Hallo Andi,
zu allererst einmal, ich bin kein Arzt und ersetze hier auch keinen. Ärztlicher Rat ist immernoch der beste und haltbarste, besonders da es sich hier nur um Ferndiagnosen handelt!
Zu Deinem Problem:
„Knieschmerzen“ können sehr vielfältiger Natur sein. Du müsstest einmal den Bereich (vorne, innenseite, außenseite, hinten, oben, unten, …) und die Art des Schmerzes (stechend, ziepend, drückend stumpf, …) näher beschreiben! Das ist sehr wichtig, um auch nur im geringsten eine sinnvolle Diagnose stellen zu können.
Du sagst es schmerzt beim Begehen von Gefällen bergab. Und beim Bergauf gehen nicht.
Eine Treppe oder eine Steigung bergauf zu bewältigen stellt für das Knie meist eine vergleichsweise leichte Belastung da (nicht immer und auch ein extensiver Umgang kann hier schädlich sein), während ein Gehen/Laufen bergab eine vielfach stärkere Belastung für den gesamten Muskel-/Sehnen- und Gelenkverbund darstellt!
Bewegt man sich bergauf wirken die Kräfte hauptsächlich vertikal auf das Gelenk. Die werden also neben der beanspruchten Muskulatur besonders die Menisken des Knies (sozusagen die geschmeidige Reibfläche zwischen Oberschenkel und Schienbein) belastet. Für diese Belastung sind die Menisken ausgelegt und somit ist sie meist unkritisch (von besonders extremen Gewichtsbelastungen einmal abgesehen).
Bewegt man sich allerdings bergab sieht die Sache wie bereits erwähnt anders auf. Man neigt dazu zu beschleunigen, weshalb wir den Gang abbremsen.
Hierbei treten vorwiegend in den Kniegelenken große Scherspannungen auf (der Oberschenkel neigt dazu vom Schienbein abzugleiten). Hier ist also neben der vertikalen zusätzlich eine horizontale Kraftkomponente im Spiel und genau hier liegt das Problem!
Um ein horizontales Abgleiten zu vermeiden (Bei einem Schnelltest bzgl. eines Kreuzbandrisses spricht man bspw. vom „Schubladentest“) greift der Körper letztlich auf die Bänder und Sehnen, sowie auch die Knieumgebende Muskulatur zurück, die das Knie stabilisieren. Ganz besonders beansprucht ist bei dieser Belastung auch die die Kniescheibe einfassende (quasi über die Kniescheibe verlaufende) Patella Sehne. Eine Reizung dieser kann sehr schmerzhaft sein und schnell zum chronischen Leiden werden.
(Generell sollte man sich nur gehend ein Gefälle herabbewegen und versuchen viel mit der Muskulatur zu arbeiten, um die Bänder und Sehnen zu entlasten.)
Eine dieser Komponenten scheint bei Dir das Problem zu sein. Welche genau kann man ohne genaue Schmerzbeschreibung nicht erahnen, geschweige denn diagnostizieren. Also wie bereits erwähnt, beschreibe uns die Schmerzen doch noch einmal genauer, das ist von großer Bedeutung!
Nichtsdestotrotz möchte ich Dir wirklich ans Herz legen einen Orthopäden vom Fach aufzusuchen!! Gerade weil Du bisher keine Knieprobleme hattest! Eine Frühzeitige Diagnose kann Dir sehr viel Ärger ersparen. Denn das Knie ist ein komplexes Gelenk und Komplexität neigt immer auch zu preogressiver Fehleranfälligkeit!
Soll heißen: Lässt Du einen Kreuzbandriss nicht behandeln und läufst einfach weiter damit rum, verletzt Du durch die Instabilität des Gelenks zunehmend den Meniskus und die Außen- und Innenbänder. Das gesamte Kniegelenk wird auf Dauer einfach einen unverhältnismäßig steigenden Verschleiß erfahren.
Ein Facharzt für Orthopädie wird Dein Knie mit ein paar Schnelltests untersuchen und daraufhin ggf. eine Kernspin oder eine Computertomographie beantragen, die Klarheit über den Zustand Deines Gelenks bringen werden.
Bevor Du Deine Schmerzen hier weiter erläuterst solltest Du also ersteinmal einen Termin ausmachen. Denn Du willst ja den nächsten urlaub nicht auch abbrechen wollen!
Ich wünsche Dir in jedem Falle das Beste und eine gute Gesundheit!
MFG Chewy