Eine Liaison und ihre Folgen

Hallo Leute,
angeregt durch eine Diskussion im Bekanntenkreis würde mich interessieren wie Ihr darüber denkt:

Der Fall: Frau A und Herr B ( beide um die 50) leben seit ca. 15 Jahre zusammen, nicht verheiratet. Am Anfang relativ normale Sexualität zw. den beiden, nach 3-4 Jahre immer weniger, irgendwann gar nicht mehr.

Herr B behauptet, dass die Ärger mit der pubertierende Tochter von Frau A Schuld an der Bettflaute sind. Die Tochter ist aber mittlerweile seit 9-10 ausgezogen. Frau A hat das damals irgendwie auch so gesehen.

Einige Zeit nach dem Auszug der Tochter hat Frau A Herrn B auf die Problematik angesprochen, er hat behauptet dass so viele Jahre Ärger nicht einfach so weg sind, also Geduld. In regelmäßigen Abständen hat Frau A das Thema angesprochen, mal geduldig, mal fordernd und immer wieder den selbe Antwort bekommen. Warum nicht zu Trennung gekommen ist, kann ich nicht sagen, Frau A sagt: Liebe.

Vor 4-5 Jahre hat Frau A sich jemand für diese bestimmten Bedürfnisse gesucht und gefunden – Herr X, verheiratet, in der Hoffnung auf weniger Komplikationen. Wie nicht anders zu erwarten hat Herr B Wind davon bekommen, Frau A hat versucht es zu vertuschen, aber irgendwann“ gebeichtet“. Das soll jetzt 2 Jahre her sein.

Beide sagen, dass die 2 Jahre die Hölle waren. Endlose Gespräche, Familientherapie und noch mehr Gespräche. Herr B wärmt immer wieder die Geschichte auf behauptet, dass Frau A nicht alles erzählt hat und fordert noch welche Erklärungen, Entschuldigungen usw. Frau A meint, die Liaison ist schon lange zu Ende und langsam kann das Thema begraben werden. Herr B kann (oder will) nicht verstehen und betrachtet ihre Haltung als Liebesbeweis oder ä. zu Herrn X.

Jetzt hat Herr B, mit Verzögerung von 2 Jahre Frau X, die bis jetzt nichts davon wusste, angerufen und ihr die Geschichte (mindesten seine) erzählt. Familie X hat mittlerweile 2 Kinder.

Diese letzte Handlung führte zu einer heftigen Diskussion in unsre Runde: einige Personen waren der Meinung Herr B hätte es nicht tun sollen (darunter ich), er hätte die Sache, wenn überhaupt, nur mit Herr X regeln sollen. Andere fanden es richtig.

Mich würde interessieren warum hat Herr B das getan? Rache? Geht es einem leidenden besser wenn andere auch leiden?

Übrigens eine ähnliche Geschichte hatten wir bei Freunde auch erlebt, hier war es die „Ehebrecherin“ diejenige die die andere Ehefrau informiert hat. Sie meinte auch dass die andere Frau wissen soll mit was für ein Lügner und Betrüger sie verheratet sei. DAS habe ich damals überhaupt nicht versanden!!

Ich bin gespannt auf Eure Meinungen.
Julia

Hi,

dass Herr B die Frau von Herrn X angerufen hat, geht nach meiner Meinung gar nicht. Das Frau A fremdgegangen ist, müssen A und B miteinander ausmachen. Frau X anzurufen hat jetzt evtl. eine Familie zerstört.

LG IA

Mich würde interessieren warum hat Herr B das getan? Rache?
Geht es einem leidenden besser wenn andere auch leiden?

Übrigens eine ähnliche Geschichte hatten wir bei Freunde auch
erlebt, hier war es die „Ehebrecherin“ diejenige die die
andere Ehefrau informiert hat.

In beiden Fällen handelt es sich um angeknackstes Ego. Im ersten Fall fühlt der Mann sich um seine Männlichkeit betrogen, weil die Frau einen anderen vorzog. Im zweiten Fall hat sich die Geliebte wahrscheinlich verliebt (manche Frauen schaffen es nicht, da einen kühlen Kopf zu bewahren) und aus Rache für die nicht erwiderte Liebe wird dann zu solchen Mitteln gegriffen.

Aber was soll man erwarten von einem System, das von Grund auf zum Scheitern verurteilt ist?

Grüße Bellawa.

Hallo Julia,

die Beziehung zwischen A und B ist bzw. war schon beendet, sonst hätte Frau A sich keinen anderen gesucht.

Die Beziehung zwischen dem X Paar auch, sonst hätte sich Herr X keine andere gesucht.

Wer wem nun etwas erzählt spielt keine Rolle mehr. Jeder muss zu den Konsequenzen stehen. Das betrifft bedauerlicherweise auch unbeteiligte…obwohl, wenn Herr X fremdgeht, warum tut er das, wenn zu Hause alles stimmt? Und Frau X will von all dem nichts gewusst haben? Glaube ich erst mal nicht. Hört sich so an, als wenn nun die zwei Kinder die Beziehung zwischen Herrn und Frau X retten sollen. Ob das gut geht?

Im Bereich der Sexualität sind wir Menschen oft extrem verletzlich. Das ist auch der Grund, warum diese Geschichten so eskalieren.

LG Ralf

Äh, Nachfrage
Hi!

dass Herr B die Frau von Herrn X angerufen hat, geht nach
meiner Meinung gar nicht. Das Frau A fremdgegangen ist, müssen
A und B miteinander ausmachen. Frau X anzurufen hat jetzt
evtl. eine Familie zerstört.

Und die Familie X war in Ordnung als Herr X fremd gegangen ist?

Grüße
kernig

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Und die Familie X war in Ordnung als Herr X fremd gegangen
ist?

Nein, ich denke nicht, denn Fremdgehen hat immer Gründe. Allerdings ist der Anruf von Herrn B nach meinem Gefühl ein extremer Eingriff in die Familie X.

Wenn ich Frau X wäre, würde ich wegen dem Anruf einen ziemlich großen Wutanfall bekommen.

Fremdgehen an sich ist schon schlimm, aber wenn dann von außen auch noch einer Anruft, wird es noch schlimmer.

Also ich weiß nicht
Hi!

Zum Einen sehe ich das so wie Du, das sollte ein Paar unter sich klären und der Anruf von außen ist eine Einmischung.

Zum Anderen hat die Ehefrau von Herrn X schon auch ein Recht darauf alle Tatsachen zu erfahren. Also ich würd’s wissen wollen, auch wenn das natürlich nicht schön ist. Aber so ein fremd gehen wird in meinen Augen nicht besser wenn es geheim bleibt…

Den eigentlichen Fehler hat ja Herr X gemacht, das steht für mich im Vordergrund.

grüße
kernig

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Meine Meinung:

Herr B ist ein Volltrottel.

Schuld ist sein sexuelles Unvermögen, dessen Grund er in allem Möglichen sucht, nur nicht bei sich.

Die Schuld am Fremdgehen seiner Partnerin (Frau A) liegt eindeutig bei ihm. Dass es so kommen muss, hätte er, so er einen Rest Verstand hat, wissen müssen. Dass er sich nun, da alles seit zwei Jahren vorbei ist an Herrn X rächen will, zeugt von seinem fiesen Charakter. Das ist ein Würstchen, kein Mann.

Wenn meine Frau fremd geht, dann muss ich die Schuld eindeutig bei ihr oder bei mir suchen, nicht bei ihrem Liebhaber. Der ist nämlich jederzeit austauschbar.

Frau A ist natürlich auch mit Schuld, sie hätte sich rechtzeitig trennen müssen.

Gruß, Nemo.

Hallo,
das finde ich erstaunlich einfach.
Herr B hatte - wie du auch schreibst - Angst, dass die Beziehung zwischen Frau A und Herrn X noch nicht ganz vorbei sein könnte. Da hat er die Sache selbst in die Hand genommen, und das hat ihm auf dreierlei Art ein gutes Gefühl verschafft:

  1. Nun ist er sicher, dass Frau A nichts mehr mit Herrn X haben kann, dafür wird Frau X schon sorgen (was ihm das bringt, wenn Frau A womöglich die Affäre fortsetzen WILL, aber nun einfach nicht mehr die Möglichkeit dazu hat, sei dahingestellt).

  2. Rache.

  3. Er kann sich als „Gutmensch“ fühlen, weil er die arme Frau X darüber aufgeklärt hat, was für ein Untier von Ehegatten sie daheim hat.

Ob das ehrenhaft und moralisch einwandfrei war? Wohl eher nicht. Aber wer in dieser Geschichte hat schon eine weiße Weste? (Außer vielleicht die Frau X, von der wir nichts wissen, und ihre beiden Kinder.)

Liebe Grüße,
Pierretta

P.S. Eins versteh ich aber nicht:

Herr X, verheiratet, in der
Hoffnung auf weniger Komplikationen.

Ja, die Familie X sollte in Ordnung gewesen sein. Aber was heisst schon „in Ordnung“?

J.

Hallo Pieretta,

es soll bedeuten dass verheiratete Menschen mehr Interesse haben die Sache geheim zu halten. Wie ich verstanden habe wollte Frau A nur eben das Defizit beseitigen, aber sich nicht von Herr B trennen, warum auch immer.

J.

Herzlichen Glückwunsch, du bist schwanger!

die Beziehung zwischen A und B ist bzw. war schon beendet,
sonst hätte Frau A sich keinen anderen gesucht.

Die Beziehung zwischen dem X Paar auch, sonst hätte sich Herr
X keine andere gesucht.

So rigoros würde ich das nicht sagen. Ich kenne durchaus Leute, die aushäusig gern mal etwas anderes probieren würden als das längst Bekannte daheim. Menschen sind eben nicht unbedingt von Natur aus monogam. Dass allerdings die Beziehung zwischen Frau A und Herrn B längst zu Ende ist, ist wohl außer den Beteiligten jedem klar. Der Herr B hat offenbar ein ernsthaftes Problem. Schlimm nur, dass Frau A das zu ihrem macht. Man kann eben auch auf negative Weise miteinander verflochten sein. Symbiose nennt sich das dann, wenn beide etwas von der kaputten Beziehung haben.

Wer wem nun etwas erzählt spielt keine Rolle mehr. Jeder muss
zu den Konsequenzen stehen. Das betrifft bedauerlicherweise
auch unbeteiligte…obwohl, wenn Herr X fremdgeht, warum tut
er das, wenn zu Hause alles stimmt?

Weil er das aufregende Sexabenteuer im fremden Bett sucht. Das gibt ihm den gewissen Kick. Deshalb kann er seine Angetraute trotzdem lieben. Was glaubst du, wie oft das vorkommt?

Und Frau X will von all

dem nichts gewusst haben? Glaube ich erst mal nicht.

Warum nicht? Er kann sehr wohl (bei dem „richtigen“ Beruf, bei dem er unregelmäßige Arbeitszeiten, womöglich mit Übernachtungen irgendwo hat) Affären über längere Zeit geheim halten, besonders, wenn seine Geliebten keine Spuren hinterlassen und er ganz normal zu seiner Frau ist. Funktioniert leider ganz gut. Jedenfalls durchaus über längere Zeit.

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hallo!

eigenwillig-verzwickt-interessante geschichte…

worüber ich als erstes gestolpert bin:

paar lebt seit 15 jahren zusammen.
3-4 jahre war der sex noch „einigermaßen“, zumindest noch „da“. bleiben 11 jahre.
tochter - als vermeintlicher grund allen übels - ist seit 9-10 jahren außer haus.
bleiben 1-2 jahre für „zwischendrin“, die als auslöser für die non-sexualle zeit herhalten.
das ist erstaunlich. zumindest genauso erstaunlich wie die 9-10 jahre, in denen es herr b. nicht geschafft hat (nicht schaffen wollte?), über seine „blockade“ hinwegzukommen.

über schuld oder nichtschuld will ich nicht spekulieren - jeder der beiden betroffenen wird ihren/seinen anteil haben. wenn überhaupt, geht´s hier um „verantwortung“.

was frau a getan oder unterlassen hat, hat sie allein mit herrn b und - in teilen - mit herrn x auszumachen.

was herr x getan oder unterlassen hat, hat er - in teilen - mit frau a, hauptsächlich aber mit frau x auszumachen.

was herr b getan oder unterlassen hat, hat er allein mit frau a auszumachen. definitiv aber nicht mit herrn x, und erst recht nicht mit frau x. ganz schlechtes kino.

herr b ist gekennzeichnet von maßlos verletztem männlichem besitzerstolz.
dieser verletzte männliche besitzerstolz hat ein großes potential an revanchismus geweckt.
hinter seiner „blockade“ steckt weitaus mehr als „nur“ die tochter - mensch könnte den eindruck haben, daß herr b die leidensfähigkeit von frau a „austesten“ will.

offen bleibt, was herr b in all den jahren - offen oder versteckt - „getrieben“ hat.

zu guter letzt: mensch müßte natürlich beide seiten hören, um zu einem einigermaßen ausgewogenen urteil zu kommen. bisher kennen wir nur eine version, und auch die nur aus zweiter hand (kein vorwurf!)…

saludos, borito

Gespräche, Familientherapie und noch mehr Gespräche. Herr B wärmt immer wieder die Geschichte auf behauptet, dass Frau A nicht alles erzählt hat und fordert noch welche Erklärungen, Entschuldigungen usw. Frau A meint, die Liaison ist schon lange zu Ende und langsam kann das Thema begraben werden. Herr B kann (oder will) nicht verstehen und betrachtet ihre Haltung als Liebesbeweis oder ä. zu Herrn X

Herr B soll sich das Geld wiedergeben lassen.

Vom Therapeuten.

Und du bist nicht ganz dicht, oder?

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Genau so wenig wie du.

Guten Tag!

Eine dumme Posse der Eitelkeiten.

Wenn Herr B schon jahrelang kein Lust hat, Frau A selbst zu pimpern, gleichzeitig aber an der Beziehung zu ihr festhalten will, dann soll er sie halt von Herrn X pimpern lassen und sich selbst eine Frau Y anlachen. So what. Man kann sich aber auch anstellen.

E.T.

Ich habe exakt dieselbe Antwort von dir jetzt sicher schon vier Mal an den unpassendsten Stellen gelesen. Machst du das nach dem Motto „Bis einer lacht?“

Hi

Und die Familie X war in Ordnung als Herr X fremd gegangen
ist?

Das ist unbekannt. Könnt Ja sein, könnte Nein sein… das ist nicht nur unbekannt sondern auch irrelevant.
Anzunehmen ist das die Situation hinterher schlimm(er) war/wurde als vorher… von daher ist der Ausdruck doch angemessen wenn auch übertrieben.

MfG
Lilly