Ende oder auch nicht?

Hallo…ich brauche Rat

Ich bin seit 3,5 Jahren mit meinem Freund zusammen und ständig gibt es Streit. Manchmal mehrmals täglich, manchmal einige Tage nicht auf jeden Fall gibt es viele Missverständnisse, wir können den anderen einfach nicht verstehen, Meinungen nicht nachvollziehen. Oft war das Thema Trennung schon auf dem Tisch und immer wieder haben wir gesagt wir versuchens weiter.
Wir lieben uns beide sehr aber irgendwie reden wir immer aneinander vorbei, suchen die Fehler beim Anderen, treten auf der Stelle. Eigentlich denke ich selber irgendwie dass es vielleicht besser wäre sich zu trennen aber mein Herz schreit dann immer ganz laut zu meinem Hirn „Nein, tu es nicht“. …
Ich bin einfach total fertig mit den Nerven, diese ganzen Streiteren ziehen ganz shcön runter und dass man immer aufpassen muss was man sagt bzw. wie man etwas sagt damit es nicht zu Missverständnissen kommt macht wirklich müde.
Wahrscheinlich ist es sinnlos überhaupt zu fragen aber meint ihr es besteht noch Hoffnung?

Verzweifelte Grüße

Hallo homicida,

. . . aber mein Herz schreit
dann immer ganz laut zu meinem Hirn „Nein, tu es nicht“. …

zieh´ Mal den Teil „Gewohnheit“ und „Angst vor dem Alleinsein“ ab und schau Dir die Differenz an - das ist max. die Liebe und ich vermute, dass es nicht (mehr) allzu viel sein wird.

Hallo

Tage nicht auf jeden Fall gibt es viele Missverständnisse, wir

Vermutlich sind es jedesmal Kleinigkeiten, er mag es nicht, wenn Du Schuhe kaufst und Du magst es nicht, wenn er nach dem Duschen die Shampoo Flasche offen läßt?

nachvollziehen. Oft war das Thema Trennung schon auf dem Tisch

Das ist gut. Wer an die Trennung denkt, der nimmt seine Beziehung ernst! Der Gedanke an die Trennung, lässt das Thema Beziehung besser angehen!

und immer wieder haben wir gesagt wir versuchens weiter.

Dabei geht einem schnell die Kraft aus. Besser wäre es: wir versuchen es anders.

Wir lieben uns beide sehr aber irgendwie reden wir immer

Klar, sonst wärt ihr nicht fast 4 Jahre zusammen.

aneinander vorbei, suchen die Fehler beim Anderen, treten auf

Hier wäre eine Möglichkeit anzusetzen: wir versuchen es anders!

Ihr seid beide in einem Trott drinnen. Wenn Du etwas sagst, dann sieht er es als kritik und umgekehrt genau so? Wenn Du etwas machst, dann sieht er das so, also ob Du es gegen ihn gemacht hast und genau so umgekehrt?

Um aus einen Trott raus zu kommen ist es hilfreich, etwas zu tun, womit der andere überhaupt nicht rechnet. Nenne mir Bitte drei typische Trotterlebnisse, die Du mit ihm durch machst. Überlege einmal, was Du machen könntest, womit der andere überhaupt nicht rechnet!

Oft sind es andere Kleinigkeiten: Wenn er später nach Hause kommst, statt „Wo warst Du so lange?“ kann man sagen „ich hatte schon Sehnsucht nach Dir“.

Man muß einmal davon ausgehen, dass der andere das sich selbst zuliebe getan hat / tut und nicht um den anderen zu ärgern! Also, wenn er später nach Hause kommt, dass er damit nicht Dich ärgern wollte. Sondern, dass er Spass hatte und diese schönen Momente in seinem Leben nicht abbrechen wollte.

der Stelle. Eigentlich denke ich selber irgendwie dass es
vielleicht besser wäre sich zu trennen aber mein Herz schreit

Ich habe das Buch hier schon einmal erwähnt.
Wie Männer und Frauen die Liebe erleben
http://www.amazon.de/Wie-M%C3%A4nner-Frauen-Liebe-er…

Wenn man mit dem Buch durch ist, das geht normal innerhalb kurzer Zeit, da es sehr gut geschrieben ist, weiß man auch, ob man wieder glücklich werden kann oder eine Trennung besser ist

aufpassen muss was man sagt bzw. wie man etwas sagt damit es
nicht zu Missverständnissen kommt macht wirklich müde.

Auch Beziehungsmüde. Wie viel Zeit in der Woche nimmst Du Dir zirka, um nur etwas für Dich zu machen? Ohne Deinem Freund? Nur Du alleine oder mit FreundInnen, etwas, das Dir Spass macht?

Wahrscheinlich ist es sinnlos überhaupt zu fragen aber meint
ihr es besteht noch Hoffnung?

Hoffnung besteht immer!

Grüße

Hallo,
ob Trennung oder nicht, kann niemand Dir hier sagen. Ich halte Trennungen für möglich, wenn klar ist, dass es unüberwindbare Differenzen in der Lebensgestaltung gibt (Urlaube, Einrichtungen, Humor, Geschmack, Schnelligkeit).

Es scheint mir so zu sein, dass ihr Euch gegenseitig Vorwürfe macht und dass ihr vom jeweils anderen verlangt, er solle sein Verhalten ändern. Das funktioniert nicht. Niemand verändert sein Verhalten, weil es jemand sagt, sondern nur, wenn man darin einen Vorteil sieht. Ein anderes Verhalten bedeutet ein andere Charakter, bedeutet eine andere Person.

Nun, es gibt Probleme, die lassen sich lösen. Einige Probleme entstehen, weil man sich in der Beziehung unklug verhält. Gutes Beziehungsverhalten muss man lernen. Lernen kann man dies bei profamila, allerdings muss man dafür bezahlen. Selbst wenn ihr Euch trennen solltet, durch die Beratungen lernt man eine Menge für später.

Vermeidet unbedingt:
„Du bist so und so“
„Du kannst doch das und das nicht machen“
„Das gehört sich nicht“

Besser:
„Ich habe ein Problem mit …, weil es mich …“
„Es hatte mich wütend gemacht, als Du …, weil ich dachte, dass würde … bedeuten.“
„Ich mag Dich so gerne, weil Du … zu mir bist.“

Konzentriert Euch auf die schönen Dinge zwischen Euch und geht für eine Woche konsequent und beide Streitereien aus dem Weg. Lasst Euch gegenseitig in Ruhe und jeden das machen, was er und sie will. Haltet etwas Abstand, damit ihr nach einer Woche nicht mehr nach einem falschen Wort an die Decke geht.

Viel Erfolg! Ingo

P.S.: Wenn Du Dich trennen möchtest, notiere genau die Gründe weshalb, teile sie ihm mit, vielleicht ist ihm das gar nicht klar gewesen. Wenn er daran nichts ändern möchte oder kann und Du ihn nicht akzeptieren kannst, wie er ist, dann trennt Euch eben einvernehmlich. Das geht durchaus und Freunde zu bleiben in gegenseitigem Respekt ist kein Kitsch. Nach einer Trennung wirst Du traurig sein. Der Zettel wird Dir helfen Dich an die Gründe zu erinnern. Aber bleibe immer fair! Niemand ist böse und es gehören immer (!) zwei zu dazu. Jeder trägt Verantwortung für sich, aber niemand ist schuld!

Danke für die Antwort. Das sind viele nützliche Tipps. Mit dem aus dem Weg gehen wird schwer weil wir zusammen wohnen aber daran hab ich auch schon gedacht so ne räumliche Trennung…

Ja, ich habe mir gedacht, dass ihr zusammen wohnt. Aber auch das geht. Geht Euch emotional aus dem Weg und macht beide Euer Ding und unterhaltet Euch nur über das Notwendigste, wie Einkäufe. Es geht und beruhigt. Aber ihr müsst beide damit einverstanden sein. Es soll ja keine Strafe für den anderen sein, sondern eine Erholungspause. Das ist wichtig zu verstehen.
Lieben Gruß auch an Deinen Freund. In jeder Partnerschaft wurde schon über Trennung nachgedacht, auch bei 30 Jahre verheirateten. Alle kennen diese Situationen des scheinbar ausweglosen Streitens. Nicht mehr über alte Themen reden in dieser Woche. Das ist tabu, wenn ihr beide es wollt.

Du hast unsere Situation ziemlich gut analysiert. Es gibt viele Kleinigkeiten die sich immer wieder anstauen und dann kommt es irgendwann zur Explosion. Es ist so dass ich vollzeit arbeiten gehe und nebenbei noch 400 eurojob habe, ich mache den Haushalt quasi alleine. Wenn ich ihn bitte mehr zu machen artet es meist im Streit aus weil er halt nen 12-stunden-job hat als Taxi-Fahrer und meist auch Überstunden machen muss und abends dann keinen Nerv mehr hat. Ich kann das ja auch verstehen aber ich schaff das alleine einfach nciht.Was mich noch stört ist, dass er oft ein Feierabendbier trinkt. Mal find ich es ok aber es war ne ganze Zeit lang jeden Tag und ich hab halt Angst dass er in ne Suchth rutscht. Das ist schnell passiert. Ich schreibe nebenbei Briefe für die Psychiatrie und daher weiß ich wie schnell man abhängig werden kann.

Manche Situationen sind auch ziemlich festgefahren. Wenn wir am Wochenende was zusammen machen dann nist das auf der Couch liegen und fernsehen, das reicht mir aber nicht! Ich will weg, ich will was sehen und erleben und wenn es nur essen gehen oder Kino ist aber sowas gibt es überhaupt nicht und wenn dann nur auf mein Drängen und meine Eigeninitiative hin. Wenn wir wegfahren muss ich alles planen, buchen und so. Hab ihn darauf schon mehrmals angesprochen und dann sagt er, dass er erst mit mir am Wochenende was macht wenn wir es einige stunden am Wochenende mal ohne Streit aushalten aber das geht schlecht weil ich wochennends unzufrieden bin meist gerade weil wir daheim hocken oder weil er einfach nicht zum putzen überredet werden kann ohne Drama.

Dann häufiger Streitpunkt ist Thema Sex. Er will mehr sex und darüber streiten wir ca. alle 3 Tage, ich fühl mich dadurch unter Druck gesetzt und hab absolut gar kein Bock darauf! Hab ihm das auch schon tausend mal gesagt dass er mir dadurch absolut kein Bock drauf macht. In der Woche ist es mir meist auch zu viel, wenn ich dann Samstagmorgen nicht sofort mti ihm schlafe ist er sowas von mies drauf und dadurch kommt dann der nächste Streit.

Dann darf man überhaupt gar nicht mit Essen anfangen oder ich darf mich nciht drüber freuen dass ich es geschafft hab 20 kg abzunehmen weil er in unserer beziehung 30 kg zugenommen hat und es nicht schafft abzuspecken. Wenn ich nur frage ob wir abends was zusammen essen ist er meist schon mies drauf, wenn nicht dann ist er spätestens nach dem Essen mies drauf.

Ach da gibt es so viel. könnt glaub ich nen ganzes Buch über unsere Probleme schreiben…

Naja ich weiß nicht. Ich war eigentlich immer sehr gerne allein, wollte auch nie ne Beziehung aber hat sich so ergeben. Also mit Alleinsein komm ich gut klar, Gewohnheit…naja wenn man sich nur streitet ist es eine Gewohnheit die man auch gerne ablegt. Aber vielleicht sollt ich mir wirklich mal über meine Gefühle klar werden. Es ist auch so, dass er sich in der Zeit in der wir zusammen sind ziemlich verändert hat, äußerlich wie innerlich, innerlich aber gravierend und ich häng halt noch sehr an dem was er vor der Veränderung war und hab halt Angst, dass wenn Schluss ist, er wieder so wird wie vorher und ich es dann bereuen werde…weißt du was ich meine=?

Hallo,

hier kommt ein Ansatz zur Rettung :wink:
Nein, ohne Schei…, lass Dir von einem alten Mann mal was sagen.
Es handelt sich, wie meist bei Problemchen in einer Beziehung, um ein Kommunikationsproblem. Die Ursachen liegen meist nicht bei den Betroffenen selbst - ihre Eltern haben schlichtweg versäumt, ihnen ein paar ganz ganz wichtige Dinge beizubringen oder mitzugeben - wie kommuniziere ich mit meinem Umfeld.

Gehen wir nun doch einmal davon aus, dass niemand, aber auch wirklich niemand, Gedanken lesen kann. Sollte es dennoch gelegentlich diesen Eindruck erwecken, dann handelt es sich um Vermutungen (richtig liegende) und nichts weiter. Es bleibt die Tatsache, dass wir einfach keine Gedanken lesen können. Dies hat zur unvermeidbaren Folge, dass wir fast regelmässig Irrtümern unterliegen. Meist ist das gänzlich unerheblich aber manchmal auch ziemlich nervig und ab und zu auch gefährlich - sehr gefährlich, vor allem für Partnerschaften.

Was ist zu tun?
Wir müssen lernen - und zwar gemeinsam - wie wir miteinander kommunizieren. Das geht natürlich nicht einfach so. Also müssen wir Kommunikationsstandards (in diesem so menschlichen Bezug ein fürchterliches Wort - ich weiss) etablieren. Verstanden? Fein.
Wir müssen uns also mit unserem Partner (gleich ob Männlein oder Weiblein) an einen Tisch setzen und folgendes vereinbaren:

Wie wollen wir zukünftig miteinander umgehen?
Was verletzt uns (wenn wir das unserem Partner nicht ganz klar sagen, wird er oder sie es einfach nicht wissen und uns immer wieder verletzen)?
Wie wollen wir nie wieder tun?
Was wollen wir tun?
Wie wollen wir miteinander kommunizieren? Wollen wir uns anschreien? Wollen wir uns, bei jeder Meinungsverschiedenheit, eines auf die Maske geben (es gibt, man höre und staune, Paare, bei denen ist das so und es ist so, weil sie es so wollen - sonst wäre es anders)?
Wollen wir klar und präzise miteinander reden und unsere Argumente vorbringen um dann, gemeinsam, das weitere Vorgehen abzusprechen?
Oder wollen wir etwas ganz anderes?
Manchmal liegt es auch daran, dass die Beiden verschiedene Sprachen sprechen (damit ist nicht unbedingt Finnisch und Zulu gemeint - Menschen aus Friesland füllen manche Begriffe durchaus anders aus als Menschen aus Oberbayern - sie verbinden mit einem bestimmten Wort durchaus verschiedene Inhalte). Die Verständnisunterschiede können auch in der Herkunft aus unterschiedlichen gesellschaftlichen Schichten herrühren (eine hanseatische Kaufmannsfamilie oder eine saarländische Bergmannsfamilie oder eine niederbayerische Bauernfamilie) - da liegen Welten dazwischen. Trotzdem kann das funktionieren.

Es ist erstaunlich, aber viele Menschen wissen gar nicht, was sie wollen - aber sie wissen ganz genau, was sie nicht wollen!
Nun, das wäre der kleinste gemeinsame Nenner.

Ich denke und dies entspricht meiner Lebenserfahrung, dass es immer einen Versuch wert ist. Immer!

Ich hoffe, dass diese Einlassungen hilfreich im Sinne der Anfrage waren

aufmunternde Grüsse
Ray

Hallo homicida,

Naja ich weiß nicht. Ich war eigentlich immer sehr gerne
allein, wollte auch nie ne Beziehung aber hat sich so ergeben.

was bedeutet in diesem Sinne denn „eigentlich“? Und es dürfte ein nicht unbeträchtlicher Unterschie sein, ob jemand „eigentlich immer sehr gern allein“ war und ist, oder ob jemand aus einer Beziehung heraus allein wird . . .

Also mit Alleinsein komm ich gut klar, Gewohnheit…naja wenn
man sich nur streitet ist es eine Gewohnheit die man auch
gerne ablegt.

Wenn der Satz zutreffend ist, brauchst Du nur noch die Konsequenz zu ziehen.

. . . Aber vielleicht sollt ich mir wirklich mal über
meine Gefühle klar werden. Es ist auch so, dass er sich in der
Zeit in der wir zusammen sind ziemlich verändert hat,
äußerlich wie innerlich, innerlich aber gravierend und ich
häng halt noch sehr an dem was er vor der Veränderung war und
hab halt Angst, dass wenn Schluss ist, er wieder so wird wie
vorher und ich es dann bereuen werde…weißt du was ich
meine=?

Klar, Du hast Angst etwas zu verlieren, was es vllt. (Mal wieder) geben könnte, aber ich glaube, selbst wenn er sich für eine gewisse Zeit ändern würde, hätte ihn/euch der Alltagstrott bald wieder.

Hallo!

Danke für die Antwort!

Zwei der drei Beispiele hast Du bereits selbst beantwortet. Von den Aktionen und Reaktionen passt ihr sehr gut zusammen.

Bezüglich Sex:

Er will mehr sex und
darüber streiten wir ca. alle 3 Tage,

Du reagierst darauf vollkommen richtig.

Hab
ihm das auch schon tausend mal gesagt dass er mir dadurch
absolut kein Bock drauf macht.

Warum machst Du es dennoch?

ist er sowas von mies drauf und dadurch kommt dann der
nächste Streit.

Bezüglich Wochenende schriebst Du:

am Wochenende was zusammen machen dann nist das auf der Couch
liegen und fernsehen, das reicht mir aber nicht! Ich will weg,
oder Kino ist aber sowas gibt es überhaupt nicht und wenn dann
nur auf mein Drängen und meine Eigeninitiative hin. Wenn wir

Wie er darüber denkt, fühlst Du selber:

unter Druck gesetzt und hab absolut gar kein Bock darauf! Hab
ihr das auch schon tausend mal gesagt dass sie mir dadurch
absolut kein Bock drauf macht.

Warum macht er es dennoch:

ist sie sowas von mies drauf und dadurch kommt dann der
nächste Streit.

(ich habe hier das „er“ in „sie“ ausgebessert!)

Wie glaubst Du, kommt ihr aus der Situation raus?

Wenn Du keinen Bock auf Sex hast und dennoch machst, kommt das raus, was Du schriebst. Er wird immer seltener. Ich schrieb es vor ein paar Stunden hier:
/t/zeit-fuer-die-beziehung/5107223/22
(da machten sich noch ein paar Leute darüber Lustig, sie werden aber auch noch die Erfahrung machen)

Du hast jetzt selbst gelesen wie er denkt, Du weißt es von Dir, wie er denkt. Du schreibst in einem anderen Beitrag, dass Du gerne etwas alleine machst. Warum machst Du nicht am Wochenende etwas alleine oder mit Freunden? Stehe am Samstag morgens auf, mache Dich fertig, sage ihm was Du unternehmen willst und mache es doch! Würdest Du es ihm eher böse / schadenfroh sagen, oder aus seiner Sicht, dass du ihn verstehst, wenn er am Wochenende Ruhe braucht und Du daher etwas alleine unternimmst?

Wäre das etwas womit er überhaupt nicht rechnet? Kein Sex am Samstag morgen, den Du nicht willst, die Frau gleich außer Haus und er kann ohne Streit in Ruhe zu Hause Relaxen? Dann wäre auch das gut geschriebene von Ingo einige Zeit berücksichtigt, mit aus dem Weg gehen. (hier braucht ihr noch keine getrennte Wohnung, falls das nicht hilft, dann natürlich die getrennte Wohnung)

Das mit dem Haushalt, hat Ingo ebenfalls sehr schön geschrieben. Man ändert sich nur, wenn man selbst einen Vorteil daraus zieht. Wenn Du keine getrennte Wohnung möchtest, müsstest Du hier für eine gewisse Zeit die Augen und Nase zu machen.

Es ist klar, dass er nicht hilft, weil Du es sowieso machst. Wenn er helfen würde, würdest Du vermutlich etwas zu kritisieren haben, dass seine Finger in der ganzen Küche auf den Kästchen zu finden sind oder ähnliches.

Wann sieht er einen Vorteil daraus, dass er hilft? Wenn ihr beide im Dreck erstickt (Grad der Verschmutzung ist der, je nachdem wo seine Schmerzgrenze ist). Was hältst Du davon, mit ihm gemeinsam einen Plan zu erstellen, den ihr Beide halbwegs gerecht findet? Also nicht sagen „hilf mir bitte“, sondern jeder ist für eigene Bereiche zuständig. Und nun wirst Du belastet: Wenn er es nicht macht, oder murrt, muß er sehen, was raus kommt, wenn diese Arbeit nicht gemacht wird. Und wenn Du über die Mistsäcke drüber steigen musst. Irgend wann werden auch ihm die Mistsäcke zu viel. Ich selbst bin extrem und schmunzel gerade, ich würde hier sogar extra Freunde einladen, damit er sich geniert, dann macht er es vermutlich früher freiwillig (kurz bevor die Freunde kommen).

Konsum:

Ob das bei Dir Schuhe sind und bei ihm Bier. Was er trinkt, ist alleine seine Sache. Ob Deine Angst begründet oder unbegründet ist egal. Es ist sein eigenes Leben. Wenn er unter dem Alkoholeinfluss Gewalttätig wird oder zu viel trinkt, dass er betrunken ist, sodass es Dir nicht gefällt, dann ziehe bitte aus! Verbote bewirken oft, dass man es in jeder freien Minute dennoch macht. Sogar mehr, wie wenn man sagt „ich freue mich dass es dir schmeckt und vertraue dir, dass du dich an Grenzen hältst, sodass du nur so viel trinkst, sodass du dich nüchtern verhältst“.

Genau so ist es bei Dir zum Beispiel bei Schuhen. Es ist kontraproduktiv, wenn er es Dir verbietet, vermutlich wirst Du dann unbewusst noch mehr Energie hineinstecken und nach mehr Möglichkeiten suchen, welche zu kaufen.

Was hältst Du von den Änderungen?

Ich glaube auch, dass ein Buch, die Situation bei euch sehr gut beschreibt und wie wer denkt. Denn wie Ray richtig geschrieben hat, niemand kann Gedanken lesen. (auch wenn man in der Beziehung vom anderen genau das verlangt).

Das Buch heißt: Wie Frauen und Männer die Liebe erleben
http://www.amazon.de/Wie-Männer-Frauen-Liebe-erleben…

Übrigens, natürlich kann die Beziehung durch diese Änderungen sogar gleich zerbrechen, nur soll es so weiter gehen wie bis jetzt, oder soll es Änderungen geben?

Liebe Grüße

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Ich danke dir für deine Antwort. Es passt wirklich alles wie du es so beschreibst und leuchtet mir ein. Wenn ich ihn Dränge hat er keine Lust mit mir am Wochenende was zu machen wie das mit dem Thema Sex, ist logisch, soweit hab ich noch gar nicht gedacht…ich muss ihm das wahrscheinlich wie er mir erstmal schmackhaft machen.

bezüglich dem Thema Putzbereiche. Das hatten wir schon und hat nichts geholfen am Ende war meine Schmerzgrenze um Längen überschritten und ich hab dann doch alles alleine gemacht oder solange gemeckert bis er es gemacht hat. Mittlerweile macht er es auch direkt wenn ich es sage um Streit aus dem Weg zu gehen und ab und an macht er es auch von sich aus, also eine Besserung ist auf jeden Fall da. mittlerweile ist das Thema auch nicht mehr so gravierend, auch wenn er nie auf die Idee käme von sich aus das Klo sauber zu machen aber des ist ok, ich hab kein Problem damit das sauber zu machen.

Ich denke ich werd mir das Buch mal kaufen, schaden kann es ja nicht!

ja die Kommunikation ist auch ein großes Problem in unserer Beziehung. Am Anfang war es richtig extrem. Bei mir in der FAmilie war es so, dass wenn Streit ausgebrochen ist, sich jeder verzogen hat bis sich der Nebel gelegt hat und alles war wieder gut. In ner Beziehung sollte man schon alles ausdiskutieren aber ich hab das nie gelernt, mein Freund ist mir total überlegen und ich weiß nie was ich sagen soll, er redet dann ne Stunde auf mich ein und ich sag nichts dazu weil ich einfach nicht weiß was ich sagen soll! Er ist dann irgendwann stink sauer weil ich nichts dazu sag sodass ich mich zwinge irgendwas zu sagen und das ist meist der totale Bockmist und es gibt noch mehr Streit…aber wie kann man denn sowas lernen?

er sagt auch immer dass er scih alles zusammen reimen muss weil ich nie was sage. Mittlerweile geht es schon besser aber immernoch nicht so richtig. mir fällt es auch sehr schwer über meine Gefühle zu sprechen aldieweil meine Eltern sich nie wirklich dafür interessiert haben und ich es so auch nie machen musste…

Ich bin total verkorkst glaub ich…

Ok Ray,

klasse Ansatz!

Aber, was bitte kann man tun, wenn man genau dieses Miteinander-Reden probiert, ruhig, entspannt und gelassen auf den anderen zugeht und aber kaum Reaktionen bekommt? Dann wird es doch schwierig, oder? Vor diesem Problem stehe ich nämlich.

Partner kann/will nicht kommunizieren. Igelt sich ein und ist nur selten zu einem Gespräch bereit und wenn eins entsteht, fast unfähig, sich zu seinen Gefühlen, Wünschen, Änderungsbedürfnissen zu äußern.

Besser in Ruhe lassen - hab innerlich bald aufgegeben - oder weiter „bohren“ und versuchen zu kommunizieren und die Beziehung zu retten?

Bitte um Rat eines „alten Mannes“ :open_mouth:)

Schnärchen

Wegweisung (langer Text)
Hi homocida,

ja die Kommunikation ist auch ein großes Problem in unserer
Beziehung

Das war klar

Am Anfang war es richtig extrem. Bei mir in der FAmilie war es so, dass wenn Streit ausgebrochen ist, sich jeder verzogen hat bis sich der Nebel gelegt hat und alles war wieder gut.

Nein, das glaube ich Dir nicht, denn das kann nicht sein. Durch wegschweigen, aussitzen, sich aus dem Weg gehen, sich verziehen oder verdrängen wird nichts wieder gut. Das ist nur eine Selbsttäuschung. Und zwar in der brutalsten Variante.
Weisst Du was Mut ist? Mut ist eigentlich nichts anderes, als die Angst zu überwinden. In Gegenschluss, also wenn man es nicht fertig bringt, die Angst zu überwinden… wird dies im deutschen Sprachgebrauch auch als Feigheit bezeichnet. Gewiss, es gibt charmantere Umschreibungen, diese ändern aber nichts an der Bedeutung.

…In ner Beziehung sollte man schon alles ausdiskutieren…

Nun, das ist nicht unbedingt erforderlich. Nicht alles, aber über die wichtigen Dinge des Lebens sollte man sich schon austauschen.

…aber ich hab das nie gelernt…

O.k., diese „Entschuldigung“ wir von mir akzeptiert. Dieses eine Mal aber nie wieder. Das Leben hat sie bereits verworfen.
Du wirst es lernen müssen - Du kannst Dich nicht weiter verweigern und das willst Du ja auch nicht - sonst hättest Du nicht geschrieben.

…mein Freund ist mir total überlegen…

Falsch! Er ist verbal nur geübter - das ist alles.
Meinem Verständnis nach, können wir anderen Menschen (ich gehe da sogar noch weiter, aber das gehört nun nicht hierher) gegenüber nicht überlegen sein. Wir haben, jeder Einzelne von uns, seine besonderen Begabungen und ein ganz spezielles erworbenes/erarbeitetes Wissen - die individuelle Lebenserfahrung - und unsere ganz eigenen Schwächen. Wie und wer will dies gegeneinander aufrechnen und werten? Niemand kann das. Es geht einfach nicht, denn alle haben die gleichen Rechte aber auch Pflichten. Sie handhaben es nur unterschiedlich (viele leider ohne die gebotene Verantwortung wahr zu nehmen - manchmal weil sie sich derer gar nicht bewusst sind - manche ignorieren diese Verantwortung auch in verbrecherischer Weise). Ich glaube, das war jetzt doch etwas abstrakt. Sorry dafür (aber ich lass es stehen:smile:

…und ich weiß nie was ich sagen soll…

Das mag sein. Aber vielleicht ist es auch eher so, dass Du schon weisst, was Du willst oder eben nicht, aber Du - Deine von Dir diesbezüglich dargelegte Kindheit lässt mich dies vermuten - hast eben einfach nicht gelernt, Dich entsprechend zu artikulieren.

…er redet dann ne Stunde auf mich ein…

Das ist mit Sicherheit nicht nett von ihm und wenn man es böswillig formuliert, dann ist das „Schei…e“, denn er unterstützt Dich nicht, er kommt Dir nicht entgegen - wie man das von Liebenden eigentlich erwarten dürfte. Er entzieht sich, möglicherweise unbewusst, seiner Verantwortung Dir, bzw. eurer Liebe gegenüber. Vielleicht ist er unsicher und es ist seine Verteidigungsstrategie?

…und ich sag nichts dazu weil ich einfach nicht weiß was ich sagen soll!

Bei mir würden dann alle roten Lampen angehen, denn „keine Antwort ist auch eine Antwort“.

Er ist dann irgendwann stink sauer weil ich nichts dazu sag…

Drehen wir das mal um. Ich denke, uns würde das auch so gehen, oder?

…sodass ich mich zwinge irgendwas zu sagen…

Fehler. Denn dann passiert zwangsläufig folgendes:

… und das ist meist der totale Bockmist und es gibt noch mehr Streit…

Ergo: Sag ihm in einem solchen Moment, dass es Dich überfordert (erinnerst Du Dich an die Sache mit dem Mut?) und Du jetzt nichts dazu sagen kannst.

…aber wie kann man denn sowas lernen?

Tja, wenn ich ein Universalrezept dafür hätte, würde ich das vermarkten und mich steinreich daran verdienen. Ich denke, da gibt es kein Universalprogramm nach welchem man vorgehen kann. Aber ich meine von entsprechenden Kursen gehört zu haben. Vielleicht möchtest Du dieses Thema/Problem (ohne ein Doppelposting zu starten) mal im Brett Psychologie posten. Ich kann mir vorstellen, dass dort Leute lesen, welche Dir diesbezüglich, also zu solchen Kursen oder so, was hilfreiches sagen können.

…er sagt auch immer dass er scih alles zusammen reimen muss weil ich nie was sage.

Das bedeutet nichts anderes, als dass auch er verzweifelt ist und eben keine Gedanken lesen kann.
Du musst mit ihm über Deine Kommunikationsprobleme reden und ihm sagen, dass Du seine Hilfe brauchst, weil ihr es sonst nicht schaffen werdet. Ich denke, wenn er Dich liebt - und noch sieht es ja durchaus dannach aus - dann wird er alles nur mögliche machen und tun, um Dir und damit Euch beiden zu helfen.

Mittlerweile geht es schon besser aber immernoch nicht so richtig

Nie aufgeben

…mir fällt es auch sehr schwer über meine Gefühle zu sprechen

Schon klar - aber da ist wieder die Geschichte mit dem Mut

…aldieweil meine Eltern sich nie wirklich dafür interessiert haben und ich es so auch nie machen musste…

Argument abgelehnt. Ich kann das schreiben - Du nicht, denn dann ist es der Versuch einer Entschuldigung:smile: Verstanden? Ich weiss nicht, weshalb sich Deine Eltern nicht ihrer Verantwortung stellten - weisst Du, Kinder aufzuziehen ist unbeschreiblich mühsam und kräftezehrend (vielleicht hatten sie nicht die erforderliche Kraft) aber sie mussten - sie haben es nur nicht getan (aber davon hatten wir es ja schon)

Ich bin total verkorkst glaub ich…

Nein, das glaube ich nicht. Wirklich nicht. Du hast nur, wie viele, sehr viele andere Menschen auch, ein Kommunikationsproblem und das kann man ändern. Auch wenn es ein langer und beschwerlicher Weg wird. Aber! Du hast bereits angefangen - und hast damit schon mal einen Riesenvorteil (gegenüber all jenen gegenüber, welche sich nicht hinsetzen und darüber nachdenken und schreiben).
Es wird nicht so ganz leicht, aber ich ich denke wirklich, dass Du das schaffst und ich kann mir auch sehr gut vorstellen, dass er Dir dabei helfen wird - soweit er selbst es kann (es klang nämlich dannach).

Kopf hoch

Ein schönes Osterfest wünscht
Ray

PS: Ich erhebe keinen Anspruch auf die allein richtige Antwort. Es wird jemand kommen oder schon da sein, welcher es besser weiss

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die andere Seite
Hi Schnärchen (welch lustiger Nick :smile:

klasse Ansatz!

ein artiges Dankeschön

Aber, was bitte kann man tun, wenn man genau dieses Miteinander-Reden probiert, ruhig, entspannt und gelassen auf den anderen zugeht und aber kaum Reaktionen bekommt? Dann wird es doch schwierig, oder? Vor diesem Problem stehe ich nämlich.

Also wie der Freund von homocida, erkenn ich das richtig?

Partner kann/will nicht kommunizieren. Igelt sich ein und ist nur selten zu einem Gespräch bereit und wenn eins entsteht, fast unfähig, sich zu seinen Gefühlen, Wünschen, Änderungsbedürfnissen zu äußern.

Vielleicht ist er schon dazu bereit, aber schlichtweg unfähig dazu - siehe homocida

Besser in Ruhe lassen - hab innerlich bald aufgegeben - oder weiter „bohren“ und versuchen zu kommunizieren und die Beziehung zu retten?

Wenn er Dir was bedeutet, dann darfst Du nicht aufgeben. WEnn er Dir aber nichts mehr bedeutet, dann solltest Du unverzüglich der Sache ein Ende setzen. Du musst Dich entscheiden.

Bitte um Rat eines „alten Mannes“ :open_mouth:)

Ach, Mädchen, wenn ich doch nur alles wüsste :smile:)

Vorosterliche Grüsse
Ray

@ homocida + @ Schnärchen
Hallo, Ihr Beiden,

irgendwie habe ich die Idee, dass ihr Beide Euch mal kurz schliessen solltet, denn ich stehe unter dem deutlichen Eindruck, dass ihr Beide das gleiche Problem habt - aber jede auf der anderen Seite der (grossen) Münze stehend. Versteht ihr, was ich meine?
Versucht doch mal, diese Mühlradgrosse Münze zur Seite zu schieben - villeicht seht ihr dann die andere Seite besser und auch auf der eingenen Seite wird vielleicht mehr Licht…

Die Eine verzweifelt daran, dass der Partner nicht kommuniziert
Die Andere verzweifelt, weil Sie mit dem Partner nicht kommunizieren kann

Ich denke, wenn ihr euch zielgerichtet austauscht, könntet ihr vielleicht beide etwas hilfreiches daraus ziehen.

Ich wrüde mich sehr freuen, wenn das klappen würde und wenn es dann irgendwann hier mal eine entsprechende Rückmeldung geben würde

nun aber erschöpft grüsst Euch Beide
Ray

Ich danke dir für deine Mühe Ray! Hab leider keine Zeit im Moment. Ich hinterlass mal meine e-Mail Adresse auf der bin ich ab Dienstag wieder erreichbar. [email protected]

Würd mich gerne auch mit Schnärchen austauschen

Wünsche wunderschöne Ostern!

Homicida,

meine Mail-Adresse lautet: murmeltier2210[at]yahoo.de.

Melde Dich einfach, bin für jeden Austausch offen; bin nur momentan etwas im Stress :smile:)

LG
Schnärchen