Einhaltung der Sorgerechtsvereinbarung

Liebe/-r Experte/-in,

ich erbitte von Dir einen Rat zum Thema Trennung/Scheidung/Kinder und wäre dankbar für eine Antwort, sofern Du etwas dazu sagen kannst.

Die Ausgangssituation:
Ich lebe von meiner Frau und den 2 Kindern (11 und 13) seit 1 Jahr getrennt, aber in der Nähe. Die Einreichung der Scheidung wird in Kürze erfolgen.
Immerhin liegt bereits eine Einigung in allen wichtigen Punkten in Form einer Trennungs- und Scheidungsfolgenvereinbarung (notariell beurkundeter Vertrag) vor, darin wurde u.a. ein gemeinsames Sorgerecht vereinbart, das aber zum jetzigen Zeitpunkt ohnehin besteht.

Das Problem:
Meine Noch-Ehefrau beteiligt mich an Entscheidungen bezügl. der Kinder überhaupt nicht. So erwarte ich z.B., dass ich an der Entscheidung darüber, ob meine Tochter mit einer Jugendgruppe ins 1600 km entfernte Ausland fahren darf oder nicht, beteiligt werde. Das geschah nicht, sie durfte fahren, und ich war NICHT einverstanden.
1)
Prompt ging ihr Handy verloren, und sie rief von einem anderen Telefon MICH an, der sich dann kümmerte und mit seinen kargen Sprachkenntnissen das Handy wiederfand, um sie dann dort hinzudirigieren, wo sie es dann abholen konnte. Glück gehabt.
2)
Ein anderes mal hatte sie sich verlaufen und rief wieder MICH an, damit ich sie dann mit Hilfe von Google Maps zum Campingplatz der Jugendgruppe dirigierte. Wieder gutgegangen.

Kurz gesagt: Meine Noch-Ehefrau trifft irgendwelche Entscheidungen, die sie für angemessen hält, aber ICH bin’s der die Karre wieder aus dem Dreck zieht und Lösungen finden muss, wenn irgendwas ist.

Generell wird alles, was ich zum Thema Kinder sage, als unqualifiziert dargestellt (meine Frau ist Pädagogin…). Möchte ich meinen Standpunkt zu Gehör bringen, legt sie den Telefonhörer einfach auf.

Die Frage:
Wie kann ich erreichen, dass das vereinbarte gemeinsame Sorgerecht auch gelebt und nicht ignoriert und/oder unterlaufen wird (notfalls auch juristisch?)?

Danke für Deine Antwort und viele Grüße,

S t e p h a n

Hallo,
ja,sie haben recht,das man miteinander reden sollte darüber.
Finde ich auch, Bin selbst Alleinerziehend mit 2Kids und mache das immer, denn auch der Ex Partner sollte Bescheid wissen.Nur warum wären Sie dagegen gewesen?Vielleicht hatte Ihre Ex auch nicht daran gedacht,das sie es sagt.Man weißnie.Was man da machen kann?Auf keinen Fall wütend werden und schimpfen.Das würde nur böses Blut geben und nichts bringen.Leider kenne ich Ihre Noch Frau nicht,und kann daher nicht beurteilen,was sie denkt und wie sie Denkt,daher möchte ich mir da kein Urteilbilden.Sie könnten zuerst malmit Ihr reden,und wenn das nicht hilft,dann mit demJugendamt reden,was die dazu meinen.Gemeinsames Sorgerecht heisst zusammen zu entscheiden.Ich habe bei meinem Sohn eine regelung mit meinemEx Mann,der mir das REcht gibt, alleine zu entscheiden, da mein Ex Mann weiter weg wohnt…trotzdem rede ich zuerst mit ihm.Außerdem beteiligt er sich an den Kosten,wenn ein Schullandheim Aufenthalt oder ähnliches statt findest.Gerade,wenn es ein größerer Betrag ist.Das bisschen Unterhalt reicht da nicht aus.
Außerdem spricht es für Sie,das Ihre Tochter Sie nicht ihre Frau anruft.Klar kommt man sich da doof vor,aber das beweit doch, dass Ihre Tochter Sie sehr schätzt.
Leider sind viele Frauen so wie hre (noch)Frau.Die denken das der Ex bezahlen sollund sonst keinerlei rechte hat,aber wenn es schwierig wird,sind diese wieder recht.
All das hilft Ihnen nicht wirklich weiter, aber es tut mir zum Beispiel gut,wenn es Gleichgesinnte gibt,die das gleiche denken wie ich.
Ich wünsche viel Geduld und Kraft,denn es wird nicht einfach werden.LG Sonja

Hallo Stefan,

zunächst es gut, dass Ihr eine Scheidungsfolgenvereinbarung getroffen habt. Die Umsetzung setzt allerdings mehr voraus. Ich kenne einige solcher Frauen, die nur Alleingänge machen, sich keine weiteren Gedanken machen und wenn etwas passiert, nur panisch werden oder andere einspannen. Verschlimmert wird die Situation sicherlich noch, wenn sie von Fach ist. Leider nutzt kein Studium, der gesunde Menschenverstand ist der bessere Ratgeber.

Wenn Deine Ex-Frau so unkooperativ ist und auch Deine Bedenken nicht akzeptiert, liegt das Problem meist auf der ehemaligen Paarebene. Hier scheint Ihr noch nicht ganz auseinander zu sein. Ich denke, hier liegen noch einige Verletzungen im Argen, die noch nicht aufgearbeitet sind.

Verstehe den Hintergrund: Ihr seid jetzt nur noch auf der Elternebene verbunden. Dafür sollte jeder Elternteil im Sinne des Kinderwohles handeln und das schließt auch ein, gemeinsame tragfähige Entscheidungen zu treffen. Das kann nur geschehen, wenn jeder seine Verletzungen, die auf der Paarebene noch virulent vorhanden sein können, ignoriert oder diese wirklich abgearbeitet sind.

Ist das nicht der Fall, kann einer der Eltern, die Kindererziehung so gestalten, dass er/sie den anderen damit trifft. So zum Beispiel mit leichtfertigen Entscheidung, wie bei Deiner Tochter.

Was kannst Du machen?
Wenn Du scharfe Geschütze, wie Jurist oder Jugendamt einschaltest, besteht die große Gefahr, dass der Konflikt eskaliert. Ich rate Dir, mit Deiner Ex-Frau ein persönliches Gespräch zu führen (keine Klärung am Telefon) und Deine Bedenken anzuführen. Ganz ohne Vorwürfe. Oder nutze eine gute gemeinsame Freundin, die als Vermittlerin eintreten kann.

Bitte überlege Dir auch, inwieweit Du diese Anlässe nimmst, um Deiner Ex-Frau daraus Vorwürfe zu machen. Bitte nehme mir es mir nicht übel, wenn ich Dich darauf auch hinweise. Vielleicht ist das auch immer ein Thema zwischen Euch gewesen. Sie eher laizzez faire und Du eher klar strukturiert.

Hast Du Fragen, melde ich.

Viele Grüße Chicobello

Hallo Stephan,

ja, das ist ein Riesenproblem, vor dem ich selber auch oft stehe. Seit der Trennung scheint sich die ehemalige Partnerin nahezu ausschließlich über die Kindererziehung zu identifizieren und hält Ihre Entscheidungen für das Maß aller Dinge. Die Rechtssprechung ist relativ eindeutig: Du hast als Sorgeberechtigter das Recht, über alle wesentlichen Fragen, die den Werdegang der Kinder betreffen, mitzuentscheiden. Die Dinge des „täglichen Lebens“ darf die Mutter selber regeln. Nur liegen gerade hier leider Recht und Praxis soweit auseinander wie nirgends sonst! Du hast als Vater schlichtweg keine Chance, einer Mutter Paroli zu bieten, die jeden Tag mit den Kindern verbringt und deren Leben im Griff hat. Der Rechtsweg ist dazu schlicht zu langwierig. Jede (auch nur halbwegs intelligente Mutter) wird jedes Rechtsverfahren mit Leichtigkeit so lange hinauszögern oder komplett ad absurdum führen, dass Du immer der Dumme bleibst. Und meistens werden dabei auch noch die Kinder in Ihrem Glauben an zwei sie liebende Eltern beeinträchtigt.

Was Du tun kannst ist, immer wieder gemeinsame Termine beim Jugendamt zu fordern. Du rufst dort an, lässt Dir die E-Mail-Adresse der/des Zuständigen geben und bittest per Mail (gleich in CC an die Mutter) um einen Termin. Die Mitarbeiter sind dann verpflichtet, eine Akte zu führen, die Eure Standpunkte neutral wiedergibt. Mehr Möglichkeiten sehe ich leider nicht.

Es klingt vielleicht etwas hoffnungslos - aber konzentriere Dich auf Deine Kinder. Dass Deine Tochter Dich anruft, wenn Sie in Probleme gerät, finde ich großartig! Ich verstehe genau das seit der Trennung als meine väterliche Aufgabe: Ich kann meine Kinder nicht mehr täglich bei mir haben. Aber ich kann genau dann für sie da sein, wenn Sie mich brauchen und es wollen. Auf diese Momente zu warten, ist schrecklich, aber sie sind dafür umso intensiver und wichtiger. Und mit dem Älterwerden werden auch die Kinder immer klarer erkennen, was abläuft, und worauf Verlass ist.

Alles Gute!
svasta

Hallo Stephan,

vergegenwärtige Dir zunächst mal, dass es hier in erster Linie um das Wohl der Kinder geht und dazu gehört mit Sicherheit keine weitere juristische Auseinandersetzung!
Für die Kinder ist es - zur Schadensminimierung - bei einer Scheidung immer am wichtigsten, dass ihre Eltern weiterhin als verlässliche Eltern fungieren und Meinungsverschiedenheiten FRIEDLICH durch Verhandeln beilegen.

Wenn Ihr Euch da nicht einigen könnt, würde ich es mit einer professionellen Mediation versuchen. Dabei Könntet Ihr beide viel über friedliche Konfliktlösung lernen. -

Ich denke, dass der gegenwärtige Zustand viel mit der laufenden Trennung zu tun hat. Ihr habt bisher offenbar vieles richtig gemacht (außergerichtliche Trennungsvereinbarung). Das Schlimmste für Kinder sind Kampfscheidungen, bei denen sich die Partner über Anwälte und Gerichte bis aufs Messer zerfleischen und meist damit auch noch das letzte Quäntchen von Liebe und Respekt zerstören!

Also: Ziel ist nicht Recht zu haben oder wer setzt sich durch, sondern auch nach der Trennung den Kindern als friedliche Eltern, die sich zumindest wechselseitig mit Respekt begegnen, zur Verfügung zu stehen. Daher: möglichst noch VOR der Scheidung diese strittige Frage nicht mit juristischen Mitteln, sondern mit einem Mediator klären. Ziel eine Mediation ist immer eine langfristige Regelung, mit der ALLE Seiten zufrieden sind.

Alles Gute

Peter

Die Frage:
Wie kann ich erreichen, dass das vereinbarte gemeinsame
Sorgerecht auch gelebt und nicht ignoriert und/oder
unterlaufen wird (notfalls auch juristisch?)?

Hallo Stephan,

deine Anfrage hat zwei Ebenen, die rechtliche (Sorgerechtsvereinbarungen) und die psychisch belastbaren Trennungsprobleme. Falls du dich von deiner Frau getrennt hast, wird sie weiter auf der Machtebene fungieren, Kommunikationsabbrüche -
verlaufen auf dieser Ebene. Da die Hintergründe sehr komplex sind, schlage ich dir vor, mich anzurufen
(leider auch Sozialpädagogin ) 0212.1392500, rufe zurück, wenn du eine Nummer hinterlässt.
viele Grüße
Anke

Hallo,
das was deine Ex-Frau da treibt, ist so nicht in Ordnung. Ich würde dir raten zum Jugendamt zu gehen und die Sache zu schildern, meist haben die gute Tipps, was man in so einem Fall tun kann. Sollte das nicht fruchten, bleibt dir wohl nur der Weg zum Anwalt. Allerdings kann deine Ex-Frau trotz gemeinsamer Sorge, die Dinge des täglichen Lebens, alleine entscheiden, ohne dich zu fragen.
Trotzdem geht das Verhalten gar nicht, schon erst recht nicht, wenn man selber Pädagogin ist. Ich wünsche dir für die Zukunft alles Gute und das du demnächst auch mal zu Wort kommst und nicht immer nur die Scherben beiseite kehren musst.
Liebe Grüße, Speedy

Hallo
ich bin leider kein Anwalt,aber den mußt du dir suchen
eure fronten sind verhärtet,schade um die kinder

tschüß

Hallo und guten Tag,

ein immer präsentes und schwieriges Problem, was leider in 90 % aller Scheidungsfamilien auftaucht :frowning: (und nicht nur dort …).

Ich würde Dir den Rat geben wollen, die mit der Schule in Verbindung zu setzen und das Thema „gemeinsames Sorgerecht“ zu sensibilisieren. Die Schule hat die PFLICHT, die gemeinsame! Einverständniserklärung der Eltern bei solchen Vorhaben einzuholen! Hier liegt klar ein Versäumnis der Schule vor! Dennoch ist es üblich und auch für die Kinder für die Entwicklung förderlich, solche Projekte mit zu leben! Dennoch kann ich verstehen, wie ärgerlich die Situation für Dich war. Man sollte versuchen, rein das Wohl des Kindes im Fokus halten zu können - ohne die Quärelen, die es leider im „Erziehungsstreit“ ständig gibt.

Meines Erachtens ist ein geteiltes Sorgerecht generell schwer zu leben, wenn sich Basis der Eltern entzweit hat. Immer wieder kommt es dann zu diesen unterschiedlichen Ansichten. Im Interesse des Kindes sollte man den betreuenden Elternteil ein großes Stück weit „agieren“ lassen. Auf dem Weg zum Erwachsenwerden geht immer etwas „in die Hose“ :wink: Auch das gehört dazu.

Die beschriebene Reaktion Deiner Exfrau ist im höchsten Maße „unprofessionell“ :frowning: Man sollte sich schon mit Problemen auseinander setzen. Geht dies nicht am Telefon, solltest Du es schriftlich formulieren. So gibt es auch Fakten, sollte es einmal zu einem juristischen Streit kommen.

Sicher wäre die Situation anders, wenn die Kinder (oder eines) bei Dir leben würden. Vielleicht sollte man auch das noch einmal überdenken.

Eine Sorgerechtsklage ist immer sehr schwierig und Grundlage für „schmutzige Wäsche waschen“. Sie kostet Kraft und Nerven, die eigentlich lieber in Kinder inestiert werden wollen … Ich würde eine solche gut Abwägen, evtl. das Jugendamt zur Hilfe ziehen.

LG

Liebe/-r Experte/-in,

ich erbitte von Dir einen Rat zum Thema
Trennung/Scheidung/Kinder und wäre dankbar für eine Antwort,
sofern Du etwas dazu sagen kannst.

Die Ausgangssituation:
Ich lebe von meiner Frau und den 2 Kindern (11 und 13) seit 1
Jahr getrennt, aber in der Nähe. Die Einreichung der Scheidung
wird in Kürze erfolgen.
Immerhin liegt bereits eine Einigung in allen wichtigen
Punkten in Form einer Trennungs- und
Scheidungsfolgenvereinbarung (notariell beurkundeter Vertrag)
vor, darin wurde u.a. ein gemeinsames Sorgerecht vereinbart,
das aber zum jetzigen Zeitpunkt ohnehin besteht.

Das Problem:
Meine Noch-Ehefrau beteiligt mich an Entscheidungen bezügl.
der Kinder überhaupt nicht. So erwarte ich z.B., dass ich an
der Entscheidung darüber, ob meine Tochter mit einer
Jugendgruppe ins 1600 km entfernte Ausland fahren darf oder
nicht, beteiligt werde. Das geschah nicht, sie durfte fahren,
und ich war NICHT einverstanden.
1)
Prompt ging ihr Handy verloren, und sie rief von einem anderen
Telefon MICH an, der sich dann kümmerte und mit seinen kargen
Sprachkenntnissen das Handy wiederfand, um sie dann dort
hinzudirigieren, wo sie es dann abholen konnte. Glück gehabt.

ich sehe das leider alles ein wenig anders, wenn eine 13 Jähriger im Ausland ihr Handy verliert,und Papa muss helfen…wenn das handy weg ist,hat sie Pech gehabt,besser aufpassen

Ein anderes mal hatte sie sich verlaufen und rief wieder MICH
an, damit ich sie dann mit Hilfe von Google Maps zum
Campingplatz der Jugendgruppe dirigierte. Wieder gutgegangen.

es gibt Betreuer, die dafür zuständig sind, und sie war bestimmt nicht alleine unterwegs,oder ?

Kurz gesagt: Meine Noch-Ehefrau trifft irgendwelche
Entscheidungen, die sie für angemessen hält, aber ICH bin’s
der die Karre wieder aus dem Dreck zieht und Lösungen finden
muss, wenn irgendwas ist.

Generell wird alles, was ich zum Thema Kinder sage, als
unqualifiziert dargestellt (meine Frau ist Pädagogin…).
Möchte ich meinen Standpunkt zu Gehör bringen, legt sie den
Telefonhörer einfach auf.

Die Frage:
Wie kann ich erreichen, dass das vereinbarte gemeinsame
Sorgerecht auch gelebt und nicht ignoriert und/oder
unterlaufen wird (notfalls auch juristisch?)?

Danke für Deine Antwort und viele Grüße,

S t e p h a n

hallo,
ich sage immer Kids müssen ihre eigenen Erfahrungen machen, ob das Handy weg ist oder sie sich verlaufen haben, so wird es deine Ex auch sehen,und nicht gleich immer papi rufen…

lisa

Hallo Stephan,

ich stecke mittten im Umzug und kann mich daher nicht um deine Anfrage kümmern.

Alles Gute!

Hallo Stephan, es ist so, dass das Aufenthaltsbestimmungsrecht bei dem liegt, bei dem die Kinder gerade sind; so wird sicher Ihre Frau entscheiden dürfen, ob die Kinder mitfahren ins Ausland oder nicht. Schön wäre, Sie wären sich einig, aber in einer Ehe sind sich auch beide Partner nicht immer einig, auch wenn die Liebe noch da ist. Sie sind derjenige, der Ihrem Kind in der Notsituation helfen durfte. Freuen Sie sich darüber, dass die Kinder einen guten Bezug zu Ihnen haben. Ihre Frau hat die Reise erlaubt, das ist das Eine. Für Ihre Kinder in einer Notsituation da zu sein, hat mit ersterem nichts zu tun. Sie durften auch selbst entscheiden, ob Sie Ihrem Kind helfen oder nicht. Um mit Ihrer Frau einen Konsens zu finden, können Sie sich ggf einen Mediator zu Hilfe nehmen, der mit Ihnen dann das Leben des gemeinsamen Sorgerechts bespricht (gibt es im Normalfall bei jedem Jugendamt in Ihrer Stadt). Versuchen Sie, sich auf der Elternebene, den Kindern zuliebe, gut mit Ihrer Frau zu einigen. Das ist das Beste, was Sie für sich und Ihre Kinder gut tun können. Alle anderen Emotionen, die da noch zwischen Ihnen und Ihrer Frau sind, haben nichts mit Ihnen als Vater zu tun und sind auch unabhängig von den Kindern. Alles Gute und viel Kraft!

Hallo Stephan,
das ist nichts Neues. Der Versuch der gerichtlichen Durchsetzung deiner Trennungs- und Scheidungsfolgenvereinbarung wird nicht viel bringen, das ist eine alte Erfahrung.

Möglichkeiten:

  1. Versuche die Kinder zu bewegen, dass sie zu dir ziehen oder schlage ihnen alternativ vor, dass sie eine Woche bei dir und eine Woche bei der Mutter verbringen.
  2. Wende dich an das Jugendamt und bitte dort um Hilfe.
  3. Wende dich an das nächste Amtsgericht und bitte um eine Beratung. Begründe dies, weil du einen langwierigen Rechtsstreit vermeiden willst.

Ansosnten lass dir sagen, dass du wenig Chancen hast, irgendwelche Rechte in dieser Situation durchzusetzen. Der Staat hält sich da ziemlich raus und stellt sich gleichzeitig auf die Seite der Mütter. Als Vater bist du da absolut chanchenlos. Drum vermeide jegliche Auseinandersetzung und sei diplomatisch.
Alles Gute und schöne Grüße
Bernd
PS: Über eine positive Bewertung würde ich mich freuen.

In dieser Sache noch eimal zum Anwalt gehen

Hallo Stephan,

ja, Rechtsanspruch besteht.
Bin zwar kein Anwalt, aber wenn sie das nochmal macht,
dann Androhung, zum Anwalt zu gehen und das zum Thema
machen.

Viele Grüße

ThommyTLM

Hallo Chicobello (Mann oder Frau???)!

Vielen herzlichen Dank für Deine Antwort auf meine Frage. Es ist mit Sicherheit die qualifizierteste und gehaltvollste, die ich bekommen habe.

Meine Frau mag als Pädagogin qualifiziert sein oder nicht, letztendlich sind es im Beruf auch nur eine Ansammlung von gelernten Verhaltensweisen, und es ist in der Tat so, dass bei der eigenen privaten Situation das alles nicht hilft, vielmehr ist, wie Du richtig feststelltest, der gesunde Menschenverstand gefragt.

Ich weiß es klingt bösartig, aber: DEN hat meine Noch-Ehefrau NICHT. Sie ist nicht nur unkooperativ, sondern auch SO dilettantisch, einen Konflikt vor den Kindern zu beginnen, anstatt mich mit ihrem Anliegen in Ruhe zu konsultieren. Sie ist nicht in der Lage, die Contenance zu wahren. Und das als Pädagogin, die ja nach eigener Aussage mit allen Dingen „professionell umgeht“.

Du schreibst, man soll gemeinsame tragfähige Entscheidungen treffen, und dazu soll jeder seine Verletzungen ignorieren.
Ich tue das seit Jahren und sage mir immer wieder „Ruhig bleiben“ und schlucke.
Die Folge waren mehrere Hörstürze und schließlich eine psychosomatische und anschließend psychiatrische Klinik; war 1 Jahr krankgeschrieben.
Diagnose: Habe die ausbleibende Wertschätzung meiner Frau für mein Engagement für Familie, Kinder und Beruf viiiel zu lange ausgehalten.
Für meine Frau hingegen waren die Klinikaufenthalte der Beweis dafür, dass ich im Leben nicht klarkomme…

Bleibendes Problem, auch nach Deinen Ratschlägen, ist:
ICH gebe immer nach und schlucke, damit Konflikte NICHT eskalieren, während die professionelle Pädagogin, die sich ja perfekt auskennt, der keiner was vormacht und die mit allem ja sooooo professionell umgeht, macht was sie will. Sie damit auflaufen zu lassen oder sich zu wehren, geht zu Lasten der Kinder, das will ich nicht, also bleibt alles wie es ist.
Ich glaube aus DER Nummer komm ich nicht mehr raus, oder?

Viele Grüße in der Hoffnung, Deine Zeit nicht zu sehr in Anspruch zu nehmen,

Stephan aus Norderstedt

Hallo lieber Stefan,

ich bin ein Mann, Psychologe und habe Jahre in der Scheidungsforschung gearbeitet. Wir haben damals für die Einführung des Sorgerechtes gekämpft und gehören zur Gruppe der Mitinitiatoren. Zudem bin ich Gründungsmitglied „Väteraufbruch für Kinder“.

Ich habe mich 1995 aus der Thematik gelöst, arbeite heute als Wirtschaftpsychologe. Dennoch bin ich mit dem Thema sehr verbunden und biete meine Hilfe hier an.

Wichtig ist und das finde ich gut, Du machst genau das Richtige für Deine Kinder. Sie werden Dir das später sehr danken. Deine Investition ist die beste, die Du tun kannst. Verlass Dich auf diese Aussage. Denn, wenn Sie größer werden und den Prozess verstehen, werden sie ihre Mutter mit anderen Augen sehen.

Deine Ex-Frau ist aus meiner Sicht eine total schwache Frau. Sie begreift nicht die Dynamik, die in den Konflikten steckt und welche Auswirkung diese langfristig haben. Sie braucht das Theater, um vor den Kindern als „großartige Mama“ dar zustehen. Ich bin mir auch sicher, dass sie im Hinterstübchen auch weiß, was sie anrichtet, aber ihr Stolz, gut dazu stehen, ist wichtiger für sie. Sie will Siegerin sein und es Dir zeigen.

Das ist ein absolutes Dilemma, in das Du hineingezogen wirst. Es tut mir leid und ich sehe, wie Du darunter leidest. Deine somatischen Erkranken sind Folge dieser Situation.

Ich vermute mal, Du hast ein riesen großes Herz, bist super großzügig und ein sehr hilfsbereiter Mensch. Ich vermute weiter, Du kannst ganz sehr schlecht für Dich selber sorgen und erkennst kaum Deine Grenzen. Du bist mehr bei ihr als bei Dir. An dieser Stelle musst Du etwas für Dich tun. Du bist der Schlüssel, um aus der Nummer herauszukommen.

Es ist nicht nur für Dich sehr schwer zu erkennen, dass Du anderen Menschen (Deine Ex-Frau) nicht verändern kannst. Sie wird so bleiben und findet sich perfekt in der Rolle. Vielleicht ist sie als Pädagogin Lehrerin. Die halten sich sowieso für Göttinnen in der Kindererziehung.

Was bleibt Dir übrig?
Zunächst arbeitet die Zeit für Dich, die Kinder werden größer. Bringe Dich weiter ein. Nehme die Dinge nicht so zu Herzen. Greife nicht immer ein, wenn ein Problem entsteht (Verlaufen Deiner Tochter). Delegieren die Aufgaben der Problemlösung an den „Profi “ zurück. Lasse sie die Probleme lösen. Sichere nur das Ergebnis später ab, ob alles ok ist. Wenn Du alles übernimmst, wird sie nicht gefordert. Deine Kinder haben auch viel von Dir. Vertrauen ihnen. Wenn Du nicht gleich hilfst, dann geht nicht gleich die Welt unter. Lass Deine Kinder mehr Erfahrungen mit ihrer Mutter machen, wenn diese gerettet werden müssen.

Zum Abschluss nehme ich nochmal den Faden zu Dir auf. Sorge mehr für Dich. Richte Deine Augen auf Dich. Deine Kinder brauchen einen gesunden, lebenslustigen Vater.

Hast Du schon mal überlegt, mit Dir zu arbeiten, um auch zu schauen, wo Du Dich verändern kannst, damit Du in eine stabile Lage kommst. Damit Du unabhängig von der Wertschätzung Deiner Ex-Frau bist. Du musst Dir die Wertschätzung selber geben können. Weißt Du überhaupt selber, wie viel wert Du Dir bist? Suche für diesen Prozess nach Hilfe.

Melde Dich, wenn Du weitere Fragen hast. Ich nehme mir die Zeit für Menschen, die kämpfen, um die Welt ein Stücken gerechter und liebenswerter zu machen.

Liebe Grüße aus Bielefeld
Rolf-Peter

Hallo Stephan
So ähnlich war es auch bei mir,wir hatten es nur über die Anwälte vereinbart.
Zum Anfang ging es auch gut.
Aber dann ,sie hat nichts mehr mit mir abgesprochen,auch nicht das Besuchsrecht (alle zwei Wochen Wochenende,oder die Feiertage Geburtstag und so weiter)es ging sogar so weit das sie mir meine Tochter
verweigert hat u. ich sie nicht bekommen habe.
Da hat es mir gereicht, ich bin zu meiner Anwältin gegangen u. habe Ihr das geschildert.
Es blieb mir nichts anderes übrig als mir mein Umgangs.-u.Sorgerecht ein zu Klagen.
Ich habe nur das gefordert was mir zu steht.
Das heizt alle zwei Wochen das Wochenende von Freitag 15.00 Uhr- Sonntag 18.00 Uhr,jetzt die hälfte der Ferien, jeden zweiten Feiertag alle absprachen was mit meiner Tochter zutun hat,(auch verreisen mit Freunden u. der Schule brauch sie mein Einverständnis.
Ich muss alles mit Ihr absprechen u. genauso muss Sie es auch tun, so steht es im Urteil.
Es steht auch darin das wenn sich einer von beiden nicht daran hält und der andere sich ans Gericht wendet, gibt es eine geringe Geld Strafe beim zweiten verstoß, fällt die Strafe sehr sehr viel höher aus.
Mit der Klage habe ich Ihr auch gezeigt bis hier hin u. nicht weiter den ich lasse mir nicht alles gefallen u. seit dem klappt es Tadel los.
Sie spricht alles mit mir ab auch unwichtige Sachen.
Ich hoffe ich konnte Dir helfen.
Gruß Seppel42

Lieber Rolf-Peter,

Du musst ein toller Psychologe sein, jedenfalls hast Du mein Naturell sofort erfasst ohne mich persönlich zu kennen:

Ja, ich habe ein riesengroßes Herz
Ja, ich bin sehr großzügig und sehr hilfsbereit.
Ja, ich sorge gern für andere und vergesse mich selber dabei.
Und: Ich habe Empathie, was man von meiner Noch-Ehefrau nicht sagen kann, denn in unzähligen Situationen wusste ich schon längst, was mein Kind will oder an was es ihm fehlt, als meine Frau immer noch im Dunkeln tappte.

Was wohl auch daran liegt, dass ICH die Kinder überwiegend betreut habe, während meine Frau weitergearbeitet hat. War alles so im gegenseitigen Einverständnis abgesprochen, und ich finde, ich habe meine Sache gut gemacht (sagen auch andere).

Nur, dass meine Frau nicht damit gerechnet hat, dass die Kinder zum Papa dann auch die engere Bindung haben! Nun hatte meine Frau zwar alles was sie wollte: Ein Haus, 2 Kinder und sie konnte ihren Beruf weiter ausüben. Aber die Kinder hingen an MIR. Beispiel: Nägel schneiden und Arztbesuche nur mit Papa!

SO kam es, dass meine Frau immer wieder aus an den Haaren herbeigezogenen Gründen an mir rumgemeckert hat. So habe ich zwar beim Waschen nie einen Fehler gemacht, z.B dass die Wäsche eingelaufen oder verfärbt war, aber dann war sie eben in der falschen Reihenfolge(!) aufgehängt. Wie hast Du so richtig geschrieben?: Sie braucht das Theater, um vor den Kindern als „großartige Mama“ dar zustehen. Genau so ist es.

Als ich vor 4 Jahren die anstrengende Ausbildung zum Gymnasiallehrer machte (Referendariat als Seiteneinsteiger) und nach 2 Jahren energetisch am Ende war (das Privatleben schlauchte ja schließlich ebenfalls, statt Kraftquelle zu sein) und ich krank wurde, musste ich mir als Gipfel der vollkommenen Respektlosigkeit anhören: „Jetzt muss ich dich auch noch durchfüttern“ …

Jedenfalls glaube ich, dass die Zeit FÜR mich arbeitet. Für meine Kinder, so weit es mir möglich ist, da zu sein, wiegt mehr, als vor meiner Frau als Gewinner dazustehen. Ich glaube, der bin ich eh, wenn auch nicht im materiellen Sinn.

„Sorge mehr für Dich“, hast Du geschrieben. Ich denke, mit der Trennung habe ich den ersten Schritt dazu getan. Ich stehe nicht mehr unter Dauerfeuer von Frau und Kindern. Ich habe sogar mittlerweile eine Partnerin, die mir viel gibt.

Aber falls möglich würde ich gerne Deinen geschätzten Rat zu folgendem hören:

Ich habe trotz der Trennung immer wieder Erschöpfungszustände, die mich einfach nur ratlos und den Alltag manchmal zur Qual machen. Am Wochenende will ich mich einfach nur ausruhen, und meine Partnerin ist sehr verständnisvoll und selber kaputt von der Woche. Die Kinder fordern natürlich am Wochenende meine Aufmerksamkeit, aber das kann ich seit der Trennung eingrenzen. Doch meine Erschöpfung will seit Monaten nicht von mir weichen. Samstags morgens aufzuwachen und sich zu fühlen wie nach einem Marathonlauf ist keine erstrebenswerte Erfahrung. Wenn das so bleibt, fürchte ich irgendwann vollends zusammenzubrechen. Ich gehe zur Zeit noch zu einem Therapeuten, aber der antwortet auf meine Ratlosigkeit zur Ursache meiner Erschöpfung immer nur „Sie brauchen noch Zeit“. Entweder hat er recht, oder er taugt nichts.

Würde mich gern weiter mit Dir austauschen, wenn es Deine Zeit erlaubt. Deine Ratschläge haben mich bestärkt, meinen Weg zu gehen und darauf zu vertrauen, dass es der Richtige ist. Nur eben diese Erschöpfung…

Wäre ich in Deiner Nähe, könnte ich Dir Gitarrenunterricht, Nachhilfe in Mathe oder die Reparatur defekter Geräte anbieten, aber Bielefeld? Habe eine Tante in Dissen, bin dort aber nie zu Besuch. Suchst Du vielleicht schon lange einen bestimmten Musiktitel oder ein Album? Vielleicht könnte ich da helfen.

Auf jeden Fall DANKE bis hierher!!!

Stephan
aus Norderstedt

Liebe Anke,
vielen herzlichen Dank für Deine kurze, aber gehaltvolle Antwort! Würde Dich in der Tat gerne mal anrufen, doch ich kam bisher nicht dazu. Da ich zur Zeit frei habe, kann ich mich zeitlich gerne nach Dir richten. Wäre es auch vormittags möglich?

Viele Grüße und ein schönes Rest-WE,
Stephan
aus Norderstedt