Bitte nicht!
Hallo Claudia,
das ist das Fernsehen, und was leider immer etwas zu kurz kommt, ist das wirkliche Expertenwissen.
Ich möchte mich in dem Kontext nur zum Thema Schmerztherapie äußern, da mich das andere nicht vordergründig interessiert.
Den Eindruck, dass „Kiffen“ eine optimale Schmerztherapie wäre, kann ich nicht teilen.
Hingegen bietet aber die moderne Psychopharmakologie exzellente Präperate, die je nach Art des Schmerzes geeignete Gegenmaßnahmen darstellen. Leider ist diese medizinische Ausrichtung etwas hinterher, da dieses Thema lange Zeit nicht ganz ernst genommen worden ist. Deswegen wird auch vielfach noch falsch behandelt, aber es geht besser - und es wird besser.
Was gegen das Kiffen spricht ist, dass es nicht Nebenwirkungsfrei ist. Neben Schmerzpatienten habe ich auch mit Psychoseerkrankungen zu tun. Und es sind sehr viele Fälle, die durch THC-Mißbrauch zustande gekommen/ausgelöst worden sind. Psychischen Nebenwirkungen (wie hier z.B. Angstpsychosen) würde ich körperliche in dieser Situation eher vorziehen (wobei moderne Präperate weitestgehend nebenwirkungsfrei sind).
Auch wenn der Rat des „Tatort“ gut gemeint ist und einer gewissen Hilflosigkeit innerhalb der Thematik entspringt, fürchte ich, es stellt keine realistische Lösung dar.
Ehe das nicht besser erforscht (um Nebenwirkungen zu vermeiden) ist würde ich also sagen: Bitte nicht!
Ich würde eher dafür plädieren, nur das Schmerzsignal zu blockieren (auch um die Ausbildung einer spezifischen Gedächtnissituation zu vermeiden), als den gesamten Bewusstseinszustand zu verändern.
Lieben Gruß
Patrick