder zurück auf den Bürgersteig.
Natürlich gibt es dort ein Straßenverkehrsrecht, teils mit rigideren Strafen als in Deutschland. Aber eine Strafe oder Buße ist nur so gut, wie deren Durchsetzung. Polizeikontrollen gibt es, aber wirklich nur sehr sporadisch. In 7 Jahren habe ich nur 2 mal eine Geschwindigkeitskontrolle gesehen (von den vigili urbani), Falschparken wird quasi nie geahndet und Abschleppen ist der quasi unmögliche worst case. Und selbst bei einem Bussgeld - vom Widerspruch dagegen bis zur Verhandlung vor dem Richter dauert es, je nach Gericht, zwischen 3 und 7 Jahren.
Ich bin dort sehr viel mit dem Rad unterwegs. Um mich dort zu behaupten, muss ich häufig mit der flachen Hand auf das Autodach schlagen… ansonsten wird man ignoriert und gnadenlos beiseite gedrückt.
Allerdings wird auch eine eventuelle Rücksichtnahme, Anhalten für einen Fussgänger, gerne von Kriminellen ausgenutzt, um mit einem schnellen Griff aus einem haltenden Kfz etwas zu stehlen (kleiner Tipp: falls eine Verriegelungsautomatik im Fahrzeug vorhanden ist, sollte sie eingeschaltet sein, nicht mit offenem Fenster an Ampeln halten oder etwas von Wert auf der Hutablage liegen lassen).
Die Art und Weise, wie dort gefahren wird, lässt sich nur mit einer gewissen Toleranz und Rücksichtnahme ertragen. Ohne die erhöhte Zahl der Verkehrstoten zu zählen… man sollte einfach mal werten, was die „heilige Kuh“ Auto an Lebensqualität kostet. Das ist nämlich sehr sehr viel.

Gruss

Iru

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