Hallo Viktor,
Deinen Glauben will ich Dir nicht nehmen, aber, noch einmal, vermische das nicht mit historischen Aussagen.
Und was ist denn nu dieser „rote Faden“?
Wenn Du meinst es gibt keinen - dann kann ich Dir auch nicht
helfen.
Ich habe Dich nach dem roten Faden gefragt, nicht bestritten, dass es ihn gibt.
den Aposteln verkündet wurde,sonst hätte das Christentum auch
keinen
so großen Erfolg ,trotz Verfolgung, gehabt.Argh, bitte keine historische Argumentation, wenn man keine
Ahnung von der Geschichte hat (die denn doch wesentlich
einfacher verifizierbar ist als der obige „rote FAden“)Ich kann nicht nachvollziehen warum Dir die Tatsache der röm.
Christenverfolgung nicht passt.(Die jüd.Christenverfolgung
z.Bsp. von
Paulus (Saulus)selbst mit vorgenommen ist hier ohne Bedeutung)
Hier fängt historische UNkenntnis an. Natürlich ist sehr wohl von BEdeutung, dass das Judentum bzw. jüdische Gruppen die Christen nicht als Juden ansehen wollten.
So erst macht es einen Sinn, dass die Christen aus dem jüdischen Religionsprivileg herausfielen. Ohne dem aber keine juristische Grundlage der Christenverfolgung.
Ach ja: Einem Historiker geht es nicht darum, ob ihm etwas passt oder nicht.
Die Christen haben nicht wegen der „Gesetze“ und Lehren des AT
Verfolgung auf sich genommen sondern wegen des Bekenntnisses
zur
Botschaft von Jesus.
Falsch. Grundlage der strafrechtlichen Verfolgung war die Opferverweigerung. Die ist ausschließlich atl. begründbar (10 Gebote), die Christen meinten hier, dieselben Rechte wie die Juden zu haben, die Römer sahen das anders.
Die „Gesetzeslast“ des AT wurde nicht
mit-
geschleppt bei der Missionierung der „Heiden“. Eben deswegen
konnte
diese Botschaft nachvollzogen werden und sich auch unter
Verfolgung
behaupten.
Man kann hier fragen, welche Kenntnisse des ATs Du eigentlich hast. So behautpet das ja auch nicht die rk Kirche. Alle Märtyrertexte, die wir kennen, zeigen eindeutig, dass die Märtyrer das AT als heilige Schrift anerkannten und benutzten. Wesentlich war nur der Verzicht auf die Beschneidung (selbst bei den Speiseregelungen war man sich nicht einig), auch nicht sehr originell christlich, denn diese Überlegung (Verzicht bei Konvertiten) gab es schon länger in jüdischen Gruppen.
- Jesus Christus selbst hatte keine andere Heilige Schrift
als die, die wir AT nennen.- Das AT war der einzige Inhalt der Botschaft JEsu, denn ein
NT gibt es nicht.Das ist ziemlich ignorant.
Das ist eine lustige AUssage!
Jesus bezieht sich zwar auf das AT (seine Zuhörer lebten ja in
und mit der Gesetzeslast welche mit dem AT begründet wurde)
aber er lehrte es so nicht.Warum hätte es ihn sonst in
Konflikt mit
der religiösen Obrigkeit bringen können?
Er kam in KOnflikt mit einer jüdischen Gruppierung. Wie gesagt, in Osterfilmchen mag es zwar nett aussehen, wenn Jesus sich als Rebell gegen die Bösen „da oben“ aufspielt, aber wo hast Du das bitet in der Bibel? Wo steht da etwas von einem Konflikt mit der Obrigkeit??? PHarisäer ist kein Synonym für Obrigkeit.
Doch nicht nur wegen
seines messianischen Anspruchs. Da war mehr. Da waren „Worte
des
ewigen Lebens“ - nach dem Bekenntnis des Petrus ,etwas was man
nachvollziehen konnte, etwas für den einfachen Menschen,
nix für Schriftgelehrte und Theologen.
Den einzigen roten Faden, den ich hier erkennen kann, ist, dass Du Dein Jesusbild in die Bibel hineinliest.
Diese, und seine Anhänger, hatten es schon begriffen.
Hier festzustellen, daß es das NT da noch nicht gab ist
albern.
Aha?
Dumm nur, dass ja auch dieser tolle Jesus, den Du da zu entdecken brauchst, erst viel später verschriftlicht worden ist. Das NT ist kein Dokufilm, der Dir jetzt den authentischen Jesus bietet, sondern immer schon eine INterpretation der MEnschen, die an ihn geglaubt haben (wenn Du mit nicht glaubst, frag Benedikt XVI.)
- Eine gründliche Bibellektüre lässt fragen, wo denn Jesus
sich an die HEiden gewandt haben soll.Indirekt schon. Er gab ja den Auftrag zur Missionierung
welcher
dann auch mit Erfolg durchgeführt wurde.Sein Botschaft galt
allen
Völkern.Das waren die Heiden- die Juden waren das Volk Gottes,
Ach, jetzt plötzlich „indirekt“. Wieso darfst Du etwas indirekt erkennen, aber andere sind beliebig? Entweder behauptest Du nach wie vor, alles sei klar und eindeutig, oder aber es gibt auch Indirektes.
- Nein, auch die sog. Bergpredigt hebt das AT nicht auf
(LESEN!), verschärft es höchstens, und Jesus selbst sagt, er
sei nicht gekommen, das Gesetz aufzuheben.… sondern es zu erfüllen. Richtig.
Und hier solltest Du vielleicht doch nach dem „Roten Faden“ in
der
Botschaft suchen den Du nicht finden kannst.
Er wendet sich eben gegen den Formalismus der
Gesetzeserfüllung
aus dem keine „Rechtfertigung“ erfolgt sondern Predigt die
inhaltliche Erfüllung.
Diese inhaltliche Erfüllung bedarf aber nicht mehr der
judäischen
Gesetzeslehre (seine Konflikte mit den Schriftgelehrten sind
ja gut
belegt)sondern nur einem Gesetz:
Gottesliebe und der gleichgestellten Menschenliebe welche sich
im
entsprechendem Handeln zeigt.
Das dies schwieriger sein kann als formale Gesetzestreue,
darin stimme
ich Dir zu (Du bezeichnest dies oben als „verschärft“)
Wenn Du das NT aus der Sicht dieses einen Gesetzes (was alle
anderen
heilsnotwendigen Gesetze enthält) liest, dann findest Du auch
den
„Roten Faden“ -ist wirklich nicht so schwer.
Dem Historker entzieht sich aber auch nicht die Erkennntis, dass Dein „Feindbild“ Schriftgelehrter kaum taugt, da diese selbst auf die Idee gekommen sind. Und warum steht eigentlich „formale Gesetzestreue“ auf der anderen Seite?
gerade in der Zeit, in der es Verfolgungen gab, hatten die
Christen nur eine heilige SChrift: Das AT. Die Kanonisierung
des NT setzt zwar im 2. Jh. an, ist aber abschgeschlossen erst
im 4.Nein,nein, nein.
Sie hatten die Botschaft von Jesus Christus und Glauben an
ihn und
seine Erlösungstat.
Nun ja, meistens waren sie wohl eher religiöse Spinner, die wir heute als fanatisierte Sektenanhänger ansehen würden. Aber richtig, tatsächlich erwarteten sie eine unmittelbare Belohnung nach ihrem Tod.
Wer soll dem und wem dann folgen können wenn irrendes Neuland
betreten wird ? Noch eine neue Richtung, Auslegung ?Nö, da bleiben wir lieber bei uralten Irrtümern… ?
Ja - aber die ev.Theologie räumt halt nach „Deiner Meinung“
mit diesen Irrtümern auf.
Habe ich das gesagt? Lediglich die Wahrscheinlichkeit eines Irrtums ist immer gleich gegeben, da wir es immer mit Menschen zu tun haben.
Dieses „Aufräumen“ hat uns ja unzählige christliche Religions-
gemeischaften beschert.
Welche hat nun das Exklusivrecht der rechten Auslegung.
Keine.
… unter Theologie verstehen wir Europäer immer noch
wissenschaftliche Theologie …Aha , da sind wir mal wieder so richtig von uns überzeugt.
Ja. Siehe oben: der europäische Theologe weiß zwischen einer historischen und einer dogmatischen Argumentation zu unterscheiden - übrigens auch der rk:wink:
Du kannst gerne bei Deiner Position bleiben, nur sollte man eben nicht mit Geschichtswissenschaft argumentieren, wenn man deren Erkenntnisse entweder völlig auf den Kopf stellen muss oder aber keine Ahnung davon hat.
Grüße
Taju