Entführte Flugzeuge zum Abschuß freigeben

Hallo Leute,

gestern in den Nachrichten wurde wieder über das Thema Abschuß von entführten Flugzeugen gesprochen. Ich finde das ungeheuerlich! Wer bitte soll das denn entscheiden, ob ein Flugzeug abgeschossen wird oder nicht??
Wer will denn wissen was in einem entführten Flugzeug wirklich vor sich geht und was die Entführer planen?
Die Maschinen,die ins World Trade Center geflogen sind hätten auch nicht abgeschossen werden können. Wo denn? Über New York vielleicht?
Das ist derart absurd, mir fehlen die Worte.
Was sagt Ihr dazu??

Gruß,
Claudia

Das Schäuble noch einen auf Schily draufsattelt ist mir schon immer klar gewesen:

Hier der einig richtige Artikel zum Thema:

http://www.welt.de/data/2007/01/03/1164516.html

Gruss Ivo

Ebenfalls Hallo.
Welchem Piloten will man das eigentlich zumuten?
Ihr könnt euch doch noch daran erinnern, als der Polizist diesem unsäglichen Mörder Gäfgen drohte, daß er ihm SEHR weh tun würde, wenn er nicht das Versteck des kleinen Jungen verrät. Er mußte ja davon ausgehen, daß der Junge in irgendeinem Verließ am verhungern und verdursten war.
Da tobte unsere Republik wegen Foltervorwurf. Der Polizeibeamte hat ja nur gedroht! Viele Forumsteilehmer waren damals der Ansicht, daß man eher den Jungen hops gehen lassen sollte als dem Entführer auch nur ein Haar zu krümmen. Der Polizeibeamte wurde soweit ich weiß unehrenhaft aus den Dienst entlassen.
Und jetzt auf einmal will man ein Flugzeug mit hunderten von völlig ahnungslosen Passagieren einfach abschießen?
Ich verstehe die Welt nicht mehr.
Jochen

Der Polizeibeamte wurde soweit ich weiß unehrenhaft aus den
Dienst entlassen.

Soweit ich weiß, wurden weder Polizeipräsident Daschner noch KHK Ennigkeit (der nach Gerichtsurteil „Nötiger im Amt“) bestraft, sondern bekamen beide vom Gericht nur eine Verwarnung, das Disziplinarverfahren gegen Daschner wurde eingestellt. Das Gericht hat also die stattgefundene Folter de facto legitimiert.

Und jetzt auf einmal will man ein Flugzeug mit hunderten von
völlig ahnungslosen Passagieren einfach abschießen?
Ich verstehe die Welt nicht mehr.

Ganz einfach: Der dumme Durchschnittsdeutsche schreit nach Blut, und „Mister 1984“ Schäuble will es ihm geben. Heya, Überwachungs- und Unterdrückungsstaat. Es ist zum Kotzen, was sich unsere Regierungen erlauben können, und es ist zum Kotzen, wie viele unter den 80 Mio. Deutschen zu dämlich sind, zu checken, was da passiert.

Dabei ist dieser Vorstoß, Passagierflugzeuge abzuschießen, nur die Spitze des Eisbergs. Andere Sachen, die in Summe nicht weniger Tragweite innehaben, sind schon längst durch und Realität.

Freiheit war früher.

Hallo,

mir fehlen da ebenfalls die Worte.
Was bitteschön soll das bringen, so ein Flugzeug abzuschiessen?
Dem Selbstmordattentäter dürfte dies egal sein, denn einen spektakulären Abgang hat er dann so und so.
Der Herr Innenminister könnte dann aber selbst mal entscheiden, wer stirbt und wer nicht.
Einmal Gott sein …
Es ist nämlich ein Unterschied ob das Flugzeug in den Reichstag mit seinen Abgeordneten oder auf eine Kleinstadt oder ein Dorf knallt.
Deutschland ist so dicht besiedelt, dass mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit ziviles Leben am Boden mit ausgelöscht wird, von den Insassen des Flugzeugs mal ganz abgesehen.
Und wenn so ein Gesetz erstmal durch ist, kann man es ja dann auch unterschiedlich auslegen und hinbiegen, das man munter drauflos abschiessen kann.

Ich fass es echt nicht, dass so ein Blödsinn in Berlin ernsthaft in Erwägung gezogen wird.
Vielleicht sollte man besser dafür sorgen, dass es erst gar nicht zu Flugzeugentführungen kommt.
Durchsichtige Plastikbeutel sind ja da schon mal ein Anfang :wink:.

Gruß
Frank

Hallo Claudia,

Schäuble wirkt mit seinem erneuten Vorstoß eher peinlich. Die erste Gesetzesvorlage hat das Bundesverfassungsgericht kassiert. Nun soll das Grundgesetz geändert werden, was ja keine Kleinigkeit ist. Wofür?

Flugzeugentführungen gab es schon viele. Vom Geisteskranken mit Taschenmesser bis zur durchorganierten Terroraktion. In einem einzigen Fall wurden die Flugzeuge als Waffen benutzt. Davor und danach galt, dass die meisten Fälle unblutig beendet werden und bei den anderen Fällen der Zugriff auf das entführte Flugzeug am Boden erfolgen konnte.

Wer will denn wissen was in einem entführten Flugzeug wirklich
vor sich geht und was die Entführer planen?

Wenn die Maßnahme, entführte Flugzeuge abzuschießen, als standardmäßige Option eingeführt wird, wird dies mehr Schaden, sprich Tode bringen, als wenn man ganz darauf verzichtet. Die praktische Erfahrung mit Flugzeugentführungen zeigt, dass die Überlebenschancen der Passagiere und Besatzung sehr hoch ist. Bei Abschüssen ist die Überlebenschance Null.

Gruß
Carlos

Blut, und „Mister 1984“ Schäuble will es ihm geben.

„Mister 1984“ ist aber eher Schily, der hat sich besonders für Überwachung und Entmündigung des Bürgers stark gemacht. Schäuble ist eher „Mister 1933“ von wegen Bundeswehreinsatz im Innern und Leute abschießen und so.

Grüße,

Anwar

Hallo Carlos,

bin absolut deiner Meinung. Deswegen frage ich mich auch wer sich sowas ausdenkt und zu welchem Zweck!?!

GRuß,
Claudia

Wenn die Maßnahme, entführte Flugzeuge abzuschießen, als
standardmäßige Option eingeführt wird, wird dies mehr Schaden,
sprich Tode bringen, als wenn man ganz darauf verzichtet. Die
praktische Erfahrung mit Flugzeugentführungen zeigt, dass die
Überlebenschancen der Passagiere und Besatzung sehr hoch ist.
Bei Abschüssen ist die Überlebenschance Null.

Hallo Frank,

Es ist nämlich ein Unterschied ob das Flugzeug in den
Reichstag mit seinen Abgeordneten oder auf eine Kleinstadt
oder ein Dorf knallt.
Deutschland ist so dicht besiedelt, dass mit sehr hoher
Wahrscheinlichkeit ziviles Leben am Boden mit ausgelöscht
wird, von den Insassen des Flugzeugs mal ganz abgesehen.

Ja eben!!

Und wenn so ein Gesetz erstmal durch ist, kann man es ja dann
auch unterschiedlich auslegen und hinbiegen, das man munter
drauflos abschiessen kann.

Welches Gesetz soll eigentlich geändert werden, dass man dann unschuldige Zivilisten zum Tode verurteilen darf??
Ich finde man sollte viel mehr Aufsehen um diese Sache machen,das kann man doch nicht zulassen.Da frage ich mich von was für „Menschen“ wir hier eigentlich regiert werden…
Gruß,
Claudia

Frage
Hallo,

hätte die US-Army eigentlich eins der 9/11-Flugeuge abschießen dürfen?

Ich weiß nicht genau, wie das funktioniert - kann mir aber vorstellen, dass solche Enscheidungen auch ohne vordefinierte Handlungsanweisungen durch gewisse autorisierte Personen gefällt werden können. Zwischen offiziellem Dürfen und in Ausnahmesituationen Können und Tun besteht ja auch noch ein Unterschied. Notfalls kann man ja im Nachhinein einen Verteidigungsfall, also quasi Kriegszustand, ausrufen. Bei dem haben die Militärs doch sicher hinreichende Vollmachten, abzuballern was sie wollen - ist ja ihr Job. Wie gesagt, habe keine Ahnung. Eine explizite zivile Regelung wäre vor dem Hintergrund natürlich unsinnig und man sollte sie besser sein lassen.

Grüße,

Ptee

Was sagt Ihr dazu??

Daß man in der bitteren Realität jetzt auch in Deutschland angekommen ist. Es hat ja nie jemand geglaubt! Ich erinner mich an die Debatten in diesem Forum vor Jahren.

Warum man eine entführte Maschine abschießt? Einerseits um noch größeren Schaden abzuwenden und zweitens, und um das geht es hauptsäcnlich, um sich nicht erpressen zu lassen. Eine Entführung darf NIE, NIEMALS zum Ziel führen. Ein Terrorist darf nie Erfolg haben. Man darf nie nachgeben, nie verhandeln. Sonst wird ein Präzendenzfall geschaffen, der das Leben nicht nur von 300 Passagieren sondern von sämtlichen Staatsbüger dieses Landes zum Abschuß freigibt. Ein Terrorist muß wissen: Die Entführung der Maschine X hat keinen Sinn. Was auch immer ich tue, meine Forderungen werden nicht erfüllt werden, sondern ich werde sterben. Nur so kann man Terrorismus bekämpfen.

Übrigens: Durch konsequentes Profiling kann das Übel meistens im Vorfeld schon verhindert werden. Aber da schreit man ja gleich nach den Menschenrechten. Also was denn nun - lieber 300 Passagiere abschießen als jene ein wenig gründlicher zu durchsuchen, von denen man weiß, daß sie am ehesten in Frage kommen? Was für eine Doppelmoral.

Gruß
d.

Daß man in der bitteren Realität jetzt auch in Deutschland
angekommen ist. Es hat ja nie jemand geglaubt! Ich erinner
mich an die Debatten in diesem Forum vor Jahren.

Die Diskussion drehte sich schon vor zwei Jahren um dieses Thema und schon damals waren die meisten gegen das Gesetz.

Warum man eine entführte Maschine abschießt? Einerseits um
noch größeren Schaden abzuwenden

Das dumme ist nur, daß man nach einem Abschuß nie erfährt, was tatsächlich passiert wäre. Bei der Entscheidung, ein Flugzeug abzuschießen, wird man in den seltensten Fällen eine eidesstattliche Versicherung der Entführer vorliegen haben, aus der hervorgeht, was geplant war.

Da man aus diesem Grunde nicht wissen kann, ob man 300 Menschen im Flugzeug für einen Bauern auf dem Felde opfert, ist die ganze Sache so unsinnig wie verfassungswidrig. Hinzu kommt, daß zumindest das Verfassungsgericht nicht auf die Diskussion einlassen wollte, ob 300 Menschen in einem Flugzeug wertvoller sind als 31, 301 oder 3001 Menschen in einem Hochhaus oder Fußballstadion.

Daß eine Entführung eines Flugzeuges nicht zwangsläufig zum Einschlag in ein Gebäude führen muß, stellte sich ja schon am 11. September 2001 heraus, als eine der Maschinen nicht - wie wohl geplant - im Weißen Haus einschlug sondern auf einem Acker.

Aus den seltsamen Argumentation von Leuten wie Dir ziehe ich die Schlußfolgerung, daß es gerade diejenigen, die behaupten, die größte Achtung vor unschuldigen Menschenleben haben, es sind, die den geringsten Respekt davor zeigen.

und zweitens, und um das geht
es hauptsäcnlich, um sich nicht erpressen zu lassen. Eine
Entführung darf NIE, NIEMALS zum Ziel führen. Ein Terrorist
darf nie Erfolg haben. Man darf nie nachgeben, nie verhandeln.
Sonst wird ein Präzendenzfall geschaffen, der das Leben nicht
nur von 300 Passagieren sondern von sämtlichen Staatsbüger
dieses Landes zum Abschuß freigibt.

Tja, seit September 2001 sind gut fünf Jahre vergangen und von Nachfolgetaten keine Spur

Übrigens: Durch konsequentes Profiling kann das Übel meistens
im Vorfeld schon verhindert werden. Aber da schreit man ja
gleich nach den Menschenrechten. Also was denn nun - lieber
300 Passagiere abschießen als jene ein wenig gründlicher zu
durchsuchen, von denen man weiß, daß sie am ehesten in Frage
kommen? Was für eine Doppelmoral.

Nur, weil man nicht einige Milliarden Menschen vorbeugend in Haft nimmt, hängt man nicht einer Doppelmoral an. Wenn es konkrete Verdachtsmomente gibt, schön, wenn nicht, dann nicht.

Ich empfehle Dir den Film Ausnahmezustand als kleinen Vorgeschmack dafür, was sich als logische Konsequenz aus Deinen Vorstellungen von Rechtsstaat ergeben kann.

Gruß,
Christian

Blut, und „Mister 1984“ Schäuble will es ihm geben.

„Mister 1984“ ist aber eher Schily, der hat sich besonders für
Überwachung und Entmündigung des Bürgers stark gemacht.
Schäuble ist eher „Mister 1933“ von wegen Bundeswehreinsatz im
Innern und Leute abschießen und so.

ack.

Also was denn nun - lieber
300 Passagiere abschießen als jene ein wenig gründlicher zu
durchsuchen, von denen man weiß, daß sie am ehesten in Frage
kommen? Was für eine Doppelmoral.

Weder noch. Ich bevorzuge immer noch die von Dir konsequent und regelmäßig ignorierte Möglichkeit der Ursachenbehandlung.

Übrigens ist keineswegs „Deutschland in der Realität angekommen“, sondern die entsprechenden Herrschaften in unserer Politik fühlen sich sicher genug, solcherlei durchzusetzen ohne große Angst zu haben, dass ihr Beschiß nicht funktioniert - denn es ist nichts anderes als Beschiß, Betrug am Volk.

.m

Das dumme ist nur, daß man nach einem Abschuß nie erfährt, was
tatsächlich passiert wäre.

Das Szenario ist wohl so vorzustellen: Maschine steuert geradeaus auf ein Wohngebiet/Hochhaus zu (wie bereits geschehen), der Pilot reagiert nicht auf Funksprüche.

Am Hebel sitzen möchte ich natürlich nicht müssen, aber daher bin ich ja auch keine Polizistin oder Soldatin.

Hinzu
kommt, daß zumindest das Verfassungsgericht nicht auf die
Diskussion einlassen wollte, ob 300 Menschen in einem Flugzeug
wertvoller sind als 31, 301 oder 3001 Menschen in einem
Hochhaus oder Fußballstadion.

Das ist richtig. Die Frage ist dann aber sehr konkret: Sind 300 Passagiere, die sowieso sterben werden, abschußmöglich, wenn dabei 60 Millionen Deutsche auf dem Spiel stehen (oder sind es mehr)? Denn jede erfolgreiche Terroraktion ist eine Einladung für weitere.

Daß eine Entführung eines Flugzeuges nicht zwangsläufig zum
Einschlag in ein Gebäude führen muß, stellte sich ja schon am
11. September 2001 heraus, als eine der Maschinen nicht - wie
wohl geplant - im Weißen Haus einschlug sondern auf einem
Acker.

Auch richtig.

Aus den seltsamen Argumentation von Leuten wie Dir ziehe ich
die Schlußfolgerung, daß es gerade diejenigen, die behaupten,
die größte Achtung vor unschuldigen Menschenleben haben, es
sind, die den geringsten Respekt davor zeigen.

Du hast eben nicht verstanden, um was es geht. Es geht nicht um Einzelfälle sondern um Erpressung von Staaten durch Terroristen. Das moralische Dilemma ergibt sich daraus, wie man auf Akte innerhalb des gesetzlichen Rahmens reagieren, die darauf abzielen, genau diesen zu zerstören.

Tja, seit September 2001 sind gut fünf Jahre vergangen und von
Nachfolgetaten keine Spur

Dann habe ich wohl geträumt. Oder was war da in UK? In dem deutschen Zug?

Nur, weil man nicht einige Milliarden Menschen vorbeugend in
Haft nimmt, hängt man nicht einer Doppelmoral an. Wenn es
konkrete Verdachtsmomente gibt, schön, wenn nicht, dann nicht.

Du und ich wissen genau, welche Personengruppe bevorzugt Terrorakte vom Typ 9/11 begeht. Aber aus „Menschenrechten“ wird der einzig logische Schritt - nämlich diese bevorzugt zu kontrollieren - , nicht getan, und stattdessen muß sich ein Gericht mit dem Abschuß von Passagiermaschinen befassen. Ist das nicht krank?

Ich empfehle Dir den Film Ausnahmezustand als kleinen
Vorgeschmack dafür, was sich als logische Konsequenz aus
Deinen Vorstellungen von Rechtsstaat ergeben kann.

Dazu brauche ich keine Filme sehen, ich halte mich lieber an die Realität.

Gruß
d.

Weder noch. Ich bevorzuge immer noch die von Dir konsequent
und regelmäßig ignorierte Möglichkeit der Ursachenbehandlung.

Zur Ursachenbehandlung hätte ich auch etliche Vorschläge, aber die schreibe ich hier nicht hinein. Ich habe gelernt :wink:

Gruß
d.

Hallo,

Das Szenario ist wohl so vorzustellen: Maschine steuert
geradeaus auf ein Wohngebiet/Hochhaus zu (wie bereits
geschehen), der Pilot reagiert nicht auf Funksprüche.

Wovon sprichst du hier? Wo ist „es“ bereits geschehen (seit '01)?

Tja, seit September 2001 sind gut fünf Jahre vergangen und von
Nachfolgetaten keine Spur

Dann habe ich wohl geträumt. Oder was war da in UK? In dem
deutschen Zug?

Es ging hier doch um Flugzeugentführungen durch Terroristen, die das Flugzeug als Waffe einsetzen zu wollten.

Gruß
Felix

Das dumme ist nur, daß man nach einem Abschuß nie erfährt, was
tatsächlich passiert wäre.

Das Szenario ist wohl so vorzustellen: Maschine steuert
geradeaus auf ein Wohngebiet/Hochhaus zu (wie bereits
geschehen), der Pilot reagiert nicht auf Funksprüche.

Du teilst ein Problem mit Herrn Schäuble: Fehlerhafte Wahrnehmung der Realität. Ein Flugzeug wird erst dann zur Bedrohung, wenn es zu spät ist. Niemand wird ein Flugzeug abschießen, nur weil kein Funkkontakt hergestellt werden kann. Das geht nur, wenn es bereits zu spät ist. Nur, weil ein Flugzeug auf einen Wohnblock zusteuert, wurde es nicht zwangsläufig entführt. Mit welchem sollte man wohl ein Flugzeug abschießen, das sich gerade in einer Notlage befindet?

Um überhaupt (!) moralisch in die Verlegenheit kommen zu können, ein Flugzeug abzuschießen, müßte man wissen (!), daß es entführt wurde und als Waffe mißbraucht werden soll. Und da kommt dann wieder die nicht vorhandene eidesstattliche Versicherung der Entführer ins Spiel.

Hinzu
kommt, daß zumindest das Verfassungsgericht nicht auf die
Diskussion einlassen wollte, ob 300 Menschen in einem Flugzeug
wertvoller sind als 31, 301 oder 3001 Menschen in einem
Hochhaus oder Fußballstadion.

Das ist richtig. Die Frage ist dann aber sehr konkret: Sind
300 Passagiere, die sowieso sterben werden, abschußmöglich,
wenn dabei 60 Millionen Deutsche auf dem Spiel stehen (oder
sind es mehr)?

Die Frage stellt sich nicht, jedenfalls nicht für die, die Leben nicht gegeneinander abwägen. Die Wahrscheinlichkeit, daß alle Deutschen durch Terroristen getötet werden, nur weil eine Maschine von Terroristen in irgendein Ziel gesteuert wird, ist vergleichsweise gering, um nicht null zu sagen.

Denn jede erfolgreiche Terroraktion ist eine
Einladung für weitere.

Wieviele Attentate gab es gleich noch seit 2001 auf Ziele in den USA?

Aus den seltsamen Argumentation von Leuten wie Dir ziehe ich
die Schlußfolgerung, daß es gerade diejenigen, die behaupten,
die größte Achtung vor unschuldigen Menschenleben haben, es
sind, die den geringsten Respekt davor zeigen.

Du hast eben nicht verstanden, um was es geht. Es geht nicht
um Einzelfälle sondern um Erpressung von Staaten durch
Terroristen. Das moralische Dilemma ergibt sich daraus, wie
man auf Akte innerhalb des gesetzlichen Rahmens reagieren, die
darauf abzielen, genau diesen zu zerstören.

Wer redet denn von Erpessung? Und überhaupt: Es wurden vor ein paar Jahren einige Deutsche entführt und mutmaßlich freigekauft. Welche Folgen hatte das? Bisher jedenfalls keine.

Tja, seit September 2001 sind gut fünf Jahre vergangen und von
Nachfolgetaten keine Spur

Dann habe ich wohl geträumt. Oder was war da in UK? In dem
deutschen Zug?

Was haben Züge mit Flugzeugen zu tun? Willst Du jeden Zug sprengen, nur weil da eine Bombe drin sein könnte?

Nur, weil man nicht einige Milliarden Menschen vorbeugend in
Haft nimmt, hängt man nicht einer Doppelmoral an. Wenn es
konkrete Verdachtsmomente gibt, schön, wenn nicht, dann nicht.

Du und ich wissen genau, welche Personengruppe bevorzugt
Terrorakte vom Typ 9/11 begeht.

Du meinst wahrscheinlich bis dato unbescholtene Muslime. Willst Du die ale observieren oder gar einsperren? So oder so: Dein Verständnis von Rechtsstaat teile ich nicht.

Aber aus „Menschenrechten“
wird der einzig logische Schritt - nämlich diese bevorzugt zu
kontrollieren - , nicht getan, und stattdessen muß sich ein
Gericht mit dem Abschuß von Passagiermaschinen befassen. Ist
das nicht krank?

Jeder wird inzwischen bis zur Absurdität am Flughafen kontrolliert. Oder meinst Du außerhalb der Flughäfen? Riesenidee, es gibt ja nur gut 1 Mrd. Muslime in der Welt. Mit der Überprüfung sind wir sicherlich in drei- oder viertausend Jahren durch.

Ich empfehle Dir den Film Ausnahmezustand als kleinen
Vorgeschmack dafür, was sich als logische Konsequenz aus
Deinen Vorstellungen von Rechtsstaat ergeben kann.

Dazu brauche ich keine Filme sehen, ich halte mich lieber an
die Realität.

Du schreibst über die Realität als sei es der fünfte Teil von Die Hard. Es könnte helfen, wenn Du Dir wenigstens einen theoretischen Eindruck darüber verschaffen würdest, was die von Dir vorgeschlagenen Maßnahmen bedeuten könnten.

C.

„Mister 1984“ ist aber eher Schily, der hat sich besonders für
Überwachung und Entmündigung des Bürgers stark gemacht.
Schäuble ist eher „Mister 1933“ von wegen Bundeswehreinsatz im
Innern und Leute abschießen und so.

In der Tat. Schäuble scheint dem Altersschwachsinn anheim gefallen zu sein. Anders kann ich jedenfalls seine Vorstellungen eines Rechtsstaates nicht interpretieren.

Gruß,
Christian

Hallo auch,

die Frage muß heißen „hätte die US Army eins der Flugzeuge abschiessen KÖNNEN?“
Wie denn,so schnell wie das alles ging? …und wie gesagt WO? Über New York City? Da wären genauso viele Leute gestorben.
Alles Quatsch!
Gruß,
Claudia

hätte die US-Army eigentlich eins der 9/11-Flugeuge abschießen
dürfen?