Eine Katze abtrainieren, auf den Balkon zu gehen

Tiere & Natur Katzen
#1

Hallo zusammen,

ich bin ziemlich verzweifelt.

Meine Familie will unbedingt eine Katze, am besten aus einem der Tierheime, da diese hier überfüllt sind.

Jetzt, nachdem wir nach einer sehr langen und qualvollen Suche endlich mal eine Wohnung gefunden hatten, stellt sich heraus, dass der Vermieter alles mögliche und unmögliche verbietet, darunter auch Katzen. Es gab schon einige bei diesem Vermieter, denen Katzenhaltung untersagt wurde. Daher würden wir den Vermieter nicht mal fragen, sondern versuchen, eine Katze heimlich zu halten, denn wenn wir fragen und „nein“ kriegen, werden wir ja garantiert Probleme haben.

Meine Frage ist, ob und wie es möglich wäre, eine Katze abzutrainieren, auf den Balkon zu gehen (in dieser Wohnung sind es leider sogar zwei Balkone, was für die meisten sicherlich schön wäre, aber nicht in unserer Situation) und am besten auch zu Fenstern. Gibt’s da vielleicht ein paar Trick zum Verraten? Erstens sollte die Katzen keiner sehen und zweitens können wir ja auch kein Katzennetz anbringen.

Gibt’s eventuell Katzenrassen, die sich dieses Verhalten am (relativ) leichtesten abtrainieren lassen?

Danke schon mal

#2

Hallo,
sei mir nicht böse, aber das wäre Quälerei. Eine Wohnungskatze muss ohnehin schon in unnatürlichen Umgebung leben. Aber nimm ihr nicht auch noch das kleine Vergnügen, die Vögel auf den Ästen und die Bewegungen auf der Straße zu beobachten.
Gruss
Rakete

#3

Als erwachsener Mensch sollte man in der Lage sein Prioritäten zu setzen! Und die Priorität für eine Familie liegt gegenüber der Haltung eines Haustieres definitiv darin, eine sichere Wohnung zu behalten, und vermeidbarem Stress mit dem Vermieter aus dem Weg zu gehen, der schlimmstenfalls zum Verlust der Wohnung führen könnte.

Insoweit wundert mich diese Frage sehr, nachdem es ja offenbar nicht so ganz einfach war, an diese Wohnung zu kommen.

Auch wenn der BGH 2013 ausgeurteilt hat, dass eine Katzenhaltung nicht generell untersagt werden kann, so liegt die Latte, mit der ein Vermieter die Haltung im Einzelfall untersagen kann so niedrig, dass dies regelmäßig von Erfolg gekrönt sein wird, wenn sich der Vermieter nicht zu dämlich anstellt.

Ganz abgesehen davon geht es ja nicht nur darum, ob die Katze auf den Balkon geht. Sie produziert auch Geräusche und Gerüche, wird sich nicht davon abhalten lassen, sich so in der Wohnung aufzuhalten, dass man sie durch Fenster von außen sehen kann, … Zudem wäre eine solche Katzenhaltung schlicht und ergreifend Tierquälerei.

#4

Ja klar, diese hier:

#5

Hallo,
als Katzenbesitzerin habe ich vollstes Verständnis für euren Wunsch, aber es ist doch nur eine Frage der Zeit, bis das auffliegt.
Vielleicht kann man Katzenstreu und Futter noch in die Wohnung schmuggeln, aber ein Blick in die Mülltonne gäbe schon Aufschluss.
Irgendwann muss man mit der Katze auch mal zum Tierarzt.
Wenn dann das Tierchen wieder abgegeben werden muss, ist das für alle blöd.
Wollt ihr gleich zu Beginn beim Vermieter schlechten Eindruck machen?
Es ist nicht das Gleiche, aber ein Ehrenamt im Tierheim könnte man mal überdenken…
Mao

#6

Hallo,

ergänzend zu den bereits geäußerten wohlbegründeten Warnungen:
Man kann Katzen ein paar Tricks und Reaktionen beibringen, ihnen aber ganz sicher nicht ihr natürliches Verhalten komplett „abtrainieren“. Bliebe allenfalls, das Tier, immer wenn es allein in der Wohnung ist, in einen schalldichten Raum mit geschlossenen Jalousien (was btw wiederum Argwohn beim Vermieter/den Nachbarn wecken könnte) zu sperren - aber so etwas werdet Ihr der Katze hoffentlich nicht zumuten wollen? Da wäre sie im Tierheim definitiv artgerechter untergebracht.

Gruß
Kreszenz

#7

Klar, da Katzen keine Balkontüren öffnen können braucht man sie nur stets geschlossen zu halten.
Und dein Problem ist gelöst !

:cat:

#8

Hallo!
Kein Katze anschaffen, auf keinen Fall! Das Tier würde über kurz oder lang neurotisch, auch, weil es den Stress spürt, den die Menschen wegen ihrer Angst vor Entdeckung haben.
Ihr würdet euch gegenseitig das Leben zur Hölle machen, besonders, wenn der Reiz des Neuen abgeklungen ist und keiner mehr Lust hat, das Tier dauernd zu bespaßen.
Verzicht ist in diesem Fall der größere Beweis für Tierliebe.
Gruß,
Eva

#9

Soweit ich weiß, darf ein Hausbesitzer heutzutage gar nicht mehr generell die Tier- oder auch Katzenhaltung verbieten. Egal, was im Mietvertrag steht, das gilt dann nicht.

Wenn hier sich kein Rechtskenner mehr definitiv äußert, werde Mitglied im Mieterverein, kostet fast nichs, und du hast in allen Fragen, die das Mietrecht betreffem, immer kompetente juristische Antwort!

Grüße
Carsten

#10

wenn du dir eine Katze aus dem Tierheim holst, dann ist davon auszugehen, dass diese schon an die „Freiheit“ gewöhnt ist - sprich für die reine Wohnungshaltung schon mal nicht geeignet ist.

Reine Wohnungskatzen die wirklich nie ans Tageslicht kommen sind ausschließlich Rassekatzen, die in einer Wohnung/Haus gezüchtet worden sind, und noch nie draußen waren.
Ich selbst habe 4 Rassekatzen die eigentlich reine Wohnungskatzen wären. Haben sie jedoch einmal Frischluft geschnuppert bzw. waren einmal draußen - ist es definitiv Tierquälerei diese dann für immer einzusperren.
Ob diese Art der Haltung artgerecht ist (egal ob Rassekatze oder nicht) ist ein ganz anderes Thema.

Zu deinem Vermieter:
Ich war in exakt der gleichen Situation wie du.
Nach tagelangem Überreden haben wir uns darauf geeinigt, ein Schriftstück aufzusetzen in dem eindeutig hervor geht, dass bei allen Schäden die die Katze verursacht ich zu 100% für die Wiederherstellung des Ursprungszustandes aufkommen muss.
Das hat meiner damaligen Vermieterin gereicht - vielleicht hast ja auch du bei deinem Vermieter glück.

Das Ganze Projekt auf inkognito durchzuziehen ist (sorry) Wahnsinn!
Ein ggf. sofortiger Kündigungsgrund deines Mietvertrages. Dann beginnt die Wohnungssuche von vorne.
Rede mit deinem Vermieter, schlag ihm die Zusatzvereinbarung für etwaige Schäden aufzukommen vor, und lerne ggf. ein „nein“ zu aktzeptieren oder such dir eine Wohnung wo Katzen erlaubt sind.
Glaub mir - das ist der einzig richtige weg!
Eine Katze zu verheimlichen ist unmöglich, geschweige denn zu dressieren nicht auf den Balkon zu gehen, bei einem Tier das von sich aus extrem neugierig ist! schlag dir das bitte aus den Kopf! zum Wohle deiner Familie, zum Wohle des Tieres! Was du vor hast ist purer Egoismus der allen beteiligten mit Sicherheit schaden wird!

Alles Gute!

Baumi