Eingeschnappter Partner

Liebe Mitwisser,

Es klingt vielleicht ein bisschen albern, weil mein Liebster und ich schon fast fünfzig sind, aber Alter schützt ja bekanntlich nicht vor Torheit. Vielleicht schicke ich noch verweg, dass wir seit fast vier Jahren ein Paar sind. Beide mit früheren Familien, gesund und so.
Ich sitze hier gerade wieder vor einer Situation, die wir schon öfter hatten. Und so langsam platzt mir der Kragen:
Vorhin hatten wir ein kleines Wortgefecht - ich hatte eine Bemerkung gemacht, die ihn getroffen hatte, obwohl ich das nicht beabsichtigt hatte. Ganz normal soweit. Der Inhalt ist hier auch ganz egal, weil es um die Reaktion geht, dass mein Bester dann einschnappt wie ein Kind, entweder gleich das Gespräch ablehnt oder -noch schlimmer - extrem „sachlich“ wird, geradezu statistisch oder wortwörtlich „argumentiert“.
Ich versuche dann noch, die Kuh vom Eis zu holen, indem ich frage, worum es denn eigentlich geht; indem ich sage, dass es vielleicht nicht um z.B. die reale Anzahl der xy geht, sondern vielleicht um die Wirkung, die diese Menge auf uns hat. Ich finde es schrecklich, einfach das Gespräch abzuwürgen, denn es ist ja kein „lass uns was anderes machen, Süße, ich will mich nicht streiten mit dir“ sondern ein richtig eingeschnapptes „ich habe ja wohl ein Recht darauf, mir auszusuchen, worüber ich reden will und das , da sind wir uns wohl einig, hat der Partner zu akzeptieren“.
Er hat dann so eine kalte, pseudosachliche Art, die ich als sehr verletzend empfinde.
Früher bin ich dann hin und hab um Verzeihung gebeten, hab mich klein gemacht, alles auf meine Kappe genommen, meine „falschen“ Formulierungen zurück genommen usw. Aber ich mag nicht mehr, er ist doch auch an so einer Entwicklung beteiligt.
Nun also: Hat jemand eine Idee, wie ich den Mann wieder zurück hole - denn er sagt selbst hinterher (manchmal) von sich, dass er dann regelrecht in eine Schiene gerät, aus der er nicht so leicht wieder heraus kann.
Jetzt überlege ich schon wieder, was ICH tun kann…tja, ich bin rundum ratlos - im Moment schweigt er im andern Zimmer, das kann bis übermorgen gehen. Fehlt nur noch Schlafen auf dem Sofa, ist auch schon da gewesen, ich hasse das!!
Ich brauche eigentlich mal ein bisschen Rückenstärkung, bitte!
Danke Euch!
Anette

oooh.
das kenne ich.
scheißendreck.

betteln oder angeschwiegen werden.

wir kriegen mittlerweile die kurve, indem ich zart einlenke, aber nicht zu albern.
was er sicher merkt ist, dass ich das ganze nicht mehr recht ernst nehme und nicht mehr so hektisch reagiere.

kennst du die variante, sich den anderen nackt vorzustellen?

hilft, den „respekt“ vor dem geschimpf zu vermeiden und das ganze eher von außen zu beobachten.

dann keif ich weniger und er „muß“ weniger erziehen.
unterm strich hochgradig albern und abträglich für das gefühl.

aber bitte: keiner muß hier lernen, der nicht will.
man kann wohl nicht alles haben.
ich konzentriere mich auf die vorteile und lasse mir von freunden bestätigen, dass das etwas merkwürdig läuft.

nicht edel, hält aber den ball flach.
tilli

Klappe unten
ach, tilli - das ging ja fix, vielen Dank!
Es verläuft schon anders als bei den früheren Malen, klar, ne?
Aber es hat ganz schön gedauert, bis ich nicht mehr automatisch gebettelt habe, mir an allem die Schuld gegeben habe. ICH habe vielleicht zu grob formuliert, ICH habe den falschen Zeitpunkt gewählt,ICH habe seinen momentanen Zustand unzureichend vorhergeahnt, ICH habe zu sehr auf meiner Meinung beharrt,ICH habe nicht rechtzeitig das Thema gewechselt, nicht erkannt, worum es wirklich geht, immer war ich die Doofe - und das ganz freiwillig, Mist.
Nun mach ich das nicht mehr, aber wir sitzen immer noch gelegentlich damit an, das ist so ein Kinderkram, mich ärgert das auch. Wieder mindestens ein Tag vom Wochenende im Eimer, klasse!
Inzwischen sehe ich sein Verhalten als kindisch an - lieber schlägt er um sich , wo gar keine Wehr nötig ist, als dass wir uns einfach in die Arme nehmen und eingestehen, dass man sich gerade verrannt hat. Wäre ich sofort dabei, nur: Wenn ich bisher damit auf ihn zugegangen bin, bin ich gegen eine Eiswand gelaufen. Er kann dann steinhart und eisig sein. Er ist es dann auch innerlich, das merke ich ihm an.
Ich bin immer sehr hin- und hergerissen: gehe ich hin und biete Nähe und Kontakt an, oder gebe ich mich härter als ich bin, damit „er es mal lernt“? Ist doch dämlich.
Das Blöde daran ist, dass ich dieses Verhalten auch etwas lächerlich finde, und das ist ja nun nicht der Knüller für eine Beziehung, oder? Ich möchte ihn lieber nicht als ein bockiges Kind sehen, was ist denn los in einem - in diesem Mann in so einer Situation? Hilft es, ihn zu verstehen? Oder finde ich es nur lächerlich, damit ich nicht stinkewütend werde…kann auch sein, da ist was dran. Ich empfinde sein Verhalten als Bestrafung, also mit Absicht von ihm.
Mal sehen, wie lange wir diesmal brauchen - und: ich bin ja schließlich übrigens auch verletzt. Bin gespannt, wie andere Leute so etwas handhaben.
Danke für Rat und Zuhören!
Anette

Hallo,

ich glaube- jetzt in der Situation kannst Du nicht viel machen!

Ich würde aber- danach- ein wirklich ernsthaftes Gespräch mit ihm führen!
So ein Verhalten wird auf Dauer Deinen Respekt rauben und die Beziehung den Bach runter gehen.

Er reagiert einfach nach einem Schema- klingt kindlich- und mti dem kam er wohl all die Jahre auch gut durch :wink:
Aber- er ist kein Kind mehr und darf sich ruhig „einkriegen“- nämlich der Erwachsene das Kind in sich-- und klarmachen, daß man in Situationen, in denen man sich angegriffen fühlt auch anders reagieren kann.

Die Frage ist, ob er es einsieht- und ob er da an sich arbeiten will!??

Trotz- Sturheit…ist ja nur Hilflosigkeit und bringt ihn gar nicht aus der Situation.
Alleine er wird kaum glücklich sein über den Zustand.

Und Du - bleibst auch stehen…wirst ausgeschlossen…und hast keine Möglichkeit zu handeln…nicht erwachsen zu handeln.

Da hilft wohl nur reden und klarmachen, was das alles mit Dir macht…in Zukunft machen wird…und, daß man durchaus auch anders reagieren kann.

kitty

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Hallo Anette,

irgendwo bin ich in dieser, Deiner Situation befangen, denn manchmal reagiere ich ähnlich.
Trotzdem ist mir da Einiges aufgefallen:

Vorhin hatten wir ein kleines Wortgefecht - ich hatte eine
Bemerkung gemacht, die ihn getroffen hatte, obwohl ich das
nicht beabsichtigt hatte. Ganz normal soweit.

Ist das - aus seiner Sicht - normal? Du hast ihn unbeabsichtigt getroffen. Ich lass jetzt mal stehen, daß Du eine solche Situation als „normal“ auffasst. Und da es „normal“ ist, muß der Partner es aus Deiner Sicht akzeptieren. Habe ich das richtig verstanden?

Das Ergebnis ist

ein richtig eingeschnapptes
„ich habe ja wohl ein Recht darauf, mir auszusuchen, worüber
ich reden will und das , da sind wir uns wohl einig, hat der
Partner zu akzeptieren“.

Ist das nicht genau das Gleiche wie oben? Könnte Dein Partner es mit „Ganz normal soweit“ erklären?

Nun also: Hat jemand eine Idee, wie ich den Mann wieder zurück
hole - denn er sagt selbst hinterher (manchmal) von sich, dass
er dann regelrecht in eine Schiene gerät, aus der er nicht so
leicht wieder heraus kann.

Das kenn ich irgendwo her.
Meine Partnerin und ich erklären die „Mißverständnisse“ mit diesem Modell:
http://de.wikipedia.org/wiki/Vier-Seiten-Modell
Daraus haben wir folgenden Ablauf entwickelt. In den von Dir genannten Situationen sagt sie einfach „die Ampel ist grün“. Das führt dazu, daß wir über die einzelnen Seiten der Kommunikation nachdenken (können), und daraus entwickelt sich für mich die Weiche, die mich aus „der Schiene“ herausführt …

Ob das bei Euch auch klappen könnte?

Gruß
Jörg Zabel

Huhu!

Ich kenne das, ich bin selbst so.
Für mich habe ich da noch keine Lösung gefunden, aber ich kenne Pärchen, die eine haben.
Bei beiden neigten die Frauen dazu, einzuschnappen, und zu schmollen, wenn ihre Partner sie versehentlich verletzt hatten.
Ich kenne die beiden Frauen schon länger, ich habe auch ihre jeweiligen alten Partner mitbekommen.

Inzwischen haben beide neue Partner, auch beide schon länger.

Der unterschied, bei beiden, ist, das die neuen Partner das einschnappen nicht so ernst nehmen wie die vorherigen, und auch nicht klein beigeben, oder sich zanken.

Letztens war erst wieder so eine Situation - ich weiß nicht mehr so genau, worum es ging, ich weiß nur noch, das ich zusammengezuckt bin, und gedacht habe, das jetzt wieder eine längere Eiszeit kommt.

Statt dessen hat der neue Partner einfach eine flapsige Bemerkung gemacht und gelacht. Woraufhin seine Partnerin wiederum einfach mitlachen musste, und alles gegessen war.

Ich möchte nicht sagen, das man alle Konflikte aus der Welt lachen kann.

Aber vieles, und gerade diese versehentlichen Verletzungen, die unvermeidlich sind, kann man damit gut aus der Welt schaffen.

Viele Grüße!
Ph.

sture Partner
Hallo Anette,

merkst Du etwas?:

Vorhin hatten wir ein kleines Wortgefecht - ich hatte eine
Bemerkung gemacht, die ihn getroffen hatte, obwohl ich das
nicht beabsichtigt hatte.

Er hat dann so eine kalte, pseudosachliche Art, die ich als
sehr verletzend empfinde.

Hast Du etwas gemerkt?

Nochmal:

die ihn getroffen hatte

die ich als sehr verletzend empfinde

Nachdem Du ihn „triffst“, „trifft“ er Dich.

Jetzt möchtest Du von uns:

„ich habe ja wohl ein Recht darauf, mir auszusuchen, worüber
ich reden will und das , da sind wir uns wohl einig, hat der
Partner zu akzeptieren“.

Und bevor Du jetzt meinst, ich bin jemand, der:

extrem „sachlich“
wird, geradezu statistisch oder wortwörtlich „argumentiert“.

Eine Frage an Dich:

In Beziehungen soll man 5x mehr loben /Komplimente machen, als Kritisieren. Wie sieht es bei euch aus? Wann hast Du das letzte mal Deinen Partner gelobt, ihm ein Kompliment gemacht?

Wenn Du das oft machst, lösen sich glaube ich viele eurer Probleme auf.

Vorhin hatten wir ein kleines Wortgefecht

Und da möchtest Du recht haben?

Der Inhalt ist hier auch ganz egal, weil es um die Reaktion geht,

finde ich schon wichtig. Der andere ist meist dann eingeschnappt, wenn Kritiken drinnen sind, die ihn treffen. Und sie treffen ihn wie Du schriebst. Daraufhin geht er in eine Position die Dich trifft. Das gefällt Dir nicht, genau so wie ihm nicht gefällt, dass Du ihn verletzt. Eine Möglichkeit ist, dass Du Dich bei ihm entschuldigst. Das willst Du aber nicht (mehr). Er sagt, dass er in eine Situation kommt, aus der er nur mehr schwer raus kann. Also er sich auch nicht entschuldigen kann.

Jeder verletzt den anderen und keiner ist bereit sich beim anderen zu entschuldigen.

Wenn Du Dich nicht entschuldigen willst, gibt es andere Möglichkeiten:

Das was Dich stört, machst Du selbst. Weil es Dich stört, machst Du es auch für Dich. Dann kommt es gar nicht zu einem Wortgefecht. So mache es zum Beispiel ich. Wenn mich etwas schmutziges stört, dann reinige ich es.

Durch viel Lob und Komplimente fällt es dem anderen leichter sich zu entschuldigen.

Jetzt überlege ich schon wieder, was ICH tun kann.

Das ist auch die einzige Möglichkeit um in der Beziehung glücklich zu sein. Dass Du das tust, was Dich glücklich macht. Und das ohne Deinem Partner wenn er nicht will. Wenn Du zum Beispiel über ein bestimmtes Thema reden willst und Dein Partner mag aber nicht über das Thema reden, dann rufe eine Freundin an und rede Du mit ihr.

Ich bin hier nämlich überhaupt nicht Deiner Meinung, dass ein Partner zu bestimmen hat, worüber er mit dem anderen redet. Oder möchtest Du, dass Dein Partner Dir vorschreibt, wann Du mit ihm über Fußball, Formel 1 oder ähnliches zu reden hast?

Liebe Grüße

Martin

Hallo

Vorhin hatten wir ein kleines Wortgefecht - ich hatte eine
Bemerkung gemacht, die ihn getroffen hatte, obwohl ich das
nicht beabsichtigt hatte. Ganz normal soweit.

Fundamentalsatz der Kommunikationswissenschaft: Allein verantwortlich dafür, dass eine Botschaft beim Empfänger richtig ankommt, ist der Absender.

Gruß
smalbop

Hallo Anette.

Wenn man, sei es aus Versehen, oder mit Absicht, etwas tut, was den anderen verletzt, dann muss man sich entschuldigen, daran führt kein Weg vorbei.

Wenn der Partner danach immer noch „eingeschnappt“ ist, sollte man versuchen, darüber zu reden.

Das Gleiche gilt, wenn, nach der eigenen Meinung, der Partner allzu leicht einschnappt.

Beidseitige Sturheit führt zu nichts und verdirbt einem nur die Freude am Leben.

Es gibt allerdings Menschen, die verharren wirklich, mit einer gewissen masochistischen Lust, in ihrem Tal der Tränen.

Solche Leute sollte man grundsätzlich meiden, sie ziehen einen automatisch mit hinunter.

Gruß, Nemo.

Hallo,

mein Mann ist manchmal ähnlich wie dein Partner - hat mit seiner Kindheit zu tun. Früher habe ich mich auch entschuldigt. Aber das habe ich irgendwann nicht mehr eingesehen, weil es eigentlich keinen Grund dafür gab.

Inzwischen verhalte ich mich so wie es Scrabz geschrieben hat. Ich achte einfach gar nicht darauf, dass er eingeschnappt ist und mache ganz normal weiter, oder mal eine lustige Bemerkung etc. Dann ist das Ganze innerhalb von Minuten vergessen.

Dein Problem ist nämlich auch, dass DU es nicht haben kannst, dass er eingeschnappt ist. Denk mal kurz für dich darüber nach warum das so ist.

Gruß

Samira

Zustimmung … aber:
Hi ihr Zwei, drei…

soweit kann ich das unterschreiben…
Außer:

ein richtig eingeschnapptes „ich habe ja wohl ein Recht darauf, mir auszusuchen, worüber ich reden will und das , da sind wir uns wohl einig, hat der Partner zu akzeptieren“.

Ist das nicht genau das Gleiche wie oben? Könnte Dein Partner es mit „Ganz normal soweit“ erklären?

Es ist nicht normal, so zu reagieren und - hier auch von mir aus gesehen - ich mag mit Schweigen auch schon mal verletzen, mich selbst heraufstufen oder „aufgrund meiner Sturheit beweisen, dass ich stark bin“.
Ich fürchte, er weiß ziemlich genau, wie das ankommt - bleibt nur wieder die Frage: schafft er es dann selbst wieder einzulenken?
Normalerweise bin ich ja kein Freund von: „da muss der andere jetzt mal mit ran“, aber alleine aus Deinen Reaktionen heraus ist das nicht wirklich änderbar und irgendwann treffen mal zwei Tiefdruckgebiete aufeinander…

Jedoch: so ca. mal 1h als Rückzugsmöglichkeit möchte ich hier mal den Mitgliedern offen halten (ich brauch das zumindest um mich zu sammeln)

LG
Ce

Hallo,

wenn dir bewusst ist, dass du deinen Partner verletzt hast, solltest du dich entschuldigen. Und dabei ist es unerheblich, ob du du das bewusst oder versehentlich getan hast, sondern hat einfach etwas mit Respekt gegenüber den Empfindungen des anderen zu tun.

Wenn dein Partner dann allerdings einen auf beleidigte Leberwurst macht, solltest du dieses Spielchen nicht mitspielen. Er hat offenbar in seinem Leben gelernt, dass es verstärkte Zuwendung mit sich bringt, wenn man schmollt. Manche Menschen perfektionieren dieses Verhalten derart, dass der Partner regelrecht zu Kreuze kriechen muss, um wieder in Gnaden aufgenommen zu werden.

Nach meiner Erfahrung gibt es da nur einen Weg: Sich nicht mehr darauf einzulassen. Wenn er schmollt, lass ihn schmollen und geh’ zur Tagesordnung über. Das wird ihm nicht schmecken und vermutlich wird er lange den Ungnädigen geben - aber ewig wird er das auch nicht durchhalten.

Ich würde an deiner Stelle auch nicht versuchen, in dieser Situation klärende Gespräche führen zu wollen. Die bedienen nur das Aufmerksamkeitsgeheische deines Partners.

Zu einem entspannten Zeitpunkt aber mal in Ruhe über dieses Verhalten zu sprechen, kann sicher nicht schaden.

Schöne Grüße,
Jule

gewechselt, nicht erkannt, worum es wirklich geht, immer war
ich die Doofe - und das ganz freiwillig, Mist.

Du kannst da nichts für.
Es nennt sich emotionale Erpressung und man reagiert darauf logischerweise so.
http://www.partnerschaft-beziehung.de/Emotionale-Erp…

Das Buch ist sehr gut, aber letztlich steht man alleine da, wenn der Partner kein Aha-Erlebnis hat.
Ich bin langweilig und öd mittlerweile. Er erkennt nicht, warum.

Alles Mist.

http://www.amazon.de/Emotionale-Erpressung-andere-Ge…

Tilli

Hallo

Vorhin hatten wir ein kleines Wortgefecht - ich hatte eine
Bemerkung gemacht, die ihn getroffen hatte, obwohl ich das
nicht beabsichtigt hatte. Ganz normal soweit.

Fundamentalsatz der Kommunikationswissenschaft: Allein
verantwortlich dafür, dass eine Botschaft beim Empfänger
richtig ankommt, ist der Absender.

Was ist denn das für ein Quatsch?

Beispiel [Bearbeiten]

Ein Mann (zunächst Sender der Nachricht) und eine Frau (zunächst Empfängerin) sitzen beim Abendessen.

Sender (Mann) sagt: „Da ist etwas Grünes in der Suppe.“

Sachebene: Ich sehe etwas Grünes.
Selbstoffenbarung: Ich weiß nicht, was es ist.
Beziehung: Du wirst es wissen.
Appell: Sag mir bitte, was es ist!

Empfängerin (Frau) versteht: „Da ist etwas Grünes in der Suppe.“

Sachebene: Er sieht etwas Grünes.
Selbstoffenbarung: Ihm schmeckt das Essen nicht.
Beziehung: Er hält mich für eine schlechte Köchin.
Appell: Ich soll künftig nur noch kochen, was er mag.

Die Frau antwortet also: „Wenn es dir nicht schmeckt, kannst du ja selber kochen!“

http://de.wikipedia.org/wiki/Vier-Seiten-Modell

tilli

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Ach Anette, Dich gibt es ja noch :smile:

Den ‚Fehler‘ hast DU gemacht.
In der Anfangszeit hast Du die Goldene Brille aufgehabt.
Hilfe? Ich persönlich sehe keine. Das Ding ist gelaufen.

Wer so kindisch bockig handelt, ist nicht reif für ein gemeinsames Leben.
Und ist, wie sich zeigt, auch nicht bereit, das zu ändern.
Das ist eine der unangenehmsten Eigenschaften, die ein Mensch haben kann.
Kannst Du mit so einem wirklich durch Dick und Dünn gehen?

Also müsstest Du den Rest Deines Lebens immer wie ein Dackel überlegen, wie Du ihm gefallen kannst, um auch nur ja nicht anzuecken.
Das ist kein Leben. Vergiss es. Punkt.

Du bist -so wie ich Dich persönlich kenne- keine Person, die das mitmachen müsste. Das würde Dir zudem auf Dauer Magengeschwüre bringen, Magengeschwüre, die ER verdient hat.

Gruss -www-

Ein bissl starker Tobak…
…darf ich mal hinzufügen:.
…sofern der Empfänger hört.

Welche?

Fundamentalsatz der Kommunikationswissenschaft:

Welche Kommunikationswissenschaft?
Aber nicht die, die Schulz von Thun begründet hat.

Allein
verantwortlich dafür, dass eine Botschaft beim Empfänger
richtig ankommt, ist der Absender.

Nee, bei SvT heißt das so:

Die Nachricht: Ein Machwerk des Empfängers!

Alles andere ist Quatsch. Kein Mensch kann die Verantwortung dafür übernehmen, was ein anderer rausgehört haben will. Aber er kann - wenn es den anderen verletzt hat - klarstellen, dass das nicht seine Kommunikationsabsicht war.

So wird ein Schuh draus.

Gruß, Flaschenpost

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Hallo Anette,

Hallo, Martin (Schatz, bist Du es?)

merkst Du etwas?:

Vorhin hatten wir ein kleines Wortgefecht - ich hatte eine
Bemerkung gemacht, die ihn getroffen hatte, obwohl ich das
nicht beabsichtigt hatte.

„Soweit normal“ soll lediglich bedeuten, dass so etwas nun mal vorkommt.

Er hat dann so eine kalte, pseudosachliche Art, die ich als
sehr verletzend empfinde.

Hast Du etwas gemerkt?

Hilf mir doch bitte auf die Sprünge, welches von den vielen Dingen, die ich hier merke, Du meinst, dann kann ich besser antworten.

Nochmal: (das könntest wirklich Du sein?!)

die ihn getroffen hatte
die ich als sehr verletzend empfinde

Nachdem Du ihn „triffst“, „trifft“ er
Jetzt möchtest Du von uns:

„ich habe ja wohl ein Recht darauf, mir auszusuchen, worüber
ich reden will und das , da sind wir uns wohl einig, hat der
Partner zu akzeptieren“.

Was möchte ich denn von Euch Deiner Meinung nach? Ich sehe nicht, worauf Du hinaus willst, tut mir leid.

Und bevor Du jetzt meinst, ich bin jemand, der:

extrem „sachlich“
wird, geradezu statistisch oder wortwörtlich „argumentiert“.

Eine Frage an Dich:

In Beziehungen soll man 5x mehr loben /Komplimente machen, als
Kritisieren. Wie sieht es bei euch aus? Wann hast Du das
letzte mal Deinen Partner gelobt, ihm ein Kompliment gemacht?

Gestern Morgen, gestern Mittag, und als ich nach Hause kam, noch einmal - und das ist mein voller Ernst und übrigens auch die Regel.

Wenn Du das oft machst, lösen sich glaube ich viele eurer
Probleme auf.

Wie Du siehst, tun sie es nicht.

Vorhin hatten wir ein kleines Wortgefecht

Und da möchtest Du recht haben?

Nein, ich möchte allerdings dann, dass wir nicht über die „Sache“ reden, sondern über unsere unterschiedlichen Verstehensweisen, über die Kränkungen, die dadurch entstehen, dass - wie weiter unten aufgeführt, Sender und Empfänger verschieden ausdrücken bzw. interpretieren. Also die „vier Ohren“ vorgeschaltet sind.

Der Inhalt ist hier auch ganz egal, weil es um die Reaktion geht,

finde ich schon wichtig. Der andere ist meist dann
eingeschnappt, wenn Kritiken drinnen sind, die ihn treffen.
Und sie treffen ihn wie Du schriebst. Daraufhin geht er in
eine Position die Dich trifft. Das gefällt Dir nicht, genau so
wie ihm nicht gefällt, dass Du ihn verletzt. Eine Möglichkeit
ist, dass Du Dich bei ihm entschuldigst. Das willst Du aber
nicht (mehr). Er sagt, dass er in eine Situation kommt, aus
der er nur mehr schwer raus kann. Also er sich auch nicht
entschuldigen kann.

Aber ich habe selbstverständlich um Entschuldigung gebeten - darum geht es ja: Dann ist trotzdem nicht Schluss, weil mein Mann (heißt wirklich so wie Du) nicht mehr imstande ist, sie anzunehmen. Er beißt sich regelrecht fest auf dem, was er als Vorwurf, Beleidigung o.Ä. meint, verstehen zu MÜSSEN. (seine Worte)

Jeder verletzt den anderen und keiner ist bereit sich beim
anderen zu entschuldigen.

Wenn Du Dich nicht entschuldigen willst, gibt es andere
Möglichkeiten:

s.o.

Das was Dich stört, machst Du selbst. Weil es Dich stört,
machst Du es auch für Dich. Dann kommt es gar nicht zu einem
Wortgefecht. So mache es zum Beispiel ich. Wenn mich etwas
schmutziges stört, dann reinige ich es.

Prima, wie sorgst Du dafür, dass die Gesellschaft dieses oder jenes Bild von z.B. Pastoren hat?

Durch viel Lob und Komplimente fällt es dem anderen leichter
sich zu entschuldigen.

Jetzt überlege ich schon wieder, was ICH tun kann.

Das ist auch die einzige Möglichkeit um in der Beziehung
glücklich zu sein. Dass Du das tust, was Dich glücklich macht.
Und das ohne Deinem Partner wenn er nicht will. Wenn Du zum
Beispiel über ein bestimmtes Thema reden willst und Dein
Partner mag aber nicht über das Thema reden, dann rufe eine
Freundin an und rede Du mit ihr.

Ich bin hier nämlich überhaupt nicht Deiner Meinung, dass ein
Partner zu bestimmen hat, worüber er mit dem anderen redet.
Oder möchtest Du, dass Dein Partner Dir vorschreibt, wann Du
mit ihm über Fußball, Formel 1 oder ähnliches zu reden hast?

Auch um einseitige Bestimmung geth es nicht, sondern darum, dass man Schweigen und damit verbundenen Rückzug (fass mich nicht an!) als Strafe einsetzt. Ein „Schatz, ich mag nicht mehr, lass es uns vertagen“ geht völlig in Ordnung. Gestern hat sogar er dann doch wieder davon angefangen.

Liebe Grüße

An Dich,

Martin

ebenso. Und: Danke für Deine Antwort,auch wenn ich vieles davon nicht richtig deuten kann. Ich schätze Deine lange Mühe!
Anette

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Vielen Dank!
an alle, die so lieb waren, mir etwas zu sagen!
(hallo, werwannwo, schön, von Dir zu hören!)
Am liebsten würde ich jedem etwas einzeln antworten, die Meinungen sind so unterschiedlich. Und hier konnte ich also auch gleich wieder feststellen, wie unmöglich es ist, sich für alle gleich verständlich auszudrücken.
Mein Mann ist dann übrigens noch aufs Sofa umgezogen und hat mich bis ein Uhr mittags geschnitten. Mein „guten Morgen“ (ohne Ironie natürlich), meine zarte Berührung hat er abgewehrt.
Inzwischen haben wir miteinander gesprochen, aber die Kuh ist noch nicht vom Eis, er ist nach wie vor fern und will es offenbar auch bleiben.
Ich möchte dann möglichst früh mal davon wegkommen, über das Hölzchen, das Stöckchen, das Blättchen und die Stengelchen zu streiten, sind es wirklich 2256 oder doch nur 2254? Du hast aber gestern gesagt, es wären 2255!
Es geht m.E. immer um Gefühle, wenn etwas so aus dem Ruder läuft, andernfalls könnte man ja einfach ein Lexikon nehmen und nachsehen. Und selbst dann wird man oft merken, dass da trotzdem noch jemand ein bisschen gekniffen ist, wenn er nicht Recht hatte oder doch Recht hatte, aber es nicht genug gewürdigt findet.
So, mal sehen, wie der Abend weiter verläuft - morgen haben wir einen gemeinsamen Termin mit sehr viel Kontaktzwang - so kann man ja auch die Kommunikation führen. Manchmal hilft das.
Nochmals Danke an Euch - Anette

Hallo, Samira-

Danke Dir für die Antwort.
In etwa so läuft’s inzwischen auch: Ich bemühe mich, meinen Tag weiter zu gestalten, sofern ich nicht sowieso zur Arbeit gehe oder irgendetwas anderes Festgelegtes. Ich weine auch nur noch relativ kurz :wink:)Manchmal kreuze ich den Raum, in dem er sich dann aufhält, weil z.B. mein Buch darin liegt, berühre kurz seinen Kopf und dann geh’ ich wieder.

Dein Problem ist nämlich auch, dass DU es nicht haben kannst,
dass er eingeschnappt ist. Denk mal kurz für dich darüber nach
warum das so ist.

Ich finde nicht, dass das ein Problem ist. Warum soll ich es gutheißen und vielleicht schön finden, wenn mich mein Partner schneidet, grundsätzlich nur andere Räume benutzt und sein Bett auf dem Sofa aufschlägt?
Warum das so ist?
Weil ich mich mit ihm vertragen möchte, die Nähe suche - und er meine Suche und meine Angebote (also letztendlich mich) ablehnt. Kann man jetzt 'ne lange Geschichte über mein Selbstwertgefühl, meine vll. Abhängigkeit von seiner Zuwendung machen, wenn man möchte, stimmt schon. Klar brauche ich meinen Mann, schließlich liebe ich ihn und möchte mein Leben mit ihm teilen. Wenn der Nachbar aus Nummer 16 mich schneidet, ist mir das natürlich egal, den kenn ich nämlich nicht und an dem liegt mir auch nichts.
Indes: ich arbeite dran, das ist Tatsache.

Gruß

Samira

Dir auch!
Anette

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