Elektrik hausbau

Guten Tag

Ich habe eine etwas ungewöhnliche Frage :smile:

Bei uns vor dem Haus sind die am Bauen und nicht nur ein Haus sondern mehrere Wohnblöcke. Mich hat dabei die Neugier geweckt und habe mir zutritt aufs Gelände verschafft (Haus im Rohbau). Nun habe ich Fragen zum Bau bzw. im Bereich der Verkabelung (Strom, Internet…).

Anbei die Fotos zu welchen ich Fragen habe.

Hoffe ich finde hier die Fachpersonen mit dem Nötigen wissen :wink:

Bild 1: Wenn ich nachschaue wohin diese Kabel bzw. Rohre gehen, gehen die in das Erdgeschoss, dort liegen diese zurzeit noch herum z. T dort sind bereits Kabel drinnen. Was sind das für Kabel? Sind das die späteren Kabel für die Steckdosen in der Wohnung und Lichtschalter? Was ist diese schwarzen Rohre mit dem grünen und roten Klebeband herum? Leider finde ich nicht heraus wohin das schwarze Kabel hingeht.

Was sind diese gelben, roten und blaue Kunststoffbehälter? Wofür sind die weissen und wofür die grünen Rohre? Im Haus nebenan welches bereits in einem weiteren Bauzustand befindet

Was sind diese schwarzen Kabel mit rotem und grünen Klebeband? Die Kabel bleiben im gegensatz zu den weissen Rohren (letztes Bild) auf dem gleichen Stockwerk

Auch hier sind noch graue Rohre die noch in den unterere Stockwerk gehen.

Hallo!

das ist eine ganz normale E-Installation im Rohbau.

Die bunten Dosen/Kästen) sind Deckendosen wo später Lichtauslässe sitzen. Typisch macht man sie dort wo Deckenlampen sein sollen (oft mittig im Raum). Andere Kästen (eckige) können besondere Einbaukästen für Zubehör sein, etwa Lautsprecher, Einbauleuchten usw.

Die Leerrohre verbinden die Kästen und führen in Nähe der Zimmerwände herunter und können dann später verlängert werden und führen dann zu Schaltern, Steckdosen oder Verteilerdosen.

Hier geht es ja erst einmal darum die Rohdecke als Verteilung zu nutzen , nach dem Betonieren geht es dann weiter wenn die Wände stehen und dort weiter installiert werden kann.
In Wänden kann man später immer noch Kabel und Rohr verlegen, da ist das schlitzen leicht. Im beton der decke nicht. Hier legt man nach Möglichkeit alle benötigten Kabel ein.

Und wo oben aus der fertigen Betondecke kurze Kabel- oder Rohrstummel herausgucken da sind dann sicher Wände, wo man diese Kabel hochführen kann .
Was mal Steckdosen und Lichtschalter sein werden kann man hier noch nicht sagen, außer den Lichtauslässen ist noch nichts vorbereitet.

Unterschiedliche Farben von Leerrohr mag zur Identifizierung helfen, etwa nach Schwachstrom und "normalen " Stromkreisen.

Man kann statt Leerrohr auch bestimmte „betonfeste“ Kabel einlegen.

MfG
duck313

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Auf den Fotos sieht man doch die vielen Eisenbügel, dort wird im nächsten Bauabschnitt nochmals eine Wand eingeschalt und betoniert. Die Leerrohre die dort z.Zt. enden werden in dieser neu zu schaffenden Wand eingeführt zu dortigen Dosen oder sie werden nur verlängert bis zur Decke.

Und auf dem letzten Foto baumelt ein ganzes Bündel von Kabeln oder Rohre aus der Decke weil darunter in der Etage noch die Zwischenwände fehlen.
Stehen die Wände dann werden die Rohre/Leitungen dort eingeführt für die E-Installation. Also zu Steckdosen und Schaltern.

Im Rohbau ist das Bild typisch, überall baumeln mehr oder weniger lange aufgerollte Kabel und Rohre heraus, weil die noch weiterführen können weil die Zwischenwände noch fehlen.
Man kann nicht erst warten bis die stehen und dann die Kabel montieren. Dann sind die Decken geschüttet und man kann sie nicht mehr zur Verteilung nutzen.

Früher begann man die E-Installation erst als alles im Rohbau fertig war. Dann begann das Schlitzen der gerade neu gemauerten Wände um Kabel und Dosen zu montieren.
Das macht man heute nicht mehr, mind. alle Stromkreisleitungen, Deckenauslässe usw. werden in den Decken eingelegt und dann später erweitert wenn die Wände stehen.

MfG
duck313

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Haben diese verschiedenen Farben irgend eine Bedeutung? Ich habe da noch ein zusätzliches Foto und zwar sieht man hier also den Boden bzw. die Gegenseite zum Kasten?


Die Kabel sind ja in solchen Klammern gehen von dort also weitere Kabel dann zu Lichtschalter, Stromsteckdosen etc? Kann man diese Kästchen also eine Art Verteiler ansehen in der Informatik würde man das Switch nennen?

Also heisst dass, das z. B pro Rohr ein Kabel auf diesen Kasten geht, vom Kasten mehrere feinere (blaue, braune und gelb/grüne) Kupferdräthe dann zu Licht, Steckdosen und Lichtschalter gehen und somit diesen Raum mit Strom versorgen? Das andere Ende des Kabels (Rohr(e)) wird/werden dann ins untere Stockwerk geworfen, welche dann an einen Eletroverzeiler angeschlossen werden? Was mir aufgefallen ist, ist dass überall wo solche unmengen an Kabel liegen auf dem Bauplan mit „Elektroverteiler“ gekennzeichnet ist… Darum meine Annahme.

Weisst du was diese grünen, grauen und weissen Rohre für bedeutungen haben? Sind das Hauptleitungen eventuell? siehe Bild

Das habe ich auch gesehen, mitten in der Wand (Betonelement) sind kleinere Kästchen mit Kabeln die Rausführen. In diesem Betonelement scheinen lauter hohle zwischenräume zu sein für Kabel.

Weisst du eventuell, was diese schwarzen Kabel sind davon gibts deutlich weniger und die gehen als einziges nicht in diese roten, blauen… Kästchen sondern bleiben als Stummel auf dem Stockwerk. Das andere Ende des Kabels habe ich noch nicht finden können.

Ich vermute, das sind keine Elektroleitungen, sondern Wasserrohre. Im unteren Bild, rechts oben, sieht man neben dem Abfluss je eine Leitung rechts und links. (warm/kalt). Da soll wohl mal ein Waschbecken hin.

Hallo!

so viele Fragen !

Die Farben der Kästen bedeuten nichts, es sind womöglich Kästen versch. Hersteller oder schlicht unterschiedliche Tiefen der Kästen, also zur schnelleren Unterscheidung bei der Anwendung wenn man die Kästen für die Baustelle zusammenstellt.
In den Kästen sieht man sehr schön und ordentlich die farbgleiche Verdrahtung mit den modernen Steckklemmen. Offenbar sind es alles 3-polige Stromkreis, eigentlich das übliche. Man verteilt hier, wohin diese Stromkreise führen weiß man nicht.
Deckenauslassdosen sind es eher nicht, also hier kommt später keine Deckenleuchte( Hängeleuchte) dran.
Die sind (in Wohngebäuden) rund und so klein wie die Dosen für Steckdosen und Schalter. Auf manchen Fotos sieht man runde Dosen.

Die eckigen sind nur Verteilerdosen, und müssen später zugänglich bleiben, bekommen also einen abschraubbaren Deckel. Das ist in Wohngebäuden an der Decke ungewöhnlich, weil optisch etwas störend, vor allem wenn man da mal ran müsste um etwas zu prüfen. Es kann sich also um Nebenräume handeln.

in Wohngebäuden findet man als Verteiler-und Anschlussdosen die Deckenauslassdosen am Lichtauslassplatz und dann die Schalter- und Steckdosen- Unterputzdosen mit tieferem Unterteil. Auch dort hat man dann noch Platz für Verdrahtung und Klemmen.
Und hier kann man ohne Beschädigung nach Ausbau der Schalter/Steckdose heran um zu prüfen oder zu reparieren. Tapeten und Anstrich bleiben unangetastet und sauber.

Ebenso die Farben der Leerrohre, auch hier kann es sich um versch. Hersteller handeln. Letztlich hat es keine Bedeutung denn es führen ja versch. Farben in gleiche Kästen. Das kann also kaum für unterschiedlichen Zweck sein. Aber genau weiß man es nicht was man sich dabei gedacht hatte.
Wie gesagt, es kann reiner Zufall sein, versch. Hersteller, versch. Durchmesser.

Die dickeren schwarzen Rohre (ich nehme stark an es sind auch Rohre) sind im Durchmesser dicker, weil sie später mehrere Kabel gleichzeitig aufnehmen sollen . Das werden Stromkreiszuleitungen der Etagen sein.
Die Klebebänder mögen zur Identifizierung (wohin ?) dienen, kann aber auch schlicht der provisorische Verschluss der Rohrenden sein, damit nichts reinfällt beim Bau.
Dann ist so ein Rohr manchmal verloren und nutzlos wenn man einen Betonkrümel oder Steinchen nicht mehr rausfischen kann.
Diese dicken Rohre steigen meist nur senkrecht auf und dienen der Durchführung über die Etagen. Hier kann man nicht meterlange aufgerollte Enden lassen, es stört zu sehr beim Weiterbau. Ist Decke fertig verlängert man sie und führt sie an einer dann fertigen Wand (Schlitz wird dafür angelegt) hoch. Das kann z.B. für die Zuleitung zu Wohnungs-Sicherungsverteilern sein.
Das ist das was man im Plan als „E-Verteiler“ markiert. Hier müssen ja alle Kabel hinführen, von hier bekommen sie Strom !

Jeder Stromkreis beginnt dort, geht hoch zur Decke, führt in der Decke zu Verteilern und von dort geht es über die Decke zu den unteren Wänden herunter zu Schaltern und Steckdosen.
In kleineren Bauten (Einfamilienhaus) findet man zusätzlich auch Verbindungen auf dem Rohfußboden, die dann später mit dem Estrich überdeckt werden. Das ist dann ähnlich wie in der Betondecke. Auch hier nutzt man diese Flächen zur Verteilung von Kabeln und Leerrohren.

In die dünneren weißen/grünen Leerrohre zieht man 1 oder auch mehrere Kabel ein. Die Kabel haben dann innen die bunt isolierten Einzeladern, die in den Kästen freigelegt und verdrahtet werden. Je Kabel nach Erfordernis 3, 4 oder 5 Einzeladern. Hier dienen die Farben zur Identifizierung und haben feststehende Bedeutung, also gelb-grün = Schutzleiter, blau = Neutralleiter und auch mal Schaltader bei Lichtschaltern. Braun ,schwarz oder grau = Phasenleiter (also die spannungsführende Ader)

Seltener zieht man nur Einzeladern( mit der bunten Isolierung) in die Leerrohre ein. Es hat dann aber mehr Platz trotzdem ist diese Methode nicht so weit verbreitet, man legt ganze Kabel(eigentlich Leitungen, Mantelleitung, wie die Standardleitung NYM) ein und nimmt deshalb Leerrohre ausreichender Stärke.

MfG
duck313

Ganz ausschließen würde ich das nicht.
Aber gießt man denn Wasserleitungen direkt in die Betondecke ein ?
was ist mit Schallschutz ?
Ebenso die vermutlich Abwasserleitungen ?

es könnte sein, das sind auch Leerrohre in die man dann die Kunststoffleitungen für Wasser einschiebt. Da wäre wohl auch eine Entkoppelung (Schall) und ein Wärmeschutz gegeben.

Ja, so meinte ich das auch. Denke aber, das die Druckrohre schon in den Schutzrohren stecken. Wenn das so ist, spricht doch nichts gegen die Verlegung im Beton, oder?

Wie gesagt, wenn die Hüllrohre auch den Wärme-und Schallschutz bieten.

Sind das keine fertigen Betonelemente die dortrein geschoben werden auf diese Eisenbügel?.. Wird der flüssige Beton in eine Form gegossen? Die fixieren das wenn ich das richtige gesehen habe irgendwie mit so 2 Metal Schablonen an beiden Seiten der Wand…

Hier hast du noch mal etwas zum Ablauf (man darf hier nicht alles gezeigte auf die Goldwaage legen, manches macht man anders und besser)

Und hier ein interessanter Beitrag eines Herstellers von solchen Betondosen und Zubehör. Hier sieht mal gut, wie E-Installation in Fertigbetonwänden und -decken vorbereitet und eingegossen wird.
Im Prinzip gilt das auch für den Ortbetonbau, also das nachträgliche verlegen auf der Schalung oder einer sog. Filigrandecke. So wie bei Dir auf den Fotos der Baustelle.

Nein, keine Fertigteile. es wird eine Form herumgebaut, die Schalung.
Dann kommen neuen Bewehrungseisen und - matten hinein, werden mit den Eisenbügeln unten kraftschlüssig verbunden und es wird mit Beton ausgegossen und verdichtet.
Früher machte man solche Schalungen aus Holztafeln und Brettern (Schalholz) ,heute nur noch gelegentlich in kleinem Rahmen. Ganze Wände schalt man mit Metallschalungen, die aus genormten großformatigen Tafeln bestehen die sich auf die benötigte Wandstärke einstellen lassen.

mfG
duck313

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Also denkt ihr eher nicht für Elektrik sondern Wasser… Ich versuche das irgendwie noch herauszufinden. Ich habe solche Kabel auch im Keller gefunden die hingen an der Decke unterhalb des Kabels ist ein grosses Loch voller Wasser und ähnelt einer Kanalisation.

Weiter wäre es noch spannend zu Wissen, wie und woher die Leitungen kommen mit dem sauberen Trinkwasser. Die Leitungen müssen ja separiert werden. Ich habe bisher nur Rohrstumpel gesehen in der Decke und am Boden.

Denke mal, dass irgendwo von einem Rohr ein Verzweiger eingebaut wurde, der in dieses Gebäude führt. Einen solchen Anschluss fand ich nicht wirklich. Eines scheint mehr ein wie ein Wasserhahn auszusehen.

Hallo!
In diesem Bauzustand wirst Du noch keine Sanitärinstallation finden !
Weder Frischwasser (Kalt/Warm, noch Heizung oder Abwasser)
Das passiert alles viel später.
Es gibt allenfalls einen provisorischen Wasseranschluss für das am Bau benötigte Wasser.

Die schwarzen Rohre (ganz geklärt ist es ja noch nicht) könnten allenfalls kurze Verbindungsleitungen innerhalb eines Badezimmers oder auch einer Küche sein. Hier könnte man (es ist für mich jedenfalls absolut ungewöhnlich) Leerrohre einlegen.
Und zwar von einem zentralen Punkt des Bades (dort wo nachher die Steigstränge der Versorgungsleitungen ankommen) kurze Leitungen zu den Zapfstellen (Waschtisch, WC, Dusche, Wanne) hinlegt.

Üblich macht man das nicht so.
Üblich ist, man legt im Boden ein „Loch an“ (dein Foto zeigt übrigens kleine eckige Holzkästen, die im Beton so einen Deckendurchbruch freihalten !).
Da man den Grundriss im Geschossbau so plant das alle Bäder und Küchen übereinander liegen, steigen in solchen Deckendurchbrüchen dann senkrechte Versorgungsleitungen hoch und werden dann im Bad/Küche verteilt.
Und in den Etagen werden diese Steigleitungen dann in Wandschlitzen geführt und später verschlossen. Oder man schafft Verkleidungen in Leichtbauweise dafür.

Und innerhalb von Bäder nutzt man heute ja die Vorwandtechnik für die Sanitären Objekte und die zugehörigen Leitungen. Das sind Leichtwandkonstruktionen vor der Rohwand, die die Wasser- und Abwasserleitungen verdecken und auch die Haltegestelle von wandhängenden WCs usw. aufnehmen. Später mit Gipskartonplatten verkleidet und mit Fliesenbeklebt werden si zum Teil des Bads.

Das ist heute Standard. Man stemmt keine waagerechten oder senkrechten Schlitze in die Wände und legt dann Wasserleitungen und Abflussrohre hinein.
Das hat große Vorteile für den Schallschutz und die Statik der Wände (keine Schwächung), geht schnell und sauber (weil nicht zugemauert wird sondern es Plattenverkleidungen sind wie im Trockenbau.

Zwar zeigt dein Foto auch eingelegte Rohre von einigem Durchmesser (sieht nach Metall aus) die ich mir auch nicht so recht erklären kann.
Aber in gewissem Umfang kann so etwas nötig werden, bereits in die Decke Rohre einzulegen, weil man sonst damit zu hoch käme oder kein Gefälle anlegen kann.

MfG
duck313

Meinste nicht, dass das mit Schlauchisolierung überzogene HT - Abflussrohre sein könnten?

Du denkst z.B. an Misselon-Dämmplatten oder-Schläuche als Schallschutz ?
Kann schon sein. Deshalb die faltigen Abklebungen an den Bögen.
Kann es sein, auf dem Klebeband steht der Schriftzug Geberit ? Bei dem Rohrstummel mit dem gelben Deckel ?

Aber wenn das z.B. DN 100 sind, dann müsste die Decke ja wirklich sehr dick sein.
Aber wie gesagt, ich hab noch nie Abflussleitungen in diesem Ausmaß in Decken eingelegt gesehen. Mal einen Bodeneinlauf und das war ja auch schon selten.

Ja, genau. Mit dem Geberit könnte schon sein und würde ja auch passen. Auch meine ich unterhalb des Stummels Muffen von 45° Bögen zu erkennen. Aber grundsätzlich gebe ich dir recht. So eine Verteilung in der Decke ist schon sehr ungewöhnlich.

Nochwas: Vielleicht sehr weit hergeholt, aber könnte der gelbe Deckel nicht ein Baustopfen von einem Geberit Kombifix sein?

Hallo Entlein,

Bei mir hier, Baujahr 1969, ist es umgekehrt.
Die Wand im Bad ist normal aufgebaut. Die Rohre befinden sich hinter der Wand im Treppenhaus, wo dann eine Wand aus zwei Holztafeln alles verkleidet.

MfG Peter(TOO)