Einheitssteuer 25% Paul Kirchhoff

Hallo,
wir besprechen zurzeit im Unterricht die soziale Marktwirtschaft
und haben einen 2-seitigen Artikel darüber erhalten.
Darin steht bei einem Absatz folgender Text:
„…Daran hapert es heute vielfach, denn auf Wählerstimmen
spekulierende Politiker und gewerkschaftsnahe Kreise
formulieren weiterhin ihren einfachen Botschaften, die den
Vorteil haben, plausibel zu klingen, in Wahrheit der Gesellschaft
aber schaden…“

Nun zu der eigentlichen Frage:
Nach diesem Absatz steht die Einheitssteuer von 25%, die
Prof. Dr. Paul Kirchhoff erläutert hat.
Warum würde uns dann eine Einheitssteuer von 25% schaden?
Es klingt doch im Grunde genommen sehr einfach und
scheint mir logisch.

Vielen Dank im Voraus.
Lg

Warum würde uns dann eine Einheitssteuer von 25% schaden?

Das ist ja nicht die Frage. Schaden würde sie natürlich nicht. Sie läuft nur m.E. in gewissem Maße unserem solidarischen Gesellschaftsverständnis entgegen, dass darauf aufgebaut ist, dass diejenigen Teile der Gesellschaft, die sich in bestimmten Bereichen besonders einbringen können dieses auch überproportional tun und damit gleichzeitig einen Ausgleich zu den Teilen der Gesellschaft schaffen, die sich in diesem Bereich weniger oder gar nicht einbringen können.
Die Starken schützen und stützen die schwachen in überproportionalem Maße, das ist die ureigenste Funktion von Gesellschaften und Gemeinschaften - sonst bräuchten wir sie nämlich nicht. Wenn einer sich in einem bestimmten Bereich (z.B. in Form von Steuern) nicht in die Gesellschaft einbringen kann muss dieser Part halt von jemand anderem mitübernommen werden (z.B. Verteidigung/Exekutive, Medizinische Versorgung, Kultur, Steuern, usw.)und das geht bei einem Einheitssteuersatz wohl nur eingeschränkt. Wir sind eben Gott sei dank nicht alle gleich, sondern gleichberechtigt.
Liberalisierung und Individualisierung sind schön und gut und auch wichtig, aber sie werden dann zum Feind einer Gesellschaft, wenn die Verpflichtung des Individuums gegenüber der Gemeinschaft negiert wird. Das Recht auf persönliche Freiheit ist nicht mehr oder weniger wert, als die Verpflichtung gegenüber der Gemeinschaft als Basis eines erfolgreichen sozialen Zusammenlebens.

Das ist nur meine bescheidene Meinung. Ich denke es gibt auch genügend fundierte Meinungen für einen Einheitssteuersatz, für mich persönlich wäre das aber ein Schritt zur Auflösung unserer Gesellschaftsordnung.
Wer sehr viel Geld verdient, der muss davon auch überproportional abgeben, ganz einfach, weil er es kann und weil er in der Pflicht und Verantwortung steht (ganz davon abgesehen, dass ihm diese gesellschaft diesen Verdienst erst ermöglicht)!

Gruß Andreas

Hallo,

Warum würde uns dann eine Einheitssteuer von 25% schaden?

diese Einheitssteuer von 25% steht im Widerspruch zur sozialen Marktwirtschaft.

Viele Steuern sollen steuernd wirken, das ist ein Thema für sich, hat mit dem Grundgedanken des Sozialstaates nichts zu tun.

Von diesen politisch motivierten Steuern abgesehen, soll gerde die progressive Einkommensteuer den Sozialstaat ermöglichen.

Vor ein paar Monaten habe ich einen Hinweis gelesen oder gehört, wo weiß ich leider nicht mehr und Belege dafür habe ich nicht finden können, daß zur Zeit des ‚Wirtschaftswunders‘ der Spitzensteuersatz bei 95% gelegen haben soll. In dieser Zeit wurde der Grundstein für wirtschaftlichen Aufschwung und einen breiten, hohen Lebensstandard gelegt. Das war möglich, weil der Spitzensteuersatz in dieser Zeit in allen Industriestaaten so hoch war. Daß das heute nicht mehr so ist, liegt am Wettbewerb der Staaten um Investoren. Die Globalisierung drängt den Sozialstaat immer mehr zurück. Die ‚Flattax‘ von 25% ist ein Mittel dazu, führt vom Sozialstaat weg.

Gerade wird im Fernsehen wider davon gesprochen, daß die Schere zwischen arm und reich immer weiter auf geht. Wer diese ‚Flattax‘ möchte, möchte diese Entwicklung fördern, arbeitet gegen den Sozialstaat.

Gruß Rainer

Hallo Lady,

Nun zu der eigentlichen Frage:
Nach diesem Absatz steht die Einheitssteuer von 25%, die
Prof. Dr. Paul Kirchhoff erläutert hat.
Warum würde uns dann eine Einheitssteuer von 25% schaden?
Es klingt doch im Grunde genommen sehr einfach und
scheint mir logisch.

Ich persönlich hätte gar nichts gegn einen Satz von 25%. Würde mir jedes Jahr viel Geld sparen, aber im Ernst: Wie will der Staat mit 25% Steuern seine Ausgaben und vor allem die Zinsen auf seine Verschuldung bezahlen. Heutzutage reden wir bereits über weitere Steuererhöhungen, um den immer weiter wachsenden Schuldendienst (und jetzt auch noch die verschiedenen Konjunkturprogramme, über deren Sinn man auch trefflich diskutieren könnte) bedienen zu können.

In dem von vielen als rückständig und dunkel bezeichneten Mittelalter gab es den sog. Zehnten, d.h. 10% mußten an den Landesfürsten abgegeben werden, was also 10 % Steuern entspricht.

Heute liegt die tatsächliche Steuerbelastung bei weit über 50%. Viele der indirekten Steuern werden immer wieder vergessen (z.B. Mehrwert-, bzw. Umsatzsteuer, Energiesteuer, Ökosteuer, Tabaksteuer, Kaffeesteuer, Branntweinsteuer usw.).

Wenn, BZW. FALLS alle Erwerbsfähigen auch tatsächlich erwerbstätig wären, anstatt sich zu Hause vor dem Bildungsfernsehen bequem zu machen und Harz 4 zu kassieren (sorry für die Provokation), DANN wäre ein Steuersatz von 25% evtl. denkbar, aber nicht bei dem immer weiter steigenden Anteil von Leuten, die auf Sozialleistungen angewiesen sind.

Für die Zukunft sehe ich absolut keinen Spielraum für Steuersenkungen, ganz im Gegenteil. Nach der Wahl wird noch so einiges auf uns zu kommen. Die ersten beiden Jahre nach einer Wahl sind immer „beliebt“ für unliebsame Änderungen. Danach läßt das kollektive Wählergedächtnis wohl immer weiter nach und zur nächsten Wahl ist dann vieles wieder vergessen und das Spiel geht von vorne los (vorausgesetzt es gibt 2013 noch eine Bundestagswahl…

Viele Grüße
Robert

Hallo Pink-Lady,

Kirchhof(!) wollte zwar einen Einheitssatz von 25%, durch hier nicht weiter auszuführende Inhalte seines Modells wären aber tatsächlich Sätze von 15, 20 und 25% entstanden. Somit gab es sehr wohl eine Erhöhung nach Einkommen. Im Gegensatz zur politisch motivierten Auffassung, dies entlaste vor allem die hohen Einkommen, wären besonders Geringverdiener und Familien besser dagestanden.

Unten wird hob jemand auf das steuerende Element in Rahmen der „sozialen“ Marktwirtschaft ab. Das ist ein grobes Missverständnis, dem allerdings 99,9% der Deutschen einschließlich der Politiker nachhängen. Im Sinne der Erfinder bedeutet sozial vor allem gerecht, und d.h. wer mehr arbeitet, bekommt mehr. Aber das ist eine neue Baustelle.

Viele Grüße,
Andreas

Warum würde uns dann eine Einheitssteuer von 25% schaden?

weil wir damit nicht 4mio arbeitslose und 20mio rentner zahlen könnten UND dann noch eine bank mit 100.000.000.000 euro retten…

…also man kann nun mal nicht alles haben…ja…

Hallo Andreas,

Unten wird hob jemand auf das steuerende Element in Rahmen der
„sozialen“ Marktwirtschaft ab. Das ist ein grobes
Missverständnis, dem allerdings 99,9% der Deutschen
einschließlich der Politiker nachhängen. Im Sinne der Erfinder
bedeutet sozial vor allem gerecht,

da stimme ich zu.

und d.h. wer mehr arbeitet, bekommt mehr.

Da nicht.

Gerecht heiß zum Einen nicht, ‚wer mehr arbeitet bekommt mehr‘, zum anderen bedeuet eine einheitliche Steuer von 25% nicht, ‚wer mehr abrbeitet bekommt mehr‘ und eine progressive Einkommensteuer nicht, daß wer mehr arbeitet nicht mehr bekommt.

Gruß Rainer

Hallo Robert,

Wie will der
Staat mit 25% Steuern seine Ausgaben und vor allem die Zinsen
auf seine Verschuldung bezahlen. Heutzutage reden wir bereits
über weitere Steuererhöhungen, um den immer weiter wachsenden
Schuldendienst

Das müsste man Ausrechnen. Im Gegenzug wollte Herr Kirchhoff ja auch sämtliche Steuererleichtzerungen, Abschreibungen etc. streichen sowie massiv bei Subventionen kürzen. Außerdem meine ich mich zuerinnern, dass die magischen 25% ein Beispiel waren, sprich, es könnten auch 28 oder 30% werden.

In dem von vielen als rückständig und dunkel bezeichneten
Mittelalter gab es den sog. Zehnten, d.h. 10% mußten an den
Landesfürsten abgegeben werden, was also 10 % Steuern
entspricht.

Ja, un in der Steinzeit gab es gar keine Steuern und alle lebten glücklich und zufrieden. Sei mir nicht böse, aber das Steuersystem des Mittelalters mit dem heutigen zu vergleichen ist etwas hanebüchen.

Heute liegt die tatsächliche Steuerbelastung bei weit über
50%. Viele der indirekten Steuern werden immer wieder
vergessen (z.B. Mehrwert-, bzw. Umsatzsteuer, Energiesteuer,
Ökosteuer, Tabaksteuer, Kaffeesteuer, Branntweinsteuer usw.).

Die indirekten Steuern hatte Paule nie erwähnt. Die würden also gleich bleiben.

Für die Zukunft sehe ich absolut keinen Spielraum für
Steuersenkungen, ganz im Gegenteil.

Ich schon, jedenfalls theoretisch. Mir kann niemand einreden, dass bei einem Bundeshaushalt von 290 Mrd. nichts eingespart werden kann, ohne dass deswegen jemand weniger hat.

Nach der Wahl wird noch so
einiges auf uns zu kommen.

Das befürchte ich auch. Es hat sich einfach noch nicht bis in den Reichstag herumgesprochen, dass man auch mal weniger ausgeben kann als im Vorjahr.

Ralph

Hallo Ralph,

Das müsste man Ausrechnen. Im Gegenzug wollte Herr Kirchhoff
ja auch sämtliche Steuererleichtzerungen, Abschreibungen etc.
streichen sowie massiv bei Subventionen kürzen. Außerdem meine
ich mich zuerinnern, dass die magischen 25% ein Beispiel
waren, sprich, es könnten auch 28 oder 30% werden.

es könnten auch leicht 35%, 40%, 50%, 80% sein. Je nachdem was an Geld benötigt wird. Das System dient doch nur dazu, alle über einen Kamm zu scheren und möglichst viel Steuern einzunehmen. Das 25% unrealistisch sind, da dürften wir uns wohl alle einig sein, zumindest nach den jüngst beschlossenen Ausgaben für Konjunkturpakete. Jetzt wird durch diese hirnrissige Umweltprämie (welch ein Hohn in diesem Wort, da ein altes Auto, das noch eine Zeit lang gefahren wird, wesentlich besser für die Umwelt wäre, als ein neues zu produzieren) jeder Depp genötigt ein neues Auto zu kaufen und trotzdem werden massive Steuermindereinnahmen erwartet. Was soll denn dann im nächsten Jahr werden, wenn bereits alle einen neuen Wagen gekauft haben? Worauf ich hinaus will ist, daß im Moment mit immer weniger Steuereinnahmen zu rechnen sein wird und daher gar kein Spielraum für eine Steuersenkung da ist.

In dem von vielen als rückständig und dunkel bezeichneten
Mittelalter gab es den sog. Zehnten, d.h. 10% mußten an den
Landesfürsten abgegeben werden, was also 10 % Steuern
entspricht.

Ja, un in der Steinzeit gab es gar keine Steuern und alle
lebten glücklich und zufrieden. Sei mir nicht böse, aber das
Steuersystem des Mittelalters mit dem heutigen zu vergleichen
ist etwas hanebüchen.

Sorry. Ich vergleiche hier nicht das BESTEHENDE System mit dem des Mittelalters, sondern ein fiktives mit einem in der Vergangenheit bereits existierenden.

Heute liegt die tatsächliche Steuerbelastung bei weit über
50%. Viele der indirekten Steuern werden immer wieder
vergessen (z.B. Mehrwert-, bzw. Umsatzsteuer, Energiesteuer,
Ökosteuer, Tabaksteuer, Kaffeesteuer, Branntweinsteuer usw.).

Die indirekten Steuern hatte Paule nie erwähnt. Die würden
also gleich bleiben.

Da ist nur der Haken, daß wenn es einen einheitlichen und relativ niedrigen Steuersatz gibt, dann auf der anderen Seite irgendwie die Mindereinnahmen reinkommen müssen. Und auch wenn wir ganz auf Subventionen verzichten würden (die ich im übrigen keinesfalls befürworte), dürfte an Steuererhöhungen in welcher Form auch immer, kein weg dran vorbei führen.

Für die Zukunft sehe ich absolut keinen Spielraum für
Steuersenkungen, ganz im Gegenteil.

Ich schon, jedenfalls theoretisch. Mir kann niemand einreden,
dass bei einem Bundeshaushalt von 290 Mrd. nichts eingespart
werden kann, ohne dass deswegen jemand weniger hat.

Was sind 290 MRD, wenn der Staat weiterhin das Geld mit beiden Händen zum Fenster raus wirft in der Hoffnung dieser Krise irgendwie Herr zu werden.

Nach der Wahl wird noch so
einiges auf uns zu kommen.

Das befürchte ich auch. Es hat sich einfach noch nicht bis in
den Reichstag herumgesprochen, dass man auch mal weniger
ausgeben kann als im Vorjahr.

Da wird nach dem Ei des Kolumbus gesucht, aber das wird nicht gefunden werden. Das was an Subventionen eingespart werden könnte, geht bei der aktuellen Politik im Schuldendienst 2 Mal wieder unter.
Und wenn ich dem „Bericht der Bundesregierung über die Entwicklung der Finanzhilfen des
Bundes und der Steuervergünstigungen für die Jahre 2005 bis 2008
(21. Subventionsbericht)“ Glauben schenken kann, dann sprechen wir hier nur noch über Subventionen i.H.v. 21,5Mrd Euro. („Mit einem
Rückgang der vom Bund finanzierten Subventionen
um rund 2,0 Mrd. Euro auf 21,5 Mrd. Euro im Jahr 2008
setzt die Bundesregierung ihren Subventionsabbaukurs
fort“)
Da in der aktuellen Lage aber vermehrt mit Entlassungen gerechnet werden muss, würde ein Teil der eingesparten Subventionen ganz schnell in die Mehrkosten der Sozialleistungen fließen. Solange hier nicht ein radikales Umdenken von dem krass gesagt Schmarotzertum hin zu einer Gegenleistung für gewährtes Geld stattfindet, wird die soziale Hängematte jegliche Steuersenkungen unmöglich machen. Im Moment gibt es nur einen Erbberuf in Deutschland und daß ist der Beruf des Harz 4 Empfängers. Wobei ich hier nicht gegen diejenigen schreibe, die sich bemühen wieder eine geregelte Arbeit zu finden, sondern gegen die, die sich sagen: Wozu soll ich arbeiten, wenn ich doch eh alles bekomme…

Viele Grüße
Robert

Ralph

Hallo Robert,

es könnten auch leicht 35%, 40%, 50%, 80% sein.

Logisch. Die Gefahr besteht bei jedem Steuersystem.
Das 25% unrealistisch sind, da dürften wir uns

Da ist nur der Haken, daß wenn es einen einheitlichen und
relativ niedrigen Steuersatz gibt, dann auf der anderen Seite
irgendwie die Mindereinnahmen reinkommen müssen.

Jupp, seh ich auch so. Mein Hauptanliegen hier ist immer folgendes: 1) Ein gerechtes Steuersystem kann es mangels Definition nicht geben. 2) Dann macht das System wenigstens so, dass man selber seine Steuererklärung ausfüllen kann. Momentan muss man entweder a) eine Gefängnisstrafe befürchten oder b) Geld für Profis ausgeben oder c) mehr zahlen als eigentlich nötig ist. Und da gefällt mir das Paul-Modell recht gut. Über Details kann man ja streiten.

Was sind 290 MRD, wenn der Staat weiterhin das Geld mit beiden
Händen zum Fenster raus wirft in der Hoffnung dieser Krise
irgendwie Herr zu werden.

Meine Rede.

(21. Subventionsbericht)" Glauben schenken kann, dann sprechen
wir hier nur noch über Subventionen i.H.v. 21,5Mrd Euro. („Mit
einem
Rückgang der vom Bund finanzierten Subventionen
um rund 2,0 Mrd. Euro auf 21,5 Mrd. Euro im Jahr 2008
setzt die Bundesregierung ihren Subventionsabbaukurs
fort“)

Die Zahl zweifle ich an.

Ralph

Hallo Ralph,

Jupp, seh ich auch so. Mein Hauptanliegen hier ist immer
folgendes: 1) Ein gerechtes Steuersystem kann es mangels
Definition nicht geben. 2) Dann macht das System wenigstens
so, dass man selber seine Steuererklärung ausfüllen kann.
Momentan muss man entweder a) eine Gefängnisstrafe befürchten
oder b) Geld für Profis ausgeben oder c) mehr zahlen als
eigentlich nötig ist. Und da gefällt mir das Paul-Modell recht
gut. Über Details kann man ja streiten.

Und die vielen Steuerberater, die dann weniger Einnahmen haben und dadurch weniger Steuern zahlen müssen in dem angemessenen Steuersatz berücksichtigt werden. :smile:
Aber was heißt gerecht? Wenn eine Bank (oder jede andere Firma) heutzutage in der Lage ist offshore eine Firma zu gründen und dort alle Gewinne hin transferiert und mit pauschal 300 Euro versteuert, gleichzeitig aber hier Ihre Verluste ausweist und Förderungen einstreicht, dann ist doch einiges in Schieflage.
Ein gerechtes System wäre eines, daß mir von vorneherein sagt, bei einem Verdienst von x Euro bezahle ich y Euro Steuern. Basta. Keine großen Steuervergünstigungen, keine Steuersparmodelle, keine winkelzüge mehr um noch ein paar % zu sparen, sondern klipp und klare Grenzen.

(21. Subventionsbericht)" Glauben schenken kann, dann sprechen
wir hier nur noch über Subventionen i.H.v. 21,5Mrd Euro. („Mit
einem
Rückgang der vom Bund finanzierten Subventionen
um rund 2,0 Mrd. Euro auf 21,5 Mrd. Euro im Jahr 2008
setzt die Bundesregierung ihren Subventionsabbaukurs
fort“)

Die Zahl zweifle ich an.

Die Zahl kam mir auch extrem niedrig vor, aber ich weiß nicht, was da alles eingerechnet ist.

Viele Grüße
Robert

Hallo Robert,

Ein gerechtes System wäre eines, daß mir von vorneherein sagt,
bei einem Verdienst von x Euro bezahle ich y Euro Steuern.

Das ist ja eben das, was ich meine. Alle Parteien reden von einem gerechten Steuersystem, genauso wie alle Lobbyvereinigungen und alle Bürger. Ein solches kann es aber gar nicht geben, weil es immer auf die Sichtweise ankommt. Gerecht im Sinne der Linkspartei ist kaum das gleiche wie im Sinne der FDP, die Bauern sehen das anders als die chemische Industrie und die Banken wieder anders als HIV-Empfänger. Also: Gerecht geht nicht, dann macht es wenigstens verständlich.

Ralph

Hallo Ralph,

Ein gerechtes System wäre eines, daß mir von vorneherein sagt,
bei einem Verdienst von x Euro bezahle ich y Euro Steuern.

Das ist ja eben das, was ich meine. Alle Parteien reden von
einem gerechten Steuersystem, genauso wie alle
Lobbyvereinigungen und alle Bürger. Ein solches kann es aber
gar nicht geben, weil es immer auf die Sichtweise ankommt.
Gerecht im Sinne der Linkspartei ist kaum das gleiche wie im
Sinne der FDP, die Bauern sehen das anders als die chemische
Industrie und die Banken wieder anders als HIV-Empfänger.
Also: Gerecht geht nicht, dann macht es wenigstens
verständlich.

Aus Sicht der Parteien klingt das logisch, aber ich verstehe unter gerecht eben nicht das das System irgendwelchen Partei- oder Lobbyisteninteressen entgegenkommt sondern dem Bürger. Und in diesem Falle wäre es egal ob jemand Harz 4 Empfänger ist oder Bauer (Ups… das sind ja Agrarökonome) oder von Beruf Sohn / Tochter reicher Eltern. Jeder wüßte genau, was er bei welchem Einkommen zu zahlen hätte und dadurch daß die Schlupflöcher gestopft wären, gäbe es ein deutlich höheres Steueraufkommen und dadurch wären die Steuersätze niedriger. Klar hieße es bei solchen Plänen: Lobbyisten aller Länder vereinigt Euch, aber ohne die genauen Zahlen zu kennen, bin ich mir sicher, daß unterm Strich der überwiegende Teil der Steuerzahler davon profitieren würde.

Viele Grüße
Robert

Hallo Robert,

Und in diesem Falle wäre es egal ob jemand Harz 4 Empfänger
ist oder Bauer (Ups… das sind ja Agrarökonome) oder von
Beruf Sohn / Tochter reicher Eltern.

Nein, das wäre nicht egal. Der Sohn reicher Eltern ist sicherlich für eine flat tax von z.B. 25% für alle zu begeistern. Wie die nicht so begüterten darüber denken, haben wir ja mitbekommen, als Paule sein Konzept vorgestellt hat:„Der Chefarzt zahlt soviel Steuern wir die Krankenschwester“. Ist die flat tax also gerecht? Oder sollte der progressive Verlauf beibehalten werden? Und wenn ja, wie steil sollte er wo verlaufen? Egal welches Modell gewählt wird, es wird immer jemanden geben, der dieses Modell als ungerecht empfindet. Deswegen bin ich eben der Meinung, dass es ein gerechtes System nicht geben kann.

Jeder wüßte genau, was er
bei welchem Einkommen zu zahlen hätte und dadurch daß die
Schlupflöcher gestopft wären, gäbe es ein deutlich höheres
Steueraufkommen und dadurch wären die Steuersätze niedriger.

Theoretisch vielleicht. Nur, dass was du Schlupfloch nennst nennt ein anderer legale Abschreibungsmöglichkeit und wenn die beseitigt wird, wird derjenige sich ungerecht behandelt fühlen.

Ralph

Hallo,

Und in diesem Falle wäre es egal ob jemand Harz 4 Empfänger
ist oder Bauer (Ups… das sind ja Agrarökonome) oder von
Beruf Sohn / Tochter reicher Eltern.

Nein, das wäre nicht egal. Der Sohn reicher Eltern ist
sicherlich für eine flat tax von z.B. 25% für alle zu
begeistern. Wie die nicht so begüterten darüber denken, haben
wir ja mitbekommen, als Paule sein Konzept vorgestellt
hat:„Der Chefarzt zahlt soviel Steuern wir die
Krankenschwester“.

Kleine Anmerkung:
Wenn der Chefarzt 250.000 p.a. verdient, würde er 62.500 an Steuern zahlen
Wenn die Schwester 30.000 p.a. verdient, würde sie 7.500 an Steuern zahlen
Der reiche Sohn mit 1 Mio p.a., würde 250.000 an Steuern zahlen
Verdienste bis 20 oder 25.000 p.a., würden Null Steuern zahlen

Nur mit dem Prozentsatz 25 hantieren verfälscht das Bild - die absoluten Zahlen zeigen aber, daß der Reiche hier mehr zahlen muß, womit er auch der Verantwortung der Gemeinschaft gegenüber noch in die Pflicht genommen würde. Der reiche Sohn zahlt trotz Steursatz 42 oder 45%? heute wahrscheinlich weniger, aufgrund zahlreicher Abschreibungsmöglichkeiten und und und…

Schon 1985 errechnete der „Stern“, daß wir NEUN von ZWÖLF Monaten nur für das Finanzamt arbeiten… Nicht gerade ein Anreiz zu Leistung und Pflichterfüllung. Als ich um 1990 meine Arbeitszeit von 40 auf 35 Stunden (minus 12,5%) reduzierte, war das Nettoeinkommen nur um 5% niedriger - Dank Progression!

Gruß,
Cantate

Schon 1985 errechnete der „Stern“, daß wir NEUN von ZWÖLF
Monaten nur für das Finanzamt arbeiten…

Selbst dem Stern traue ich eine dermaßen falsche Aussage nicht zu.

WoDi

Hallo cantate,

Kleine Anmerkung:
Wenn der Chefarzt 250.000 p.a. verdient, würde er 62.500 an
Steuern zahlen
Wenn die Schwester 30.000 p.a. verdient, würde sie 7.500 an
Steuern zahlen
Der reiche Sohn mit 1 Mio p.a., würde 250.000 an Steuern
zahlen
Verdienste bis 20 oder 25.000 p.a., würden Null Steuern zahlen

Fast richtig, es gab ja uch noch einen Freibetrag von (ich glaube) € 8000 pro Nase.

Nur mit dem Prozentsatz 25 hantieren verfälscht das Bild - die
absoluten Zahlen zeigen aber, daß der Reiche hier mehr zahlen
muß, womit er auch der Verantwortung der Gemeinschaft
gegenüber noch in die Pflicht genommen würde.

Du hast vollkommen recht. Aber der Hinweis, dass beide gleichviel zahlen, nämlich 25% (und der so falsch nicht ist), hat gereicht, die Wahl zu entscheiden. Es denkt halt nicht ein jeder weiter als ihm vorgekaut wird.

Schon 1985 errechnete der „Stern“, daß wir NEUN von ZWÖLF
Monaten nur für das Finanzamt arbeiten…

Wieder einmal muss ich sagen, dass ich diese Zahl anzweifle.

Nicht gerade ein
Anreiz zu Leistung und Pflichterfüllung. Als ich um 1990 meine
Arbeitszeit von 40 auf 35 Stunden (minus 12,5%) reduzierte,
war das Nettoeinkommen nur um 5% niedriger - Dank Progression!

Nuja, die Progression ist ein anderes Thema.

Ralph

Hallo Ralph,

Kleine Anmerkung:
Wenn der Chefarzt 250.000 p.a. verdient, würde er 62.500 an Steuern zahlen
Wenn die Schwester 30.000 p.a. verdient, würde sie 7.500 an Steuern zahlen
Der reiche Sohn mit 1 Mio p.a., würde 250.000 an Steuern zahlen
Verdienste bis 20 oder 25.000 p.a., würden Null Steuern zahlen

Fast richtig, es gab ja uch noch einen Freibetrag von (ich
glaube) € 8000 pro Nase.

Nur mit dem Prozentsatz 25 hantieren verfälscht das Bild - die
absoluten Zahlen zeigen aber, daß der Reiche hier mehr zahlen
muß, womit er auch der Verantwortung der Gemeinschaft
gegenüber noch in die Pflicht genommen würde.

Du hast vollkommen recht. Aber der Hinweis, dass beide
gleichviel zahlen, nämlich 25% (und der so falsch nicht ist),
hat gereicht, die Wahl zu entscheiden. Es denkt halt nicht ein
jeder weiter als ihm vorgekaut wird.

Vor einiger Zeit las ich Paul Kirchhofs Buch: „Das Gesetz der Hydra, Gebt den Bürgern ihren Staat zurück“, gut geschrieben. Doch eine genaue Beschreibung seines Steuermodells fand ich darin, wie erhofft, leider nicht. Kennst du eine ausführliche Veröffentlichung dazu? Am liebsten in Buchform?

Schon 1985 errechnete der „Stern“, daß wir NEUN von ZWÖLF
Monaten nur für das Finanzamt arbeiten…

Wieder einmal muss ich sagen, dass ich diese Zahl anzweifle.

Den Artikel hatte ich bis vor kurzem noch, fiel aber einer Ausmistaktion zum Opfer und das Stern-Archiv im Netz geht nur bis 2002 zurück. Ich bin ziemlich sicher, daß ich das richtig in Erinnerung habe, könnte aber auch die gesamte Abgabenlast gewesen sein (inkl. Sozialabgaben und aller anderen Steuern sowieso).

2000 war die volkswirtschaftliche Einkommensbelastung 56,3% (wobei mir nicht ganz klar ist, ob hier außer Einkommenssteuern und Sozialabgaben auch alle weiteren Steuern enthalten sind) - aus: Die Entwicklung der Steuer- und Abgabenbelastung von Volker Stern, Karl-Bräuer-Institut des Bundes der Steuerzahler e.V., Berlin.

Gruß,
Cantate

Hallo Cantate,

das Kirchof-Modell (auszugsweise):
§ 5. Natürliche Personen können von ihren Erwerbserlösen bis zu 2.000 Euro abziehen (Vereinfachungspauschale), wenn sie nicht höhere Erwerbskosten nachweisen.
§ 6.Von den Einkünften natürlicher Personen werden 8.000 Euro für gegenwärtige existenzsichernde Aufwendungen abgezogen (Grundfreibetrag). Steuerpflichtige, die Sozialhilfe beziehen oder für die ein Anspruch auf Kindergeld besteht, haben keinen Grundfreibetrag.
§ 7. Die Einkünfte natürlicher Personen werden nach ihrem Grundfreibetrag um einen Sozialausgleichsbetrag reduziert. D.h. von den nächsten 5.000 Euro werden nur 60 % und von weiteren 5.000 Euro nur 80 % besteuert.
§ 10. Ehegatten bilden eine eheliche Erwerbsgemeinschaft, wenn sie zusammenleben. Sie können untereinander Einkünfte ausgleichen, die Vereinfachungspauschale, den Grundfreibetrag und den Sozialausgleichsbetrag übertragen.
§ 15. Erwerbserlöse, die für Beiträge zur eigenen persönlichen Zukunftssicherung, des Partners oder der Kinder verwendet werden, sind bis zu ihrer Auszahlung steuerfrei.
§ 17. Arbeitslohn, Kapitaleinnahmen, Leistungen aus der persönlichen Zukunftssicherung sowie Veräußerungserlöse aus dem Verkauf börsennotierter Anteile an steuerjuristischen Personen werden an der Quelle besteuert.

Kernaussagen:

* Einheitlicher Steuersatz von 25 % ( flat-tax ).
* Volle Steuerpflicht erst ab einem Einkommen von über 20.000 Euro.
* Radikaler Abbau von Subventionen.
* Erhalt des Ehegattensplittings.
* Grundsätzlicher Ausschluß von Steuervergünstigungen.
oder aber http://de.wikipedia.org/wiki/Paul_Kirchhof#Steuerpol…

Ralph

noch’n link: http://spreegurke.twoday.net/stories/4713340