Ein Verdacht ... was tun?

Hallo,

ich hab’ da ein Problem und weiß nicht, wie ich damit umgehen soll - vielleicht habt Ihr ja einen guten Tipp für mich…

Gegenüber von meiner Wohnung in einem hat sich schon seit Jahren eine kleine und eher unauffällige Drogenszene entwickelt. So weit, so gut, das würde mich weiter nicht stören.

Nun wohnt einer von diesen Junx seit ein paar Monaten in meinem Haus. Seitdem ist hier nachts die Hölle los… Bis morgens um 4 Uhr schnarrt ständig (wirklich fast viertelstündlich) der Türdrücker (ich wohne im Parterre), wird die Tür zugeknallt, Gepolter treppauf, treppab, das Licht gehn an, aus, es wird laut gebabbelt etc.

Meine Nachtruhe ist dahin…

Mein Verdacht ist nun, dass die Drogengeschäfte oben in der Wohnung abgewickelt werden. Aber es ist eben nur ein Verdacht…

Denunziantentum widert mich an. Ich bin auch realistisch genug, um die Dealerei als solche nicht so dramatisch zu sehen, wie es vielleicht manch ein Biederbürger tun würde. Aber meine persönliche Nachtruhe ist mir wichtig…

Wenn man besagten Nachbarn anspricht (auf die Störung der Nachtruhe) verspricht er immer alles mögliche - aber halten tut er es nie.

Was würdet ihr tun???

Ratlos:

Anja

Hallo,

Denunziantentum widert mich an. Ich bin auch realistisch
genug, um die Dealerei als solche nicht so dramatisch zu
sehen, wie es vielleicht manch ein Biederbürger tun würde.
Aber meine persönliche Nachtruhe ist mir wichtig…

ich sehe schon, Du setzt Deine Prioritäten genau richtig: gemeingefährliche Drogengeschäfte schön und gut, aber wenn es an die eigene Nachtruhe geht, läuten die Alarmglocken. Naja, jedem das seine.

Egal, welches Motiv Dich nun zur Änderung des Zustandes treibt, wäre die Polizei der richtige Ansprechpartner. Die entsprechenden Beamten kennen die Szene gut genug, um zu wissen, was sie gegen den Drogenumschlagplatz zu unternehmen haben. Wenn Du Dich nicht in den Geruch des Spießbürgertums bringen willst, kannst Du den Mißstand auch anonym melden.

Wenn man besagten Nachbarn anspricht (auf die Störung der
Nachtruhe) verspricht er immer alles mögliche - aber halten
tut er es nie.

Wie sollte er auch: Seine Gäste sind kaum noch hinreichend zurechnungsfähig, um auf Socken durchs Treppenhaus zu schleichen und die Tür leise hinter sich zu schließen. Und das gute ist: Es werden ständig mehr werden und einige werden dann irgendwann im Hausflur liegen oder im Keller oder im Vorgarten oder in der Gerichtsmedizin…

Angenehme Nachtruhe wünscht

Christian

Hallo,

als Ausgleich für die dauernde Ruhestörung wäre ja vielleicht ein kleine Umsatzbeteiligung drin?

LG,
Markus

Hi Christian,

Angenehme Nachtruhe wünscht

Ich gönne Dir die 19 Sympathiesternchen - wiedermal ein Beweis dafür, wie wenig diese taugen - denn eine Hilfe bist du nun wirklich nicht.

Offensichtlich hat man hier mehr Resonanz, wenn man 10 Km über die Km-Beschränkung fährt, als wenn man ein echtes - durchaus auch moralisches - Problem hat.

Gut’s Nächtle Dir,

Anja

5 Like

Hallöchen,

Angenehme Nachtruhe wünscht

Ich gönne Dir die 19 Sympathiesternchen - wiedermal ein Beweis
dafür, wie wenig diese taugen - denn eine Hilfe bist du nun
wirklich nicht.

komisch, ich meine, Dir den richtigen Ansprechpartner genannt zu haben.

Offensichtlich hat man hier mehr Resonanz, wenn man 10 Km über
die Km-Beschränkung fährt, als wenn man ein echtes - durchaus
auch moralisches - Problem hat.

Du hast eben ganz offensichtlich kein moralisches Problem damit, daß in Deinem Haus Junkies mit Stoff versorgt werden, sondern nach eigener Schilderung vor allem damit, daß Dein Schönheitsschlaf gestört wird. Dem setzt Du noch die Krone auf, indem Du betonst, daß Du Denuzianten- und Biederbürgertum (offensichtlich mit der Verhaltensweise verknüpft, die Vorgänge aus rein rechtlichen Gründen anzuzeigen) verachtest.

Das kannst Du halten wie ein Dachdecker, aber akzeptiere doch bitte, daß andere Menschen die Prioritäten anders setzen. Neben mir wohnte mal ein Dealer und ich habe Monate gebraucht, um das zu kapieren. Du weißt, was da Sache ist und bist der Ansicht, daß der Umstand an sich schietegal ist, solange Deine Nachtruhe nicht gestört wird. Bitte, dann gehöre ich gerne zum Biederbürgertum.

Und noch eins: Nachdem der Dealer nebenan verhaftet wurde, starb seine Katze vor Hunger wie sich später herausstellte. Selbst diese Katze ist mir wichtiger als Deine Nachtruhe. Wie man wissentlich dabei zuschauen kann, wie ein Krimineller Menschen zugrunde richtet und dabei nur seine ungestörte Nachtruhe im Sinn hat, entzieht sich - bei aller Anerkennung für eine liberale Lebenseinstellung - meinem Verständnis.

Gruß
Christian

P.S.
Soll ich dem Team schreiben, daß man Dir meine Sterne für den vorherigen Artikel übertragen soll? Für Dich scheinen die irgendeine Bedeutung zu haben.

20 Like

Hi Anja

Was würdet ihr tun???

Das Posting ist doch hoffentlich ein Scherz, oder?

Ich kann bzw. will nicht glauben, daß Du dealen OK findest, solange Deine Nachtruhe dabei nicht gestört wird.

Aber wie auch immer: Wende Dich an die Polizei, die wird Deine Nachtruhe wieder herstellen und nebenbei vielleicht auch einen Dealer einkassieren.

Und keine Sorge: Es ist kein Denunziantentum, wenn es um die eigene Nachtruhe geht.

etwas fassungslos
Edith

Nachtruhe
Hallo Anja,

geht es Dir nur um Deine Nachtruhe wende Dich an den Vermieter.
Für alles andere hast Du ja schon Tipps bekommen…
Gruß elmore

Hi Christian,

Du hast eben ganz offensichtlich kein moralisches Problem
damit, daß in Deinem Haus Junkies mit Stoff versorgt werden,

in jeder Kneipe werden Drogen verkauft - nur dass die legal sind - ich sehe da keinen Unterschied. 2006 gab es 1.326 Drogentote, aber geschätzte 40.000 in Folge von Alkoholmissbrauch. Aber das ist ein anderes Thema.

sondern nach eigener Schilderung vor allem damit, daß Dein
Schönheitsschlaf gestört wird.

Von Schönheitsschlaf war nicht die Rede, über mehr Sachlichkeit wäre ich hoch erfreut.

Das kannst Du halten wie ein Dachdecker, aber akzeptiere doch
bitte, daß andere Menschen die Prioritäten anders setzen.

Das tue ich.

Neben mir wohnte mal ein Dealer und ich habe Monate gebraucht,
um das zu kapieren.

Ich habe einen Verdacht - und das reicht mir einfach nicht aus.

Du weißt, was da Sache ist und bist der
Ansicht, daß der Umstand an sich schietegal ist, solange Deine
Nachtruhe nicht gestört wird.

War falsch, das daran aufzuhängen. Nicht geschrieben habe ich einfach die Angst vor den Folgen. Es wird ein leichtes sein, mich als diejenige auszumachen, die da evtl. die Polizei informiert hat. Und egal ob ich dann Recht oder Unrecht habe - ich glaube nicht, dass - sollten es Dealer sein - das „ungerächt“ hingenommen werden wird. Außerdem werden sie wohl kaum die ganze Szene im Park gegenüber auflösen (das Wort Park hatte ich im 1. Posting vergessen).

Bitte, dann gehöre ich gerne zum
Biederbürgertum.
ie
man wissentlich dabei zuschauen kann, wie ein Krimineller
Menschen zugrunde richtet

da bin ich die letze, die dies tun würde

Soll ich dem Team schreiben, daß man Dir meine Sterne für den
vorherigen Artikel übertragen soll? Für Dich scheinen die
irgendeine Bedeutung zu haben.

Nee, echt nicht :wink: - mich hat diese dadurch verdeutlichte Sympathie(?)welle nur überrascht.

Gruß zum Tage,

Anja

3 Like

Guten morgen,

Du hast eben ganz offensichtlich kein moralisches Problem
damit, daß in Deinem Haus Junkies mit Stoff versorgt werden,

in jeder Kneipe werden Drogen verkauft - nur dass die legal
sind - ich sehe da keinen Unterschied. 2006 gab es 1.326
Drogentote, aber geschätzte 40.000 in Folge von
Alkoholmissbrauch. Aber das ist ein anderes Thema.

warum bringst Du es dann auf? Jedes Jahr verhungern 6 Mio. Kinder. Ist es deswegen gerechtfertigt, das Drogenproblem in Deutschland zu ignorieren, weil es ja ein viel kleineres Problem ist?

Du weißt, was da Sache ist und bist der
Ansicht, daß der Umstand an sich schietegal ist, solange Deine
Nachtruhe nicht gestört wird.

War falsch, das daran aufzuhängen.

Die Wertung würde ich gar nicht vornehmen wollen. Es war für Dich der Aufhänger, fertig.

Nicht geschrieben habe ich
einfach die Angst vor den Folgen. Es wird ein leichtes sein,
mich als diejenige auszumachen, die da evtl. die Polizei
informiert hat.

Wieso sollte es ein leichtes sein? Wenn Du nicht gerade die einzige Mitbewohnerin bist und das Haus nicht in einer völligen Einöde steht, dann gibt es mehr als nur einen Kandidaten, der sich an die Polizei gewandt hat. Weiterhin kannst Du Dich - wie ich erwähnte - auch anonym an die Polizei wenden. Eine anonym angezeigte Straftat ist der Polizei immer noch lieber als eine unentdeckte Straftat.

Nee, echt nicht :wink: - mich hat diese dadurch verdeutlichte
Sympathie(?)welle nur überrascht.

Glaub mir, mit meiner Person hat das nichts zu tun, sondern lediglich mit dem Inhalt.

Gruß
Christian

6 Like

Hallo Anja,
ich kann dich gut verstehen, ich hatte auch mal so tolle Nachbarn…
Ich fürchte nur das es alles nicht viel helfen wird. Bei mir jedenfalls hat alles nichts genutzt, irgendwann ist der Nachbar wieder ausgezogen und dann war wieder Ruhe, allerdings bin ich auch nicht zur Polizei gegangen.
Wenn du zum Vermieter gehst, wird der auch nicht viel machen können. Informieren würde ich den aber auf jeden Fall. Mein Vermieter hat mir damals geraten ein Lärmprotokoll zu führen.
Den Nachbarn ansprechen hat bei mir auch nichts genutzt. Viele Versprechungen und keine einzige wurde gehalten, ich habs irgendwann aufgegeben den überhaupt noch draufanzusprechen. Wenn es zu laut wurde habe ich dann jedesmal gleich die Polizei gerufen und darüber am nächsten Tag auch den Vermieter informiert.
Wie ich das sehe, hast du 2 Möglichkeiten:
Du sprichst den Nachbarn an, sagst ihm das dir seine Geschäfte eigentlich sch…egal sind, das du aber deinen Verdacht der Polizei mitteilen würdest, wenn er nicht in Zukunft Rücksicht auf seine Nachbarn nehmen würde.
Oder du gehst gleich zur Polizei und erzählst denen von deinem Verdacht. Ich kann mir vorstellen, wenn du denen sagst das du anonym bleiben willst aus Angst vor Racheaktionen wird das berücksichtigt. Ich glaube nicht das die dem Nachbarn sagen: „Frau soundso hat den Verdacht geäußert das…“ Das kannst du ja im Vorfeld versuchen abzuklären mit der Polizei, wie sowas gehandhabt wird.
Aber, ich bin kein Experte und ich schreibe nur was ich heute in einer solchen Situation tun würde.
LG, Rala

Hi,

Wieso sollte es ein leichtes sein? Wenn Du nicht gerade die
einzige Mitbewohnerin

Außer einer Spanierin bin ich die einzige Mitbewohnerin.

Gruß,

Anja

Es gibt aber doch noch viele andere Möglichkeiten. z.B. könnte einer seiner Kunden geschnappt worden sein und der hat ausgepackt wo das Zeug herkommt. Oder die Scene im Park ist polizeibekannt und wird beobachtet. Oder andere Leute im Park haben die Polizei informiert usw…

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Wieso sollte es ein leichtes sein? Wenn Du nicht gerade die
einzige Mitbewohnerin

Außer einer Spanierin bin ich die einzige Mitbewohnerin.

Wenn Du nicht gerade die einzige Mitbewohnerin bist und das Haus
nicht in einer völligen Einöde steht, dann gibt es mehr als nur einen
Kandidaten,

zzgl. Anmerkung von Rala.

Hi,

Offensichtlich hat man hier mehr Resonanz, wenn man 10 Km über
die Km-Beschränkung fährt, als wenn man ein echtes - durchaus
auch moralisches - Problem hat.

wo ist das moralische Problem, eine Straftat zu melden?

Gruß
Cess

2 Like

Hallo auch,

Denunziantentum widert mich an. Ich bin auch realistisch
genug, um die Dealerei als solche nicht so dramatisch zu
sehen, wie es vielleicht manch ein Biederbürger tun würde.

Dann kläre uns doch einmal auf, wie eine weltgewandte und aufgeklärte Frau im Gegensatz zum „Spießer“ Dealerei betrachtet?

Ich meine, wir reden hier von einer der aggresivsten Formen der Kriminalität. Jeder Versuch, das zu verharmlosen ist doch nur Mittel zu dem Zweck, Kognitive Dissonanz zu reduzieren?

Dass Du Dich vor Racheakten im Anzeigefalle bedroht fühlst, ist ein wenig inkonsistent in Deinem Empfinden. Einerseits ist Dealerei nicht dramatisch, andererseits neigt aber selbst der kleinstorganisierte Kriminelle zur Rache in dem „Metier“. Merkwürdig, oder?

Es nutzt übrigens auch nichts - wie Du es weiter unten tust - einen Prozess dadurch ins rechte Licht zu rücken, um einen angeblich noch schlimmeren ins Felde zu führen: Die Todesfälle durch Alkoholmißbrauch waren in 2005 ca. 16.000, nicht 40.000 (vgl. Angaben des statistischen Bundesamtes).

Die Verbreitung von Alkoholkonsum ist wesentlich verbreiteter als die Verbreitung von anderen Drogen, so dass die absoluten Zahlen zudem völlig irrelevant in Bezug auf die Schädigung sind.
Ich meine: um „am Alkohol“ zu krepieren, da ist schon eine jahre- wenn nicht gar jahrzehntelange Karriere, die man sich erst erarbeiten muss nötig. Das geht das bei anderen Substanzen ungleich schneller.
Und wenn ich in psychiatrische Kliniken schaue und die Patienten so höre, dann ist die psychopathologische Störung als Folge einer (Über-)Dosierung bei anderen Drogen (und hier reden wir durchaus auch schon über THC) wesentlich stärker ausgeprägt als bei Alkohol, v.a. im Jugend- und jungen Erwachsenenalter.

Mein Rat ist es von daher (da Du um einen gebeten hattest):

Eine (vermutete) Straftat anzuzeigen, ist nichts verwerfliches.

Es dient dem Schutz einer Gemeinschaft. Der Zustand dieser Gemeinschaft ist abhängig von sochen Meldungen.

Und in der Folge führt ein Wegsehen zu genau dem, was die Gemeinschaft nicht braucht: zu einer Zunahme an ungünstigen Prozessen, in dem Fall zu mehr Drogenkonsum und mehr Dealerei. Und damit eine ungünstigere Prognose für eine günstige Zukunft eines jeden, auch neuen Gemeinschaftsmitglieds.

Wenn Dealerei nicht mehr angezeigt wird, dann machen die Jungs ihre Geschäfte nicht mehr heimlich in den Ecken vor dem Hauptbahnhof, sondern gehen mit ihrem Bauchladen direkt auf den Schulhof.

Und die Jungs, die selber drinstecken (Drogen nehmen & dealen), haben eigentlich auch nur die Möglichkeit aus dem Kreislauf auszubrechen, indem sie fallen. Ein so tolles Leben ist das als Junkie nun wirklich nicht, egal ob jeder nach seiner Facon glücklich werden kann oder soll.

Und die Jungs, die mit dem Zeug dealen aber selber nichts nehmen, nun, denen gönne ich drei warme Mahlzeiten, durch die Gemeinschaft vollfinanziert incl. Logis, von ganzem Herzen.

Vielleicht kannst Du diese „Spießersicht“ aber auch erst annehmen, wenn Du Dich mit den Folgen von Drogen aus erster Hand auseinandergestzt hast, sprich gesehen hast, was Drogen aus Menschen machen können (und das völlig irreversibel, ohne Hoffnung auf Gnade).

Besten Gruß
Patrick

Hallo Anja,

ganz ehrlich, ich verstehe dein Problem auch nicht. Es ist doch vollkommen egal, was es sonst noch so alles auf dieser Welt an Unheil gibt, wie man selbst zu der Frage der ein oder anderen Strafbarkeit steht, … Das Verbot bestimmter Betäubungsmittel wurde uns doch nicht von irgendeinem bösen Menschen übergestülpt, sondern ist Ausfluss einer Gesetzgebung, an der wir - wenn auch höchst indirekt - alle Anteil haben, und die genau aus diesem Grunde auch einem ständigen Wandel unterworfen ist. Auch wird bei uns niemand bei Nacht und Nebel abgeolt und in geheimen Kellern kalt gemacht, nur weil Anja meint, er habe mit Drogen gehandelt, sondern es gibt Ermittlunsverfahren mit sauberen Rechtsmitteln, einen modernen Strafvollzug, der weltweit mit zu den Top-Angeboten auf diesem Gebiet zählt, … (ich will hier nicht in unkritische Lobhudelei ausbrechen, als Anwalt habe ich mit den Tücken und Mängeln des Systems täglich zu kämpfen, aber im internationalen Vergleich wollen wir einfach mal fair bleiben, bei uns funktioniert der Rechtsstaat schon überdurchschnittlich gut).

Also warum hast Du ein Problem damit Hinweise auf aller Voraussicht nach kriminelle Handlungen den zuständigen Behörden mitzuteilen, damit die ihren Job machen können. Und wenn damit auch noch deine Nachtruhe gesichtert wird, um so besser.

Ich kann zudem auch gerade die Zurückhaltung im BTM-Bereich nicht verstehen. Es geht hier doch nicht um den armen kleinen Schlucker, der längst an der Nadel hängt, und einfach nur eine Adresse braucht, um an seinen Stoff zu kommen. Es geht vielmehr darum, dass derjenige, der mit dem Zeug handelt, damit nur das erste Glied in einer Kette ist, die unglaubliche Gewinne mit dem Leid anderer Leute machen, und das Drogengeschäft auch nur als Teil eines hochkomplexen Systems im Bereich der organisierten Kriminalität betreiben. Dabei werden in großer Zahl Menschen ermordet, Frauen und Kinder zur Prostitution gezwungen, und massenhaft Straftaten unvorstellbarer Form begangen.

Zudem bildet sich um Umfeld entsprechender Handelsplätze auch typischerweise ein Biotop, in dem Beschaffungskriminalität in jeder Form wunderbar gedeiht. D.h. wenn Du dich heute über den gestörten Schlaf ärgerst, ist es nur eine Frage der Zeit, bis Dir das erste Mal einer der lieben Kunden das Messer an den Hals hält, dein Auto knackt, oder dich mal ungefragt in der Wohnung besucht, weil er anders seinen Dealer nicht bezahlen kann, der ja nur eine Etage höher wohnt - also warum große Reisen unternehmen, wenn die Knete gerade knapp ist.

Und das jeder Dealer natürlich daran interessiert ist, seinen Kundenkreis auszudehnen und noch mehr Leute abhängig zu machen, ist ja nun auch keine Neuigkeit. D.h. jeder Dealer, der unentdeckt seinem Geschäft nachgehen kann, wird nur zu gerne dafür sorgen, dass er weitere Leute mit entsprechenden „Werbemaßnahmen“ ins Unglück stürzt.

Also denk noch mal drüber nach, was das größere moralische Problem ist.

Gruß vom Wiz

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

dieses forum
hallo anja,

ich kann dich gut verstehen. ich würde erst mal versuchen das über den vermieter zu regeln, das ist hier ja auch schon angeklungen. die argumente, ‚man‘ käme nicht auf die idee, dass du die denunziantin seist finde ich bei der sachlage die du schilderst eher bescheiden. ich hätte zumal als frau - zumal wenn du alleine lebst(?) - auch angst. schutz durch anonymität ist da wohl eher ein witz. nach meiner erfahrung führen die entsprechenden damen und herren nämlich kein ordentliches verfahren durch um zu beweisen, dass du die denunziantin bist, es reicht eine annahme und ein „in dubio…“ gibts auch nicht.

ich finde es seltsam, dass ausgerechnet in diesem brett auf ‚harmlose‘ fragen mit polemik und persönlichen angriffen reagiert wird. womöglich teile ich deinen standpunkt zur drogenpolitik, zum denunziantentum oder auch nicht. ich finde deine frage war klar gestellt, und wer nicht in der lage ist, das problem aus deiner sichtweise anzusehen und daraufhin ratschläge zu geben…der sollte halt schweigen…schreibt aber offensichtlich trotzdem um … was eigtl.? glaubt hier jemand mit postings andere von seinen politischen oder sonstigen überzeugungen zu bekehren?

und wieso findet dies nur hier statt?

…ok, ich besuche nicht alle bretter, sollten sie sich im eso-brett derlei zuspammen würde es mir tatsächlich glatt entgehen

ein noch ratloser

stefan

Mal was anderes …

2006 gab es 1.326
Drogentote, aber geschätzte 40.000 in Folge von
Alkoholmissbrauch.

Den Sinn dieses Arguments habe ich nicht verstanden. Willst du darstellen, dass Alkohol viel gefährlicher sei, als harte Drogen es sind? Dann übersiehst du dabei einen ganz wesentlichen Faktor: Es mögen mehr Menschen am Alkohol sterben, und ich will Alkohol auch sicher nicht schönreden (ich trinke nie welchen). Aber es gibt eben auch sehr viel mehr Alkohol- als Drogenkonsum. Im Verhältnis sterben natürlich viel mehr Menschen an harten Drogen als an Alkohol. Anders gesagt: Wenn jemand harte Drogen nimmt, setzt er sich einer viel höheren Gefahr aus, als wenn er Bier trinkt.

Daran ändert sich auch nichts dadurch, dass die absolute (!) Anzahl der Toten, die auf Grund von Alkoholkonsum sterben, ungleich höher ist. Darum wundere ich mich ziemlich über dein Zahlenspiel, denn das sollte dir doch klar sein. Klar sein sollte dir auch, warum es nur so „wenige“ Drogentote gibt, eben weil der Staat nämlich gegen Drogen ankämpft. Würden so viele Menschen Drogen nehmen wie Alkohol trinken, hätten wir ganz andere Opferzahlen zu beklagen. Es ist mithin unsinnig, wenn du darstellen willst, dass der Konsum von Alkohol doch viel schlimmer oder jedenfalls ebenso schlimm sei.

Levay

3 Like

Hallo Stefan,

  1. Jemand kann eine Frage noch so klar formulieren - es existiert immer die Möglichkeit, dass die Frage nicht zielführend ist.

In solch einem Fall denjenigen darauf aufmerksam zu machen ist eine Freundlichkeit. So gibt man ihm die Möglichkeit, seinen Standpunkt kritisch zu reflektieren und bei Bedarf zu ändern.

  1. Zu erwähnen, dass: " Denunziantentum widert mich an. Ich bin auch realistisch genug, um die Dealerei als solche nicht so dramatisch zu sehen, wie es vielleicht manch ein Biederbürger tun würde." ist keine klare Fragestellung mehr, sondern eine Meinungsäußerung und kann sogar als Angriff verstanden werden: Jeder, der es anders sieht ist unrealistisch, Dramtiker und Biederbürger und im übrigen widerlich.

Einer solchen Behauptung öffentlich zu widersprechen finde ich persönlich legitim.

  1. Die Sichtweise, eine Strafanzeige als „Denunziation“ zu verschreien ist für mich im übrigen blanker Hohn und Spott und zeigt keine Lebenswirklichkeit auf. Der Begriff Denunziant prägt(e) eher ganz andere Regimes als unsere Republik.

Besten Gruß
patrick

5 Like

Hi,

Du hast eben ganz offensichtlich kein moralisches Problem
damit, daß in Deinem Haus Junkies mit Stoff versorgt werden,

Drogen bedeutet immer Heroin und Junkie??
Sprach Anja von Verdacht, klaren Indizien, Vermutung, oder von Tatsachen??

Ich dachte hier im Brett wird viel Wert darauf gelegt nicht zu interpretieren?

Marion

1 Like