hi
Mal im Ernst - Dir ist der Unterschied zwischen Format und DRM
anscheinend immer noch nicht recht klar. Adobe verkauft sein
DRM an Anbieter, die ihre Veröffentlichungen im EPUB- oder
PDF-Format (lizenzfreier, offener Standard) damit schützen
wollen.
Und das tun die meisten Anbieter.
Und zwar an jeden Anbieter. Ich als Endverbraucher bin
in keinster Weise von Adobe abhängig.
Dann versuche mal ein DRM-geschütztes Buch ohne Adobe-ID zu
öffnen.
Anbieter sind es - da EPUB und PDF offene Standards sind, kann
jeder ein eigenes DRM für diese Formate entwickeln.
Machen sie aber nicht.
Jedenfalls nicht, ohne ein
umständliches Konvertierungsprogramm zu benutzen,
Du hast noch nie ein Konvertierungsprogramm benutzt, stimmt es?
Calibre z.B. ist ein sehr einfach zu bedienendes Programm.
Was das soll, ist ganz offensichtlich. Mit einem Kindle kann
ich nur bei Amazon gekaufte Ebooks lesen - sonst nichts.
Das ist nicht richtig. Ein Knopfdruck bei Calibre genügt und
schon lassen sich DRM-freie eBooks auch auf dem Kindle lesen.
Irgendein Programm braucht man ohnehin, wenn man mehrere 100
eBooks verwalten und den Überblick behalten will. Ich kaufe
viele ebooks bei eBeam und lese die dann wahlweise auf dem Sony
oder dem Kindle. Vom Aufwand her ist es egal, ob ich die eBooks
auf den Sony oder den Kindle bringe.
anderen Readern kann ich meine Ebooks bei Hugendubel, Thalia,
Weltbild, Libri, libreka, ciando usw. usf. kaufen
Klar, aber von denen bekommst Du erstmal eine ascm-Datei und
keine ePub-Datei geliefert. Diese ascm-Datei muß dann erstmal in
ein ePub umgewandelt werden.
Dazu brauchst Du eine adobe-ID, die auf Deinem PC und Deinem
Reader identisch sein muß.
Denn wenn das nicht der Fall ist, kannst Du die ePub dann zwar
auf dem PC lesen, aber wenn Du sie auf den Reader überspielst,
kannst Du das Buch nicht öffnen.
Diese Geschäftspolitik von Amazon kann man sich als
Endverbraucher gefallen lassen - oder aber nicht. Welches
Modell für den Verbraucher fairer ist und ihm größere Vorteile
bietet, liegt ja wohl auf der Hand.
Die meisten Verbraucher, die ebooks lesen, wollen einen guten
Reader und eine einfache Bedienung. Sie wollen sich nicht mit
technischen Dingen rumschlagen müssen. Für diese Mehrheit der
Nutzer bietet Amazon genau das. Einen guten Reader und ein so
einfaches System und einfache Bedienung, das sogar Techniklaien
damit zurecht kommen.
Die Tolino-Allianz ist auf einem guten Weg ähnliches zu
schaffen. Mit dem neuen update für den Tolino ist es jetzt
möglich die Cloud wirklich zu nutzen und Bücher von allen
Teilnehmern an der Allianz auf den Tolino zu bekommen. Auch der
Tolino ist dabei ein wirklich brauchbarer Reader zu werden. Mit
dem letzten update kam z.B. endlich die Möglichkeit Sammlungen
anzulegen. Es wäre wünschenswert, wenn die Tolino-Allianz da
weiterverbessert, damit Amazon endlich ein ernsthafter
Konkurrent entgegensteht.
Ich rede hier übrigens nicht von der Theorie, sondern von der Praxis. In der Theorie ist das ePub-Format ja tatsächlich ein offenes Format, das man auf jedem Reader nutzen kann. In der Praxis ist es allerdings derzeit so, daß die meisten e-Books mit DRM versehen sind und da läuft dann ohne Adobe-ID oder Verwenden von dunkelgrauem Rechtsbereich gar nichts.
Meinen ersten Reader habe ich vor so langer Zeit gekauft, da war Amazon wahrscheinlich gerade mal am Überlegen, ob es Reader ins Programm aufnimmt. In dieser langen Zeit habe ich einige Reader ausdauernd getestet und mir die Vor- und Nachteile angesehen und mich nicht nur Testberichten über Reader zufrieden gegeben. Das heißt Theorie und Praxis sind mir also gut bekannt.
Ganz lustig wird es übrigens, wenn man in Laufe der Jahre viele Reader und Rechner mit einer Adobe-ID nutzt. Dann darf/muß man nämlich Kontakt mit Adobe aufnehmen, um weitere Geräte zu authorisieren.
Gruß
Edith