Drehmoment bei Schraube berechnen

Hallo zusammen,

ich habe eine kurze Frage wie berechnet man das Anzugsdrehmoment einer M39x3 Schraube wenn ein Moment von 500 Nm vorhanden ist und zudem um 150° verdreht werden muss.
Danke

Gruß Clemens

ich habe eine kurze Frage wie berechnet man das
Anzugsdrehmoment einer M39x3 Schraube wenn ein Moment von 500
Nm vorhanden ist und zudem um 150° verdreht werden muss.

Hallo,

da fehlen aber Voraussetzungen - wenn ich die Schraube locker einsetze und um 150 Grad drehe, passiert garnichts, die auftretenden Momente sind nahe Null.

Übrigens ist beim Anziehen von Schrauben die Streckung der Schraube mit massgebend, darüber kann man aber so garnichts sagen - ist sie aus Nylon, Messing, hochfestem Stahl?

Gruss Reinhard

Guten Tag,

die Schraube ist eine Sechskantschraube ISO 8765 - M39x3x400 - 10.9. Sie wird zunächst mit Hand leicht angeschraubt und danach mit einem Drehmomentschlüssel auf 500Nm angezogen. Danach wird ein elektrischer Montageschrauber aufgesetzt und die Schraube um 150° verdreht. Nun möchte ich das benötigte Drehmoment des Montageschraubers, das aufgebracht werden muss um die 150° zu verdrehen, berechnen. Gibt es hierfür irgendwelche Formeln oder kann dies nur durch einen Versuch ermittelt werden.
Ich danke im Voraus schon für antworten.
Gruß

die Schraube ist eine Sechskantschraube ISO 8765 - M39x3x400 -
10.9. Sie wird zunächst mit Hand leicht angeschraubt und
danach mit einem Drehmomentschlüssel auf 500Nm angezogen.
Danach wird ein elektrischer Montageschrauber aufgesetzt und
die Schraube um 150° verdreht. …

Hallo,

ich bin kein Schraubenfachmann und lasse mich gern korrigieren.

A Ich glaube nicht, dass man das auf Basis physikalischer Gesetze berechnen kann, aber vielleicht mit rein empirischen Gleichungen, die auf vielen Versuchen beruhen.

B Das Verfahren ist bei üblichen Schraubomaten etwas anders: es wird angezogen bis zum Drehmoment X und dann weiter um den Winkel Y.

C Auch die Entwicklung verläuft anders: der Winkel ist nicht vorgegeben, sondern eben das Ergebnis vieler Versuche. Ist er einmal als optimal bestimmt, so ist er vom dabei auftretenden Drehmoment unabhägig (sonst wäre das Verfahren B ja sinnlos).

Schrauber to the front.

Gruss Reinhard

Hallo Clemens

Prinzipiell lässt sich so etwas berechnen nach folgendem Schema.

Du berechnest als erstes wie weit die Schraub bei 150° eingedreht wird. Wenn es bei 360° 3mm sind, dann sind es bei 150° 150/360*3mm.

Dann nimmst Du die Klemmweite Deiner Schraube (also Abstand zwischen Kopf und Mutter) und errechnest die Prozentuale Dehnung die Du noch zusätzlich mit einbringst.
Da deine Schraube schon mit 500 Nm vorgespannt ist mußt Du die daraus resultierende Spannung mit einfließen lassen.

Jetzt benötigst Du die Maße Deiner Schraube. Zum einen den Schaftdurchmesser und zum anderen die Zugfestigkeit.

Wenn Du dann die Gesamtspannung errechnet hast, die Du endgültig einbringst, kannst Du damit das Anzugsmoment errechnen.

Hinweis:
Bei solchen Drehmomenten bewegst Du dich vermutlich im Bereich der plastischen Dehnung. Dies sollte berücksichtig werden.

Hinweis 2:
Die Festigkeitsklasse der Schraube gibt eine Mindestzugfestigkeit an. Es kann je nach Materialcharge vorkommen, daß die Schraube wesentlich stabiler ist.

Hinweis 3: Da aufgrund der nicht exakt definierbaren Streckgrenze der Schraube die exakten Werte nicht 100%ig genau berechenbar sind werden Dehnschrauben (auch Taillenschrauben genannt) in der Regel immer mit Drehmoment auf 90% ihrer Mindeststreckgrenze angezogen und dann mit Drehwinkel auf 1 oder 2 mal (z.B. erst 90°, dann 60°) in Endposition gebracht.

Wie Du siehst kann man do ohne weiters ein paar Blätter mit vollschreiben, aber einen exakten Wert wirst Du wohl nicht bekommen.

Horst