Hallo Gandalf,
Passt dies ihm vorgelesen / praesentiert?
Ein Licht … von Ronny Höft
Ein Licht, das an Helligkeit zu überbieten, die Sonne, auch nur annäherungsweise, nicht in der Lage war, überzog die Erde, einem Nebel gleich, der alles unweigerlich vor unseren Augen verschließt und doch so unangreifbar, das jeder Versuch desgleichen zu unternehmen, von vorneherein zum Scheitern verurteilt gewesen wäre.
Niemand der der das Licht mit eigenen Augen gesehen oder auch nur im entferntesten davon gehört hatte traute sich ihm zu widersetzen, selbst wenn der Ausweg offensichtlich, ja geradezu unumstößlich wie von Geisterhand in den Himmel geschrieben worden wäre.
Wie Röntgenstrahlen durchbrach die Wärme dieser Erscheinung die Haut des Menschen, als wäre sie nicht vorhanden oder zum Zwecke einer besseren Durchdringung gerade vorher entfernt worden.
Das Blut in den Adern begann schneller zu fließen, als wolle es dem Angreifer keinen Platz bieten sich weiter auszubreiten, doch der Widerstand war nur scheinbar, denn nichts hätte das Licht aufhalten können, es benutzte das Blut vielmehr dazu, durch sein Opfer zu reisen um keine Zeit zu verlieren, einen geeigneten Platz zu finden, von dem aus es die günstigsten Einblicke in die für ihn relevanten Dinge zu bekommen glaubte.
So einen Platz zu finden ist unheimlich schwer, denn ließe es sich gleich auf dem erst besten nieder hätte es zwar den Vorteil, gleich mit der Arbeit beginnen zu können, aber wahrscheinlich würden die Dinge, die von ausschlaggebender Bedeutung wären, stattfinden ohne von ihm bemerkt zu werden.
So könnte es sein, das, wenn es sich hinter den Augen niederließe, es von allem was geschieht, sofort Kenntnis hätte, wichtige mündliche Äußerungen aber würden ungehört bleiben und somit nicht in die Bewertung eingehen, also ein gänzlich falsches Urteil entstehen, ohne das es je wieder rückgängig gemacht werden darf, denn das ist die Besonderheit dieser Sache, das einmal gemachten Entscheidungen nicht in Frage zu stellen sind.
Andererseits, hätte das Licht seinen Platz in den Ohren gewählt, nichts wäre ihm entgangen, jede noch so kleine Andeutung hätte es vernommen, unbedacht gesagt oder mit voller Absicht herausgeschleudert.
Jeder Laut wäre mit einer Eindringlichkeit, die an ein Glockenläuten mitten in der Nacht erinnert, zu ihm vorgedrungen, hätte sich wie ein Luftballon aufgebläht, um dann mit einem lauten Knall zu zerplatzen.
Und das Licht nahm seinen Platz im Herzen ein.