Energiebilanz Windkraftwerke

Liebe Geographen,

falls ich im falschen Forum bin, bitte ich um Nachsicht und Vorschläge. Bei einer Diskussion behauptete ein Windradgegner, die Herstellung eines Windkraftwerks fräße mehr Energie als sie jemals erzeugen würden.

Stimmt das? Wenn ja, wo sind die Quellen?

Andreas

Blödsinn
Hallo,

solche Aussage halte ich schlicht für dummes Geschwätz.
Ahnliche Aussagen gibt es auch zu anderen Energieformen
(z.B. Biodiesel).

Der Beweis kann schon damit erbracht werden, daß durch
Windenergie inzwischen ca. 5% der Elektroenergieerzeugung
abgedeckt werden, ohne daß der Gesamtenergieverbrauch
in der Industrie an sich merklich zugenommen hat.
Gruß Uwi

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Blödsinn?
Hi Uwi,

es wäre nicht schlecht, wenn die Hersteller, Betreiber oder Promoter dieser Anlagen mal selbst eine Energiebilanz ihres jeweiligen Produktes aufstellten, dann wären solche Gerüchte (wenn’s denn welche sind) ganz schnell widerlegt. Da sie es nicht tun oder zumindest mit den Ergebnissen nicht werben, muss sich niemand über „dummes Geschwätz“ wundern. Wahrscheinlich haben sie es nicht mehr nötig, subventioniert wird ja genug. Ich weiß, ich weiß: Auch Atomkraft und Kohle werden subventioniert, nur ist da allgemein bekannt, wie bescheuert das ist. Also: Aufwachen, was tun!

Gruß Ralf

Gibt es: (Google: LCA Windkraft)
http://mitglied.lycos.de/WilfriedHeck/nachh2.pdf
Tabelle auf Seite 9

LG
Stuffi

1 Like

Hallo !

Der Gedanke Windräder aufzustellen war nicht, damit Geld zu verdienen, sondern die Einfuhr an Öl und Gas zu reduzieren.

Es kommt doch ganz drauf an, wer diese Rechnung aufmacht. Der Betreiber, der wahnsinniges Geld von den Elektrokonzernen pro kW bekommt und Zuschüsse vom Land beim Erstellen dieser Anlage. Der verdient natürlich!

Muß man das nicht volkswirtschaftlich als Ganzes sehen? Der Bau einer Anlage mit dem Energieverbrauch dabei, kostet ganz sicher mehr, als die Anlage dann später an Ölersparnis bringt. Wind- und Solaranlagen, das war der Anfangsgedanke, sollen die Einfuhr von Fremdenergie reduzieren und die Vorräte verlängern. Solange das so ist, nutzt es der Umwelt und der Volkswirtschaft. Man dachte nie an Gewinn durch Wind und Photovoltaik, nur an die Reduzierung von Energieeinfuhr.

Und dazu eine Frage : Warum bieten die Energiekonzerne den privaten Stromverbrauchern, also uns, laufend den teueren Ökostrom an??? Alle paar Monate flattert doch ein Angebot ins Haus, man solle sich doch umweltbewußt verhalten und diesen Strom, der fast 20% teurer als normaler Strom ist, kaufen. Das Licht wird dadurch nicht heller, das Radio spielt die Musik nicht schneller ab. Nichts würde sich für diesen hohen Preis ändern. Nur das eigene Konto!

Warum macht man das? Weil der Strom, durch Wind und Photovoltaik erzeugt, sehr viel teurer ist, als Strom aus einem Kohle- oder Erdgaskraftwerk. Also soll der Verbraucher etwas draufzahlen, damit Wind und Photovoltaik überhaupt machbar wird/bleibt.

Wäre Wind und Photovoltaik wirtschaftlich, würden die Energieerzeuger nicht betteln gehen, sondern man könnte den Strompreis reduzieren. Kostet Wind und Sonne doch nichts!!!

Ein Kohlekraftwerk wird bis zu 100 jahre alt. Ein Windrad höchstens 10 -15. Die ersten fallen schon nach zwei Jahren um.

Gruß max

Der Beweis kann schon damit erbracht werden, daß durch
Windenergie inzwischen ca. 5% der Elektroenergieerzeugung
abgedeckt werden, ohne daß der Gesamtenergieverbrauch
in der Industrie an sich merklich zugenommen hat.

In Niedersachsen 20 %
Aber, das ist doch kein Beweis für die Wirtschaftlichkeit!!! Das ist nur der Beweis, dass die Betreiber und Nutznießer damit gutes Geld verdienen und zwar auf Kosten der Verbraucher. Je mehr Windräder aufgestellt werden, um so teurer wird der Strom. Das ist auch die Aussage der Energielieferanten.

Und Du meinst doch sicher : " ohne dass der Gesamtenergieverbrauch in der Industrie an sich merklich abgenommen hat".

Gruß max

Hi Uwi,

es wäre nicht schlecht, wenn die Hersteller, Betreiber oder
Promoter dieser Anlagen mal selbst eine Energiebilanz ihres
jeweiligen Produktes aufstellten, dann wären solche Gerüchte
(wenn’s denn welche sind) ganz schnell widerlegt.

Hallo !

Sie werben doch, in dem sie Ökostrom zu höherem Preis anbieten. Das ist doch der Beweis, dass die Windräder nichts bringen.
Die Betreiber werden subventioniert durch 400%ige Entlöhnung.
Gruß max

Halte ich für eher unwahrscheinlich
Hi Andreas
nachdem ich zu faul bin, um auf Quellensuche zu gehen, probiere ich es mal mit Nachrechnen:
Annahmen:
Eine Windmühle spuckt im Schnitt 0,5 MW/h aus
300 tage im Jahr

betriebszeit 20 jahre

Produzierte Energie
72000 MW

Das ist die 3 Tages produktion eines AKW-s

Ich Glaube mal nicht, dass eine derartige Riesenmenge an Strom für ein einziges Windkraftwerk verbraten wird.

Es gibt dann auch noch eine Energiebilanzrechnung, die aussagt, dass sich an guten Standorten eine solche Mindmühle Energetisch (SIC) knapp 100 mal rentiert…
http://www.uni-kassel.de/~abelz/Windkraft/Kap7.html

Grüssle
Mike

P.S. Dieses Posting enthält keinerlei Aussagen zur Wirtschaftlichkeit *g*

Da biegen sich einem die Zehnägel auf:wink:
Hi Michael,

sorry, aber bei diesem Einheitenchaos muss ich einfach eingrätschen:

Energie hat die Einheit Ws bzw. kWh
Leistung hat die Einheit W!

Einheiten wie W/h, da grausts dem Techniker…

Grüße
Jürgen

Asche auf mein Trollhirn :smile: o.w.T.
Servus Jürgen
ja ja, das kommt davon, wenn man in der Pause mal schnell was runterklopft :smile:))

Grüssle
Nix für ungut

Mike

Hi Stuffi,

danke für den Link. Jetzt bräuchten wir nur noch einen Marketing-Experten, der diese Erkenntnisse in einen 25-Zeiler verpackt, 25-seitige Abhandlungen wird nämlich keiner lesen wollen.

Gruß Ralf

Zwischenstand
Ich habe jetzt selbst etwas gefunden - von Windenergiegegnern.

http://www.windkraftgegner.de/mauerstetten/othertext…

„Eine 1,5 MW-Windkraftanlage mit etwa 110 m Höhe kann je nach Standort während einer angenommenen Lebensdauer von 20 Jahren zwischen 36 Millionen (in Bayern) und 120 Millionen kWh (Off-Shore) erzeugen. Die Herstellung, der Betrieb und die Entsorgung sind zwischen 4,5 Millionen und 9,8 Millionen kWh (je nach Masthöhe). Ein Beispiel zeigt den zweifelhaften Nutzen: Wird durch Windstromeinspeisung in ein Netz die Spannung um 5% erhöht, so steigt die von einer Glühbirne aufgenommene Leistung um 10,25%, sie brennt also um 10,25% heller. Ein Nutzen für den Verbraucher ist nicht vorhanden, er hat aber 10,25% mehr abgenommene Leistung zu zahlen. Der Motor eines Kühlschranks wird bei einer 5%-igen Spannungserhöhung nicht seine Drehzahl erhöhen, sie wird durch die Frequenz = 50 Hz bestimmt, sondern durch die höhere Spannung steigen die Motorverluste und der Wirkungsgrad des Verdichters des Kühlgerätes sinkt.“

Wenn ich alles richtig verstehe, ist das Hauptproblem die mangelnde Stetigkeit. Klar scheint aber auch zu sein, dass die reine Energiebilanz nicht negativ ist. Womit die Frage der Finanzierung allerdings nicht erleedigt ist.

Hat jemand weitere Hinweise?

Andreas

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

wer das eine will, muß das andere mögen
Hallo,
die schöne Link unten hat ja gezeigt, daß die von einer „Windmühle“
erzeugte Energie sehr wohl innerhalb kürzester Zeit viel mehr
ist, als zur Herstellung nötig war.

Ansonsten ist das ganze Thema extrem kompliziert und sehr sehr
vielschichtig, so daß vereinfachte Sichtweise nur zu Stammtischparolen
führen.
Wenn man berücksichtigt, daß in Deutschland Kernkraft abgelehnt wird
(bei durchaus verständlichen Gründen, wegen einem nicht unmöglichen
Supergau) und auch die Verbrennung fossiler Brennstoffe auch
eingschränkt werden soll (weil die eh nicht ewig reichen und wir
möglicherweise in naher Zukunft auch ein Klimaproblem wegen
übermäßigen CO2 Ausstoß haben), dann bleibt ja die Frage, welche
Eergieformen sonst noch zur Verfügung stehen.

Da scheint mir der demonstrierte politische Wille zu Alternativen
wohl sehr vernüftig, auch wenn Windernergie Momenetan noch zu teuer
ist und natürlich auch Probleme und negative Effekte mit sich bringt.

Dagegen scheinen mir die meisten Einwände der Windkraftgegner einfach
an den Haaren herbeigezogen. Da wird von übermäßigen Flächenverbrauch
geredet. Na und, in der Lausitz sind ganze Landstriche wegen der
Braunkohle komplett umgebudelt worden und Im Erzgebirge sind die
Wälder tot (wegen dem SO2 in der Braunkohle).

Wer prinzipiell gegen die Windkrafträder ist, weil die Natur
verschandeln wird,der sollte mal nachdenken wievel Prozent der Gegend
in Deutschland wirklich naturbelassen sind (wahrscheinlich noch nicht
mal ein Prozent, und die größten Verschandelungen sind Städte, Auto-
bahnen, Straßen und Schienenwege, Industriebauten und Bergbauanlagen,
intensiv landwirtschaftlich genutzte Flächen usw).

Wer also das eine will: keine Kernkraftwerke, keinen Bergbau,
keinen übermäßiger CO2 Ausstoß usw. der muß das andere eben
akzeptieren, z.B. paar tausend Windkraftanlagen in der Landschaft.

Abgesehen davon kann es leicht passieren, daß bei einer Ölkrise die
Energiekosten mal eben explodieren und dann die Windernergie richtig
billig erscheint.

Abschließend möchte ich zugeben, daß das Hauptproblem der Windernergie
die Wetteranhängigkeit ist. Das sollte zuküftig durch Energiespeicher-
technologien (z.B. großtechnische Nutzung der Wasserstofferzeugung
und Brennstoffzellen) kompensiert werden.
Mir scheint es nicht undenkbar, daß wir in nicht allzu langer Zeit
Elektroenergie nutzen, ohne in Mittelalterlicher Weise Unmengen von
Kohle zu verbrennen. Wann also, wenn nicht jetzt solte man damit
anfangen, nachhaltiger zu wirtschaften, als bisher.
Gruß Uwi

Hallo,

dito,

was ich überdies bei Windkraftanlagen sinnvoll finde ist, dass sich diese wohl hervorragend zur Abdeckung von Spitzenlasten eignen. Ist mit anderem garnicht so machbar. Pumpspeicherwerke gibts ja auch nur begrenzt.

Gruß
Frank
PS: Falls das so nicht richtig sein sollte, lieber mal Wolfgang fragen.

Ostallgäuer Elektrizitätslehre
Hi Andreas,

dieses Argument

"… Wird durch Windstromeinspeisung in ein Netz die
Spannung um 5% erhöht, so steigt die von einer Glühbirne
aufgenommene Leistung um 10,25%, sie brennt also um 10,25%
heller.

ist das dämlichste, was mir seit langem untergekommen ist. Die Spannung wird nicht erhöht, das wird jeder Elekrikerlehrling im ersten Lehrjahr bestätigen. Der im zweiten Lehrjahr beherrscht dann auch die Leistungsformel, die da lautet P = U * I, woraus sich aus 5 % Spannungserhöhung eine Leistungserhöhung von 5 % ergäbe.

Wer argumentieren will, der muss wenigstens die Grundbegriffe kennen; diese Art von Hirnschwurbel entwertet doch alles Weitere, und sei es noch so gut gemeint. Hoch lebe das Ostallgäu!

Gruß Ralf

Hui Ralf,

ist das dämlichste, was mir seit langem untergekommen ist. Die
Spannung wird nicht erhöht, das wird jeder
Elekrikerlehrling im ersten Lehrjahr bestätigen. Der im
zweiten Lehrjahr beherrscht dann auch die Leistungsformel, die
da lautet P = U * I, woraus sich aus 5 % Spannungserhöhung
eine Leistungserhöhung von 5 % ergäbe.

Die Spannungserhöhung ist doch lediglich Profit. Früher hatten wir 220V, heute eher 240.
Deine Formel kann man so auch nicht stehenlassen, da der Strom ja wohl keine Konstante dsein kann. Also P=U²/R

Wer argumentieren will, der muss wenigstens die Grundbegriffe
kennen; diese Art von Hirnschwurbel entwertet doch alles
Weitere, und sei es noch so gut gemeint. Hoch lebe das
Ostallgäu!

Meine Rede: Bayern wieder !

Gruß
Frank
PS: :smile:

Hi Frank,

Die Spannungserhöhung ist doch lediglich Profit. Früher hatten
wir 220V, heute eher 240.

was heißt das? Durch Windkraftanlagen jedenfals wird die Netzspannung garantiert weder höher noch niedriger. Wessen Profit übrigens?

Deine Formel kann man so auch nicht stehenlassen, da der Strom
ja wohl keine Konstante dsein kann. Also P=U²/R

Wie du leicht siehst, ist mir das 3. Lehrjahr entfallen, da hatten wir den Widerstand (peinlich, peinlich).

Gruß Ralf

was ich überdies bei Windkraftanlagen sinnvoll finde ist, dass
sich diese wohl hervorragend zur Abdeckung von Spitzenlasten
eignen. Ist mit anderem garnicht so machbar. Pumpspeicherwerke
gibts ja auch nur begrenzt.

Ist es nicht genau umgekehrt? Weil der Wind sich nicht vorschreiben läßt, wann er wie stark zu wehen hat, produzieren die Windkraftwerke bei starkem Wind einen Überschuß, der irgendwo gespeichert werden muß, wenn man sie nicht im Leerlauf drehen lassen will und bei Flaute kommt es zu einer Unterversorgung, die durch konventionelle Kraftwerke kompensiert werden muß.

Wolfgang! sag endlich was! :smile:
Hi Stuupi,

Ist es nicht genau umgekehrt? Weil der Wind sich nicht
vorschreiben läßt, wann er wie stark zu wehen hat, produzieren
die Windkraftwerke bei starkem Wind einen Überschuß, der
irgendwo gespeichert werden muß, wenn man sie nicht im
Leerlauf drehen lassen will und bei Flaute kommt es zu einer
Unterversorgung, die durch konventionelle Kraftwerke
kompensiert werden muß.

Nein, so nicht. Windkraftanlagen werden wohl vorrangig für Spitzenlasten genutzt. Wind ist dort, wo sie gebaut werden, recht gut gemessen und durch eine Verteilungswahrscheinklichkeit ist es eher auszuschliessen, dass bundesweit der Wind streikt. In deren Höhen sowieso nicht. Du siehst es daran, dass die Dinger bei Wind öfters stillstehen.
Ein AKW oder Kohlekraftwerk läßt sich wesentlich bescheidener regeln.
Ob deren Strom noch irgendwo zwischerngespeichert wird, weiss ich aber nicht. Frag Wolfgang, der weiss das eher.

Gruß
Frank

Speicherung…
von elektrischer Energie erfolgt in technisch nutzbarer Größe nur in Pumpspeicherwerken wie zB dem Kochel- oder Walchensee-(welcher ist oben?)kraftwerk. Die Speicherung in Batterien oder als Wärme in Wasser bzw Sole spielt in der europäischen Stromversorgung keine Rolle. Der erzeugte Strom muss abgenommen werden; deshalb wird mittels statistischer Verfahren die Stromerzeugung in engsten Grenzen so gesteuert, dass immer der Bedarf gedeckt wird und der Strom dahin übertragen wird, wo er benötigt wird - nicht mehr und nicht weniger (Stichwörter „Systemführung Netze“ und „Electricity Network Capacities“).

Gruß Ralf