Eine kleine Geschichte aus dem Alltag

Es geht doch nichts über ein gepflegtes Vorurteil.

Auch gepflegtes Missvertehen ist nicht zu verachten!

Die Jemeniten sind ein Beispiel für fundamentalistische Orthodoxe.
Wie dieser jüdische Nichthändchengeber, wie die Ankläger in Afghanistan.

Dies ist meine Aussage und Meinung, wobei ich auch glaube, dass die meisten Mohammedaner in der Gefahr schweben, solchen Fundamentalismus anzunehmen.
Wie auch etwa die wenigen übrig gebliebenen Christen, die tüchtig glauben.
Wie Stammtischbrüder, die Wissen durch Allgemeinplätze ersetzt haben.

Fritz

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Hi,
Ultra posse nemo obligatur.

Wir alle finden es gut (da bin ich sicher), daß Du Deine Grenzen erkannt hast. Das kann gar nicht hoch genug gerühmt und lange genug gefeiert werden.

Gruß - Rolf

BS"D

Hallo.

gilt das nicht sogar ganz besonders dann, wenn die
jüdische Frau ihre Monatsblutung hat? darf sie dann überhaupt
kochen?

Oh, aufpassen, dieses ist ein ganz anderer Bereich, welcher oft vermischt wird. Keinen körperlichen Kontakt zum anderen Geschlecht zu pflegen, hat damit zu tun, dass man hier einen Zaun zieht, um nicht zu einer verbotenen sexuellen Beziehung zu kommen.

Währung und nach der Monatsblutung sind nur Ehemann und Ehefrau sich verboten und deswegen berühren sie sich in dieser Zeit auch nicht. Alles andere ist hiervon nicht berührt und so kann eine Frau die Nidda ist, z. B. sehr wohl ihre Kinder berühren, Tojre (~ AT) lernen oder andere Dinge berühren.

Ich möchte weder den jüdischen noch christlichen noch
islamischen Glauben angreifen oder kritisieren. Aber ich
möchte den Umgang mit Sprache/Deutung/Umdeutung in den
Religionen anmerken und welches Machtinstrument darin liegt,
uns etwas einzureden, was eigentlich so nicht ist. Gruß, I.

Ähm, wer redet hier gerade wem etwas ein, was nicht so ist?

Kol tuw,
Eli

Ich finde es ist eine Utopie, dass man denkt man könne durch
eine Massenaus-und Einwanderung solche „Probleme“ lösen.

Das habe ich auch ja auch nicht gesagt.

Dann müsste er sich mit sienen orthodkosen Freunden
wohl von der Aussenwelt komplett abschotten und auf
irgendeinem abgegrenzten Gebiet leben wo alle Möglichkeiten
auf „andersdenkende“ zu stoßen minimiert werden.

Richtig. Diese Gegenden heißen beispielsweise Bnei Brak, Mea Schearim, um nur die bekanntesten zu nennen.

Und das nur
weil irgendwelche Menschen um sich keine andersdenkenden haben
wollen…

Ums Denken geht es nicht, eher ums Leben. Das ist keine Boshaftigkeit sondern Bequemlichkeit. Es ist immer dort am einfachsten, wo man auf möglichst wenig Widerstand stößt. Ich mache niemandem einen Vorwurf, der als Türke in ein Türkenviertel zieht. Und ich mache auf keinem einen Vorwurf, der sagt, in einem Viertel mit 80% Türken würde er als Deutscher/Christ/Jude nicht leben wollen. Das ist normal. Es hat auch mit Intoleranz oder Rassismus nichts zu tun. Ich glaube du und ich wissen aus unserer eigenen Lebenserfahrung wie schwer es ist, wenn man als einziger Fremder sich plötzlich zurechtfinden muß. Ohne Motivation, die stärker ist als dieser Druck, macht es auch kein normaler Mensch freiwillig.

Ich weiss nicht wie das bei Euch ist - aber ich denke mal
genauso- streng gläubige Menschen gibts quer durch Familien.

Ist hier eher nicht so. Entweder die ganze Familie ist religiös oder nicht.

Man kann nicht alles wie einen Kuchen von einander „sauber
abtrennen“. Der Glaube man könne durch Auswanderung oder
ähnlichem homogene Gesellschaften errichten ist die wahre
Utopie!

Homogene Gesellschaften und Multikulti sind BEIDES Utopien. Die Wirklichkeit liegt dazwischen: Ein konfliktreiches, aber doch erträgliches Leben Nebeneinander ist das bestmögliche.

Gruß
dataf0x

Das Ganze ereignet sich in
Deutschland.

Nu, warum auch nicht in Deutschland?

So einfach ist das nicht! Hätte sich die Szene in Jerusalem abgespielt, sähe das ganze schon GANZ anders aus.

Von einem intelligenten Menschen kann man erwarten, daß er sich zumindest nach einiger Zeit in den Sitten und Gebräuchen eines Landes auskennt. Da Robert ein deutscher Name ist, nehem ich an, daß Robert gebürtiger Deutscher ist, also schon seit Alter Zero wissen müßte, daß man sich in Deutschland die Hand gibt (auch wenn sie einem unhöflicherweise hingestreckt wird. Die Abweisung wiegt schlimmer!)

Der beschriebene Konflikt entsteht durch zwei verschiedene Interpretationen ein und derselben Geste: Das Händereichen zwischen Mann und Frau ist für A eine Geste der Zuneigung, aber für B eine Geste der Respektlosigkeit. Natürlich kommt es zum Konflikt, und eine Partei, hier A, wird verletzt.

Wenn man sich jetzt fragt, wer daran „schuld“ war, sieht es schlecht für Robert aus:

  1. Er ist es, der beide Kulturen kennt. Von IHM muß man erwarten, daß wenn er schon auf SEINER Interpretation dieser Geste beharrt, dieses zumindest augenblicklich aufklärt und eine Verletzung abwendet: „In meinem Kulturkreis ist es eine Geste des Respekts, in den körperlichen Bereich einer Frau nicht einzudringen. Deswegen enthalte ich mich eines Händedrucks. Bitte interpretiere das nicht aus Zurückweisung.“

Wäre Robert aus Bnei Brak und wäre nie im Leben mit einem anderen Lebensstil als dem seinen in Berührung gekommen, dann ergäbe das einen noch viel schlimmeren Konflikt, weil dann keiner von beiden wüßte, warum. So ein Konflikt wäre unauflösbar, solange sich nicht ein Dritter einschaltet, der beide Kulturen kennt. (Mehr als nur einmal selbst erlebt).

  1. Die Sache spielt sich in Deutschland ab. Es gelten also erstens deutsche Spielregeln, und zweitens kann man nicht davon ausgehen, daß der Durchschnittsdeutsche orthodoxe Umgangsformen kennt. Nach diesen hat die Freundin korrekt gehandelt, und Robert wußte das. Darauf hätte er hinweisen müssen. Wäre die Sache in Jerusalem vorgefallen, träfe Robert keine Schuld, sondern die Freundin hätte sich über das Land informieren müssen, und hätte dann gewußt, daß in Israel Männer mit schwarzer Kipa sehr oft Frauen nicht die Hand reichen.

Wie ich das sehe, wurde hier bewußt provoziert, indem ein absehbarer Konflikt nicht vermieden wurde.

Gruß
dataf0x

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Persistenz der Religionen
Hallo, Irmtraut,

ich habe nicht den Nerv, mich an dieser Diskussion zu beteiligen,
stelle nur eine kurze Frage zu deiner Äusserung:

Ich möchte weder den jüdischen noch christlichen noch
islamischen Glauben angreifen oder kritisieren.

Warum eigentlich nicht ?
Es gab seit der Antike viele ehrenwerte und intelligente Menschen,
die das getan haben.
Sie hatten allerdings, wie man u.a. an dieser und vielen anderen sehr
lebhaften Diskussionen in diesem Brett, die zu charakterisieren ich
mir lieber untersage, sieht, nur sehr geringen Erfolg.
Ist es das, ist es die Resignation über die Persistenz der
„Massenneurosen“, als die ein berühmter Mediziner (und „gottloser
Jude“) die Religionen bezeichnet hat, die dich zu deiner zitierten
Äusserung bewogen ?

Gruss
Nescio

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[MOD] Ähembrembem… (off topic)

Wie Stammtischbrüder, die Wissen durch Allgemeinplätze ersetzt haben.

Und die Generalurteile aus singulären Beispielen
zu extrapolieren pflegen.

Ich bitte, den offtopic-Disput an dieser Stelle zu beenden.

Gruß

Metapher

Wie Stammtischbrüder, die Wissen durch Allgemeinplätze ersetzt haben.

Und die Generalurteile aus singulären Beispielen zu extrapolieren pflegen.

Sagt das der MOD? Und beteiligt sich an der Offtopic-Sache?
Und was heißt hier singulär?

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Hallo!

… dieser jedoch weigert sich, ihr die
Hand zu geben mit der Begründung, seine Religion erlaube es
ihm nicht, weil sie eine Frau sei.

Man ereifert sich - in den vorangegangenen Postings. Aber was war denn genau? Bekanntlich macht der Ton die Musik: Hat sich Robert so knapp verhalten wie du schreibst, ist er für mich grob unhöflich. Wenn er höflich war, hätte er gesagt: „Entschuldigung, aber meine Religion verbietet mir einer Frau die Hand zu geben. Ich bitte um Nachsicht.“ Dann hätten sich Michael und Freundin bestenfalls wundern können.

Was meine persönliche Meinung zu solchen religiösen Vorschriften angeht: Solche Leute sollen sich nicht beklagen, dass man sie als nicht integriert ansieht und keiner so richtig was mit ihnen zu tun haben will.

Gruß, Stucki

Ums Denken geht es nicht, eher ums Leben. Das ist keine
Boshaftigkeit sondern Bequemlichkeit. Es ist immer dort am
einfachsten, wo man auf möglichst wenig Widerstand stößt. Ich
mache niemandem einen Vorwurf, der als Türke in ein
Türkenviertel zieht. Und ich mache auf keinem einen Vorwurf,
der sagt, in einem Viertel mit 80% Türken würde er als
Deutscher/Christ/Jude nicht leben wollen. Das ist normal. Es
hat auch mit Intoleranz oder Rassismus nichts zu tun.

Das sehe ich genauso. Unterschiedliche Lebensweisen etc. führen halt dazu dass kulturell weitgehend getrennte Ballungszentren entstehen.

Zb ist es nunmal für einen die Ruhe liebenden Deutschen einfach unerträglich wenn er in einer STraße mit Türken zusammenwohnt die das WOrt Ruhe so nicht kennen bzw. definieren. Bei meinen Eltern haben wir so die letzten Deutschen vergrault gehabt. Nun mittlerweile leben aber jüngere Deutsche da die auch viele Kinder haben und eine ähnliche Empfindung von Ruhe etc. haben.

Und das ist der wichtige Punkt. Neben kulturellen Unterschieden gibt auch andere soziologische etc. Unterschiede die - und das ist sehr interessant- dazu führen, dass kulturell gemischte Gruppen entstehen.

SO fühlt sich ein säkularer Moslem der es mit seiner Religion nicht so eng nimmt wahrscheinlich eher bei Deutschen wohl wo doch bei Türken eher traditionell religiöser gelebt wird.

Andersrum ein deutscher der zb viele Kinder hat und ihn Kindergeräusche nicht stören der wird dann auch froh sein eine STraße gefunden zu haben wo keiner sich aufregt wenn die Kinder wie blöd rumschreien.

Das heisst die These „gleiches gesellt sich zum gleichen“ (was in jedem Fall richtig ist) kann man nicht sauber auf kultur Religion Nation etc. übertragen. Man kann auch nicht sagen dass automatisch dort wo „gleichgesinnte“ zusammenleben die minimalsten Konlfikte sind. Weil gleichgesinnt ist vielmehr als nur religiöse Vorstellungen, es beinhaltet vielmehr: dazu gehören zumindest auch noch politische Vorstellung, familiäre Situation, Bildungsstand.

Angenommen ein sehr religiöser Türke der hier geboren und aufgewachsen ist…der gibt keiner Frau die Hand und lebt auch sonst recht gegen den „Strom“… der müsste um Unannehmlichkeiten zu vermeiden dann nach Ansicht vieler Deutsche wohl in die Türkei…

Nur das Problem der würde nie freiwillig in die Türkei wollen, weil er da gerade weil er streng Muslimisch ist sehr viele Probleme haben würde. Und zwar mehr als in D. Man denkt ja immer Türke am besten unauffällig in der Türkei so ist dies aber nicht.

Und dann auch gesellschaftlich würde er Probleme bekommen. Denn kulturell ist „türkische“ Kultur nicht gleichzusetzen mit Islamischer Kultur. SO sind bei uns Sachen gang und gebe die für einen strengen Muslim eine Sünde darstellen könnten. Wir küssen zb älteren Menschen (unabhängig von Geschlecht)- so ab 2-3 Jahren Unterschied - die Hände zur Begrüßung. Das ist absolutes Zeichen von Respekt.

Nun stell dir vor, dieser Mensch macht es dann nicht. Ihn guckt man dann in der Türkei dann noch schiefer an als in Deutschland. Weil dort wird es heissen hä, wir sind doch auch Moslems was zierst du dich denn so? Der Druck auf den EInzelnen ist in so einer " scheinbar gleichkulturellen Gemeinschaft" größer. Alles selber erlebt und kann es von dem Unterschied her bestätigen.

Letzlich müsste er also nach Saudi-Arabien oder so. Aber dort leben Araber, die eine ganz andere Sozialisation und Erziehung hinter sich haben. Der Türke in unserem Fall ist in D aufgewachsen und ist wahrscheinlich auch ein bisschen „demokratischer“ als seine saudischen Freunde…was dann wiederum Situationen hervorbringt, die ähnlich wären.

Fazit: Warum soll dann jemand, der hier sich alles aufgebaut seine Familie hier hat Freunde hat hier etc. dann sich die Mühe machen und in einem „fremdem“ Land ganz neu anfangen, wo ihn doch fats dieselben Probleme treffen werden?

Dein obiges Beispiel mit den abgeschottenen Gebieten aus Israel…Israel ist ein relativ junges Land, deswegen kann man dort wahrscheinlich leichter Fuß fassen weil man auf keine gefestigt „einheitliche“ Sozialisation der Menshen stößt. Alle sind sie quer durch die Welt versammelt. Selbst die Orthodoksen Juden sind wahrscheinlich „deutsch“ „english“ türkisch" etc. Das heisst es ist dann viel leichter Fuss zu fassen, weil diese Menschen diese Andersartigkeiten gewohnt sind.

ABer RObert ist wohl aus Russland gekommen wahrcsheinlich ist er ein AUssiedler also hat wohl deutsche Vorfahren ist wahrscheinlich auch mit Familie hierhergezogen, was hat er in Israel verloren? Warum soll er seine gewohnte Umgebung verlieren? Würde es ihm in einem „orthodoksen“ Viertel in Israel wirklich besser gehen? Passt der da überhaupt mit politischer Überzeugung,familiärer Situation etc hin?

Homogene Gesellschaften und Multikulti sind BEIDES Utopien.
Die Wirklichkeit liegt dazwischen: Ein konfliktreiches, aber
doch erträgliches Leben Nebeneinander ist das bestmögliche.

Eben. Mit Multikulti ist auch nicht ein Phantsaieland gemeint. Natürlich wird es Konflikte geben. Die gibts selbst in Familien mit gleichem Hintergrund.

Es ist einfach sehr leicht jemanden misszuverstehen und beleidigt zu reagieren.

Aber wenn ich mir vornehme verstehen zu wollen dann klappts und ehrlich gesagt das obige Beispiel mit Händeschütteln sollte für einen Menschen wirklich keine Probleme bereiten.

Bei mir ist es so, sobald mir jemand sagt : Religion/Gesundheit/Politische Position gehts für mich in Ordnung.

Wenn ich es völlig falsch finde und es gegen meine Prinzipien verstößt dann meide ich halt einen engen Kontakt zu der Person, aber ich würde nie auf die Idee kommen beleidigt zu sein nur weil er/sie meinen Erwartungen nicht entsprechen kann.

MfG

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Hi,

Hinwiederum: Nemo me impune lacessit!

Ouha. Sollte ich zittern? Vor dir?

Viele Grüße
WoDi

Hi,

na ja, das war jetzt 'n bisschen schwach.
Aber ok, jeder hat mal einen schlechten Tag, also billige ich dir einen solchen ausnahmsweise auch mal zu.

Viele Grüße
WoDi

Das heisst die These „gleiches gesellt sich zum gleichen“ (was
in jedem Fall richtig ist) kann man nicht sauber auf kultur
Religion Nation etc. übertragen. Man kann auch nicht sagen
dass automatisch dort wo „gleichgesinnte“ zusammenleben die
minimalsten Konlfikte sind. Weil gleichgesinnt ist vielmehr
als nur religiöse Vorstellungen, es beinhaltet vielmehr: dazu
gehören zumindest auch noch politische Vorstellung, familiäre
Situation, Bildungsstand.

Die Grenze läuft auch nicht zwischen Nationen (wie viele glauben) sondern zwischen Lebenswerten und Lebensstilen. In unserem Beispiel sind es nicht „Juden“ und „Nichtjuden“ die aufeinanderprallen, sondern „Religion“ und „Säkularismus“. Ein unreligiöser Jude und ein unreligiöser Moslem haben mehr gemeinsam als ein religiöser und ein unreligiöser Jude bzw. Moslem.

Angenommen ein sehr religiöser Türke der hier geboren und
aufgewachsen ist…der gibt keiner Frau die Hand und lebt auch
sonst recht gegen den „Strom“… der müsste um
Unannehmlichkeiten zu vermeiden dann nach Ansicht vieler
Deutsche wohl in die Türkei…

Je nachdem was ihm wichtiger ist.

Nur das Problem der würde nie freiwillig in die Türkei wollen,
weil er da gerade weil er streng Muslimisch ist sehr viele
Probleme haben würde. Und zwar mehr als in D. Man denkt ja
immer Türke am besten unauffällig in der Türkei so ist dies
aber nicht.

Da kenne ich mich nicht so aus (was sich möglicherweise ab morgen ändern könnte, denn ich fliege morgen in die Türkei). Ich würde aber schon vermuten, daß die Mehrheit der städtischen, gebildeten Bevölkerung der Türkei sich nicht maßgeblich von städtischen, gebildeten Deutschen, oder vielleicht mehr Italienern, unterscheiden. Das Problem ist aber: Wenn man sich die Konflikte ansieht (Kopftuch, Schwimmbad) sind es offenbar nicht diese, die in die EU strömen.

Der Druck auf den
EInzelnen ist in so einer " scheinbar gleichkulturellen
Gemeinschaft" größer. Alles selber erlebt und kann es von dem
Unterschied her bestätigen.

Das kann ich auch von Israel bestätigen. Ich glaube, daß das Land mit der größten und schamlosesten Feindschaft gegenüber religiösen Juden Israel ist. Dafür haben jene aber auch die meisten Möglichkeiten, ihren Lebensstil zu entfalten ohne gestört zu werden.

Fazit: Warum soll dann jemand, der hier sich alles aufgebaut
seine Familie hier hat Freunde hat hier etc. dann sich die
Mühe machen und in einem „fremdem“ Land ganz neu anfangen, wo
ihn doch fats dieselben Probleme treffen werden?

Aus demselben Grund, aus dem er oder seine Eltern das vor ihm taten. Das ist eine persönliche Abwägung von Prioritäten. Was ist einem wichtig, was weniger. Nicht jeder würde auswandern, aus welchem Grund auch immer nicht.

Das heisst es ist dann viel leichter Fuss zu
fassen, weil diese Menschen diese Andersartigkeiten gewohnt
sind.

Das ist richtig. Keiner schaut einen beispielsweise strafend und verdutzt an, wenn man zugibt, nicht richtig lesen und schreiben zu können und um Hilfe fragt.

ABer RObert ist wohl aus Russland gekommen wahrcsheinlich ist
er ein AUssiedler also hat wohl deutsche Vorfahren ist
wahrscheinlich auch mit Familie hierhergezogen, was hat er in
Israel verloren?

Nun das war mehr eine rhetorische Aussage. Ich habe nicht wirklich gemeint „der soll halt nach Israel gehen und die anderen in Frieden lassen“ (obwohl es natürlich eine Option ist). Daß Robert ein Aussiedler wäre, stand übrigens gar nicht da.

Aber wenn ich mir vornehme verstehen zu wollen dann klappts
und ehrlich gesagt das obige Beispiel mit Händeschütteln
sollte für einen Menschen wirklich keine Probleme bereiten.

Im Gegenteil. Es sind diese kleinen Dinge, die die größten Konflikte und Feindseligkeiten entstehen lassen. Wenn beide Seiten nicht wissen, warum der andere sich derart unhöflich benimmt, weil sie einfach keine Ahnung haben, daß es außer ihren eigenen noch ganz andere kulturellen Codes gibt, können auf diese Weise menschliche Beziehungen sinnloserweise auseinandergehen.

Gruß
dataf0x

Ich empfinde daher Roberts Verhalten nicht nur als
„verständlich“, sonder als „einzig richtig“.

Und genau das hätte er dem Mädchen erklären müssen, und zwar unverzüglich, am besten VOR dem Nichthändedruck. Da kam aber nichts (wenn die Geschichte so stimmt) sondern nur „Meine Religion verbietet es, Frauen die Hand zu reichen“. Das kommt als 1. frauenfeindlich und 2. arrogant rüber. Außerdem erinnert es einen an die Skandälchen mit den arabischen Ölscheichs, die eine Frau nicht einmal ansehen. Und da Robert sich in der „Zielkultur“ sehr gut auskennt (immerhin spricht er fließend Deutsch), wußte er, daß das Mädchen das genau so sehen wird.

Gruß
dataf0x

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Halt an, wo läufst du hin? Der Himmel ist in dir! Suchst du Gott anderswo, du fehlst ihn für und für.
Hallo Nescio -
darum.
So viele Menschen so vieler Glaubensrichtungen haben ihren Glauben durch ihr Handeln geheiligt …der polnische Pädagoge, der mit seinen Waisenkindern in die Gaskammer ging … die Jehovas Zeugen, die im KZ weder Capos wurden noch ihre Mithäftlinge je verrieten … meine katholische Großmutter, die in der schlimmen Nachkriegszeit wortlos ihren Wintermantel an einen Ausgebombten verschenkte … nicht der Glaube heiligt den Menschen. Der Mensch heiligt den Glauben.
Wenn auch nicht - in meinen Augen - durch Gewährung oder Verweigerung eines Händedrucks. Eher schon durch den Versuch, einen harmlosen, nichtsahnenden Mitenschen nicht zu verletzen …wenn dieser Versuch stattgefunden hätte. Diese kleine Geschichte aus dem Alltag könnte auch Jesus erzählt haben.
Um der Menschen willen, die ihren Glauben heilig gehalten haben - darum möchte ich keinen Glauben kritisieren. Der von Dir Zitierte, der in den Religionen „Massenneurosen“ sah - ist es zufällig, daß er ohne Güte war? Gruß, I.

hallo Elimelech,
das Unerfreuliche in der Diskussion über Glaubensrituale ist, daß sie ja ihre Begründung in sich selbst finden, und tritt man als Außenstehender in die prächtigen Hallen des Glaubens ein, ist man flugs umwickelt mit sich-selbst-begründenden-Wahrheiten.
Klar, natürlich, selbstverständlich - nur die tiefste Achtung konnte jenen gläubigen Juden dazu bringen, dem Mann die Hand zu geben, der Frau nicht! Das kann man natürlich als Außenstehender erst so nach und nach verstehen, nach längerem Studium der dahinterstehenden verwickelten Glaubens- und Verhaltensregeln. Erst dann schafft mans, so nach und nach zu begreifen, welche Beschmutzung, oder welche Verführung, oha! in dem Händedruck liegen könnte, den ein Fremder der Ehefrau eines anderen antun könnte … honi soit …
Erklärt wirds spontan, in der Situation, auch nicht. Frau erfährts, als sie nachfragt. Das wird ihr aber zur Last gelegt - daß sie „hinterrücks“ nachgefragt hat, wie heimtückisch! Vielleicht hat sie aus Takt gefragt, als jener Robert fort war? Vielleicht hat sie schlicht überhaupt nicht gewußt, womit sie es hier zu tun hatte und ob ihre Frage nicht vielleicht schon beleidigen könnte?
Du erzähle mir, was immer Du willst wann immer Du möchtest. Aber daß dies - den Händedruck dem einen gewähren, der anderen verweigern, ein Ausdruck der Achtung, des Respektes gewesen sein soll - es ist eine mit hochtrabenden Erklärungen verbrämte Demütigung. Und wie sie ausgeführt wurde, auch. Gruß, I.

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Hi!

Und da Robert
sich in der „Zielkultur“ sehr gut auskennt (immerhin spricht
er fließend Deutsch), wußte er, daß das Mädchen das genau so
sehen wird.

Also ich hätte das anders gesehen als das Mädchen und hätte die Erklärung „meine Religion verbietet mir das“ entweder sowieso akzeptiert oder nachgefragt.
Aber vermutlich bin ich kein so leidenschaftlicher Händeschüttler und überhaupt puncto „Benimmregeln“ eher nachlässig. (Sprich: die Einhaltung angeblich oder tatsächlich „allgemeingültiger“ Benimmregeln durch andere ist mir nicht wirklich wichtig.)

alien

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Hallo Irmtraud,
Ich will gar nicht betsreiten dass Männer innerhalb der Religionen und andere Wletanschaaungen ihre Macht auch gerne dazu missbrauchen die Frauen zu unterdrücken.

Aber wenn man wirklich sachlich gegen die Unterdrückung arbeiten will und diese aufzeigen will dann muss man das von einer unabhängigen Sicht heraus tun.

Mit vorgefertigten Meinungen über irgendeine Sache kommt man nicht weiter. WIe ELimelech schon richtig ausgeführt hat muss man Zitate etc. danach beurteilen wie es von dieser Gruppe selbst aufgefasst wird.

Angenommen wenn die sich jeden Morgen bedanken bei Gott dass sie nicht als Frau geboren wurden (ich kenne das Gebet nicht und weiss nichts näheres dazu) dann muss es nicht heissen dass sie denken Frauen SIND minderwertiger…

Denn es kann auch sein, dass hier einfach der Realität gedacht wird, dass Frauen nunmal ein schweres Standbein in der Welt haben, dass sie als minderwertige Kreaturen behandelt werden und dass man DESWEGEN Gott dankt keine Frau zu sein…genauso wäre es wenn man Gott dankt dass man GESUNDE Kinder bekommen hat. Das heist auch nicht dass man gegen Behinderte ist oder diese Menschen als minderwertiger sieht. Sondern dass man die Schweirigkeiten dieser Menschen sieht und deswegen froh ist Kinder zu haben die „ohne Probleme“ durchs Leben gehen können.

Zu dem Händedruck gilt das gleiche zu sagen:

Auch da siehst du nur einen Aspekt der Sache…nämlich die Situation dass ein MANN einer FRAU das Hädneschütteln verweigert.

Nun was ist mit dir anderen Situation. Es gibt auch Frauen die MÄNNERN das Händeschütteln verweigern.

Wenn man dies bei einem mann als AUsdruck von wenig Respekt gegenüber dem anderen gecshichte sieht dann muss man also festestellen dass die Frau dann auch wenig Respekt vor dem anderen Geschlecht hat - vorliegend also keinen Respekt vor Männern.

Wenn die Verweigerung dann auf die Minderwertigkeit der Fraue deuten soll dann müsste es in denm umgekehrten Fall - also wenn die FRAU dem MANN die Hand verwiegert- heissen, dass diese Frau die Männer als minderwertig sieht.

Warum sagt man dies denn nicht?

MfG

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