Drehmoment an Triebwerken

. Und die Turbine wird vom Luftstrom im Triebwerk

angetrieben.

Hallo wiese,

…da hast Du Dich in Deinem 1. P. etwas ungenau ausgedrückt.
Du sprachst nur vom „Luftstrom“ und nicht vom Luftstrom im
Triebwerk.
Es ist eigentlich kein Luftstrom, sondern es sind sich
explosionsartig ausbreitende Verbrennungsgase.
Daher rührte ds Mißverständnis.
Aber ich will da nicht kleinlich sein.

es sind eingesaugte luft und verbranntes gas. ohne luft kein schub - ohne gas kein schub.

Die Turbinenwelle dreht sich quasi frei im Triebwerk, nur über
die Lager übt sie ein kleines Moment auf das Triebwerk aus.

Auch hier mein letzter Erklärungsversuch daß diese Theorie
nicht richtig sein Kann:
Kennst Du einen Drehstrommotor?
Dann weißt Du auch, daß sich an der der Abtriebswelle
gegenüberliegenden Seite eine Haube mit dahinter liegendem
Lüfterrad zur Kühlung befindet.
Dieses Lüfterrad befindet sich auf derselben Welle, wie der
Rotor des Motors.
Nun meine Frage an Dich: Glaubst Du, daß für das mitlaufende
Lüfterrad (das die Luft über das Motorgehäuse bläst)etwas von
der Motorleistung selbst abgezweigt wird, daß das Lüfterrad
also schon selbst eine gewisse Leistung verbraucht?

der leistungsverbrauch hat nichts damit zu tun, ob ein oder ob kein moment auf das gehäuse eines flugzeugs übertragen wird. du darfst nicht das moment des rotors mit dem des flugzeugs verwechseln. geht die reibung zwischen beiden gegen 0, wird kein moment übertragen.

wenn du dich vor einen lufter stellst und stark genug bläst, beginnt der rotor zu drehen. entnehme den motor und lagere den rotor gleitend(reibungszahl=>0) und es wird kein moment auf das gehäuse übertragen. so funktioniert eine turbine. jemand steht davor und bläst(in dem fall ist das die brennkammer)

Flügelverwindung; da hast auch Du recht, auch das
Abreisverhalten kann positiv beeinflusst werden, stimmt.

Hallo Christian,
danke für Dein P.
Dieser Thread scheint ohnehin „tot“ zu sein.
Noch viele schöne Flüge mit Deinem UL.

Gruß:
Manni

Hi,

bei Propellermaschinen westlicher Herkunft gilt das (ungeschriebene?) Gesetz dass sich die Propeller, in Flugrichtung gesehen, immer im Uhrzeigersinn drehen. Dass nicht jeder Hersteller sein eigenes Süppchen kocht macht insofern Sinn als Piloten, die verschiedene Muster fliegen, intuitiv auf das Giermoment reagieren können und nicht überlegen müssen wie es sich bei diesem Flugzeug, in dem sie gerade sitzen, verhält. Es wird in jeder Maschine, wenn auch unterschiedlich stark, so doch immer die gleiche Richtung haben.

Propeller schrauben sich durch die Luft, deswegen spielt das Drehmoment dort eine nennenswerte Rolle. Bei Düsentriebwerken ist das Prinzip dass Luft vorne angesaugt und hinten herausgeblasen wird, da hat der Vortrieb also nichts damit zu tun dass sich im Triebwerk etwas dreht. Insofern spielen Drehmomente und Laufrichtung bei Düsenflugzeugen keine nennenswerte Rolle.

Sollte ein Motor ausfallen liegt das Problem nicht nur in dem generellen Schubverlust, sondern der stehende Motor verschärft das Problem auch insofern als er durch erhöhten Luftwiderstand bremst. Das wiederum führt zu einem unterschiedlich starken Auftrieb an den beiden Flächen…

Im Falle der MD-82 sitzen die Triebwerke hinten und nah am Rumpf, also auch nahe an der Flugzeuglängsachse. Das ist bei einem Triebwerksausfall „günstig“ weil die Hebelwirkungen nicht so stark sind wie bei einem Flieger, dessen Triebwerke auf „halber Höhe“ bzgl. der Länge des Flugzeugs, und außerdem am Flügel relativ weit von der Längsachse entfernt, hängen.

Die Gefahr dieser „Heckantriebe“ ist andererseits bei ungesund hohen Anstellwinkeln dass sich die Flügel genau auf eine Ebene mit den Triebwerken begeben können. Dann steht der Flügel sozusagen wie ein Windabweiser im Weg und behindert eine ausreichender Anströmung des Triebwerks mit Luft - Folge wird dann ein Engine stall sein, das Triebwerk verabschiedet sich weil unzureichend Luft hinein strömt.

Was den Spanair-Unfall angeht weiß man bisher nichts Genaues, es gibt nur viele einzelne bekannt gewordene Fakten, sie sich aber nicht zu einem schlüssigen Bild formen lassen. Die Unfallermittler wissen (hoffentlich) schon mehr.
Man fand einen Reverser geöffnet, die Frage ist aber er sich fatalerweise selbsttätig aktiviert hat, oder ob die Piloten ihn aktiviert haben um das Flugzeug zu bremsen. Bekannt ist auch dass an der Unglücksmaschine ein Reverser seit 3 Tagen still gelegt war. Unklar ist noch ob Spanair dann sicherheitshalber beide deaktiviert, oder ob der andere funktionsfähig gehalten wird. Theoretisch wäre beides möglich.

Beim Absturz der Lauda Air 1991 in Thailand war die Unfallursache ein Reverser, der sich während des Reisefluges geöffnet hat. Man hat dann zuerst angenommen dass das eigentlich beherrschbar hätte sein müssen, denn es hatte Tests von Boeing gegeben, bei denen man auf niedriger Höhe und relativ geringen Geschwindigkeiten gezeigt hatte dass eine Aktivierung des Umkehrschubs beherrschbar war. Diese Ergebnisse waren auf andere Flughöhen und Geschwindigkeiten hochgerechnet worden und so schien es machbar.

Im Zuge des Lauda-Absturzes hat man die Sache dann aber mit realistischen Modellen im Windkanal nachgestellt und herausgefunden dass die Hochrechnungen komplett falsch waren. Die Werte, die man da bei geringer Geschwindigkeit und Höhe gemessen hatte, ließen sich eben nicht für andere Umstände transferieren, sondern bei Reisefluggeschwindigkeit und -höhe hat man, wenn sich ein Reverser aktiviert, definitiv keinerlei Chance mehr.

Gruß,

MecFleih

Nur der Vollständigkeitshalber ich fliege eine zerifizierte P2002-JF, kein UL (sondern ein VLA), das heisst ich kann wirklich „2 Personen laden“ auch bei vollem Tank :smile:)

Gruss
Christian

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]