Du bist Deutschland

Auch hallo,

Das ist so lächerlich. Soviel Realitätsverweigerung hätte ich
von Dir nicht erwartet. Was denkst Du denn, wieviel Steuern
diese „Initialpartner“ zahlen?

Du meinst natürlich, daß die keine oder nur wenig Steuern
zahlen. Ich kann Dir versichern, daß Du daneben liegst.

Also keine Steuern sicherlich nur in Extremfällen. Aber, was ich in der Tat meine, ist, dass der Anteil am Steueraufkommen nicht in Relation zur Nutznießung der Leistungen in Deutschland liegt.

Es ist jawohl ein offenes
Geheimnis, dass die Steuerlast in Deutschland völlig ungleich
verteilt ist.

Wie denn?

So etwa:
_Die Formel müsste also lauten: Arbeitszeitverkürzung bei Bruttolohnsenkung aber ungefähr gleichem Nettolohn durch Senkung der Lohnsteuer und Anhebung der Gewinn- und Vermögenssteuern. Betrachtet man im Hinblick darauf die Steuerlastverteilung in Deutschland, so ist dies ein realistisches Szenario. Man müsste nur die alten Steuerlastrelationen von 1960 (ein Jahr der Vollbeschäftigung) wieder herstellen, wonach der Lohnsteueranteil am Gesamtsteueraufkommen bei knapp zwölf Prozent, heute 30 Prozent, und der Gewinnsteueranteil 1960 bei über 33 Prozent, heute aber nur bei knapp elf liegt.

Aus: http://www.fr-aktuell.de/ressorts/nachrichten_und_po…
[Hinweis: Der Inhalt des Links spiegelt nicht meine Meinung wieder, es war einfach der erste, der eine entsprechende Aussage enthielt, nach der Du gefagt hast.]

Grüße,

Anwar_

PS: Entwicklung des Werbevolumens 92-04
Kleiner Nachschub:

Jahr Werbevolumen [in Mrd. Euro]
92 10,3
94 12,1
96 13,4
98 15,4
00 18,5 (!)
01 17,3
02 16,6
03 17,2
04 18,2
Quelle: http://appz.sevenonemedia.de/download/publikationen/werbemarkt\_2004.pdf

An dieser Aufstellung lassen sich zwei Dinge erkennen:
1. Die inflationsbereinigte Steigerung von 1994 bis 2004 beträgt etwa 12% (angenommene Inflation: 3%/pa). Der Werbemarkt ist also gewachsen, nicht wie behauptet stagniert.
2. Von 1998 bis 2000 ist der Werbemarkt geradezu explodiert (+20% in zwei Jahren!), danach hat er sich wieder etwas beruhigt. Aber auch das ist sicherlich kein Grund zum Jaulen und Zähneklappern. 

Von der Behauptung der Werbemarkt würde in den letzten 10 Jahren stagnieren kann also gar keine Rede sein!

Grüße,

Anwar

Naja, dazu wurde ja schon geschrieben.
Die Weltanschauung, die dieser Spot vertritt, finde ich
allerdings auch höchst fragwürdig.
Tatsächlich besagt er ja letztlich: Wenn’s Dir nicht gut geht,
bist Du selber Schuld.

Nein, die Weltanschauung, die hier vertreten wird, sagt:Wenns Dir nicht gut geht, versuche es zu ändern.

Genauer:
Angesprochen wird ja der „kleine Mann“ (der Fußball- und
Schumifan). Es ist schon zynisch, wenn er sich von Herrn
Wickert sagen lassen muß, daß es nicht einfach ist… Aber es
wird ja auch eine Toilettenfrau gezeigt.
Dieser kleine Mann soll also davon abgebracht werden, D
schlecht zu reden…
Bitte? Daß der gesellschaftliche Diskurs vom kleinen Mann auf
der Straße schlecht geredet wird, ist mir jedenfalls völlig
neu. Das Genöle über den kranken Mann Europas kommt aus
Presse, Politik, Kulturschaffende.

Der kleine Mann, wer immer das auch ist, jammert durchaus, wie ich leider in meiner Umgebung mitbekomme. Und wenn Du sagst, dass Presse Politik und Kulturschaffende das auslösen, dann kann Dir eine derartige Kampagne, geschaffen eben von den oben genannten, nur recht sein.

Weiter ist zu fragen, warum eigentlich „Du“ und nicht „Wir“
Deutschland sind. Eine der großen Leistungen D ist nach 45 die
soziale Marktwirtschaft und die Einheit D - beides basiert auf
einem Solidaritätsprinzip, auf einem „wir“ und die
Verantwortlichen der Kampagne sind schon zu fragen, warum es
kein „wir“ gibt.

Zum einen find ich es schon klasse, wie Du einen grundsätzlich positiven Slogan dadurch schlecht machst, dass du einen anderen besser findest.
Zum anderen bietet jedes „Wir“ auch die Möglichkeit, auf einen anderen zu zeigen, der ja auch zum „Wir“ gehört. Beim „Du“ werd ich persönlich angesprochen, nicht mein Nebenmann.

Die vorgebliche Elite des Landes, garniert mit
klischeeaussehenden „Normalos“ erzählen mir als, was ich bin.
Ich bin ein Baum, Flügel und was weiß ich, und natürlich, ich
soll nicht auf die Bremse treten.
Über so ein dummes Gelaber kann ich nur nölen und meckern -
und zwar gerne, weil ich tatsächlich der Meinung bin, daß die
Deutschen weder so dumm noch so erbärmlich sind, eine
Wertegemeinschaft, die auf dem Grundgesetz und auf den
rühmlicheren Zeiten der Geschichte beruhen, auf Kultur,
Sprache und der Bereitschaft, Vergangenheit zu reflektieren,
für eine Neuidentität als Baum aufzugeben.

Was liest Du da denn aus dem Spot raus? Das soll doch gar nichts aufgegeben werden. Allerdings sind alle Deine Beispiele aus der Vergangenheit. Dieser Spot soll aber eine Motivation für die Zukunft darstellen, die Möglichkeiten, die man haben könnte. Ach ja, noch eines zu den klischeehaften Normalos. Bei einigen steckt ja eine Geschichte, und sicherlich nicht grundsätzlich eine positive, dahinter. Ich denke, diese als klischeehaft zu bezeichnen, halte ich für unfair den Beteiligten gegenüber.

Daß das ganze übrigens mit der Forest-Gump-Musik unterlegt
ist, entbehrt nicht einer gewissen Ironie.
Und ehrlich gesagt: Das Bild von dem Sturm, den ein
Schmetterlingsflügel (und ich soll ja wohl ein solcher Flügel
sein) auslöst, erinnert mich schon eher an ungute deutsche
Zeiten.

Soso, eben wolltest Du noch ein Wir, und jetzt ist es dir schon wieder zu viel.

Fazit: Die Kampagne ist ein Beweis für mangelnde Reflexion und
Intellektualität, der ich die Repäsentanz für D (und auch des
kleinen Mannes) rundweg abspreche. D ist bei weitem besser als
das.

Wenn alle denken würden, dass Deutschland besser ist als das, bedürfte es einer solchen Kampagne nicht. Und nochmal, es geht weniger darum, das Erreichte zu feiern, sondern für die Zukunft zu begeistern.

In diesem Sinne,

ALex

Hallo Wolfgang,

erstmal muss ich sagen das die Kampanie mich voll anspricht, denn mir hat es schon lange gestunken, das immer alle alles mieß machen, rumnörgeln und nicht selber ihren ar… hoch bekommen und ihr Schicksal selber in die Hand nehmen. Jeder ist seines Glückes eigener Schmied, aber wenn man mit einer negativen Grundstimmung an ein Problem, Projekt oder sonstwas rangeht ist es schon gescheitert. Wie sollen wir den die großen Probleme bewältigen, wenn wir von vornerein sagen alles ist mist und wir schaffen das nicht??? Und genau da entstand eine Idee. nämlich den Menschen Mut zu machen, sie aufzufordern etwas zu Unternehmen, den damit wurde unser Land schoneinmalgroß und das mit weit größeren Problemen als die die wir jetzt haben. Im Grunde haben wir doch zur Zeit Probleme die sich andere Länder wünschen würden. Wir leben in frieden, haben eine der besten Infrastrukturen der Welt, eine Wirtschaftsleistung die es schafft eine komplett marode Volkswirtschaft mit 16Mio Einwohnern um- und aufzubauen. Aber wir nörgeln rum obwohl es genügend zu essen gibt, wir alle mit dem Auto unterwegs sind, 1-2mal im Jahr in den Urlaub fahren.

Die Spots wurden von den Werbeagenturen gefertigt. Die Herrschaften hatten alle ähnliche Gedanken und da kam diese Idee von diesem Spot, welcher begeistert aufgenommen wurde. Alle haben Unendgeltlich mitgewirkt Resourcen und Sendezeit zur Verfügung gestellt. Ich find edas Lobenswert. Man kann drüber denken was man will, aber immerhin versuchen diese Menschen etwas gegen die miese Stimmung im Land zu unternehmen, denn die bringt uns nun wirklich nicht weiter.

Im Gegensatz zur INSM (initiative neue soziale Marktwirtschaft)wo Interessenverbände dahinterstecken die dafür einstehen, den Unternehmen noch mehr gewinne einzubringen und mit nett klingenden Parolen ala „sozial ist was Arbeit schafft“ die Arbeitnehmer noch mehr auszuquetschen, strahlt die „Du bist Deutschland“-Kampanie mehr Sympathie aus.

MfG Kundti

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Mein lieber Christian,

hast Du Dir viel Mühe geben müssen, meinen Beitrag so falsch zu interpretieren: Ich halte z. B. Günter Jauch für einen guten Moderator, aber er ist sich keineswegs zu schade, (un-) gehörige Summen an Gage zu kassieren, die natürlich das gemeine Volk letztlich berappen muss, welches immer und überall dafür herhalten muss, dass der A… am Ka… bleibt - dazu braucht man den „Michel“. Insofern hätte die Aussage „Du bist Deutschland“ mit dem Zusatz „wenn es ans Bezahlen geht“ sogar auf tragi-komische Weise Recht.

Das wäre allerdings nichts Neues, denn sogar in der (Tages-) Politik verbindet man mit dem Begriff Steuererhöhung jene Belastungen, welche die Durchschnittsverdiener treffen und bei Subventionsabbau ebenso - z. B. Pendlerpauschale. Das juckt Herrn Jauch und Co. sicherlich nicht, denn in dem Sinn ist er alles andere als Deutschland. Aber vielleicht ändert sich das ein wenig, wenn tatsächlich Steuer-Schlupflöcher (Abschreibungsgesellschaften udgl.) abgeschafft werden. Hoffentlich sind die Persönlichkeiten dann nicht nur Deutschland, sondern haben ihre Wohnsitze auch noch IN Deutschland . . .

Hi!

Das mit „Du bist Deutschland“ ist so ein ähnliches Phänomen wie der Satz „Stell dir vor, es ist Krieg und keiner geht hin“. Beide Sätze werden immer unvollständig zitiert.

Bei Brecht heißt es:
„Stell dir vor, es ist Krieg und keiner geht hin,
dann kommt der Krieg zu dir […]“

Klingt schon ein wenig anders, nicht wahr?

Bei „Du bist Deutschland“ ist das ähnlich. Der Satz heißt nämlich vollständig:

„Du bist Deutschland zu teuer.“

(Dieser Beitrag enthält Satire … Wer sie findet, darf sie behalten)

Grüße
Heinrich

Blauauge
Hi ALex,

genau das möchte man (uns) vermutlich Glauben machen:

Nein, die Weltanschauung, die hier vertreten wird, sagt:Wenns
Dir nicht gut geht, versuche es zu ändern.

. . . also, wenn jemand mit seiner Situation (Arbeitslosigkeit) unzufrieden ist und sie beklagt, ist das verkehrt.
. . . also, wenn jemand sich mit seiner Situation (Arbeitslosigkeit) arrangiert, obwohl er das nach überwiegender Meinung nicht tun darf, ist das verkehrt.
. . . also, wenn jemand sich mit seiner Situation (Arbeitslosigkeit) auseinandersetzt und erkennt, dass bei 5 Mio offiziell Arbeitssuchenden und max. 1 Mio offenen Stellen immer 4 Mio Arbeitnehmer „über sind“, und er das kundtut, obwohl das den Meinungsmachern nicht passt, ist das verkehrt.
. . . also, wenn jemand sich mit seiner Situation (Arbeitslosigkeit) nicht abfinden will, aber auch niemand anderen z. B. durch Dumpinglohn rauskegelen will, dann könnte er fragen, ob Du Deine Stelle mit ihm teilst - wenn Du zustimmst, hätte das was Christliches (etwas Papst bist Du ja ohnehin schon, lt. BLÖD-Zeitung)

Du hast leider die Kampagne nicht verstanden:

Anstatt hier miesepetrig die Kampagne schlecht zu machen, solltest du mal nicht nur bei w-w-w Gas geben (Achtung Anspielung!)…

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

hast Du Dir viel Mühe geben müssen, meinen Beitrag so falsch
zu interpretieren: Ich halte z. B. Günter Jauch für einen
guten Moderator, aber er ist sich keineswegs zu schade, (un-)
gehörige Summen an Gage zu kassieren, die natürlich das
gemeine Volk letztlich berappen muss, welches immer und
überall dafür herhalten muss, dass der A… am Ka… bleibt

  • dazu braucht man den „Michel“. Insofern hätte die Aussage
    „Du bist Deutschland“ mit dem Zusatz „wenn es ans Bezahlen
    geht“ sogar auf tragi-komische Weise Recht.

Das wäre allerdings nichts Neues, denn sogar in der (Tages-)
Politik verbindet man mit dem Begriff Steuererhöhung jene
Belastungen, welche die Durchschnittsverdiener treffen und bei
Subventionsabbau ebenso - z. B. Pendlerpauschale. Das juckt
Herrn Jauch und Co. sicherlich nicht, denn in dem Sinn ist er
alles andere als Deutschland. Aber vielleicht ändert sich das
ein wenig, wenn tatsächlich Steuer-Schlupflöcher
(Abschreibungsgesellschaften udgl.) abgeschafft werden.

Deine Argumentation ändert sich nicht: Du beschäftigst Dich mit einer Handvoll Prominenter, die auf das Wirtschaftsgeschehen, das Steueraufkommen und auf das Einkommen jeden anderen Menschen in diesem Lande absolut keinen meßbaren Einfluß haben.

Anstatt die Rechnung „Wohnung in der Stadt, keine Fahrtkosten, höhere Miete und weniger Natur“ oder „Wohnung außerhalb, geringere Miete, hohe Fahrtkosten, mehr Natur“ den Menschen selber zu überlassen, muß die Pendlerpauschale bleiben, der bizarrerweise ein nahezu unbegrenzter Erfindungsreichtum an Gebühren und Steuern gegenübersteht, die nur auf Autofahrer entfallen.

Dererlei Beispiele lassen sich viele finden. Kindergeld zu gering? Da setze ich doch keine Kinder in die Welt. Eigenheimzulage weg? Da bau ich doch kein Haus. Und wieso bekommt dieser Krösus eigentlich jeden Monat Miete von mir? Da muß doch mal jemand umverteilen.

Ständiges Lamentieren, Fordern und auf den eigenen Vorteil Bestehen sind die Eigenschaften, die die Deutschen heute ausmachen. Nicht „wie schaffe ich es, so viel zu verdienen, wie der Kerl da drüben“ sondern „wieso hat der mehr als ich und warum wird das nicht geändert?“ beherrscht das Denken von viel zu vielen Menschen in diesem Land.

Leistung wird bestraft, Wohlstand geneidet und die Eigeninitiative versauert hinter einer Wand aus Forderungen an die Allgemeinheit bzw. den Staat.

Das ist Deutschland.

Gruß,
Christian

Ich bin eine Schweiz
Hallo Wolfgang
Nein, keine Angst, hat nix mit Sekten zu tun, der Spruch. Ist vermutlich aus der Werbeagentur der Bundesregierung oder etwas ähnlich Banalem/Harmlosen geflossen.
Der Spruch „Ich bin eine Schweiz“ kam mal von einer schizophrenen Patientin, die C.G.Jung als junger Psychiater betreute (im Burghölzli). Jung hat sich dann, wie es so seine Art war, auf vielen, vielen Seiten darüber Gedanken gemacht und kam zu dem Schluss, dass die psychotische Frau ihren Wunsch nach Freiheit und Unabhängigkeit damit ausdrücken wollte: so frei wie die Schweiz zu sein.
Gruß,
Branden

Guten abend,

Das ist so lächerlich. Soviel Realitätsverweigerung hätte ich
von Dir nicht erwartet. Was denkst Du denn, wieviel Steuern
diese „Initialpartner“ zahlen?

Du meinst natürlich, daß die keine oder nur wenig Steuern
zahlen. Ich kann Dir versichern, daß Du daneben liegst.

Also keine Steuern sicherlich nur in Extremfällen. Aber, was
ich in der Tat meine, ist, dass der Anteil am Steueraufkommen
nicht in Relation zur Nutznießung der Leistungen in
Deutschland liegt.

das scheint Deine alleinige Einschätzung zu sein. Die Unternehmen bezahlen das an Steuern, was sie zu zahlen haben. Sollte das weniger sein, als nach Deiner Einschätzung angemessen wäre, ist dies der Politik zuzurechnen und nicht den Unternehmen.

So etwa:
Die Formel müsste also lauten: Arbeitszeitverkürzung bei
Bruttolohnsenkung aber ungefähr gleichem Nettolohn durch
Senkung der Lohnsteuer und Anhebung der Gewinn- und
Vermögenssteuern. Betrachtet man im Hinblick darauf die
Steuerlastverteilung in Deutschland, so ist dies ein
realistisches Szenario. Man müsste nur die alten
Steuerlastrelationen von 1960 (ein Jahr der Vollbeschäftigung)
wieder herstellen, wonach der Lohnsteueranteil am
Gesamtsteueraufkommen bei knapp zwölf Prozent, heute 30
Prozent, und der Gewinnsteueranteil 1960 bei über 33 Prozent,
heute aber nur bei knapp elf liegt.

Die Übersicht bringt nicht viel, weil in der Einkommensteuer auch die Einkommen von Unternehmern drin sind, die ihr Unternehmen als Personengesellschaft betreiben.

Wenns Dich trotzdem stört: Dafür können die Unternehmen nichts (s.o.).

Gruß,
Christian

Hi,

mit dem Nebenkriegsschauplatz Werbung kann ich mich jetzt nicht in der gebotenen Breite beschäftigen. Es kann sein, daß meine Informationen etwas veraltet sind, entscheiden kann ich das jetzt auf die Schnelle nicht.

Aber Du wirst mir sicherlich erklären könne, inwiefern rd. 20
Verlage, Fernsehsender und Kamps davon der derzeitigen
politischen Lage profitieren.

Dieser Abschnitt bleibt unvermindert bestehen. Was die Expansion, der Niedergang und die Wiederauferstehung von Kamps damit zu tun haben sollen, daß man angeblich von der politischen Lage in diesem Lande profitiert, kann ich immer noch nicht nachvollziehen.

Da wird kein Geld verpulvert, sondern schlimmstenfalles auf
Geld verzichtet. Die Verlage und Fernsehsender stellen der
Initiative nämlich den Werbeplatz kostenlos bereit

Ebend, kostenlos! :smile:
D.h. ja, dass dort irgendwelche Angestellte von ARD/ZDF
arbeiten, ohne dafür eine Einnahme zu verbuchen.

Das Gesamtvolumen der insgesamt bereitgestellten Werbeplätze beläuft sich auch € 30 Mio. Das fällt bei der Zahl der Werbeträger bei keinem einzigen von diesen ins Gewicht.

Gruß,
Christian

Kampagne,

Hallo Wolfgang

was das ganze soll ist mir ehrlich gesagt schleierhaft. Dass sich Prominente dafür hergeben noch mehr. Was man sich davon verspricht ist mir verborgen.
Wenn ich auf der Straße rumliefe und riefe… „ich bin Deutschland“ wäre ich aber schwupps, weg in der Klappse.

Ich will nur hoffen, dass die Promis nicht noch Werbemillionen abgreifen, die ja aus den leeren Kassen finanziert würden. Wobei die Kassen immer nur leer sind, wenn es um Belange der kleinen Bürger geht. Bei allem anderen merke ich es nicht.

Grüße

Sarah

Hi Sarah!

Ich will nur hoffen, dass die Promis nicht noch Werbemillionen
abgreifen, die ja aus den leeren Kassen finanziert würden.
Wobei die Kassen immer nur leer sind, wenn es um Belange der
kleinen Bürger geht. Bei allem anderen merke ich es nicht.

An welche Kassen denkst Du denn dabei?

Frank

Hallo Sarah!

Wenn ich auf der Straße :rumliefe und riefe… „ich :bin Deutschland“ wäre ich :aber schwupps, weg in der :Klappse.

Sag es im stillen Kämmerlein nur für Deine eigenen Ohren. Dann bemerkst Du vielleicht den dahinter steckenden Sinn, sobald Du irgendetwas in diesem Staat beklagst oder etwas von diesem Staat forderst.

Wobei die Kassen immer nur :leer sind, wenn es um Belange :der kleinen Bürger geht. Bei :allem anderen merke ich es :nicht.

Diese beiden Sätze von Dir sind die Begründung des „ich bin Deutschland“. Schimpfen und Unzufriedenheit sind allgegenwärtig. Es fehlt aber die Bereitschaft, selbst etwas zu tun. Besuche z. B. eine Gemeindevertreterversammlung Deines Wohnortes und zähle die Besucher. Ein, zwei, drei Personen, viel mehr werden es nicht sein, die sich für Vorgänge in ihrer Gemeinde interessieren, die Fragen stellen und Anregungen geben.

Wir haben viele Millionen Arbeitslose. Geschimpft wird auf die bösen Unternehmer, die nicht genug Leute einstellen. Nur sind diese Unternehmer Bürger wie alle anderen auch und es ist nicht ihre Aufgabe, dafür zu sorgen, daß andere Leute Arbeit haben. Das ist vielmehr eine private Aufgabe, die erfordert, daß genug Menschen bereit sind, Unternehmer zu sein oder zu werden. Wenn jemand also das Fehlen von Arbeitsplätzen beklagt, beklagt er im Grunde das Fehlen von Menschen mit unternehmerischem Geist.

10 € Praxisgebühr führten zu Proteststürmen und die Aussicht, für ALGII womöglich seine Arbeitskraft dem Gemeinwesen zur Verfügung stellen zu müssen, führte wochenlang zu landesweiten Demonstrationen.

Überall werden Ansprüche an das Gemeinwesen, an den Staat gestellt. Mit der Bereitschaft zu Gegenleistungen ist es nicht weit her. Die Bereitschaft, selbst etwas auf die Füße zu stellen, ist zu dünn gesät. Forderungen werden von Bürgern an den Staat, an Deutschland gestellt. Jeder einzelne Bürger soll lesen „ich bin Deutschland“. Am besten laut für die eigenen Ohren lesen und sprechen. Das ist dann die Ansprache an das eigene Ich. Wird diese Ansprache verstanden, ist es die Aufforderung, selbst etwas zu tun, im Gegensatz zur Forderung an den Staat und „die da oben“.

Das Ganze ist eine unbequeme Kampagne. Könnte es sein, daß sie von etlichen Menschen nicht verstanden wird, weil diese Menschen gar nicht verstehen wollen?

Gruß
Wolfgang

Hallo,

das scheint Deine alleinige Einschätzung zu sein. Die
Unternehmen bezahlen das an Steuern, was sie zu zahlen haben.
Sollte das weniger sein, als nach Deiner Einschätzung
angemessen wäre, ist dies der Politik zuzurechnen und nicht
den Unternehmen.

Ich habe ja hier keine Verschwörungstheorie aufgebaut. WARUM der Anteil der Gewinnsteuer an der Steuerlast so niedrig ist, ist ja egal. Ich sagte ja nur, es handle sich um Profiteure. Und da sagte ich ja, dieser Begriff sei wertneutral.

Die Übersicht bringt nicht viel, weil in der Einkommensteuer
auch die Einkommen von Unternehmern drin sind, die ihr
Unternehmen als Personengesellschaft betreiben.

Was uns zur Frage zurückbringt, wieviele der „Du bist Deutschland“ Unternehmen wohl Personengesellschaften sind.

Wenns Dich trotzdem stört: Dafür können die Unternehmen nichts
(s.o.).

Hab ich ja nie gesagt. Nur dass sie (die Unternehmen) von dieser Situation profitieren.

Grüße,

Anwar

Ich habe ja hier keine Verschwörungstheorie aufgebaut. WARUM
der Anteil der Gewinnsteuer an der Steuerlast so niedrig ist,
ist ja egal. Ich sagte ja nur, es handle sich um Profiteure.

Noch mal: Die Kampagne dreht sich darum, daß die Leute aufgerüttelt werden sollen, ihr Schiksal mal selbst in die Hand zu nehmen und nicht immer nach anderen zu schielen bzw. nach Vater Staat und anderen zu rufen, wenn man mal wieder ein kleines Aua hat.

Du schreibst in diesem Zusammenhang:
"(ich möchte diese mal einfach wertneutral als „Profteure“ der derzeitigen politischen Lage bezeichnen), "

Was zum Henker hat das mit der Steuerlast zu tun?

Was uns zur Frage zurückbringt, wieviele der „Du bist
Deutschland“ Unternehmen wohl Personengesellschaften sind.

Fangen wir einfach oben links an:
Axel Springer, Aktiengesellschaft, börsennotiert, Steuerlast im Konzern 50% (JÜ 142,9 Mio, Steuern 14,21 Mio.)
Heinrich Bauer Verlag KG
Bertelsmann AG, Steuerlast im Konzern 17,7 %, im Inland 14,4%. Der geringe Wert erklärt sich aus Verlustvorträgen (also Verlusten aus früheren Jahren), die die Steuerlast von rd. 50% auf den genannten Wert reduzierten.
Bilderberg GmbH
Hubert Burda Media Holding GmbH & Co. Kommanditgesellschaft
Computacenter (UK) Ltd
Das Erste, Arbeitsgermeinschaft von Anstalten des öffentlichen Rechts
Universal Studios International GmbH (Das Vierte)
Der Spiegel bzw. SPIEGEL-Verlag Rudolf Augstein GmbH & Co. KG
fischerAppelt Kommunikation GmbH
Frankfurter Allgemeine Zeitung, scheint wohl eine GmbH dahinterzustecken
GfK AG, Steuerlast 38%
Gruner & Jahr AG & Co. KG
Verlag Heinz Heise GmbH & Co. KG
Zeitungsgruppe Ippen
Jahreszeiten-Verlag, gehört zur Ganske Verlagsgruppe GmbH
Jung van Matt AG, Umsatz rd. 350 Mio.
Kamps AG, Umsatz 1,58 Mrd., Steuern 11 Mio., Jahresfehlbetrag 60,7 Mio.
Kempertrautmann GmbH
Markenfilm GmbH & Co. KG

Und jetzt?

Gruß,
Christian

Hi Frank

An welche Kassen denkst Du denn dabei?

Ich bin nicht Sarah, allerdings fallen mir spontan die Krankenkassen und unser „Gesundheitswesen“ ein: Heerscharen von Verwaltungsangestellten und Posten und Pöstchen, die z. Tl. fürstlich dotiert sind. M. W. annähernd 100.000 Beschäftigte bei der „Bundesagentur für Arbeit“, von denen nur jede® 4. sich um Vermittlung udgl. kümmert.

frei sein wie die Schweiz
Hi Branden,

das ist ein interessanter Beitrag, weil er Mal einen neuen Aspekt - vielleicht sogar die eigentliche Frage oder den „Knackpunkt“ - anspricht: Was verbinden wir resp. jede® einzelne eigentlich mit der Aussage „Du bist Deutschland“?

Wofür steht „Deutschland“ bei Deutschen und in der Welt? Als vermeintlich „typisch deutsche Eigenschaften“ dürften gelten Qualität, Zuverlässigkeit, Zielstrebigkeit, aber wohl auch Stolz i. S. v. Dünkel, Rechthaberei und Kadavergehorsam.

Nun stellt sich die Frage, WAS WER mit dem Begriff „Deutschland“ bzw. der Aussage „Du bist Deutschland“ im einzelnen verbindet. Dabei halte ich für möglich und legitim, dass es viele unterschiedliche Ergebnisse gibt, die durchaus konträr sein können und dürfen.

Das passt einigen allerdings nicht, weil sie u. a. ausgemacht zu haben meinen, in Deutschland sei jammern, klagen, auf Hilfe warten usw. zu sehr verbreitet und deshalb müsse mit dieser Kampagne aufgeklärt und wachgerüttelt werden, dass jede® selbst verantwortlich ist für seine Lage und was er/sie daraus macht . . . Auch diese Interpretation halte ich für logisch und möglich.

Allerdings gefällt mir nicht, dass ALLE diese Ansicht teilen sollen bzw. wer sie nicht teilt, in ein asozial angehauchtes Licht gestellt wird. Vorgegebene Einheitsmeinung und Gleichschaltung hatte Deutschland schon - auch ein möglicher Grund, warum manche sich bei „Du bist Deutschland“ nicht so wohl fühlen.

Hallo ,

wer kennt diese Aktion und kann mir etwas dazu sagen ?
Habe den Eindruck , dass es Scientologie vergleichbar ist ,
oder gar ein Ableger ?

„DU bist Deutschland“ könnte gut eine frühe SA-Parole
sein. Der Ohnmächtige tauscht seine Ängste gerne gegen
die Nagelstiefel der Entschlossenheit und marschiert
mit einer gehörigen Portion quasireligiöser Deter-
miniertheit gegen alles, was nicht „Du bist Deutschland“
sein will und damit stört; „schuld ist“.

Könnte, sagte ich :wink:

Was es heute bedeuten könnte? Vielleicht – daß
ein antiquierter pseudoreligiöser Impuls „Blut und
Boden“ das desillusionierte Individuum wieder auf
die Beine und dann auf das Wichtigste in seinem
Leben zurückbringen soll – die Volksgemeinschaft.

Könnte, sagte ich wieder :wink:

Alles, wo „deutsch“ und „trallalla“ in einem
Atemzug vorkommt, ist lächerlich. Das ist
mein Situationsgefühl.

CMБ