Hallo Benny,
Das hat folgende Gründe:
a)Abrieb
Sowohl vom Stromabnehmer als auch vom Fahrdraht kommt es zum
Abrieb von Teilchen.Diese sind je höher die Geschwindigkeit
des Zuges ist,recht heiß und deswegen nutzt man den in
Fahrtichtung letzten Stromabnehmer,damit diese Funken auf die
Strecke fliegen und nicht auf das Fahrzeugdach.
Nur bei Güterzügen,die direkt hinter der Lok Kesselwagen oder
Gefahrgut führen,wird der vordere Stromabnehmer gehoben.
b)Schaltvorgänge
Der zweite Grund dafür ist,das es bei der Bahn häufig in
Baustellen nötig ist,mit Schwung durch diese zu fahren.Dabei
muss der Stromabnehmer gesenkt und anschließend wieder gehoben
werden.
Gerade bei Triebzügen hat man dadurch ein Sicherheitsfenster
zum Senken.
Daß solche Baustellen bei der Bahn „häufig“ vorkommen, ist ein Gerücht. Eher das Gegenteil ist der Fall: Solche Baustellen, in denen die Elloks mit Schwung fahren müßen, sind extremst selten.
Das ist sicherlich kein Grund, warum in der Regel der hintere Stromabnehmer gehoben wird.
Bei Triebzügen kommt übrigens noch dazu,das 2 gehobene
Stromabnehmer
zu unerwünschten Schwingungen in den Leitungen führen
würden,vor allem bei höheren Geschwindigkeiten.
Rein technisch gesehen ist übrigens 1 Stromabnehmer völlig
ausreichend für die Stromversorgung einer Lok oder eines
Triebzuges.
Denn die Stromentnahme aus der Oberleitung wird bei jedem
Fahrzeug überwacht und kann einen festen Wert nicht
überschreiten.
Das stimmt schon, jedoch werden im Bahnbetrieb trotzdem immer wieder zwei Stromabnehmer gehoben, zB bei Doppeltraktion/Vorspann oder bei vereisten Fahrleitungen.
Gruß
Manni