Polizist - Hure oder Heiliger?
Hi,
Gerade Polizeibeamten, die das, was sie jeden Tag sehen, zur
Grundlage ihrer politischen Meinung machen und womöglich ihr
Fazit daraus wieder mit zurück in ihren Beruf nehmen, sind
erstens keine Fachleute und zweitens ungeeignet für ihren
Beruf. Sie müssen über diesen Dingen stehen.
ah, etwa so wie bei der Feuerwehr.? Es brennt, es muß
gelöscht werden, wie das Feuer entstand hat mich nicht zu
interessieren, auch nicht, wie man künftig solche Feuer
vermeiden kann oder dieses vielleicht beim nächsten Mal
effizienter bekämpfen kann. Gut, also nur löschen,keine
Meinungsbildung und kein einfließen etwaiger Berufserfahrung
erlaubt oder erwünscht.
Ich gebe Dir ein anderes Beispiel aus einem Beruf, den ich erheblich besser kenne als den des Feuerwehrmannes:
Jeder Rettungsassistent wird Tag für Tag mit besoffenen Pennern konfrontiert, die ihn vollkotzen, vollpissen, verprügeln wollen, beschimpfen und vieles mehr.
Er wird jedes Mal, wenn er ahnt, daß er zu solch einem Einsatz muß, seufzen, stöhnen, vielleicht innerlich schimpfen. Vielleicht ist er sogar wütend auf diese Menschen.
Aber dennoch: An dem Tag, an dem er jeden einzelnen dieser besoffenen und zugekoteten Penner nicht mehr als Patienten sieht und ihnen genau die Behandlung zukommen lässt, die sie nötig haben, sollte er seinen Beruf aufgeben.
Dem „einfachen Bürger“ kann man evtl. gelegentliche Ausbrüche
von Irrationalität verzeihen - dem Polizisten aber sicher
nicht - nicht, solang er als Polizist auftritt.
gut, der Polizist ist also kein einfacher Bürger.
Richtig, ist er nicht. Sobald er im Dienst ist, ist er weit mehr als ein einfacher Bürger, er hat erheblich mehr Rechte und im gegenzug auch einige Pflichten zu erfüllen.
War mir bis dato unbekannt.
Nie Unterricht in Staatsbürgerkunde gehabt?
Der Polizist darf auch nicht seine Meinung
sagen, die er wohl im alltäglichen Berufsleben gesammelt hat,
dies muß er unterlassen,freie Meinungsbildung in
Polizeiuniform, in einem öffentlichen Forum sowieso,
unerwünscht.
Richtig. In seiner Funktion als Polizist hat er gefälligst seine politische Meinung (die ihm als Privatmann durchaus zusteht wie jedem anderen!) gefälligst für sich zu behalten.
Mein Fazit. Die Bewerbungen nach diesem Bericht dürften für
diesen Traumjob Polizist zurückgehen,darf er/sie als
Polizist/in von ein paar Rechten als Staatsbürger leider
nicht Gebrauch machen.
Es ist sogar gesetzlich so festgelegt, daß gewisse Grundrechte für Polizisten eingeschränkt sind, vor allem wenn sie im Dienst sind. Ein Rückgang der Bewerbungen wäre im übrigen eine so tragische Sache nicht, wenn ich mir überlege, wie das Verhältnis Bewerber freie Stellen aussieht.
Auch diese Polizisten werden weiterhin auch Menschen helfen,
die ihnen Rechte absprechen wollen,die sie in Wackersdorf in
einem Graben fast totgeprügelt hätten, in der Hafenstraße am
besten gleich angezündet hätten…
Bei den Herrschaften, die ich in o.g. Forum gelesen habe, kommen mir da gewisse Zweifel auf…
Es bleibt jedem zum Glück selbst überlassen, was er zur
Grundlage nicht nur seiner politischen Meinung macht.
Selbst jenen, die dies anderen absprechen wollen.
Das tut es. Es bleibt aber nicht jedem überlassen, wann, wo und wie er diese Meinung äußert, wenn es sich um Staatsdiener handelt.
Ein kluger Polizist wird sich übrigens der Tatsache bewusst sein, daß das, was er tagtäglich erlebt, ein verzerrtes Bild der Realität ist - das ist zwangsläufig so, weil es sein Job ist, sich in Extremsituationen zu begeben. Weil die Menschen auf ihn allein aufgrund seiner Funktion anders reagieren als sie das auf andere Menschen tun. Mit genau diesem verzerrten Bild zu leben und sich nicht davon kaputt machen zu lassen, ist in meinen Augen eine der grössten herausforderungen in diesem Beruf. Dergrösste Mangel im Auswahlverfahren ist dagegen die lasche bis nicht vorhandene Überprüfung der charakterlichen Eignung.
Gruß,
Malte