Hallo auch hier,
Bei dem festen Betrag kann ich mir das auch gut vorstellen. Ob
die Wünsche in Deutschalnd auch in Erfüllung gehen, werden wir
sehen. Bei Familien mit mittleren Einkommen wird das sicher
auch eine Rolle spielen, da kann ich mir gut vorstellen, daß
das Familiengeld in die Planung einbezogen wird, bei höheren
Einkommen aber eher nicht.
Höhere Einkommen werden ja nicht vollständig verbraucht, da
sinkt der Lebensstandard durch das ausbleiben eines Gehalts
für ein bis zwei Jahre nicht. Daß diese Leute in ihre
Familenplanung das Familiengeld einbeziehen, kann ich mir
einfach nicht vorstellen.
Die Ausgaben wachsen mit dem Einkommen, jedenfalls in den allermeisten Fällen, so daß auch bei höherem Einkommen nicht zwangsläufig mehr Puffer bleibt. Natürlich kann man die Ausgaben auch reduzieren, aber das muß man nicht allein deshalb wollen, nur weil man sich ein Kind möchte. Wer das will, ist sicherlich zu Zugeständnissen bereit, aber die wenigsten möchten den erreichten Lebensstandard deutlich einschränken.
Ob das nun vernünftig ist oder Du das so empfindest, ist eine Sache, daß das zu einer geringeren Geburtenrate bei den Gutverdienenden führt, eine andere.
Wie ich sagte: Man kann sich auf den Standpunkt stellen, daß jedes Kind gleich ist. Man kann aber auch die Realität akzeptieren, daß aus einem Kind mit Eltern hoher Bildung mit einer erhöhten Wahrscheinlichkeit ein gut ausgebildeter Erwachsener und damit guter Beitragszahler wird.
Welchen Schluß man daraus zieht, bleibt jedem selbst überlassen. Ich für meinen Teil halte den Versuch, mit einem Familiengeld in Relation zum vorherigen Einkommen auch die Gutverdienenden etwas stärker zur Vermehrung zu animieren, zumindest nicht für falsch.
Bei mir funktioniert das wahrscheinlich eh nicht, daher stehe ich dem Experiment - das in Australien ja wohl erfolgreich war - auch nicht voreingenommen gegenüber.
Das Familiengeld in Höhe von €1800,- bekommt ja eine Familie,
in der derjenige, der dann zu Hause bleibt, vorher >=
€2700,- Netto hatte, im Normalfall wird der Partner mehr
haben, sonst würde der zu Hause bleiben. Das sind Familien,
die vorher ein Nettoeinkommen von über €5000,- pro Monat
hatten. Sorry, das kann ich mir noch nicht einmal vorstellen.
-) Daß da das Familiengeld die Familienplanung beeinflussen
soll, noch weniger.
Du sprichst von zwei Menschen, die vor dem Kind jeweils 2.700 Euro zur Verfügung hatten und ihren Lebensstandard darauf eingestellt haben. Daß ein Kind Einschränkungen bedeutet, ist mutmaßlich jedem klar, der einigermaßen bei Verstand ist (ich weiß, daß es Ausnahmen gibt). Die Frage ist halt, ob man bereit ist, bei einem Haushaltseinkommen von 5.400 Euro und Ausgaben von vielleicht 4.000 Euro bereit und in der Lage ist, seine Ausgaben um rd. 30% zurückzufahren.
Gruß,
Christian