Eisenpfanne einarbeiten

Liebe Fachleute,

nach mehreren Empfehlungen habe ich mir eine Eisenpfanne angeschafft und sie auch nach Herstellerhinweis „eingebraten“. Mithilfe von Kartoffelschalen und Salz. Auch habe ich sie in der Regel nicht gespült sondern nur ausgewischt und mit Öl eingerieben. Dennoch bäckt alles an. Irgendwann war sie aber so mit Resten von Fisch voll, daß ich sie gespült habe. Aber mit und ohne spülen: Wie muß ich die Pfanne behandeln, daß das Festbacken aufhört. Das soll ja ein Vorteil dieser Pfanne sein. Wäre toll, wenn ihr mir helfen könnt. Möchte das relativ teure Ding ungern zum Schrotthändler bringen. Schon jetzt danke und
Gruß aus Köln
Christian

Hi
was für Eisen…?
Schmiedeeisen, Gusseisen…?
A

Wie lange nutzt du die Pfanne schon. Sie ist im Zweifel noch nicht genug Patina. Fisch ist sehr sensibel. Am Anfang nur Bratkartoffeln machen, später dann Steak. Es dauert, bis man auch so empfindliches wie Fisch machen kann. (wobei sich eh nur wenige Fischsorten dafür eignen, weil die Hitze doch sehr hoch ist).

Ansonsten guck mal hier:
/t/gusseisen-nachfrage-wegen-patina-und-saubermachen…

LG Petra

Liebe Christian,

habe ich mir eine Eisenpfanne
angeschafft

Guß?
Geschmiedet?
Edelstahl?

Gandalf

Ich neheme an, dass es sich um ein Gußeisenpfanne handelt.
Gegen Festbacken kann man mit Mehl vorsehen, oder bei Braten mit Schmalz.
Nettiketten denkst einfach dazu
peter s

Hallo Christian,
wie hier von anderer Seite schon angemerkt, macht es einen nicht unwesentlichen Unterschied, um was für eine Art Eisenpfanne es sich handelt.

Ich weiss nicht, was Dir empfohlen wurde - empfehlenswert sind jedenfalls mE nur schmiedeeiserne Pfannen. Und die brennt man nicht mit Kartoffelschalen ein sondern nicht ganz so knickrig mit rohen Kartoffelscheiben (und Salz natürlich, Kartoffelschälen nicht notwendig). Diese Behandlung sollte nach jeder Reinigung mit Spülmittel wiederholt werden (was bei richtiger Handhabung sehr selten notwendig ist).

Für Fisch würde ich übrigens nicht unbedingt eine schmiedeeiserne Pfanne verwenden (auch wenn dies ohne weiteres möglich ist). Ein wenig Anbacken ist auch bei reichlich Fett nicht zu vermeiden - es handelt sich schließlich nicht um Teflon. Bei Fisch kann das unschöne Auswirkungen auf die Textur haben, ein Steak stört das nicht. Dieses leichte Anbacken ermöglicht es, durch Ablöschen einen schönen Jus zu produzieren und das Ablöschen genügt auch schon idR zum Reinigen der Pfanne von anhaftenden Resten. Optimal sind diese Pfannen daher für kurzgebratenes Fleisch - vor allem aber für Bratkartoffeln.

Freundliche Grüße,
Ralf

Es ist ein haushoher Unterschied und die gußeisenpfanne ist sehr wohl zu empfehlen!

… wenn man sich an dem hohen Gewicht nicht stört und nicht daran, dass so ein Ding erst einmal ein Vierteljahr in Gebrauch sein muss, bis es einigermaßen eingebraten ist …

Hui, danke für die vielen Antworten.
Es handelt sich um eine geschmiedete Pfanne. Kein Guss.
Das mit den Kartoffelschalen stand in der Gebrauchsanweisung. Also einfach nochmal und intensiver einbraten?
Und wieso gerade Kartoffeln?
Gruß
Christian

Kartoffeln wg. der Stärke… (und ganz nebenbei sind sie auch nicht so empfindlich).

Wenn du schmiedeeisern hast, dann gilt wirklich das, was da schon unter dem Link steht: Gib dir und der Pfanne mehr Zeit. Wirf das Ding nicht ins Eck - mach viel Bratkartoffeln, am Anfang mit mehr Fett (später kann man reduzieren) und Steaks.

Hat sich Satz gebildet, dann in der noch heißen Pfanne mit Wasser ablöschen und falls erforderlich mit Holzspatel vorsichtig lösen. Selbst, wenn du den Satz nicht nutzt, brauchst du nachher nix weiter zu machen. (ggf. ölen halt)

Und dann lass mal 2, 3 Monate ins Land ziehen (je nach Häufigkeit des Gebrauchs). Du merkst dann ganz von alleine, dass irgendwann die gescheite Patina da ist. Nicht die Geduld verlieren. Das Schätzchen ist in der Lage, mehrere Generationen seine Dienste zu tun. Da darf man nicht erwarten, dass das direkt von 0 auf 180 geht. :wink:

Irgendwann nach ein paar Wochen (ggf. Monaten) machst du dann Pfannkuchen dadrin. Der erste geht obligatorisch in den Orkus (das hat Oma schon so gemacht)… aber dann…

LG Petra, die der Meinung ist, schmiedeeiserne Pfannen sind was für Genussmenschen. Und Genuss und Stress passt einfach nicht …

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Danke
werde mich an deine Tips halten und geduldig Bratkartoffeln machen
Gruß
Christian

Noch ein Tipp!
Hallo!

Ich habe 2 solcher schmiedeeiserner Schätzchen. Deshalb noch ein Insider Tipp von mir: wenn du irgend was zum Braten in die Pfanne gibst, danach erst mal in Ruhe lassen. Zunächst hängt alles an, egal ob Fleisch, Fisch oder Bratkartoffeln. Aber nach 1-2 Minuten löst es sich von alleine wieder vom Pfannenboden ab. Aber nur, wenn du nicht dran rum fummelst. Wenn du was in die Pfanne gibst und dann gleich anfängst es mit dem Kochlöffel hin und her zu schieben, dann klappt das nie. Also Geduld! Erst mal gar nix machen. Und nicht zu viel Hitze. Da schmiedeeiserne Pfannen im Gegensatz zu Edelstahl sehr gute Wärmeleitung haben, ist es meistens gar nicht notwendig mit voller Hitze zu braten. Auch wenn 20 Jahre falsche Biskin-Werbung im Fernsehen uns etwas anderes glauben lässt.
Also, moderate Hitze (50%-75%) und erst mal eine Weile gar nichts machen, nachdem man was in die Pfanne gelegt hat. Bei dünnen Fischfilets kann es sein, daß die Zeit, bis sie sich wieder vom Boden lösen, zu lang ist und der Fisch zu stark durchgart. Deshalb mache ich Fischfilets in beschichteten Pfannen.

Liebe Grüße,

Thomas.

Aber nur, wenn du nicht dran rum fummelst.

Auch wenn 20 Jahre falsche Biskin-Werbung im Fernsehen uns etwas anderes glauben
lässt.

… Köstlich - im wahrsten Sinne des Wortes… (und wahr obendrein) :smiley:

LG Petra

Das war der entscheidende Hinweis!
Hallo!

Genau so ist es. Meist ist man zu ungeduldig. Außerdem sollte man nicht zuuu sparsam sein mit Fett.

Übrigens heize ich die Pfanne ohne Fett eine ganze Weile auf der Platte vor, während ich noch schnippel.

Und ganz ketzerisch: Ich spüle meine Gußeiserne Pfanne ganz normal im Spülwasser (am Schluß, da ist nicht mehr viel mit Fett lösen :smile: )

Lies mal hier weiter unten oder im Archiv. Das Thema hatten wir erst vor kurzem.

Grüße
kernig
Bevor Du die Pfanne wegschmeißt, schick sie mir :wink:

Tach,

also als Einenpfannnutzer kann ich Dir nur raten: GEDULD!

Ich hab so ein Ding schon seit >10 Jahren… war aus der Metro… 25 Mark seinerzeit… Die ersten Monate waren wir keine Freunde, aber als sich dann im Laufe der Zeit Ölkohle (die angesprochene Patina) gebildet hatte wurde sie flugs zu meiner Lieblingspfanne.

Pfannkuchen klappen wunderbar - auch der erste :wink:
Ja, die ersten Sekunden stzt sich was an… aber das geht schnell wieder los
Ja, ich pack sie sogar in den Geschirrspüler (aber dann SOFORT mit ein wenig Öl einpinseln - die rostet schneller als Du „hui“ sagen kannst)

Wenns doch mal passiert ist, und ein wenig Flugrost sich angesetzt hat geh ich mit Stahlwolle drüber…
usw usw usw

Fazit: Nach der „Eingewöhnugnsphase“ ist das Teil unverwüstlich und wirklich antihaft… robust und stabil, verträgt auch mal hohe Temperaturen…

Normalerweise lösche ich sie nach Gebrauch nur unter Wasser ab, sollte dann immer noch was anhaften, dann lasse ich sie nochmals auskochen am Herd (dauert wenige Minuten), aber wenn es nicht anders geht dann eben Stahlwolle, Putzrasch, Geschirrspüler… wie es grad kommt…

Ich möchte sie nie mehr missen…

Grüße

Midir