Eine nasige Angelegenheit

Hallo,

meine Tochter wird im Juli 11 Jahre alt. 

Mein Kind meinte heute beim Kuscheln dass sie eine breite Nase habe und dann fing sie an zu heulen. Ich bin erschrocken, weil ich nicht gedacht habe, dass sie das so empfindet und dass es sie beschäftigt.  Ich hab sie gefragt wie sie darauf kommt und dachte daran, dass ihr Zwillingsbruder sie wieder mal geärgert hat. Sie verneinte und meinte es hätte niemand was zu ihr gesagt. Sie hat sich dann das ganze Gespräch über die Decke über das Gesicht gezogen.
Sie tut mir furchtbar leid und ich hab Angst, dass sie sich da reinsteigert.  Erst recht wenn die Pubertät richtig zuschlägt.  Ich habe schon vermutet dass das irgendwann kommen wird, aber so früh? Tatsächlich ist es so,  dass die Leute mir oft Komplimente über meinen Sohn machen und noch nie jemand was schönes über meine Tochter gesagt hat.  Ich meine für mich ist mein Kind hübsch aber auf ihre Umwelt wohl eher nicht.
Meine Tochter hat das so noch nicht mitbekommen mit den Komplimenten, an dem kanns nicht sein.
Sie jammerte aber schon längere Zeit, warum sie immer alles abbekommt und ihr Bruder garnix . Dazu muss man wissen, dass sie schon eine Schiel-Op hatte mit 5 welches sehr gut gelungen ist  und man das nicht weiter bemerkt. Sie trägt daher auch keine Brille mehr. Hat volle Sehkraft. Dann hat sie eine Gräser-Allergie . Und letztens meinte sie , dass ihre Dauerröhrchen - die sie schon seit 4 Jahren hat - immernoch nicht rausgefallen sind, was ja auch stimmt weil wir beim HNO waren. Sie macht sich soviele Gedanken und jetzt das!  Sie hat von der Kinderärztin noch Einlagen für die Füße verschrieben bekommen, das hat ihr natürlich auch nicht gepasst.
Ich hoffe nur dass sie sich da nicht reinsteigert. Ich weiß nicht so recht wie ich reagieren soll wenn das öfter vorkommt.  Die Sache kleinreden oder lächerlich finden wirds sicher nicht besser machen. Gar nichts sagen, nur zuhören?  Mag mal jemand was dazu sagen?

Gruss, M.

Hallo,

ich denke, dass Du denkst, dass Deine Tochter gegenüber ihrem Zwillingsbruder optisch benachteiligt ist und dass sie Dir schon immer mehr Mühe bereitet hat als er. Vielleicht liebst Du ihn auch deswegen mehr?
Und Deine Denke und Dein Gefühl spürt Deine Tochter.

Es wäre an der Zeit, Dein Augenmerk auf die Vorteile Deiner Tochter gegenüber ihrem Burder zu lenken. Ganz sicher sind Vorteile vorhanden.
Ganz bestimmt hat sie etwas oder kann sie etwas, was ihr Bruder nicht hat oder nicht so gut kann, wie sie. Kannst Du diese Unterschiede erkennen?

Es ist Deine Aufgabe dafür zu sorgen, dass Dein gesundheitlich benachteiligtes Mädchen sich nicht minderwertig vorkommt gegenüber ihrem Zwillings-Sonnenschein-Bruder, der von allen gelobt und bewundert wird.

Deine Tochter sollte Dir nicht Leid tun. Als ihre Mutter erklärst Du sie zu einer bemitleidenswerten Person, der Du keine Chancen im Leben einräumst. Warum sollen andere Menschen Deine Tochter höher schätzen, wenn Du es schon nicht tust?

Unternimm mit ihr Dinge ohne ihren Bruder. Z.B. regelmäßig(!) jede Woche an einem bestimmten Tag schwimmen gehen, oder einen Waldspaziergang oder eine Runde um 3 Häuserblöcke laufen. Lass sie dabei reden und nimm ihr ihre Ängste. Nicht nach 2 Wochen aufgeben. Auch wenn Deine Tochter keine Lust hat, oder das Wetter schlecht ist. Miteinander Rausgehen! Das ist Deine Aufgabe und Deine Pflicht.

Ich wünsche Dir die Einsicht, dass nur Du als liebevolle und verlässliche(!) Mutter Deiner Tochter am effektivsten in ihren Selbstzweifeln helfen kannst. Ich bin sicher, dass Du das schaffen kannst. Immerhin hast Du hier im Forum nachgefragt. Mein großes Kompliment für Dich!

Viele Grüße - alles Gute
Maralena

Den Weltschmerz ein wenig mitmachen?

ich denke, dass Du denkst, dass Deine Tochter gegenüber ihrem
Zwillingsbruder optisch benachteiligt ist

ich denke du hast recht

und dass sie Dir
schon immer mehr Mühe bereitet hat als er. Vielleicht liebst
Du ihn auch deswegen mehr?

Mehr Mühe? Nein. Und ein ganz klares Nein dazu dass ich den Bruder mehr liebe.

Und Deine Denke und Dein Gefühl spürt Deine Tochter.

Ich kann mir das nicht vorstellen, weil ich - besonders weil es Zwillinge sind - schon je her darauf achte, dass der andere nicht zu kurz kommt. In der Schule z. B. wird sehr gelobt, dass sie so selbstsicher ist, gerne was vorträgt, auch mal laut wird wenns ungerecht zugeht. Sie hat auch viele Freundinnen in der Klasse. Das passt nicht zu dem was gestern passiert ist.

Es wäre an der Zeit, Dein Augenmerk auf die Vorteile Deiner
Tochter gegenüber ihrem Burder zu lenken. Ganz sicher sind
Vorteile vorhanden.
Ganz bestimmt hat sie etwas oder kann sie etwas, was ihr
Bruder nicht hat oder nicht so gut kann, wie sie. Kannst Du
diese Unterschiede erkennen?

Sie kann besser malen, hat eine bessere Heftführung, sie ist sehr kreativ, sie lacht unheimlich gerne (und laut) . Sie ist viel emphatischer als ihr Bruder.

Es ist Deine Aufgabe dafür zu sorgen, dass Dein gesundheitlich
benachteiligtes Mädchen sich nicht minderwertig vorkommt
gegenüber ihrem Zwillings-Sonnenschein-Bruder, der von allen
gelobt und bewundert wird.

Ich lobe sie auch. Nicht laufend aber schon. Ich fühle mich verantwortlich dass es ihr anscheinend doch nicht so gut geht :frowning: denn ich bin die Mutter.

Deine Tochter sollte Dir nicht Leid tun. Als ihre Mutter
erklärst Du sie zu einer bemitleidenswerten Person, der Du
keine Chancen im Leben einräumst. Warum sollen andere Menschen
Deine Tochter höher schätzen, wenn Du es schon nicht tust?

Es ist schade dass das so angekommen ist.

Unternimm mit ihr Dinge ohne ihren Bruder. Z.B. regelmäßig(!)
jede Woche an einem bestimmten Tag schwimmen gehen, oder einen
Waldspaziergang oder eine Runde um 3 Häuserblöcke laufen. Lass
sie dabei reden und nimm ihr ihre Ängste. Nicht nach 2 Wochen
aufgeben. Auch wenn Deine Tochter keine Lust hat, oder das
Wetter schlecht ist. Miteinander Rausgehen! Das ist Deine
Aufgabe und Deine Pflicht.

Ja, das machen wir nicht regelmäßig. Oder früher haben wir das öfter gemacht.

Ich wünsche Dir die Einsicht, dass nur Du als liebevolle und
verlässliche(!) Mutter Deiner Tochter am effektivsten in ihren
Selbstzweifeln helfen kannst.

Das ist ja das schwere. Das denke ich auch.

Ich bin sicher, dass Du das
schaffen kannst.

Ich hoffe es. Anscheinend hab ich doch nicht alles im Griff wie ich dachte :frowning:

Gruss, M.

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Den Weltschmerz ein wenig mitmachen?

Geteiltes Leid halbes Leid ja

Hallo Melli,

ich weiß nicht recht, wie ich ausdrücken soll, was mir durch den Kopf geht. Zum Teil trifft es das, was Maralena geschrieben hat, schon ganz gut. Allerdings glaube ich, kann es auch gut sein, dass du deiner Tochter gegenüber tatsächlich nicht so empfindest, wie Maralena vermutet. Dass du kein Mitleid mit ihr hast, weil du sie als benachteiligt empfindest o. ä. Aber dass du (und/oder ihr weiteres Umfeld) ihr das trotzdem unbewusst so vermittelt. Ich glaube, dass es sehr schwer ist, das zu vermeiden, weil eben die Gefahr tatsächlich groß ist, in der Gesellschaft benachteiligt zu sein, wenn man nicht so gut aussieht. Und auch wenn du das bei deiner Tochter vielleicht gar nicht so empfindest, weil sie für dich wunderschön ist, geht es dir vielleicht manchmal mit anderen Menschen, die du nicht so gut kennst, so. Dass du Mitleid mit ihnen hast, aufgrund ihres Aussehens.

Deshalb meine ich, dass es gut wäre, wenn du zusätzlich zu dem, was Maralena vorschlägt (deine Tochter täglich spüren zu lassen, wie viel sie dir wert ist), versuchst, deine grundsätzliche Einstellung zum Aussehen von Menschen zu ändern/überdenken. Versteh mich nicht falsch. Ich will dir damit nicht unterstellen, dass du ein oberflächlicher Mensch bist, der nur auf Äußerlichkeiten schaut. Ich denke, jeder von uns, kann da noch dazulernen, mehr auf den ganzen Menschen zu schauen und weniger von dessen Äußerem auf sein Inneres schließen.

Bei Menschen, die man gar nicht wirklich kennt, ist das natürlich noch viel schwieriger, weil man da halt zunächst mal nur das Äußere wahrnimmt. Aber ich glaube, je öfter man bewusst diese Erfahrung macht, wie wertvoll auch die Menschen sind, die auf den ersten Blick vielleicht benachteiligt wirken, desto weniger geht man automatisch auch bei neuen Kontakten davon aus, jemanden bemitleiden zu müssen. Mir kommt da die Idee, mit Behinderten zu arbeiten. (Auch wenn das vielleicht in eurer Situation ein bisschen übertrieben wirkt.)

Das hat nun alles nicht mehr viel mit deiner Tochter direkt zu tun, aber ich glaube, dass dein Weltbild, dein Menschenbild ganz großen Einfluss auf die Entwicklung deiner Kinder hat.

Schiel-Op hatte mit 5 welches sehr gut gelungen
ist und man das nicht weiter bemerkt. Sie trägt daher auch
keine Brille mehr. Hat volle Sehkraft. Dann hat sie eine
Gräser-Allergie . Und letztens meinte sie , dass ihre
Dauerröhrchen - die sie schon seit 4 Jahren hat - immernoch
nicht rausgefallen sind, was ja auch stimmt weil wir beim HNO
waren. Sie macht sich soviele Gedanken und jetzt das! Sie hat
von der Kinderärztin noch Einlagen für die Füße verschrieben
bekommen, das hat ihr natürlich auch nicht gepasst.

Was mir dazu einfällt, ist auch wieder schwer auszudrücken und ich hoffe, dass du mich nicht missverstehst. Ich denke nicht, dass es besser gewesen wäre, keine „Gegenmaßnahmen“ zu ergreifen, aber irgendwie erscheint es mir einfach logisch, dass ein Kind, dass schon viele „Optimierungen“ des eigenen Körpers mitmachen musste, viel eher zu solchen Gedanken neigt, wie du sie bei deiner Tochter nun feststellst. Wenn ein Kind dagegen erlebt, dass es zwar in bestimmten Dingen nicht einer „allgemeinen Norm“ oder so entspricht, es aber trotzdem geliebt wird, ohne dass man da was ändern oder verbessern muss, gibt das glaub ich ganz viel innere Stärke. Mir ist klar, dass das bei euch wohl nicht anders möglich war. All das, was sie da schon an Korrekturen mitmachen musste, war wahrscheinlich auch notwendig. Ich will nur sagen, dass es deshalb umso mehr nötig ist, ihr zu vermitteln, dass es nicht nötig ist, Dinge die nicht so gut oder toll sind, wie bei anderen, unbedingt zu verbessern, damit sie wertvoll ist.

Ich hoffe nur dass sie sich da nicht reinsteigert. Ich weiß
nicht so recht wie ich reagieren soll wenn das öfter
vorkommt. Die Sache kleinreden oder lächerlich finden wirds
sicher nicht besser machen. Gar nichts sagen, nur zuhören?
Mag mal jemand was dazu sagen?

Ich finde es schonmal sehr wichtig und richtig, dass du erkannt hast, dass Kleinreden nichts bringt. Mit einer Antwort wie: „Deine Nase ist doch wunderschön!“ nimmst du sie nicht ernst. Und vor allem vermittelst du damit, dass es eben wichtig ist, dass ihre Nase schön ist. Ich würde mich bei einem solchen Gespräch wahrscheinlich auch total hilflos fühlen. Ich kann dir nicht recht einen Rat geben, wie du da am besten reagierst. Zuhören und Verständnis haben, ist wahrscheinlich schon sehr gut. Allerdings würde ich auch befürchten, dass das noch nicht wirklich viel gegen die Selbstzweifel helfen wird. Vermutlich kann ein solches Gespräch gar nicht viel dazu beitragen, weil alles drumherum, was sonst noch passiert und was sie erlebt, auch möglichst geeignet sein muss, sie zu stärken. Aber ich meine, das sollten nicht (oder nicht hauptsächlich) irgendwelche (geplanten) Aktionen sein, die ihr vor Augen halten sollen, was für ein toller Mensch sie ist. Wenn sie das durchschaut (und ich bin ziemlich sicher, das würde sie), bekommt sie dadurch womöglich erst recht das Gefühl, bemitleidenswert zu sein. Es wirkt, als müsste man bei ihr besonders sorgfältig suchen, um das Schöne und Besondere an ihr zu entdecken. Deshalb denke ich, dass es besser ist, dass sie (zusätzlich zu der Wertschätzung ihr gegenüber) ganz allgemein erlebt und erfährt, dass die Menschen nicht nach „schöner“ und „weniger schön“ eingeteilt werden u. ä. Dass das häufig so ist, diese Erfahrung könnt ihr ihr leider nicht ersparen. Und wie sehr sie das mitnimmt, darauf habt ihr auch nur bedingt einen Einfluss. Darum halte ich es auch für wichtig, dass ihr euch nicht zu sehr verantwortlich dafür fühlt. Wenn sie durch diese Selbstzweifel durchmuss, dass muss sie da eben durch. Vielleicht verhelfen ihr auch grade diese Selbstzweifel als Teenager, zu einem viel befreiteren Umgang als Erwachsene damit. Ich glaube nämlich auch, dass jemand, der immer nur suggeriert bekommt, du bist wunderbar, du bist toll, du bist der Beste, der Schönste, der Größte, dass dessen Selbstwertgefühl, gar nie was zu tun hatte und sich im Grunde gar nicht bilden konnte. Der kann gar nicht damit umgehen, wenn dann früher oder später doch irgendwas ist, was nicht so toll ist, weil er nie gelernt hat, sich trotz bestimmter Macken nicht minderwertig zu fühlen.

Ich hoffe, du kannst mit diesen (hoffentlich nicht zu wirren) Gedanken etwas anfangen und wünsche euch alles Gute

Liebe Grüße
M.

Aber dass du (und/oder ihr weiteres Umfeld) ihr das
trotzdem unbewusst so vermittelt. Ich glaube, dass es sehr
schwer ist, das zu vermeiden, weil eben die Gefahr
tatsächlich groß ist, in der Gesellschaft benachteiligt zu
sein, wenn man nicht so gut aussieht.

Natürlich wurde z. B. die Schiel-Op gemacht weil es notwendig war. Und natürlich hab ich auch daran gedacht, dass es vor der Schulzeit gemacht werden muss, weil Kinder eben grausam sein können. Ich wollte nicht dass sie wegen ihrer Augen gehänselt wird.
Ich bin wirklich kein Mensch der Menschen nach ihrer Optik verurteilt. Im Gegenteil. Wer ist schon perfekt? Ich nicht. Und ich hab ihr auch schon oft gesagt auch beim Augenarzt wie toll sie das ganze mit durchgezogen hat und das mit 5 Jahren! Da war sie schon stolz.

Und auch wenn du das bei
deiner Tochter vielleicht gar nicht so empfindest, weil sie
für dich wunderschön ist, geht es dir vielleicht manchmal mit
anderen Menschen, die du nicht so gut kennst, so. Dass du
Mitleid mit ihnen hast, aufgrund ihres Aussehens.

Nein. Ich denke darüber ehrlichgesagt nicht nach. Ich mache auch keine Bemerkungen über z. B. mollige Menschen. Meine Tochter meinte mal, eines ihrer Freundinnen sei fett. Da hab ich erklärt, dass man Menschen nicht aufs optische reduzieren sollte. Ich mache nie Bemerkungen über Äußerlichkeiten es sei denn es ist positiv.

Deshalb meine ich, dass es gut wäre, wenn du zusätzlich zu
dem, was Maralena vorschlägt (deine Tochter täglich spüren zu
lassen, wie viel sie dir wert ist), versuchst, deine
grundsätzliche Einstellung zum Aussehen von Menschen zu
ändern/überdenken. Versteh mich nicht falsch. Ich will dir
damit nicht unterstellen, dass du ein oberflächlicher Mensch
bist, der nur auf Äußerlichkeiten schaut. Ich denke, jeder von
uns, kann da noch dazulernen, mehr auf den ganzen Menschen zu
schauen und weniger von dessen Äußerem auf sein Inneres
schließen.

So habe ich meine Kinder auch nicht erzogen. Deshalb macht mich das ganze auch so betroffen. Ich weiß ja nicht was in ihrem Umfeld und Schule so unter den Mädels geredet wird.

Bei Menschen, die man gar nicht wirklich kennt, ist das
natürlich noch viel schwieriger, weil man da halt zunächst mal
nur das Äußere wahrnimmt. Aber ich glaube, je öfter man
bewusst diese Erfahrung macht, wie wertvoll auch die Menschen
sind, die auf den ersten Blick vielleicht benachteiligt
wirken, desto weniger geht man automatisch auch bei neuen
Kontakten davon aus, jemanden bemitleiden zu müssen. Mir kommt
da die Idee, mit Behinderten zu arbeiten. (Auch wenn das
vielleicht in eurer Situation ein bisschen übertrieben wirkt.)

Wir haben Behinderte in der Familie. Mein Cousin z. B. den sie kennengelernt hat, der ist körper - bzw. gehbehindert. Da meinte sie : Der Arme. Ich fragte warum, denn er ist ein sehr schlauer Kopf.

Meine Schwester ist geistigbehindert. Sie liebt ihre Tante trotzdem abgöttisch. Wir leben das wirklich vor, dass Menschen trotz oder wegen ihrer Behinderungen/Aussehens liebenswert sind.

Das hat nun alles nicht mehr viel mit deiner Tochter direkt zu
tun, aber ich glaube, dass dein Weltbild, dein Menschenbild
ganz großen Einfluss auf die Entwicklung deiner Kinder hat.

Natürlich hat es das. Eltern sind Vorbilder. Aber wie gesagt, ich beurteile Menschen nicht nach ihrem Aussehen.

dagegen erlebt, dass es zwar in bestimmten Dingen nicht einer
„allgemeinen Norm“ oder so entspricht, es aber trotzdem
geliebt wird, ohne dass man da was ändern oder verbessern
muss, gibt das glaub ich ganz viel innere Stärke. Mir ist
klar, dass das bei euch wohl nicht anders möglich war. All
das, was sie da schon an Korrekturen mitmachen musste, war
wahrscheinlich auch notwendig. Ich will nur sagen, dass es
deshalb umso mehr nötig ist, ihr zu vermitteln, dass es nicht
nötig ist, Dinge die nicht so gut oder toll sind, wie bei
anderen, unbedingt zu verbessern, damit sie wertvoll ist.

Ich verstehe was du meinst.

Aber ich meine, das
sollten nicht (oder nicht hauptsächlich) irgendwelche
(geplanten) Aktionen sein, die ihr vor Augen halten sollen,
was für ein toller Mensch sie ist. Wenn sie das durchschaut
(und ich bin ziemlich sicher, das würde sie), bekommt sie
dadurch womöglich erst recht das Gefühl, bemitleidenswert zu
sein.

Ja, ich glaube das würde sie wirklich durchschauen.

Darum halte ich es auch für wichtig, dass ihr euch
nicht zu sehr verantwortlich dafür fühlt. Wenn sie durch diese
Selbstzweifel durchmuss, dass muss sie da eben durch.

Das ist schwer. Sich nicht zu sehr verantwortlich zu fühlen :frowning:

Ich glaube nämlich auch, dass jemand, der immer nur
suggeriert bekommt, du bist wunderbar, du bist toll, du bist
der Beste, der Schönste, der Größte, dass dessen
Selbstwertgefühl, gar nie was zu tun hatte und sich im Grunde
gar nicht bilden konnte. Der kann gar nicht damit umgehen,
wenn dann früher oder später doch irgendwas ist, was nicht so
toll ist, weil er nie gelernt hat, sich trotz bestimmter
Macken nicht minderwertig zu fühlen.

Das klingt auch plausibel.

Ich hoffe, du kannst mit diesen (hoffentlich nicht zu wirren)
Gedanken etwas anfangen und wünsche euch alles Gute

Schon. Manchmal sieht man den Wald vor lauter Bäumen ja nicht. Da helfen Denkanstösse. Danke für deine Zeit.

Hallo nochmal,

ich hab bei deiner Frage bereits vermutet, dass ihr eh auf einem sehr guten Weg seid und Äußerlichkeiten nicht viel bedeuten. Ich wollte es trotzdem nochmal sagen. Und ich glaube tatsächlich, dass man oft noch einiges an irgendwelchen unterbewussten Kleinigkeiten ändern kann. Über einen Satz in deiner Antwort, bin ich z. B. regelrecht gestolpert:

Nein. Ich denke darüber ehrlichgesagt nicht nach. Ich mache
auch keine Bemerkungen über z. B. mollige Menschen. Meine
Tochter meinte mal, eines ihrer Freundinnen sei fett. Da hab
ich erklärt, dass man Menschen nicht aufs optische reduzieren
sollte. Ich mache nie Bemerkungen über Äußerlichkeiten es sei
denn es ist positiv.

Fettmarkierung von mir

Warum? Weil man lieber gar nichts sagt, als was Negatives? Das klingt schwer danach, als hätte das Aussehen eben doch eine recht große Bedeutung, grade deshalb sagt man lieber nichts, bevor man was Negatives sagt, obwohl man es als negativ empfindet… (Mir ist klar, dass das irgendwie ganz normal ist und das jeder so macht. Ich häufig auch, von daher soll das keine Kritik sein.) Aber ein unverkrampfter Umgang mit Äußerlichkeiten sie m. E. anders aus.

Außerdem kommt jetzt in eurem Fall noch dazu, dass es selbstverständlich auch ohne dass jemals jemand was Negatives über ihre Nase gesagt, für sie klar sein kann, dass sie als hässlich empfunden wird und das nur niemand sagt, weil man das eben nicht tut. Ich denke du verstehst, was ich meine…

Darum halte ich es auch für wichtig, dass ihr euch
nicht zu sehr verantwortlich dafür fühlt. Wenn sie durch diese
Selbstzweifel durchmuss, dass muss sie da eben durch.

Das ist schwer. Sich nicht zu sehr verantwortlich zu fühlen :frowning:

Kann ich mir vorstellen, auch wenn ich es - weil ich noch keine Kinder habe - noch nicht nachempfinden kann. Aber ich glaube, dass es gut ist, so früh wie möglich auch das Loslassen zu üben. Es gibt so wahnsinnig viel im Leben der Kinder, auf das man keinen Einfluss hat. Da heißt es einfach, auch darauf zu vertrauen, dass das was man seinen Kindern an Kraft, an Werten und Halt gegeben hat und gibt, ausreicht, um auch das, wovor wir es am liebsten bewahren würde, durchzustehen. Auch wenn das nie ganz ohne Wunden und Verletzungen geht.

Danke für deine Zeit.

Gerne :smile:

Liebe Grüße
M.

Hallo,
da hilft nur LIEBE!
Ich meine nicht die Liebe die die meisten Menschen täglich leben. Ich meine die LIEBE die nichts verlangt, die nichts erwartet, die alles verzeiht, die tröstet, die zuhört, die nie urteilt, die nicht kontrolliert, die nicht manilpuliert und NUR GIBT.
Ihre Tochter ist Seelisch total aus dem Gleichgewicht geraten.
Sie können ihr helfen auf den richtigen Weg zurück zu kommen. Sie können sich auch Hilfe holen bei einem Medium. Das sind Menschen die man oft Geistheiler nennt. Wird leider oft falschverstanden. Es hat nichts mit verrückt oder so was zu tun.
Wir bestehen aus verschiedenen Energienen, es sind Körper, Geist und Seele. Das hat jeder schon mal gehört. Die Seele ihrer Tochter ist durch irgendwelche Umstände verschmutzt worden. Oft sind wir selbst die als Betrofene die Ursache dafür, erkennen es aber nicht.
Finden sie heraus, ob ihre Tochter sich selber liebt. Machen sie ihr klar, dass ohne Selbstliebe kein Mensch die Liebe anderer empfangen kann.
Wir bekommen immer das was wir aussenden. Also wenn sie z.B. nur negativ über sich denkt, dann denkt die Umwelt ganau das selbe über sie. Das ist ein universelles kosmisches Gesetz. Schauen sie sich nur die Pflanzen an. Wenn ich Kartoffeln setze, bekomme ich als Ergebnis Kartoffeln raus und nicht Tomaten, oder?
Alles was ist spiegelt sich in sich selbst.
DIE WELT wird sich erst für sie ins positive umkehren, wenn sie das negative in ihr ins positive verwandelt.
Dieser Prozess kann sehr schnell erkannt und umgesetzt werden.
Manchmal dauert es aber das ganze Leben.
Wenn man aber dies nicht erkennt, wird man krank. Sie hat ja schon einiges, das deutet darauf hin, dass sie nichts liebevolles in sich trägt, oder dass das liebevolle verschüttet wurde. Es ist an der Zeit es auszugraben sonst wird sie viel Leid erfahren müssen.
Manchmal muss alles in einem Menschenleben zusammenbrechen damit der Mensch die ERKENTNISS bekommt. Sie können in ihrer Tochter nichts verändern, weil sie für sie nicht fühlen und auch nicht denken können. Das kann jeder nur selbst für sich machen.
Sie können ihr trotzdem helfen, in dem sie ihr IHRE BEDINGUNGSLOSE LIEBE GEBEN.
(siehe oben)
Sie können ihr mal z.B. diese Frage stellen:„kannst du anderen Geld schenken wenn du keines besitzt?“ Die Antwort ist klar, nein.
Was nicht da ist kann nicht weiter gegeben werden.
Dann kommt die zweite Frage:"kannst du anderen Liebe geben wenn du keine in dir trägst? damit meine ich die SELBSTLIEBE.
Wer sich selbst liebt, akzeptiert sich so wie er ist, Er mag sich mit allen seinen Schwächen und Stärken.
Wer sich selbst liebt strahlt LIebe aus. Das merken die anderen ganz schnell. Diese Resonanz ist so stark, dass wir im Gegenzug Liebe zurück bekommen. Es ist wie im Garten, aus einer Kartoffel werden viele.
Wenn wir und hassen, vermehrt sich das auch wie die Liebe, nur in die schlechte Richtung. Die Umwelt merkt die negative Schwingung und die Resonanz bringt uns die Ernte, noch mehr vom Ärger und Leid, aus einer Kartoffel werden viele.
Wir entscheiden in jeder Sekunde unseres Lebens was wir zurück bekommen. Nur Kraft unserer Gefühle, Gedanken und Empfindungen.
Das universelle und kosmische Gesetz funktioniert immer, wir entscheiden in welche Richtung.
Ihre Tochter hat einen massiven SELBSTWRETEINBRUCH
Sie hat Angst und das macht sie krank.
Schreiben sie auf ein Blatt Papier diese Worte: Ich bin Liebevoll, ich bin gesund, ich bin Harmonie, ich bin stark, ich bin vollkommen, ich bin glücklich, ich bin machtvoll, ich bin Wohlstand, ich bin Reichtum, ich bin Dehmut, ich bin dankbar, ICH BIN.
Sagen sie ihr, wenn sie diese Sätze jeden Tag denkt - passiert ein Wunder. Sie wird edel und wunderschön. Sie wird von den anderen bewundert und jeder wird sich gesegnet fühlen wenn sie den Raum betritt. Sagen sie ihr:smiley:U BIST WAS DU DENKST
Liebe Grüße
Anna

Hallo Melli

Mag mal jemand was dazu sagen?

Ich gehe jetzt einfach mal davon aus, dass es so ist, dass sie erstens öfters Krankheiten u.ä. hat als ihr Bruder und ferner bei anderen Leuten (außer dir) zumindestens auf den ersten Blick nicht so gut ankommt wie ihr Bruder. Wenn sie sich also jetzt in ihrem aktuellen Alter mit ihm vergleicht, sich deutlich benachteiligt fühlt.

Das finde ich ganz schwer als Mutter, damit umzugehen. Das will ich dir einfach mal sagen. In dem Alter wird es ja zunehmend wichtiger, was die anderen sagen, und was die Eltern sagen, wird zunehmend unwichtiger. Anscheinend wird es auch das Lob der Lehrerin unwichtiger.

Frag sie doch, wieso sie eigentlich meint, eine zu breite Nase zu haben. Vielleicht hat das irgendjemand gesagt, dem sie gerne gut gefallen möchte? Ich glaube, da hilft hauptsächlich zuhören und keine Ratschläge geben. Höchstens Geschichten aus dem eigenen Leben erzählen, als man ähnliches erlebt hat. Oder man kennt jemanden, der ähnliches erlebt hat. Und überlegt gemeinsam, wie man damit umgehen kann.

Was besseres fällt mir nicht ein.

Viele Grüße

Hallo,

ich wage mal zu widersprechen, dass das einer 11-jährigen großartig helfen wird. Das ist für das Alter viel zu weltphilosophisch und sie wird nicht überblicken können, dass es fürs Leben das beste ist, mit sich selbst im Reinen zu sein. Die Prioritäten sitzen da einfach anders. Um es abzukönnen, von anderen um eines Details Willen nicht gemocht zu werden und nicht dazuzugehören, muss man erst (mehrmals) gelernt haben, dass davon die Welt nicht untergeht. Um dieses Selbstvertrauen zu erlangen, braucht es vor allem Freunde, die sich nichts aus ihrer Nase machen, sondern sie als Mensch würdigen. Das würde ich ihr als Mutter natürlich auch so gut es geht versuchen zu vermitteln, ich befürchte aber, mit zunehmender Pubertät ist die elterliche Meinung da nicht mehr so viel Wert. Dass Mutti einen liebt, ist völlig selbstverständlich, aber die Zuneigung und Anerkennung von Gleichaltrigen, die muss ich mir verdienen. Dass das im Idealfall via authentischem Charakter und nicht via neuester Frisur geschehen sollte, ist ein Lernprozess und ich würde da mit 11 nicht soviel charakterliche Stärke erwarten, dass sie ihre selbsterklärten Schwächen einfach so wegsteckt.

Gruß

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Hallo,
Ich selber kann sehr gut mitfühlen.
Das hört sich ganz genau so an,wie es damals auch bei mir war.
Eine schiel Op hatte ich mit 8 Jahren…
Und ich habe,meine Nase auch gehasst und finde sie auch heute absolut nicht schön.
Hast du deineTochter mal darauf angesprochen ob sie in der Schule geärgert wird, vielleicht sogar wegen ihrer Nase?
Denn die Kinder/Jugend werden auch immer schlimmer. Fangen an,sich mit 10 zu schminken wie 20 jährige. Und die Jungs werden mittlerweile auch etwas frühreif.
Du musst ihr unbedingt gut zuhören und versuchen,dich in ihre,lage zu versetzten.
Ich will nicht aufdringlich werden, aber,ich habe damals sehr gelitten.
Bei der Profamilia gibt es Kinderpsychologen die KOSTENLOS hilfe anbieten. Vielleicht solltest du,dort einen,Termin für ein gemeinsames Gespräch vereinbaren.

Lg Ramona

Hi Melli,

ich hab nicht alle Meinungen gelesen,möchte aber auch etwas dazu sagen.

Wenn das ihre Selbstwahrnehmung ist,dann kannst Du vielleicht zu ihr ein paar Sachen sagen .

Denn ich kann mich erinnern,dass ich mit meinen dünnen Beinen in der Schule als „Ziege im Melkeimer“ beschimft wurde.
Meine Mom sagte damals :Später wirst Du Dich darüber freuen.,dass Du so schlanke Beine hast.
Ich hatte Sommersprossen die mich geärgert haben,sie meinte:Ein Mädchen ohne Sommersprossen ist wie ein Himmel ohne Sterne.

Alle Jungs i. d. Schule spielten Fangen mit einem Mädchen,das schon in der 8 Klasse etwas weiter entwickelt war,ich stand dünn,schlank,sommersprossig in der Ecke.
Sie meinte :Guck sie Dir mal an,später wird sie klein und stuckig sein.

Heute denke ich noch oft an ihre Worte,die ich am Anfang nicht glauben wollte.
Aber sie haben mich selbstbewusst gemacht,und später sah ich bei einem Heimatbesuch,dass sie Recht gehabt hat.

Auch ein Freund mit einem starken Grübchen am Kinn,wurde von seiner Mutter geadelt, und sie erzählte ihm,das käme daher,dass Gott ihn am Kinn mit dem Zeigefinger angestuppst hat und gesagt hat:
Du bist was ganz Besonderes!!!

Vielleicht verstehst Du.
Gib Deiner Tochter irgendetwas mit…

LG von Oscara

Moin!

Hör mal zunächst in dich selbst hinein, wie du das Äußere anderer Menschen beurteilst und welche Bedeutung du dem beimisst.
Deine Tochter hat das nämlich längst abgecheckt, bevor du zu ihr gesagt hast „man (sic!) soll andere nicht auf ihr Äußeres reduzieren“.

Das ist eine moralische Normvorstellung, die du dir anscheinend selbst in Erinnerung rufen musst in solchen Momenten, wenn dir an der übergewichtigen Freundin deiner Tochter keine schönen äußeren Merkmale oder sonstigen positiven Eigenschaften einfallen.

Ich würde vermuten, wenn Übergewicht kein Kriterium ist, dass die Antwort auf die Bemerkung deiner Tochter auch anders hätte lauten können, bspw. „Na und, lass sie doch etwas runder sein, und sie hat so ein hübsches Gesicht!“ oder
„Und wie schön sie immer die Haare hat, findest du nicht?“
oder
„Ich finde, sie ist die Dickste von euch und die Lustigste!“

Aus meiner Perspektive kann ich sagen: Jeder Mensch hat etwas Schönes!
In meinen Friseurklassen sitzen viele hübsche Mädels und viele, die nicht so begünstigt sind von der Natur. Ich kann mich aber kaum erinnern, dass ich jemals eins gehabt hätte, das nicht irgendetwas Schönes gehabt hätte - und das finden wir im Unterricht dann eben heraus, was das Schöne an jeder einzelnen ist.

Natürlich drückt sich darin ein Focus auf das Äußere aus: Die Natur hat Schönheit geschaffen, weil sie etwas bestimmtes repräsentieren soll (Gesundheit und Fruchtbarkeit) - nicht mehr und nicht weniger. Sie ist nicht alles, aber auch nicht nichts.

Gruß, Fo

Hallo,

wie wäre es mit einfach „nicht so hoch hängen“? Was hier so alles an Gutmenschen-Antworten gekommen ist, die natürlich niemals nicht sich über wen auch immer negativ in Bezug auf sein Äußeres äußern würden, … mir kommen die Tränen. Und was Du für ein schlechter Mensch bist, dass Du es wagst die Sache hier überhaupt zu thematisieren, und nicht sofort den 100%igen Rundumschlag machst, was alles „schön“ an deiner Tochter ist, … ich könnten k…

Die Realität sieht nun mal anders aus, und ist auch nicht unbedingt schlimm, wenn man einfach nur ein durchschnittlich schöner Mensch mit der ein oder anderen kleineren Unvollkommenheit ist. Auch dann nicht, wenn darüber mal im Einzelfall gewitzelt wird (solange es nicht in ständiges und vorsätzlich boshaftes Mobbing umschlägt).

Ein wenig trösten, Verständnis zeigen, mal auf positive Dinge hinweisen (alles im Rahmen, und nicht gleich wagenladungsweise), sollten reichen. Und wie Du schon geschrieben hast: Das Thema dürfte in den nächsten Jahren noch häufiger auf Dich zu kommen. Alles nicht schlimm, so lange es nicht von allen Seiten unnötig überhöht wird. Das gehört in der Zeit dazu, und ist auch Schule fürs Leben. Das ist kein Ponyhof, und Du wirst deine Tochter nicht vor allem bewahren und beschützen können, was die ggf. mal belasten wird. Gut, wenn sie dann mit Dir reden kann, und bei Dir Verständnis und Unterstützung findet, aber dazu gehört eben auch die Akzeptanz, nicht aus allem eine Blümchenwiese machen zu können.

Gruß vom Wiz

Eins noch: Vorbilder
Hi!
Ernst nehmen, aber kein Drama draus machen.
Kurz zusammengefasst würde mein Rat so klingen.

Was ich noch wichtig fände: Vorbilder!

Tja, das fängt bei den nächsten Verwandten (Dir z.B.) an. Was hast Du für ein Verhältnis zu Deinem Körper und zu seinen (also ich nehme an dieser Stelle mal an, Du bist nicht perfekt, verzeih :wink: ) Makeln?
Es gibt auch einige Promis, die sich sehr angenehm über ihren Körper äußern und auch über Nasen… Ich hab ein schlechtes Promi-Gedächtnis, deshalb kann ich leider keine Namen nennen.

Sie tut mir furchtbar leid und ich hab Angst, dass sie sich da
reinsteigert. 

Dann steiger Du Dich nicht rein.

Erst recht wenn die Pubertät richtig
zuschlägt. 

Aufwachen! Sie ist 11! Das ist u. U. die Pubertät!

Ich habe schon vermutet dass das irgendwann kommen

wird, aber so früh? Tatsächlich ist es so,  dass die Leute mir
oft Komplimente über meinen Sohn machen und noch nie jemand
was schönes über meine Tochter gesagt hat. 

Eigetnlich lustig, weil das ja oft andersrum ist. Im Kindergarten werden Mädchen für Frisur und Kleidchen gelobt, Jungs ja eher nicht für ihre Äußerlichkeiten.

Ich meine für mich
ist mein Kind hübsch aber auf ihre Umwelt wohl eher nicht.

Mei, was ist schon hübsch? Gibt es da Gesetze?
Ich rate zum Besuch von ein paar Internetseiten wie: pinkstinks.de und dergleichen, nur um des Rollenbildes wegen, dass dort dem vorherrschenden entgegen gestellt wird.

Meine Tochter hat das so noch nicht mitbekommen mit den
Komplimenten, an dem kanns nicht sein.

Das denkst Du. Hat sie ganz sicher.

Sie jammerte aber schon längere Zeit, warum sie immer alles
abbekommt und ihr Bruder garnix . Dazu muss man wissen, dass
sie schon eine Schiel-Op hatte mit 5 welches sehr gut gelungen
ist  und man das nicht weiter bemerkt. Sie trägt daher auch
keine Brille mehr. Hat volle Sehkraft. Dann hat sie eine
Gräser-Allergie . Und letztens meinte sie , dass ihre
Dauerröhrchen - die sie schon seit 4 Jahren hat - immernoch
nicht rausgefallen sind, was ja auch stimmt weil wir beim HNO
waren. Sie macht sich soviele Gedanken und jetzt das!  Sie hat
von der Kinderärztin noch Einlagen für die Füße verschrieben
bekommen, das hat ihr natürlich auch nicht gepasst.

Also die Lektion heißt: Das Leben ist nicht gerecht und man muss und kann trotzdem damit klar kommen.

  Die Sache kleinreden oder lächerlich finden wirds
sicher nicht besser machen. Gar nichts sagen, nur zuhören?

Erstmal doch nicht schlecht. Und sie trösten. Und ihr auch am Rande mal sagen, dass sich Gesichter in der Pubertät noch ziemlich verändern können (nichts versprechen!). Und mal von Dir erzählen, von Deinen Zweifeln, evtl. erinnerst du Dich noch an ähnlichen Kummer in Deiner Jugend. Und an ihre positiven Eigenschaften zu erinnern ist ab und an natürlich auch nicht verkehrt, wobei man das natürlich nicht aufwiegen kann: „Du hast zwar eine häßliche Nase, dafür kannst Du aber ganz ganz toll schön schreiben.“ kommt ganz sicher nicht so gut an :wink:

Mein Sohn ist riesig und sehr schlacksig und er hadert manchmal sehr damit, dass er überall oben rausguckt, nun ein Korsett tragen muss, dünne Beine und Arme hat. Ich erzähle dann von mir, wie schrecklich ich das fand, als Mädchen so groß zu sein und wie ich es gelernt habe, die Vorteile meiner Größe zu nutzen und mich mit meinem Körper anzufreunden. Ist insofern natürlich ein nicht ganz passendes Beispiel - eine breite Nase hat nunmal keine Vorteile.

Grüße
kernig

Ehrlich sein!
Hallo,

meine Mutter war in solchen Situationen immer ehrlich zu mir . Als ich kreuzunglücklich war, weil ich nur 1,55 groß bin, kurze Beine und wenig Busen hab, war sie ehrlich. Ja, ich wäre klein, und hätte kurze Beine - hätte sie doch aber auch, und das würde bei Jungens den Beschützerinstinkt wecken.
und ein kleiner Busen? NA, der könne auch nicht hängen, und sehe doch auch viel besser aus, vor allem als Mädchen.
Und kurze Beine ? Ja, das wäre halt bei allen Fraune bei uns so. Täte ihr auch leid, würde sie auch verstehen, sie hätte sich selber lange Beine gewünscht. Aber : alles eine Sache der Kleidung, und wir könnten ja beim nächsten Klamottenkauf einfach mal schauen,was da gut aussieht, mir steht, und worin ICH mich wohlfühle. Nicht, was die anderen kaufen und tragen, sondern was MIR gefällt.

Genauso mit meiner Brille, die ich damals noch trug, fand ich ganz furchtbar. Als ich so 12, 13 war, hat meine Mama mal einen Schminkabend veranstaltet, wo mir (und einigen anderen Frauen und deren Töchtern) gezeigt wurde, wie man sich altersgerecht und typgerecht schminkt. Hatte auch den Vorteil, das ich nicht aussah wie ein Clown, wie viele Mädels in meinem Alter.

Sie hat einfach erkannt, das ich mich wohlfühlen wollte, anerkannt, das manches wirklich so ist, wie ich das empfand. Und bei anderen Dingen aber auch klar gesagt, das das Einbildung ist, das ich zb keine schiefen Zähne habe und nicht häßlich bin - das konnte ich aber auch glauben. Weil sie ehrlich war.

Und hat mir geholfen, mich wohlzufühlen. In meinem jetzigen Alter habe ich mich gefunden, und wohlfühlen hat mittlerweile viel mehr mit meiner inneren Einsteluung zu tun… aber in der Pubertät ist Aussehen, ankommen bei Jungen, dazugehören etc einfach wichtig, ob uns das gefällt oder nicht.

Und meine Mutter hat mich da sehr ernst genommen (genauso wie sie auch den ersten Liebeskummer ernst genommen hat), und mir geholfen, aber auch ganz klar gesagt und vorgelebt, das man nun auch nicht jedem gefallen kann und muss.

Lg

Brenna

hallo,

genügt es nicht zu sagen, dass man anderer ansicht ist? muss man da die gutmenschen-keule auspacken?

gruß

m.i.g.

Hallo,

ich hasse diese Gutmenschenkeule normalerweise auch, und halte mich ebenfalls mit Kraftausdrücken zurück (auch wenn die mit … enden). Aber was hier an Überhöhung eines banalen, ganz üblichen pubertären Themas (einer offenbar ja gerade nicht sonderlich von der Natur benachteiligten, sondern ganz normalen, durchschnittlichen Tochter) und insbesondere an Vorwürfen gegenüber einer „vollkommen versagenden Mutter“ so rausposaunt worden ist, lockt bei mir mehr als nur eine „andere Ansicht“ hervor.

Und: „Wie es in den Wald hinein schallt, …“

Gruß vom Wiz

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Hai!

Ein kurzer Hinweis noch von mir …

Meine Tochter hat das so noch nicht mitbekommen mit den
Komplimenten, an dem kanns nicht sein.

Wenn du dich da nicht mal mächtig täuschst!

Der Plem