Hallo,
Lötkolben: :-Brauch ich eine Station?
nicht zwingend, es gibt auch Handlötkolben, die geregelt sind.
Wenn du aber tatsächlich die Sache weiter verfolgen willst,
ist es gerade auch als Anfänger ratsam, sich ordentliches
Gerät zu beschaffen. Das kann man dann auch Jahrzehnte
ganz gut nutzen.
In diesem Artikelbau steht einiges dazu:
/t/loetkolben-gesucht/6516490/6
-Soll er regelbar sein?
Ja, das ist sehr zweckmäßig.
Außerdem haben etwas bessere Lötkolben sogenannte
Langlebensdauerspitzen (mit Eisen platiertes Kupfer, weil
Kupferspitzen sich schnell auflösen)
Wann brauche ich überhaupt was Regelbares (hängt sicher
mit dem verwendeten Lötzinn zusammen)?
Da man nach wie vor zur Handlötung herkömmliches LSn60
nehmen sollte, ändert das an der Löttemp. nicht viel.
Nur für bleifreies Lot braucht man deutlich höhere Temp.
(+20…+30gdr ) was natürlich die Lötstelle und
Bauelemente stärker strapaziert.
Allerdings muß man die Lötspitze und die Löttemp. den
Anforderungen anpassen.
Große Teile -> dicke Spitze, höhere Temp. und
Kleine Teile -> feine Spitze, niedrigere Temp.
Die Lötspitze stellt im Zusammenhang mit der Lötstelle
ein System dar, bei dem die Wärmekapazität der Spitze,
die Löttemp. und die Wärmekapazität der Lötstelle
so wie die Wärmeableitung zu einem gewissen Temperatur-
gradienten zwischen Lötkolbenheizung und Lötstelle führen.
Die Löttemp. pegelt sich dabei irgendwo ein, je nachdem
wie viel die Lötstelle an Wärme abführt und die Lötpitze
nachführt.
Ist die Spitze zu fein, und deren Wärmewiderstand zu groß,
muß man die Temp. deutlich hochregeln, um sicher über
den Schmelzpunkt zu kommen. Das hat aber zu Folge,
dass die Spitze schnell verzundert und das Flussmittel
ratzbatz verbrennt.
Für feine Sachen nimmt man also eine feine Spitze
und braucht für grobe Sachen eine größere Spitze.
Die Löttemp. stellt man so ein, dass die Lötstelle
innerhalb von 2…3 Sekunden zuverlässig durchwärmt und
das Lötzinn alles gut benetzt und in alle Ritzen kommt.
Deutlich länger löten belastet die Lötstelle über Gebühr,
zu kurz löten (ca. unter 2 sek.) führt dazu, dass das Zinn
nicht überall hinkommt und sich nicht innig mit der
Lötstelle verbinden kann.
-Ich möchte nicht zuviel Geld dafür ausgeben, falls ich dann
doch keinen Spaß daran finde.
Entlötpumpe: -Braucht man eine?
Ist zweckmäßig, aber nicht zwingend. Feine Litze aus alten
Kabeln, gut mit Flussmittel getränkt, zieht auch gut Zinn ab.
Man kann auch einen Trick nutzen und Lot mit Druckluft
oder kurzem kräftgen Blasen wegpusten (z.B. bei Durchkont.
und Lötösen).
Lötzinn:
-Welches sollte man verwenden? Gibt ja unterschiedliche
Stärken und auch welche mit bzw. ohne Blei.
Steht auch in dem Artikel, siehe Link.
-Kann man noch Lötzinn mit Blei in der EU erwerben?
Ja.
Man soll damit ja wesentlich besser löten können als mit
dem neuen Zeug.
Ja, bleifeies Lot ist gerade zum basteln und für Anfänger
nicht so toll.
Was brauche ich sonst noch um die oben erwähnten Elkos aus-
und neue einlöten zu können?
Hauptsächlich einen passenden Lötkolben, Lötzinn und
Flußmittel (z.B. kleine Tube „Löthonig“).
Besonders die Minuspole können evtl. in Mehrebenen-LP
sehr viel Wärme abführen. Dann ist Vorwärmen mit einer
Luftpistole ganz hilfreich (ca. 100°C).
Habt ihr empfehlenswerte Tutorials die man nicht so eben
über Google findet?
Habe schon oft Einweisungen für Azubis, Studenten und auch
Facharbeiter gemacht.
Ein paar Grundsätze stehen ja schon oben, dazu noch folgedes:
-
Lötzinn mit Flussmittelseele benutzen, dann ist
zusätzliches Flussmittel unnötig.
-
Zum Nachlöten aber immer Flussmittel nachtragen
-
Lötkolben immer gut verzinnen, bei Bedarf reinigen und
nachverzinnen. Hat man noch eine blanke Kupferspitze,
löst diese sich bald auf und man muß sie nacharbeiten.
-
Immer mit Lot und Kolben zur Lötstelle gehen. Also nicht
erst Lot auf Lötspitze und das ganze zur Lötstelle rüber
tragen.
-
Lötstelle langsam abkühlen lassen. Zu schnelles Abkühlen
läßt dem Metall zu wenig Zeit, sein Kristallgitter richtig
auszuprägen (-> amorphes Metall)
http://de.wikipedia.org/wiki/Amorphes_Metall
Außerdem entstehen beim schnellen Abkühlen (pusten) wegen
der größeren Temp.diff in der Lötstelle thermische Spannungen,
welche die Lötstelle zerreißen.
-
Auch beim Ablöten (Entlöten) erst mal reichlich Zinn
auftragen. Das flüssige Zinn ist bei Löten primär für den
Wärmetransport zwischen Lötkolben und Lötstelle
verantwortlich. „Trockenes Löten“ ist deshalb Pfusch.
Weitere Artikel hier:
/t/loettemperatur/2717919/8
/t/welcher-loetkolben/5753953/6
Wo bekommt man Boards (bzw. wie heissen die in der
Fachsprache)?
Lochraster-Leiterplatten, z.B. so was:
http://uwiatwerweisswas.dyndns.org/Uwi/ELEKTRONIK/mo…
http://uwiatwerweisswas.dyndns.org/Uwi/ELEKTRONIK/La…
Mit einseitigen Pads und als Hartpapier billig zu haben.
http://www.reichelt.de/Lochraster-Loetpunkte/UP-832E…
Für höhere Anforderungen besser FR4 (Epoxid)nehmen.
Am besten mit Durchkontaktierungen (teuer):
http://www.reichelt.de/Streifenraster/UP-1160EP2/ind…
Gruß Uwi