Du bist Deutschland

Hallo Sarah,

Ich will nur hoffen, dass die Promis nicht noch Werbemillionen
abgreifen, die ja aus den leeren Kassen finanziert würden.
Wobei die Kassen immer nur leer sind, wenn es um Belange der
kleinen Bürger geht. Bei allem anderen merke ich es nicht.

Seid wann bewzahlt Kamps meine Krankenkassenbeiträge ?

Tip: Schau mal, wer die Kampagne trägt.

Ciao maxet.

Hallo,

Nein, die Weltanschauung, die hier vertreten wird, sagt:Wenns
Dir nicht gut geht, versuche es zu ändern.

Da verstehen wir den Spot unterschiedlich. Aber wird mir nicht gesagt, ich soll von der bremse runtergehen - heißt das dann nicht: Wenn es mir nicht gutgeht, soll ich halt nur runter von der Bremse?
Und es ist schon die Frage, wer „bremst“ - und pauschal „Du“ dafür verantwortlich zu machen, halte ich für fatal.

Bitte? Daß der gesellschaftliche Diskurs vom kleinen Mann auf
der Straße schlecht geredet wird, ist mir jedenfalls völlig
neu. Das Genöle über den kranken Mann Europas kommt aus
Presse, Politik, Kulturschaffende.

Der kleine Mann, wer immer das auch ist, jammert durchaus, wie
ich leider in meiner Umgebung mitbekomme. Und wenn Du sagst,
dass Presse Politik und Kulturschaffende das auslösen, dann
kann Dir eine derartige Kampagne, geschaffen eben von den oben
genannten, nur recht sein.

Ok, nachdem ich also ständig lesen und hören muß, wie schlecht es uns geht, kommen nun dieselben und sagen mir, ich soll mich nicht so anstellen. Und bei jeder Kampagne kommt es doch auf die Botschaft an. Dies Kampagne sagt mir ja nicht: Du leistest eine Menge, glaub an Deine Zukunft o.ä., sondern sie sagt: Du stehst auf der Bremse und wenn Du dan nicht gefälligst runterkommst, dann bist Du schuld, wenn es noch schlimmer wird. Außerdem bist Du ein bißchen blöd. Mein Lieblingssatz ist übrigens diese Pseudo-Kennedy-Zitat, nach dem ich mich fragen soll, was ich für mein Land tun kann - noch besser, D als mein Freund. D.h. also, mir wird unterstellt, ich sehe D als meinen Feind an und verlange nur was vom Staat???

Zum einen find ich es schon klasse, wie Du einen grundsätzlich
positiven Slogan dadurch schlecht machst, dass du einen
anderen besser findest.

Nein, ich mache den Slogan schlecht, weil mir die Botschaft nicht gefällt. Meine erläuterungen über das „Wir“ sollten eigentlich die Frage betreffen, was denn dahintersteht, wenn vom „Du“ die Rede ist. Letztlich sehe ich dahinter ein amerikanisches „Jeder ist seines Glückes Schmied“, die Frage, die ich zu stellen habe: Wollen wir eine derart organisierte Gesellschaft. Wenn ausgerechnet die Deutsche Wirtschaft hinter dieser Kampagne steht: Ist diese Kampagne nicht letztlich eine geistige Vorbereitung darauf, das Subsidaritätsprinzip aufzugeben? Um richtig verstanden zu werden: Ich habe nichts gegen eine Reform der Sozialsysteme, aber im Zusammenhang der aktuellen Diskussionen sollte einen Diese Kampagne mit ihrer Betonung der Selbstverantwortung des Individuums mißtrauisch machen (aus purem Idealismus wird keiner von denen sein Geld gegeben haben).

Zum anderen bietet jedes „Wir“ auch die Möglichkeit, auf einen
anderen zu zeigen, der ja auch zum „Wir“ gehört. Beim „Du“
werd ich persönlich angesprochen, nicht mein Nebenmann.

Mh, daß man selbst beim „wir“ nicht angesprochen ist, ist mir sprachlich völlig neu. In der Rhetorik empfiehlt man z.B. auch immer vom „wir“ und nicht vom „ihr“ in einer Rede zu sprechen… Egal: Beim Du zeigt nur dummerweise einer auf mich und von sich zumindestens eindeutiger weg, als ich es beim „wir“ könnte.

Was liest Du da denn aus dem Spot raus? Das soll doch gar
nichts aufgegeben werden. Allerdings sind alle Deine Beispiele
aus der Vergangenheit. Dieser Spot soll aber eine Motivation
für die Zukunft darstellen, die Möglichkeiten, die man haben
könnte.

Die Frage wäre aber, worauf man „Identität“ aufbauen kann (immerhin, auch der Spot erwähnt mit 89 etwas aus der Vergangenheit). Was trägt eine Gesellschaft, wie organisiert sie sich und wie erlangt dies Plausibilität und damit Akzeptanz. In jeder engeren Gemeinschaft und auch Nation wirst Du die Feststellung machen, daß es gerade die reflexion von Vergangenheit = Erfahrung ist, die Gruppen trägt.
Ach ja, noch eines zu den klischeehaften Normalos. Bei

einigen steckt ja eine Geschichte, und sicherlich nicht
grundsätzlich eine positive, dahinter. Ich denke, diese als
klischeehaft zu bezeichnen, halte ich für unfair den
Beteiligten gegenüber.

Ich habe von „klischeeausehenden“ gesprochen - und erzähle mir nicht, die wurden nicht gecastet!

Daß das ganze übrigens mit der Forest-Gump-Musik unterlegt
ist, entbehrt nicht einer gewissen Ironie.
Und ehrlich gesagt: Das Bild von dem Sturm, den ein
Schmetterlingsflügel (und ich soll ja wohl ein solcher Flügel
sein) auslöst, erinnert mich schon eher an ungute deutsche
Zeiten.

Soso, eben wolltest Du noch ein Wir, und jetzt ist es dir
schon wieder zu viel.

Versteh ich nicht? An dem Bild vom Sturm (der Verwüstung - das ist nicht nur meine Assoziation), und das, wenn es um D geht, ist geradezu unsensibel und sagt etwas über die intellektuelle Qualität der Botschaft aus.

Wenn alle denken würden, dass Deutschland besser ist als das,
bedürfte es einer solchen Kampagne nicht. Und nochmal, es geht
weniger darum, das Erreichte zu feiern, sondern für die
Zukunft zu begeistern.

Dagegen habe ich überhaupt nichts, nur die Frage bleibt: Welche Zukunft stellen sich die Macher vor?! Und gerade rückblickend auf das Erreichte, in der schwierigen Frage, wie wir das Gute bewahren können, liegt für mich die tiefere Ursache, warum ich mich für die zukunft Ds begeistern lassen würde.
Grüße,
Taju

Hallo,

Tip: Schau mal, wer die Kampagne trägt.

ich denke, das zahlen die Kunden der beteiligten Unternehmen.
Ich habe die Stellen gefunden, wo ich mit bezahle. Hast Du auch schon gesucht? Mindestens bei der ARD sind fast alle Kunde.

Gruß, Rainer

Hallo,

Tip: Schau mal, wer die Kampagne trägt.

ich denke, das zahlen die Kunden der beteiligten Unternehmen.
Ich habe die Stellen gefunden, wo ich mit bezahle. Hast Du
auch schon gesucht? Mindestens bei der ARD sind fast alle
Kunde.

Interessant dazu auch die Zeit:
http://www.zeit.de/2005/41/Spitze_41
und Wikipedia:
Kampagne von „Jung von Matt“ (http://de.wikipedia.org/wiki/Jung_von_Matt)

 Bekannte Produktionen
 \* Jever: »[...] Keine Kompromisse. Kein anderes Bier.« 
 \* Diebels: »Glück, Glück, Glück«-Kampagne
 \* Bild-Zeitung: »Bild Dir Deine Meinung«
 \* Afri-Cola: »Liebe Welt«-Radiokampagne (»Habt Euch lieb und werdet durstig«)
 \* Sixt: Plakat-Kampagnen
 \* Saturn : »Geiz ist geil«
 \* **Du bist Deutschland**

Grüße

CMБ

DANKE! Sehr interessant. o.w.T.
.

Hallo,

ich bin zwar nicht Sara, antworte aber trotzdem mal. Ist ja ein öffentliches Forum.

Sag es [ich bin Deutschland] im stillen Kämmerlein nur für Deine :eigenen Ohren. Dann bemerkst Du vielleicht den dahinter steckenden :Sinn, sobald Du irgendetwas in diesem Staat beklagst oder etwas von :diesem Staat forderst.

Zunächst einmal fordert „der Staat“ eine ganze Menge von mir.

Er schafft z.B. eine „Krankenversicherung“. Viele Menschen (interessanterweise nicht die, die sich in der Kampagne „Du bist Deutschland“ präsentieren) zahlen da jeden Monat einen großen Teil ihres Einkommens (direkt oder indirekt) ein. Durchaus mehr, als private Krankenkassen mit erheblich höheren Leistungen verlangen. Als Gegenleistung sollten sie dann auch im Krankheitsfall die optimale Behandlung erwarten können. Realität ist: Eintrittsgebühr beim Arzt, billigste Schrottmedikamente anstatt moderner Arznei, Massenabfertigung, abgewimmelt werden bis hin zur unterlassenen Hilfeleistung. Aber klar: Ich bin Deutschland! Da nehm ich mir doch gleich selbst mal die Gallenblase raus. Das geht ruck zuck und schont den Staatssäckel.

Er richtet eine sog. „Arbeitslosenversicherung“ ein.

Viele Menschen (interessanterweise niemals die, die sich in der Kampagne „Du bist Deutschland“ präsentieren) zahlen da jeden Monat einen großen Teil ihres Einkommens (direkt oder indirekt) ein. Dafür sollten sie dann im Falle des Falles – betrifft immerhin bereits offiziell gute 5 Mio Deutsche – auch ein lebenswertes Einkommen erwarten dürfen.

Jetzt wird ein 50 jähriger Siemens „COM“'ler, der seit 30 Jahren seine Beiträge gezahlt hat, vor die Tür gesetzt, weil seine hochbezahlten Manager seit 10 Jahren Mist gebaut haben. Nach einem Jahr bekommt er seine gesamten Ersparnisse „gepfändet“ und anschließend Sozialhilfe, pardon, Hartz IV. Natürlich auch nur, wenn er sich bereiterklärt, im Englischen Garten regelmäßig die Hundehäufchen der diamanthalsbandtragenden Luxusköter einzusammeln. Dem erzähle mal „Du bist Deutschland“.

Der Staat richtet eine „Pflegeversicherung“ ein, damit Menschen für den Fall der Bedürftigkeit nicht einfach nur bis zum hoffentlich recht baldigen Ableben dahinvegetieren. In der Realität vegetieren alte Menschen (interessanterweise nicht diejenigen, die sich in der Kampagne „Du bist Deutschland“ präsentieren) zu Höchstpreisen unter menschenunwürdigen Bedingungen dahin, bis sie durch den Tod erlöst werden. Die sind Deutschland!

Der Staat fordert (ja, sogar von denjenigen unter den Kampagnen-Hanseln und -Liseln, die sich nicht bereits ins steuergünstigere Luxemburg, Monaco oder in die Schweiz abgesetzt haben) eine Einkommenssteuer von den Menschen. Dafür sollten sie eigentlich Gegenleistungen in From von funktionierender Infrastruktur, Schulen, Universitäten, Krankenhäusern, etc. erwarten dürfen.

Fakt ist: Was bis dato nicht an Heuschrecken, pardon, private Investoren verramscht wurde, ist in beklagenswert marodem Zustand. Straßen verkommen zu Schlaglochpisten, die Bahn schafft es einfach nicht, Züge zuverlässig auf die Gleise zu bringen, in Krankenhäusern, Schulen und Universitäten bröckelt der Putz von den Wänden. Immer häufiger darf man für solche „Dienstleistungen“ auch nochmal extra in die Tasche greifen.

Politiker und die Manager der sog. „freien Wirtschaft“ leben natürlich in Saus und Braus, lediglich die „einfachen Bürger“ haben immer was zu meckern. Da davon immer breitere Bevölkerungsschichten betroffen sind, BigBrother & Co. nur bedingt ihre Wirkung entfalten, erfindet man schnell den schwarz-rot-goldenen Kackehaufen und die zugehörige Kampagne „Du bist Deutschland“. Besser wird’s davon freilich nicht, aber man hat die Verantwortung wunderbar von sich gewiesen.

„Während wir Deine Rente verjucken, solltest Du lieber mal 'nen Schlag reinhauen! Es gibt keine müden Arbeiter, nur faule Säcke! Vorwärts! Du bist Deutschland!“.

In einem haben sie natürlich recht, die "Jung"linge. Wenn die Menschen eines Tages wirklich keine Lust mehr haben auf den ganzen Murks, tja, dann müssten sie tatsächlich wieder selbst arbeiten, anstatt ihr Geld für sich arbeiten zu lassen. Und das kann ja nun wirklich nicht in deren Sinne sein.

Gruß

Fritze

Hallo!

Ich bin nicht Sarah, allerdings fallen mir spontan die
Krankenkassen und unser „Gesundheitswesen“ ein: Heerscharen
von Verwaltungsangestellten und Posten und Pöstchen, die z.
Tl. fürstlich dotiert sind. M. W. annähernd 100.000
Beschäftigte bei der „Bundesagentur für Arbeit“, von denen nur
jede® 4. sich um Vermittlung udgl. kümmert.

Was haben leere Krankenkassen mit dieser Kampagne zu tun?

Frank

Hallo Fritze,

danke, schöner Beitrag. Das hätte ich auch so schreiben wollen, wenn’s mir eingefallen wäre. :wink:

Gruß, Rainer

Er schafft z.B. eine „Krankenversicherung“. Viele Menschen
(interessanterweise nicht die, die sich in der Kampagne „Du
bist Deutschland“ präsentieren)

Wieso zahlen die nicht ein? Sind die alle arbeitslos?

zahlen da jeden Monat einen
großen Teil ihres Einkommens (direkt oder indirekt) ein.
Durchaus mehr, als private Krankenkassen mit erheblich höheren
Leistungen verlangen. Als Gegenleistung sollten sie dann auch
im Krankheitsfall die optimale Behandlung erwarten können.
Realität ist: Eintrittsgebühr beim Arzt, billigste
Schrottmedikamente anstatt moderner Arznei, Massenabfertigung,
abgewimmelt werden bis hin zur unterlassenen Hilfeleistung.

Es mag sicherlich Spaß machen, so einen Text zu schreiben, aber davon, daß man irgendwelche Tatsachenbehauptungen aufstellt, werden sie nicht gleich zu Realität. Die „Eintrittsgebühr“ beim Arzt ist das erste Werkzeug, mit dem man den Patienten an den tatsächlichen Kosten beteiligt und anhand dessen er unmittelbar merkt, daß er Kosten verursacht. Seltsamerweise ist die Zahl der Arztbesuche zurückgegangen, was aber nach Deiner Interpretation sicherlich daran liegen wird, daß die Menschen sich den Arztbesuch nicht mehr leisten konnten.

Die Sache mit den Schrottmedikamenten ist auch interessant. Glaubst Du im Ernst, die Pharmaindustrie würde zwei Produktserien vorhalten, eine Schrottreihe und die andere für die Privatpatienten?

Und was die letzten beiden Punkte angeht, solltest Du Dir mal einen anderen Arzt suchen. Ich habe jedenfalls bei meinen Ärzten keinen Verhaltenswechsel feststellen können. Bei Ärzten, bei denen ich stundenlang warten muß oder die sich 35 Sekunden Zeit zur Begutachtung nehmen, bin ich immer nur einmal gewesen – teilweise sogar noch nicht einmal bis zum Ende der Diagnose bzw. „Behandlung“.

Er richtet eine sog. „Arbeitslosenversicherung“ ein.

Viele Menschen (interessanterweise niemals die, die sich in
der Kampagne „Du bist Deutschland“ präsentieren) zahlen da
jeden Monat einen großen Teil ihres Einkommens (direkt oder
indirekt) ein.

Wieso zahlen die Promenten da nicht ein? Sind die arbeitslos?

Dafür sollten sie dann im Falle des Falles –
betrifft immerhin bereits offiziell gute 5 Mio Deutsche –
auch ein lebenswertes Einkommen erwarten dürfen.

Die Auszahlungszeiten sind begrenzt, weil sonst die Versicherungsbeiträge durch die Decke gehen würden. Nur durch die Fristenlösung ist gewährleistet, daß auch Arbeitnehmer, die nicht schon seit 30 Jahren in die ALV einzahlen, Leistungen erhalten. Wer für die älteren Arbeitnehmer mehr fordert, muß den jungen Leistungen wegnehmen. Soll mir recht sein, aber ich bezweifle, daß Du das wiederum als sozial bezeichnen würdest.

Der Staat richtet eine „Pflegeversicherung“ ein, damit
Menschen für den Fall der Bedürftigkeit nicht einfach nur bis
zum hoffentlich recht baldigen Ableben dahinvegetieren. In der
Realität vegetieren alte Menschen (interessanterweise nicht
diejenigen, die sich in der Kampagne „Du bist Deutschland“
präsentieren) zu Höchstpreisen unter menschenunwürdigen
Bedingungen dahin, bis sie durch den Tod erlöst werden.

Die Situation in den Pflegeheimen hat sich in den letzten 25 Jahren nicht verschlechtert sondern verbessert. Wenn Du der Ansicht bist, daß die Pflegeversicherung Mist ist, solltest Du Dir darüber bewußt sein, daß das Geld sonst aus der Sozialkasse kommt. Auch damit habe ich kein Problem, aber Herr Blüm fand es nun einmal würdiger, die Leistungen aus einer Versicherung bestreiten zu lassen und nicht vom Sozialamt.

Fakt ist: Was bis dato nicht an Heuschrecken, pardon, private
Investoren verramscht wurde, ist in beklagenswert marodem
Zustand. Straßen verkommen zu Schlaglochpisten, die Bahn
schafft es einfach nicht, Züge zuverlässig auf die Gleise zu
bringen,

http://derstandard.at/?url=/?id=2228303

in Krankenhäusern, Schulen und Universitäten bröckelt
der Putz von den Wänden. Immer häufiger darf man für solche
„Dienstleistungen“ auch nochmal extra in die Tasche greifen.

Was Du als Fakten bezeichnest, ist eine unglaubliche Folge von maßlosen Übertreibungen und Verallgemeinerungen. Aber selbst wenn die Zustände so wären, wie Du es beschreibst, sind die Zustände immer noch besser als in praktisch jedem Land dieser Erde. Seltsamerweise sind die Menschen bspw. in Südeuropa froh über den status quo, weil sie sich noch daran erinnern können, wie es dort vor 30 Jahren ausgesehen hat.

Da fällt mir gerade ein schönes Beispiel aus BW ein: Dort konnte man sich aufgrund der Gemeindessteeuerzahlungen zweier alles leisten, was das Herz begehrte, sogar Zebrastreifen aus Marmor. Auf einmal waren die Einnahmen weg und damit gabs auch keine neuen Zebrastreifen. Komischerweise las man das in der Presse und nicht den Umstand, daß es dort weiterhin Zebrastreifen aus Marmor gab, die auch nicht rausgerissen wurden.

Das ist Deutschland: Immer mehr fordern, ohne sich darüber im Klaren zu sein, was man bereits alles hat – und ohne zu wissen woher das Geld kommen soll. Klar ist nur, wo es nicht herkommen soll: Aus dem eigenen Portemonnaie.

Gruß,
Christian

Danke Christian,

genau meine Meinung und genau aus diesem Grund kamen einige auf die Idee den Versuch zu unternehmen, ein Umdenken in Deutschland zu bewirken. Ich hatte diese Gedanken, dass mir das genörgle usw. auf den Sack geht schon eine Weile und dann kam diese Kampanie, so das ich endlich mal merkte, das ich nicht alleine bin mit meiner Meinung und meiner, ich nenn es mal „positiven Einstellung“.
Mies machen, übertreiben und blos nicht sehen das es uns gut geht. so kann man kein Land nach vorne bringen.

MfG Kundti

Hi Kundti,

genau meine Meinung und genau aus diesem Grund kamen einige
auf die Idee den Versuch zu unternehmen, ein Umdenken in
Deutschland zu bewirken. Ich hatte diese Gedanken, dass mir
das genörgle usw. auf den Sack geht schon eine Weile und dann
kam diese Kampagne, so dass ich endlich mal merkte, dass ich
nicht allein bin mit meiner Meinung und meiner, ich nenn es
mal „positiven Einstellung“.
Mies machen, übertreiben und bloss nicht sehen dass es uns gut
geht. so kann man kein Land nach vorne bringen.

Wer macht denn mies und beklagt sich über Standortnachteile?
Ungefähr die, die jetzt die Kampagne gestartet haben? Die hätte es nicht gebraucht, sie hätten einfach mit maulen aufhören können.

Die leute, die angesprochen werden, jammern nicht trübselig vor sich hin, sondern beklagen sich über einzelne, ungerechte und falsche Maßnahmen. Praxisgebühr und Medikamentenzuzahlung, um Krankenkasenbeiträge nicht erhöhen zu müssen. Senkung der Kilometerpauschale und Abschaffung der Eigenheimzulage um den Spitensteuersatz senken zu können. Das heutige Erziehungsgeld soll offenbar ab 2008 durch ein einkommensbezogenes Elterngeld ersetzt werden. (lt. GMX-Nachrichten) Einführung der Kopfpauschale, wenn es nach Frau Merkel geht, Abschaffung der ‚Familienversicherung‘. Erhöhung der Umsatzsteuer um damit Lohnnebenkosten zu senken.

Alles Maßnahmen, die Geld von unten nach oben umverteilen. Kleine Einkommen werden noch kleiner, Große dafür größer. Der Binnenumsatz wird davon zurück gehen und dafür die Sparrate steigen. Das bringt mehr Arbeitslose …
Nein, das ist kein pauschales Gemecker. Die bisherigen und geplanten Maßnahmen gehen in die falsche Richtung.

Gruß, Rainer

Hallo,

Wer macht denn mies und beklagt sich über Standortnachteile?
Ungefähr die, die jetzt die Kampagne gestartet haben?

wie kommst Du denn darauf? Oder bist Du der Ansicht, Spiegel, ARD und Konsorten dürften zukünftig nicht mehr über Arbeitgebertagungen etc. berichten?

Die leute, die angesprochen werden, jammern nicht trübselig
vor sich hin, sondern beklagen sich über einzelne, ungerechte
und falsche Maßnahmen. Praxisgebühr und Medikamentenzuzahlung,
um Krankenkasenbeiträge nicht erhöhen zu müssen. Senkung der
Kilometerpauschale und Abschaffung der Eigenheimzulage um den
Spitensteuersatz senken zu können. Das heutige
Erziehungsgeld soll offenbar ab 2008 durch ein
einkommensbezogenes Elterngeld ersetzt werden.

Wo genau wäre da dann das Problem, wenn 80% des Nettolohns fürs Nichtstun (außer Aufzucht der Jungen) gezahlt werden?

Gruß,
Christian

Hi ALex,

Hallo Gunter,

genau das möchte man (uns) vermutlich Glauben machen:

Nein, die Weltanschauung, die hier vertreten wird, sagt:Wenns
Dir nicht gut geht, versuche es zu ändern.

. . . also, wenn jemand mit seiner Situation
(Arbeitslosigkeit) unzufrieden ist und sie beklagt, ist das
verkehrt.

wenn er sich nur beklagt, dann ja.

. . . also, wenn jemand sich mit seiner Situation
(Arbeitslosigkeit) arrangiert, obwohl er das nach
überwiegender Meinung nicht tun darf, ist das verkehrt.

klar kann er sich arrangieren, nur was heisst das? Sich mit der Erwartung auf 345 Euro monatlich zuhause hin zu setzen und auf die Rente zu warten? Wenn ein Mensch eine Sozialleistung aus einem Topf in Anspruch nimmt, in den andere (unter anderem auch ich) einzahlen, dann fänd ich es klasse, wenn er alles Menschenmögliche tut, um nicht mehr aus diesem Topf versorgt zu werden.

. . . also, wenn jemand sich mit seiner Situation
(Arbeitslosigkeit) auseinandersetzt und erkennt, dass bei 5
Mio offiziell Arbeitssuchenden und max. 1 Mio offenen Stellen
immer 4 Mio Arbeitnehmer „über sind“, und er das kundtut,
obwohl das den Meinungsmachern nicht passt, ist das verkehrt.

Wie gesagt, er kann es kundtun, aber warum versucht er nicht, einen der eine Millionen freien Stellen zu bekommen. Natürlich gibt es nicht Jobs für alle, aber das entbindet mich doch nicht davon, mir einen zu suchen, wenn ich Einkommen haben möchte.

Es gibt viele Menschen, die gern im Lotto gewinnen würden. Tatsächlich kann man aber nur gewinnen, wenn man mitspielt.

. . . also, wenn jemand sich mit seiner Situation
(Arbeitslosigkeit) nicht abfinden will, aber auch niemand
anderen z. B. durch Dumpinglohn rauskegelen will, dann könnte
er fragen, ob Du Deine Stelle mit ihm teilst - wenn Du
zustimmst, hätte das was Christliches (etwas Papst bist Du ja
ohnehin schon, lt. BLÖD-Zeitung)

Du wirst lachen, ich habe es in der Tat vorgeschlagen, statt vieler Überstunden eine zweite Kraft für meinen Job einzustellen. Die junge Kollegin kam gerade aus der Ausbildung und macht diesen Job seit einem Jahr richtig gut, was auch meinem Überstundenkonto gut tut.

Ich war in meinem Berufsleben das ein oder andere Mal arbeitslos. Seltsamerweise hab ich immer einen neuen Job gefunden, häufig verbunden mit Umzügen, nicht immer in dem Bereich, den ich mal gelernt habe und auch durch Zeitarbeit. Habe in der ganzen Zeit keinen einzige staatlichen Zuschuss bekommen ausser einer Woche Arbeitslosengeld, bis auf Bafög während der Ausbildung, aber auch das hab ich zurück gezahlt. Meine Heimat sieht mich noch 4 - 5 Mal im Jahr, aber ich hab ne Menge erlebt, ne Menge netter und interessanter Menschen kennen gelernt und ich denke, auch mich persönlich weiter entwickelt.

Klar hab ich mich zwischendurch beklagt, aber eben nicht nur. Und nenn mich ruhig bauäugig (bin ich in der Tat), denn nur weil ich so blauäugig war, zu denken, dass ich einen Job finde, hat mir nicht geschadet.

Und ja, ich hab einem Erntehelfer zwischendurch aus seinen Job gekegelt, allerdings gab es ihn nicht, weil ein Erntehelfer für damals (1991) 9 DM/Stunde nicht in Deutschland zu finden wahr, es sei denn, er sprach polnisch.

Gruß

ALex

schwiemelschwurbel

* Saturn : »Geiz ist geil«
* Du bist Deutschland

nunja.
sehr interessant ist ja auch die verschwiemel- und verschwurbelung
der medienindustrie, die keinen unterschied mehr sieht zwischen
damenbinden, politik und cerealienspendern.
der trend zum drei-worte-satz scheint ungebrochen, allerdings sollte
nach letzter mode jedem wort noch durch punkt abgeteilt zur
wichtigkeit verholfen werden.

die verantwortung für solches cabaret liegt aber bei den
auftraggebern, die zum korrekturlesen der entwürfe anscheinend wenig
meinung haben.

ich bin ein frank.

e.c.

Hallo,

Er schafft z.B. eine „Krankenversicherung“. Viele Menschen
(interessanterweise nicht die, die sich in der Kampagne „Du
bist Deutschland“ präsentieren)

Wieso zahlen die nicht ein? Sind die alle arbeitslos?

Im Grunde ja. Aber sie haben trotzdem ein Einkommen weit oberhalb der sog. „Freibeträge“ oder sind gar nicht abhängig (versicherungspflichtig) beschäftigt. D.h. wenn sie nicht komplett bescheuert sind, versichern sie sich privat. Würde mich aber in der Tat mal interessieren, wieviele Kassenpatienten bei der Kampagne dabei waren.

Es mag sicherlich Spaß machen, so einen Text zu schreiben,

geht so.

aber davon, daß man irgendwelche Tatsachenbehauptungen
aufstellt, werden sie nicht gleich zu Realität.

Ähm, meinst Du jetzt die Kampagne „Du bist Deutschland“?

Die
„Eintrittsgebühr“ beim Arzt ist das erste Werkzeug, mit dem
man den Patienten an den tatsächlichen Kosten beteiligt und
anhand dessen er unmittelbar merkt, daß er Kosten verursacht.

Warum müssen dann Privatpatienten keinen Eintritt bezahlen? Weil sie nicht an den Kosten beteiligt sind? Das ist Quark. Sie bezahlen sogar überproportional viel und haben dennoch geringere Beiträge. Bei zwangsweise erheblich höherem Einkommen. Da lässt es sich leicht über die Querulanten meckern, die immer nur maulen. Schaff doch mal die Privilegien der oberen 10000 als erstes ab. Dann schauen wir mal, wer mault. Ein Beispiel gefällig? Nehmen wir mal den lieben Herrn Müller, der mit der Müllermilch. Zieht hierzulande für realen Arbeitsplatzabbau zig Millionen Subventionen ein, mault aber rum, wie mies doch der Standort wäre und buhuhuuu wie ungerecht der Staat ihm alles wegnehmen würde und daher hat er es vorgezogen, seinen steuerlichen Wohnsitz in die Schweiz zu verlegen. Bravo! Da sollte sich der arbeitslose Plattenbaubewohner mal ein Beispiel dran nehmen.

Seltsamerweise ist die Zahl der Arztbesuche zurückgegangen,
was aber nach Deiner Interpretation sicherlich daran liegen
wird, daß die Menschen sich den Arztbesuch nicht mehr leisten
konnten.

In der Tat haben einige Menschen damit massive Probleme. Das kannst Du Dir sicher nicht vorstellen, aber für viele Menschen sind 10,- EUR/Arzt und Quartal plus die ganzen Zuzahlungen in der Apotheke eine Menge Geld. Es gibt auch den einen oder anderen Arzt, der Bedenken äußert. Z.B. über die Möglichkeit des Ausbruchs üblerer Lungenkrankheiten bis hin zur Tuberkulose-Epedemie in Sozialbausiedlungen, weil die Menschen nun erst dann zum Arzt gingen, wenn es wirklich gar nicht mehr anders gehe. Die Menschen sind ja wegen der höheren Kosten nicht plötzlich gesünder geworden.

Die Sache mit den Schrottmedikamenten ist auch interessant.
Glaubst Du im Ernst, die Pharmaindustrie würde zwei
Produktserien vorhalten, eine Schrottreihe und die andere für
die Privatpatienten?

Macht sie. Es gibt (teure) modernere Medikamete, die entweder spezifischer wirken, meist erheblich geringere Nebenwirkungen haben die nicht auf den Listen der gesetzlichen Krankenkassen stehen. Privatpatienten bekommen diese jedoch ohne weiteres selbstverständlich verschrieben. Wohlgemerkt für einen niedrigeren Beitragssatz.

Und was die letzten beiden Punkte angeht, solltest Du Dir mal
einen anderen Arzt suchen. Ich habe jedenfalls bei meinen
Ärzten keinen Verhaltenswechsel feststellen können.

Ein Beispiel hatte ich ja früher schonmal angeführt. Ich (Privatpatient) war wegen eines gebrochenen kleinen Zehs – also wirklich nur ein Wehwehchen – bei einem Arzt und wurde binnen kürzester Zeit vorzüglich behandelt. Währenddessen kam ein Mann mit einem Metallteil/Splitter im Arm in die Praxis gewankt und wurde gleich von der Sprechstundenhilfe mit den Worten „Wo ist denn ihre Versichertenkarte?“ abgefangen. Auf die Antwort, er habe keine, er sei Sozialhilfeempfänger, wurde er wieder nach Hause geschickt, weil er den Wisch zur Kostenübernahme des Sozialamtes nicht dabei hatte. Ohne das er einen Arzt überhaupt zu Gesicht bekommen hätte. Ich sehe dies als unterlassene Hilfeleistung an. So ein Splitter im Arm ist für mich als Laien jedenfalls erheblich akuter, als mein blöder Zeh, in jedem Fall jedoch wert, von einem Arzt begutachtet zu werden!

Generell wird mir im Bekanntenkreis immer wieder von krassen Unterschieden bei der Behandlung berichtet. Am offensichtlichsten ist das im Krankenhaus. Freie Wahl bei Krankenhaus, behandelndem Arzt, Einzelzimmer, etc. alles nur für die Privatpatienten. Kassenpatienten werden schonmal nach Hause geschickt, wenn die „Fallpauschalen“ aufgebraucht sind. Das ist Deutschland!

Er richtet eine sog. „Arbeitslosenversicherung“ ein.

Viele Menschen (interessanterweise niemals die, die sich in
der Kampagne „Du bist Deutschland“ präsentieren) zahlen da
jeden Monat einen großen Teil ihres Einkommens (direkt oder
indirekt) ein.

Wieso zahlen die Promenten da nicht ein? Sind die arbeitslos?

Weil sie, wie oben erwähnt, entweder gar nicht erst versicherungspflichtig beschäftigt sind oder ein Einkommen weit jenseits der Freibeträge haben. Was meinst Du verdient so eine Maischberger? Daher zahlen sie nicht ein.

Die Auszahlungszeiten sind begrenzt, weil sonst die
Versicherungsbeiträge durch die Decke gehen würden. Nur durch
die Fristenlösung ist gewährleistet, daß auch Arbeitnehmer,
die nicht schon seit 30 Jahren in die ALV einzahlen,
Leistungen erhalten. Wer für die älteren Arbeitnehmer mehr
fordert, muß den jungen Leistungen wegnehmen. Soll mir recht
sein, aber ich bezweifle, daß Du das wiederum als sozial
bezeichnen würdest.

Ich sehe das anders. Eine Gesellschaft, die meint, es sich leisten zu können eine immer weiter wachsende Zahl von sozial und gesellschaftlich ausgegrenzten Menschen zu ignorieren und als „Jammerlappen“ abzustempeln, wird das in der Zukunft sehr sehr teuer bezahlen müssen. Erste Anfänge flackern ja gerade in den Vororten von Paris auf.

Der Staat richtet eine „Pflegeversicherung“ ein, damit
Menschen für den Fall der Bedürftigkeit nicht einfach nur bis
zum hoffentlich recht baldigen Ableben dahinvegetieren. In der
Realität vegetieren alte Menschen (interessanterweise nicht
diejenigen, die sich in der Kampagne „Du bist Deutschland“
präsentieren) zu Höchstpreisen unter menschenunwürdigen
Bedingungen dahin, bis sie durch den Tod erlöst werden.

Die Situation in den Pflegeheimen hat sich in den letzten 25
Jahren nicht verschlechtert sondern verbessert.

Ist das Dein Ernst? Hast Du Dich in einem solchen (und zwar nicht in einem jener Luxusheime, wo die Angehörigen der Kampagnenmacher untergebracht sind) in letzter Zeit mal umgeschaut?

Wenn Du der
Ansicht bist, daß die Pflegeversicherung Mist ist, solltest Du
Dir darüber bewußt sein, daß das Geld sonst aus der
Sozialkasse kommt.

Du verstehst mich falsch. Ich bin der Meinung, dass pflegebedürftige Menschen zu wenig Pflege erhalten, nicht zu viel. Ob das an den unzureichenden Mitteln liegt, oder schlicht daran, dass die vielen Milliarden von raffgierigen, skrupellosen Betreibern eingesackt werden, sei mal dahingestellt.

http://derstandard.at/?url=/?id=2228303

Interessant. Da berichtet eine österreichische Tageszeitung über die Zustände bei der Bahn in einer südamerikanischen Bananenrepublik und der einzige Unterschied zu deutschland besteht darin, dass hier die Menschen eben *nicht* die Verantwortlichen verdreschen, sondern einfach schlucken, was man ihnen vorsetzt. Und zum Dank gießt man ihnen noch eine dämliche „Du bist Deutschland“ Kampagne ein.

in Krankenhäusern, Schulen und Universitäten bröckelt
der Putz von den Wänden. Immer häufiger darf man für solche
„Dienstleistungen“ auch nochmal extra in die Tasche greifen.

Was Du als Fakten bezeichnest, ist eine unglaubliche Folge von
maßlosen Übertreibungen und Verallgemeinerungen.

Ich habe in der letzten Zeit leider öfter in Krankenhäusern rumlaufen müssen. Mag ja sein, dass ich zufällig immer nur die Ausnahmen sehe. Aber ich kann leider an meinem Bericht keinerlei maßlose Übertreibung sehen. Und das in den Universitäten der Putz von den Wänden bröckelt, wird Dir gerne so ziemlich jeder Student bestätigen können. Und zwar umso schlimmer, je weniger attraktiv die Fakultät für Drittmittel aus der sog. „freien Wirtschaft“ ist.

Aber selbst
wenn die Zustände so wären, wie Du es beschreibst, sind die
Zustände immer noch besser als in praktisch jedem Land dieser
Erde. Seltsamerweise sind die Menschen bspw. in Südeuropa froh
über den status quo, weil sie sich noch daran erinnern können,
wie es dort vor 30 Jahren ausgesehen hat.

Vor 30 Jahren sah es hierzulande erheblich besser aus, wenn man über die Tatsache hinwegsieht, dass es noch die DDR gab. Aber die Ossis hätten doch auch lieber die Mauer zurück.

Da fällt mir gerade ein schönes Beispiel aus BW ein: Dort
konnte man sich aufgrund der Gemeindessteeuerzahlungen zweier
alles leisten, was das Herz begehrte, sogar Zebrastreifen aus
Marmor.

Da kannst Du mal sehen, wie abgrundtief dämlich Kommunalpolitiker sind. Würde mich im übrigen nicht wundern, wenn bei dem Marmor-Geschäft ein Vetter dritten Grades der entsprechenden Würdenträger munter die Hand aufgehalten hat.

Auf einmal waren die Einnahmen weg und damit gabs auch
keine neuen Zebrastreifen. Komischerweise las man das in der
Presse und nicht den Umstand, daß es dort weiterhin
Zebrastreifen aus Marmor gab, die auch nicht rausgerissen
wurden.

Wieso sollte man erstmal alles kaputthauen? Welche Logik steckt denn jetzt dahinter? Welchen materiellen Wert haben rausgerissene Marmor-Zebrastreifen?

Das ist Deutschland: Immer mehr fordern, ohne sich darüber im
Klaren zu sein, was man bereits alles hat – und ohne zu wissen
woher das Geld kommen soll.

Was hilft es denn, wenn bereits vorhandene Zebrastreifen aus Marmor sind, man aber dringend benötigte neue Zebrastreifen angeblich nicht leisten kann?

Klar ist nur, wo es nicht herkommen soll: Aus dem eigenen :stuck_out_tongue:ortemonnaie.

Wenn im eigenen Geldbeutel nichts mehr drin ist, dann kann man da auch nichts mehr holen. Sollte man meinen. Doch unsere Regierung schafft es immer wieder, nackten Menschen in die Tasche zu greifen. Und die sog. „freie Wirstschaft“ mit irgendwelchen Promischnöseln, die mehr Geld als Verstand haben, verhöhnt die Menschen dann auch noch. Prima Kampagne!

Gruß

Fritze

Hi,

Er schafft z.B. eine „Krankenversicherung“. Viele Menschen
(interessanterweise nicht die, die sich in der Kampagne „Du
bist Deutschland“ präsentieren)

Wieso zahlen die nicht ein? Sind die alle arbeitslos?

Im Grunde ja. Aber sie haben trotzdem ein Einkommen weit
oberhalb der sog. „Freibeträge“ oder sind gar nicht abhängig
(versicherungspflichtig) beschäftigt. D.h. wenn sie nicht
komplett bescheuert sind, versichern sie sich privat. Würde
mich aber in der Tat mal interessieren, wieviele
Kassenpatienten bei der Kampagne dabei waren.

ist eher Wurscht. Der Jauch hat vier Kinder, für die er als privat Versicherter mehr latzen wird, als als Kassenpatient.

aber davon, daß man irgendwelche Tatsachenbehauptungen
aufstellt, werden sie nicht gleich zu Realität.

Ähm, meinst Du jetzt die Kampagne „Du bist Deutschland“?

Nein, ich meine das Zeug, was Du anscheinend wüst runtergetippt hast.

Die
„Eintrittsgebühr“ beim Arzt ist das erste Werkzeug, mit dem
man den Patienten an den tatsächlichen Kosten beteiligt und
anhand dessen er unmittelbar merkt, daß er Kosten verursacht.

Warum müssen dann Privatpatienten keinen Eintritt bezahlen?

Weil der Gesetzgeber das nicht vorsieht.

Weil sie nicht an den Kosten beteiligt sind? Das ist Quark.
Sie bezahlen sogar überproportional viel und haben dennoch
geringere Beiträge. Bei zwangsweise erheblich höherem
Einkommen. Da lässt es sich leicht über die Querulanten
meckern, die immer nur maulen. Schaff doch mal die Privilegien
der oberen 10000 als erstes ab. Dann schauen wir mal, wer
mault. Ein Beispiel gefällig? Nehmen wir mal den lieben Herrn
Müller, der mit der Müllermilch. Zieht hierzulande für realen
Arbeitsplatzabbau zig Millionen Subventionen ein, mault aber
rum, wie mies doch der Standort wäre und buhuhuuu wie
ungerecht der Staat ihm alles wegnehmen würde und daher hat er
es vorgezogen, seinen steuerlichen Wohnsitz in die Schweiz zu
verlegen. Bravo!

Das kannst Du sicher auch mit Fakten bedienen. Mit dem Thema Subventionen und Steuerfreiheit habe sich schon ganz andere zum Affen gemacht.

http://www.wer-weiss-was.de/cgi-bin/forum/showarchiv…

Seltsamerweise ist die Zahl der Arztbesuche zurückgegangen,
was aber nach Deiner Interpretation sicherlich daran liegen
wird, daß die Menschen sich den Arztbesuch nicht mehr leisten
konnten.

In der Tat haben einige Menschen damit massive Probleme. Das
kannst Du Dir sicher nicht vorstellen, aber für viele Menschen
sind 10,- EUR/Arzt und Quartal plus die ganzen Zuzahlungen in
der Apotheke eine Menge Geld. Es gibt auch den einen oder
anderen Arzt, der Bedenken äußert. Z.B. über die Möglichkeit
des Ausbruchs üblerer Lungenkrankheiten bis hin zur
Tuberkulose-Epedemie in Sozialbausiedlungen, weil die Menschen
nun erst dann zum Arzt gingen, wenn es wirklich gar nicht mehr
anders gehe. Die Menschen sind ja wegen der höheren Kosten
nicht plötzlich gesünder geworden.

Nein, sie werden alle sterben.

Die Sache mit den Schrottmedikamenten ist auch interessant.
Glaubst Du im Ernst, die Pharmaindustrie würde zwei
Produktserien vorhalten, eine Schrottreihe und die andere für
die Privatpatienten?

Macht sie. Es gibt (teure) modernere Medikamete, die entweder
spezifischer wirken, meist erheblich geringere Nebenwirkungen
haben die nicht auf den Listen der gesetzlichen Krankenkassen
stehen. Privatpatienten bekommen diese jedoch ohne weiteres
selbstverständlich verschrieben. Wohlgemerkt für einen
niedrigeren Beitragssatz.

Verdammt, ich sollte mich mal bei meiner Kasse beschweren, daß ich den gleichen Scheiß wie früher verschrieben bekomme.

Und was die letzten beiden Punkte angeht, solltest Du Dir mal
einen anderen Arzt suchen. Ich habe jedenfalls bei meinen
Ärzten keinen Verhaltenswechsel feststellen können.

Ein Beispiel hatte ich ja früher schonmal angeführt. Ich
(Privatpatient) war wegen eines gebrochenen kleinen Zehs –
also wirklich nur ein Wehwehchen – bei einem Arzt und wurde
binnen kürzester Zeit vorzüglich behandelt. Währenddessen kam
ein Mann mit einem Metallteil/Splitter im Arm in die Praxis
gewankt und wurde gleich von der Sprechstundenhilfe mit den
Worten „Wo ist denn ihre Versichertenkarte?“ abgefangen. Auf
die Antwort, er habe keine, er sei Sozialhilfeempfänger, wurde
er wieder nach Hause geschickt, weil er den Wisch zur
Kostenübernahme des Sozialamtes nicht dabei hatte. Ohne das er
einen Arzt überhaupt zu Gesicht bekommen hätte. Ich sehe dies
als unterlassene Hilfeleistung an. So ein Splitter im Arm ist
für mich als Laien jedenfalls erheblich akuter, als mein
blöder Zeh, in jedem Fall jedoch wert, von einem Arzt
begutachtet zu werden!

Du hast recht, dieser Einzelfall stellt die Mißstände im deutschen Gesundheitswesen unwiederlegbar dar.

Generell wird mir im Bekanntenkreis immer wieder von krassen
Unterschieden bei der Behandlung berichtet.

Ich bitte um eine Liste der Ärzte. Ich hatte bisher keinerlei Vorteile durch meinen „Status“ als PKV-Mitglied, außer daß mir der ein oder andere Arzt Leistungen aufschwatzen wollten, die sich nach Nachfrage als nicht unbedingt notwendig herausstellten.

Am
offensichtlichsten ist das im Krankenhaus. Freie Wahl bei
Krankenhaus, behandelndem Arzt, Einzelzimmer, etc. alles nur
für die Privatpatienten. Kassenpatienten werden schonmal nach
Hause geschickt, wenn die „Fallpauschalen“ aufgebraucht sind.
Das ist Deutschland!

Wenn ich mich recht entsinne, werden 10% im Sinne der Kostenreduktion im Klinikhinterhof erschossen.

Er richtet eine sog. „Arbeitslosenversicherung“ ein.

Viele Menschen (interessanterweise niemals die, die sich in
der Kampagne „Du bist Deutschland“ präsentieren) zahlen da
jeden Monat einen großen Teil ihres Einkommens (direkt oder
indirekt) ein.

Wieso zahlen die Promenten da nicht ein? Sind die arbeitslos?

Weil sie, wie oben erwähnt, entweder gar nicht erst
versicherungspflichtig beschäftigt sind oder ein Einkommen
weit jenseits der Freibeträge haben. Was meinst Du verdient so
eine Maischberger? Daher zahlen sie nicht ein.

Ah. Sie zahlen nicht ein, schon klar. Dir ist schon bewußt, daß eingezahlte Beträge auch zu Leistungspflichten führen, oder? Wenn sich ein Schumacher arbeitslos melden würde, käme es in Deiner Traumwelt dazu, daß der Staat einige Mio. Euro als ALG abdrücken müßte. Genau um das zu verhindern, gibt es die BBG bei RV und ALV.

die nicht schon seit 30 Jahren in die ALV einzahlen,
Leistungen erhalten. Wer für die älteren Arbeitnehmer mehr
fordert, muß den jungen Leistungen wegnehmen. Soll mir recht
sein, aber ich bezweifle, daß Du das wiederum als sozial
bezeichnen würdest.

Ich sehe das anders. Eine Gesellschaft, die meint, es sich
leisten zu können eine immer weiter wachsende Zahl von sozial
und gesellschaftlich ausgegrenzten Menschen zu ignorieren und
als „Jammerlappen“ abzustempeln, wird das in der Zukunft sehr
sehr teuer bezahlen müssen. Erste Anfänge flackern ja gerade
in den Vororten von Paris auf.

Du willst französische Verhältnisse? Das kann nicht Dein Ernst sein.

Die Situation in den Pflegeheimen hat sich in den letzten 25
Jahren nicht verschlechtert sondern verbessert.

Ist das Dein Ernst? Hast Du Dich in einem solchen (und zwar
nicht in einem jener Luxusheime, wo die Angehörigen der
Kampagnenmacher untergebracht sind) in letzter Zeit mal
umgeschaut?

Nein, ich habe keine Ahnung von gar nichts, oh Kenner der ultimativen Wahrheit.

Wenn Du der
Ansicht bist, daß die Pflegeversicherung Mist ist, solltest Du
Dir darüber bewußt sein, daß das Geld sonst aus der
Sozialkasse kommt.

Du verstehst mich falsch. Ich bin der Meinung, dass
pflegebedürftige Menschen zu wenig Pflege erhalten, nicht zu
viel. Ob das an den unzureichenden Mitteln liegt, oder
schlicht daran, dass die vielen Milliarden von raffgierigen,
skrupellosen Betreibern eingesackt werden, sei mal
dahingestellt.

Ja, deswegen die Betreiber derartiger Häuser an der Existenzgrenze vorbei. Der Staat kontrolliert jeden Furz, den ein Mitarbeiter läßt, um deswegen die in Rechnung gestellten Heizkosten zu reduzieren.

http://derstandard.at/?url=/?id=2228303

Interessant. Da berichtet eine österreichische Tageszeitung
über die Zustände bei der Bahn in einer südamerikanischen
Bananenrepublik und der einzige Unterschied zu deutschland
besteht darin, dass hier die Menschen eben *nicht* die
Verantwortlichen verdreschen, sondern einfach schlucken, was
man ihnen vorsetzt. Und zum Dank gießt man ihnen noch eine
dämliche „Du bist Deutschland“ Kampagne ein.

Ja, weil in Deutschland alles so furchtbar ist. In Argentinien stecken die Menschen aus Frust die Züge an, während in Deutschland für 5 Minuten Verspätung der ach so verrotteten Bahn in Tränen ausbrechen.

Was ist der Grund? Ist der deutsche Bürger so verweichlicht oder sind in anderen Teilen der Welt etwas schlechter dran? Nebenbei: Das Thema wurde vorgestern in allen Nachrichten aufgerollt. Daß ich den Standard verlinkt habe, lag daran, daß mir der Link als erstes in die Hände fiel.

Und jetzt hab ich keine Lust mehr. Wenn das alles hier so furchtbar ist, hoffe ich, daß das Jammervolk endlich nach Uruguay oder Burkina Faso abhaut. Ich kann das ganze kaum mehr ertragen.

Wie schon Wilhelm Busch 1993 sagte: „Wir jammern und jammern auf dem höchsten Niveau der Welt.“ Nun haben wir es geschafft, daß wir nur noch auf dem dritt- oder vierthöchsten Niveau jammern können. Wir werden es auch noch auf den 132. Platz schaffen und die meisten werden das dann den 327 Prominenten in diesem Lande zuschreiben und den Menschen, die aus völlig unklaren Gründen mehr verdienen, als diejenigen, die schon ab der Wiege nach der Hilfe des Staates brüllen.

C.

Aber selbst
wenn die Zustände so wären, wie Du es beschreibst, sind die
Zustände immer noch besser als in praktisch jedem Land dieser
Erde. Seltsamerweise sind die Menschen bspw. in Südeuropa froh
über den status quo, weil sie sich noch daran erinnern können,
wie es dort vor 30 Jahren ausgesehen hat.

Vor 30 Jahren sah es hierzulande erheblich besser aus, wenn
man über die Tatsache hinwegsieht, dass es noch die DDR gab.
Aber die Ossis hätten doch auch lieber die Mauer zurück.

Da fällt mir gerade ein schönes Beispiel aus BW ein: Dort
konnte man sich aufgrund der Gemeindessteeuerzahlungen zweier
alles leisten, was das Herz begehrte, sogar Zebrastreifen aus
Marmor.

Da kannst Du mal sehen, wie abgrundtief dämlich
Kommunalpolitiker sind. Würde mich im übrigen nicht wundern,
wenn bei dem Marmor-Geschäft ein Vetter dritten Grades der
entsprechenden Würdenträger munter die Hand aufgehalten hat.

Auf einmal waren die Einnahmen weg und damit gabs auch
keine neuen Zebrastreifen. Komischerweise las man das in der
Presse und nicht den Umstand, daß es dort weiterhin
Zebrastreifen aus Marmor gab, die auch nicht rausgerissen
wurden.

Wieso sollte man erstmal alles kaputthauen? Welche Logik
steckt denn jetzt dahinter? Welchen materiellen Wert haben
rausgerissene Marmor-Zebrastreifen?

Das ist Deutschland: Immer mehr fordern, ohne sich darüber im
Klaren zu sein, was man bereits alles hat – und ohne zu wissen
woher das Geld kommen soll.

Was hilft es denn, wenn bereits vorhandene Zebrastreifen aus
Marmor sind, man aber dringend benötigte neue Zebrastreifen
angeblich nicht leisten kann?

Klar ist nur, wo es nicht herkommen soll: Aus dem eigenen :stuck_out_tongue:ortemonnaie.

Wenn im eigenen Geldbeutel nichts mehr drin ist, dann kann man
da auch nichts mehr holen. Sollte man meinen. Doch unsere
Regierung schafft es immer wieder, nackten Menschen in die
Tasche zu greifen. Und die sog. „freie Wirstschaft“ mit
irgendwelchen Promischnöseln, die mehr Geld als Verstand
haben, verhöhnt die Menschen dann auch noch. Prima Kampagne!

Gruß

Fritze

Hallo,

Wer macht denn mies und beklagt sich über Standortnachteile?
Ungefähr die, die jetzt die Kampagne gestartet haben?

wie kommst Du denn darauf? Oder bist Du der Ansicht, Spiegel,
ARD und Konsorten dürften zukünftig nicht mehr über
Arbeitgebertagungen etc. berichten?

Dürfen sie gerne. Nur ist es eben nicht die Gruppe der sozial und gesellschaftlich an den Rand gedrängten, die öffentlichkeitswirksam über Deutschland meckern, sondern die Topmanager, die hier viel zu wenig Geld verdienen, die Industrie- und Wirtschaftsverbände, die in einem fort mit dem Standort Deutschland und dessen wettbewerbsfähigkeit hadern.

Die „Du bist Deutschland“ Kampagne verstehe ich als Auftakt für die eisige soziale Kälte, die hier demnächst herrschen soll. „Jeder ist seines Glückes Schmied“

Gruß

Fritze

Hallo!

Ich bin nicht Sarah, allerdings fallen mir spontan die
Krankenkassen und unser „Gesundheitswesen“ ein: Heerscharen
von Verwaltungsangestellten und Posten und Pöstchen, die z.
Tl. fürstlich dotiert sind. M. W. annähernd 100.000
Beschäftigte bei der „Bundesagentur für Arbeit“, von denen nur
jede® 4. sich um Vermittlung udgl. kümmert.

Was haben leere Krankenkassen mit dieser Kampagne zu tun?

Pflichtversicherter Kranker Mensch geht zum Arzt, muss zusätzlich zu seinen horrenden Beiträgen auch noch Eintritt zahlen, bekommt seinen Arzt nur Bruchteile einer Sekunde zu sehen und muss dann mit einem Billigmedikament mit mehr Nebenwirkungen als Wirkung vorlieb nehmen. Er wag sich über diesen Umstand zu beschweren.

Irgendwelche Luxus-Schnösel meinen nun, das ewige Gejammer und Gestöhne verderbe ihnen die Crème Brulée. „Wenn das Volk kein Brot haben, soll es Kuchen essen“ war schon vergeben. Also haben sie „Du bist Deutschland“ draus gemacht. Voilá. Der Bezug.

Gruß

Fritze

Die „Du bist Deutschland“ Kampagne verstehe ich als Auftakt
für die eisige soziale Kälte, die hier demnächst herrschen
soll. „Jeder ist seines Glückes Schmied“

Du hast recht: Wo kämen wir dahin, wenn der ein oder andere auf einmal Verantwortung für sich selbst und seinen Lebensweg übernehmen müßte, und nicht mehr für jeden Mist die Leistung des Staates und der Gesellschaft wie selbstverständlich einfordern könnte.

Selber Leistungswillen entwickeln? Um Himmels Willen. Nein, der Staat muß es richten. Einkommensunterschiede werden am besten zukünftig durch Gesetze schlichtweg verboten. Dann ist endlich Ruhe.

http://www.wer-weiss-was.de/cgi-bin/forum/showarchiv…

C.

Nabend,

Würde
mich aber in der Tat mal interessieren, wieviele
Kassenpatienten bei der Kampagne dabei waren.

ist eher Wurscht. Der Jauch hat vier Kinder, für die er als
privat Versicherter mehr latzen wird, als als Kassenpatient.

Der Beitrag für Kinder in der PKV ist vernachlässigbar gering. Interessant wäre da schon, warum er das tut. Er könnte es sich doch sparen, wenn die gesetzliche KV so wunderbar ist?

Die
„Eintrittsgebühr“ beim Arzt ist das erste Werkzeug, mit dem
man den Patienten an den tatsächlichen Kosten beteiligt und
anhand dessen er unmittelbar merkt, daß er Kosten verursacht.

Warum müssen dann Privatpatienten keinen Eintritt bezahlen?

Weil der Gesetzgeber das nicht vorsieht.

Lustisch. Genau deshalb „jammern“ ja die Leute. Vielleicht könnte der Gesetzgeber da mal nachbessern?

[…]

Das kannst Du sicher auch mit Fakten bedienen. Mit dem Thema
Subventionen und Steuerfreiheit habe sich schon ganz andere
zum Affen gemacht.

Damit Du Dich nicht beschwerst, der Spiegel sei schließlich nur linke Hetzpropaganda, hier ein Artikel aus dem Manager-Magazin:

http://www.manager-magazin.de/koepfe/artikel/0,2828,…

Verdammt, ich sollte mich mal bei meiner Kasse beschweren, daß
ich den gleichen Scheiß wie früher verschrieben bekomme.

Nein, bei Deinem Arzt. Deine Kasse hat damit nichts zu tun, denn Du bist interessanterweise ebenfalls Privatpatient.

Du hast recht, dieser Einzelfall stellt die Mißstände im
deutschen Gesundheitswesen unwiederlegbar dar.

Ist ja kein Einzelfall. Es gibt darüber säckeweise Berichte. Google doch mal. Statistiken werden darüber leider nicht erhoben, das ist denen wohl zu peinlich.

Generell wird mir im Bekanntenkreis immer wieder von krassen
Unterschieden bei der Behandlung berichtet.

Ich bitte um eine Liste der Ärzte. Ich hatte bisher keinerlei
Vorteile durch meinen „Status“ als PKV-Mitglied, außer daß mir
der ein oder andere Arzt Leistungen aufschwatzen wollten, die
sich nach Nachfrage als nicht unbedingt notwendig
herausstellten.

Dann kann ich Dir nur den heißen Tip geben, die freiwillig bei der GKV zu versichern, schon bist Du die Sorgen los.

Am
offensichtlichsten ist das im Krankenhaus. Freie Wahl bei
Krankenhaus, behandelndem Arzt, Einzelzimmer, etc. alles nur
für die Privatpatienten. Kassenpatienten werden schonmal nach
Hause geschickt, wenn die „Fallpauschalen“ aufgebraucht sind.
Das ist Deutschland!

Wenn ich mich recht entsinne, werden 10% im Sinne der
Kostenreduktion im Klinikhinterhof erschossen.

Nö, noch ist es nicht wieder so weit. Aber wer weiss, noch ein paar Kampagnen und mehr und vielleich ließe sich so die eine oder andere Randgruppe „abwickeln“?

[…]

Ah. Sie zahlen nicht ein, schon klar. Dir ist schon bewußt,
daß eingezahlte Beträge auch zu Leistungspflichten führen,
oder? Wenn sich ein Schumacher arbeitslos melden würde, käme
es in Deiner Traumwelt dazu, daß der Staat einige Mio. Euro
als ALG abdrücken müßte. Genau um das zu verhindern, gibt es
die BBG bei RV und ALV.

Denen stünden aber auch entsprechende Einnahmen gegenüber. Im übrigen verstehe ich das Problem nicht. Bevor Schumacher den großen Geldsegen aus der Bundeskasse bekäme, würde ja erst einmal sein gesamtes Vermögen eingezogen. Davon sollte sich schon das eine oder andere Jahr Hartz IV finanzieren lassen. Das eine Jährchen ALG wäre eine gut angelegte Investition.

[…]

Du willst französische Verhältnisse? Das kann nicht Dein Ernst
sein.

Nein, ich will sie gerade *nicht*!

Ist das Dein Ernst? Hast Du Dich in einem solchen (und zwar
nicht in einem jener Luxusheime, wo die Angehörigen der
Kampagnenmacher untergebracht sind) in letzter Zeit mal
umgeschaut?

Nein, ich habe keine Ahnung von gar nichts, oh Kenner der
ultimativen Wahrheit.

Ich weiß nicht, wovon Du eine Ahnung hast. Von den Zuständen in öffentlichen Krankenhäusern und Pflegeheimen jedenfalls nicht. Ich habe jedenfalls in mehr als einem Haus zu tun gehabt und kann die Zustände nur beschreiben, wie sie sind.

[…]

Ja, deswegen die Betreiber derartiger Häuser an der
Existenzgrenze vorbei.

Dieser Satz kein Verb. Was meinst Du bitte?

Der Staat kontrolliert jeden Furz, den
ein Mitarbeiter läßt, um deswegen die in Rechnung gestellten
Heizkosten zu reduzieren.

Jaja. Die Heizkosten sind mit Sicherheit ein Riesenposten auf der Rechnung. Da lohnt es sich, ganz genau hinzuschauen.

Und jetzt hab ich keine Lust mehr. Wenn das alles hier so
furchtbar ist, hoffe ich, daß das Jammervolk endlich nach
Uruguay oder Burkina Faso abhaut. Ich kann das ganze kaum mehr
ertragen.

Schade, dass Du nicht mehr sagen kannst: Geh doch nach drüben, wenn’s Dir hier nicht passt. Mir passt hier so einiges nicht. Aber ich leiste mir den Luxus einer eigenen Meinung und ich werde mir auch nicht von irgendwelchen selbstdefinierten „Eliten“ vorschreiben lassen, was ich gut zu finden habe, und was nicht.

Das könnte Dir und denen so passen, dass ich (und ein paar andere, die ähnlich denken) hier sang und klanglos einpacken und Ruhe geben. Nix da. Ich bleib hier und werde weiter in meinem kleinen Einflussbereich für „WIR sind Deutschland“ und nicht „Du bist Deutschland“ wirken.

Gruß

Fritze