Entscheidung zur Amputation !

Mein Name ist René und ich habe eine Airdale Lady. Sie heißt Luna und ist 3 1/2 Jahre alt. Diese Woche wurde bei ihr Krebs im Schulterblatt festgestellt. Nun stand ich vor der Entscheidung „einschläfern oder Amputation“. Der Krebs hat laut CT nicht gestreut, begrenzt sich „nur“ auf das Schulterblatt. Also fasten wir den Entschluss das Bein entfernen zu lassen.
Ich weiß vom Herzen her ist es richtig, aber mein Kopf spielt nicht mit! Ich werde nicht damit fertig! So blöd es sich anhört, aber ich verdanke Luna mein Leben und ich bin es ihr schuldig sie leben zu lassen! Aber wie gesagt spielt mein Kopf und meine Gefühle nicht mit. Auch fühle ich mich total überfordert. Gebt mir doch bitte mal einen Rat wie man mit der Situation fertig wird. Vielen lieben Dank

Hallo René,

ich habe mehrfach Hunde gesehen und erlebt, die mit einem solchen Handicap prächtig klar gekommen sind, also nur Mut, ich denke, dass es die richtige Entscheidung war.

Wäre es völlig sinnlos und nur leidensverlängernd, hätte es der TA vermtl. auch nicht gemacht.

Also, erstmal schonen und dann vorsichtig austesten wie gut sie mit der neuen Situation umgehen kann und dann langsam wieder den Spielraum erweitern.

Alles Gute für euch!

Gruß Volker

Hallo René

Aber wie gesagt spielt mein Kopf und meine Gefühle nicht mit.

Inwiefern denn nicht? Magst du sie jetzt nicht mehr? Hast du eine starke Abneigung dagegen, dich um einen behinderten Hund zu kümmern?

Viele Grüße

PS: Die Entscheidung war auf jeden Fall richtig, daran kann es ja vermutlich keinen Zweifel geben, aber ich denke, das ist nicht die Frage, die du stellst.

Hallo Rene,

Du hast mit Sicherheit richtig gehandelt, musst aber auch erst mit so einer Situation fertig werden, das kann ich mir vorstellen.

Vor Jahren hatten wir das Thema hier schon einmal…
/t/hund-und-amputation/3461645
durch einen Unfall.
Vllt hilft Dir das etwas weiter.

Wie lange ist die OP denn her?
Wie geht es der Hündin?
Wenn nicht gestreut war, habt ihr doch gute Voraussetzungen.

Womit wirst Du nicht fertig? Der Anblick? Die anderen Leute?
Für Deine Hündin wird das sicher anfangs auch nicht so ganz einfach sein, aber ich habe auch schon einige amputierte Hunde gesehen, die super mit so einer Situation umgehen können.
Gebt Euch Zeit… Beiden…

Alles Gute
Margit

Hallo,

ich kann gut verstehen, dass das eine verdammt schwere Entscheidung ist, die weh tut. Aber schau Dir mal Videos von dreibeinigen Hunden an:

http://www.youtube.com/watch?v=daIVdbp8otg

http://www.youtube.com/watch?v=B7FeMA7ip4w

So ganz kreuzunglücklich wirken diese Hunde nicht, und ich wünsch Euch sehr, dass auch Ihr und Eure Luna so gut zurechtkommen werdet!

Viele Grüße,

Jule

und noch was…

Es gibt Tragehilfen evtl. für den Anfang und dann auch das noch :

http://www.hunderolli-tierorthopaedie.de/prothetik/k…

Hallo,

es ist schön, dass nur unterstützende Postings kommen.

Womit wirst Du nicht fertig? Der Anblick? Die anderen Leute?

Tja, die anderen Leute.

Mein Hund hatte als Welpe einen Unfall und humpelte. Wir haben natürlich alle TÄ, einschließlich Tierärztliche Hochschule Hanover, konsultiert.

Irgendwann sprach mich mal ein Hunde/Tierfreund *hüstel* an, „mit so einem humpelnden Hund würde ich mich nicht zeigen, der gehört eingeschläfert“.

Ich habe es nicht gesagt, aber gedacht, „Wenn ich Dich in ein paar Jahren hier mit einem Rollator oder gar Rollstuhl sehe, werde ich nach dem Termin für die letzte Spritze fragen“.

@René Lass evtl. dumme Bemerkungen an Dir abprallen!

Nochmals, alles Gute für euch.

Gruß Volker

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Hi

Ein Hund denkt nicht darüber nach, wie sein Leben vor der Amputation gewesen ist. Wenn er akut keine Schmerzen hat, dann leidet er auch nicht, denn er denkt nicht darüber nach, dass er mal vier Beine hatte!

Ein Mensch braucht vielleicht lange, um wieder mit der neuen Situation Lebensmut zu fassen. Doch die Tiere leben im Jetzt, sie leben in den Tag hinein. Wenn sie eine Handlung, eine Bewegung nicht mehr ausführen können, dann passen sie sich an und sind trotzdem glücklich.

Grüße

Karana

Guten Tag René,

das ist wahrlich eine schwere Entscheidung, aber: Mein Hund hatte sich mal die Pfote verletzt und lief fortan auf drei Beinen. Was heißt „lief“, er wetzte wie zuvor ohne Rücksicht auf Verluste mit seltsamerweise gerade nach vorne gestrecktem Bein über Berg und Tal.
Also soweit musst Du Dir überhaupt keine Gedanken machen, Du hast ja auch die Filme gesehen.

Was Dich wahrscheinlich am meisten quält, ist, dass Du es sein sollst, welche die Entscheidung treffen wird und Du hast Angst, Schuld an den Folgen zu sein. (Diesen Gedanken hättest Du übrigens auch, wenn Du Dich für das Einschläfern entscheiden würdest. Wer Veramtwortung übernimmt und Entscheidungen treffen soll, trägt zwangsläufig diese Last.)

Aber sieh: Deine Lady ist noch so jung und wenn die OP überstanden und die Wunde verheilt ist, habt ihr beide noch viele schöne gemeinsame Jahre vor Euch. Sie ist noch nicht dran! Hör auf Dein Herz und schalte das Kopfkino aus.

(Übrigens ist die Lady als Dreibeiner immer noch locker 100 mal schneller als Du, willst Du das etwa verpassen? Gib ihr ne Chance, es Dir zu zeigen.)

Alles Liebe für Euch, Sylvia

Hallo Rene,

möchte mich auf die schnelle u. ohne großer Worte auch nur den anderen hier anschließen:

Es wird die richtige Entscheidung sein!

Ich treff mich auch täglich mit unserem „Herr-Bert“ einem Dreibein aus Griechenland. Hab die OP miterlebt u. die Genesung… (er wart ein räudiger Straßenhund und wurde angefahren). Der Sohn meiner Bekannten war damals als Student der Veterinärmedizin in Griechenland mit einer Hilfsorganisation die Kastationsprojekte durchzogen.

Tja, und da wurde dann halt der Herbert eingeliefert. Re. Hinterbein wurde komplett amputiert und der Schwanz auch.

Und heute? Natürlich hat der Sohn meiner Bekannten den Scheißer als „Mitbringsel“ heimgebracht. Der Heilungsprozeß war Supergut. Und nun wickelt er alle um den Finger…

Wir hatten uns auch erst viele viele dummen Kommentare anhören müssen - von wegen: das ist doch kein Leben wert etc…

DEM gehts BESTENS! Dem Schlitzohr! Man muss halt ab und an mal die ein oder andere Massage durchführen, aber der springt rum wie verrückt. Und es ist zum hinknien wenn er auf der „anderen“ Seite markieren muss. Dann macht er einen Handstand.

LG u. Alles Gute! MoMi

Ergänzung:

und ich bin es ihr schuldig sie leben zu lassen!

Keiner ist in keinster Weise irgendwem „etwas schuldig“ zu sein!

Weder ein Mensch einem Menschen, noch ein Mensch einem Tier!

Das hab ich neulich in der Reha gelernt…, Merk Dir das!

LG u. Alles, alles Gute!

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Für Deine Hündin wird das sicher anfangs auch nicht so ganz
einfach sein, aber ich habe auch schon einige amputierte Hunde
gesehen, die super mit so einer Situation umgehen können.
Gebt Euch Zeit… Beiden…

Alles Gute

Hallo Margit,

Tiere sind sehr anpassungsfähig und haben einen großen Überlebenswillen:

http://www.t-online.de/nachrichten/videos/id_6218369…

Gruß
Tina

Hallo

Irgendwann sprach mich mal ein Hunde/Tierfreund *hüstel* an, „mit so einem humpelnden Hund würde ich mich nicht zeigen, der gehört eingeschläfert“.

Die meisten Hunde/Tierfreunde würden wohl eher fragen: Was ist mit dem armen Hund passiert (= Was hast du mit dem armen Hund gemacht??).
Oder so gucken, als würden sie das fragen wollen. Oder der Hundebesitzer glaubt, die Leute denken sowas. - Ich kenne Leute mit einem dreibeinigen Hund, die auf eine Frage sehr empfindlich reagiert und direkt klargestellt haben, dass das schon im Tierheim passiert ist.

Viele Grüße

Hallo,

kann Karana nur zustimmen.
Eine meiner Katzen ist vom Balkon gestürzt und hat seitdem eine nicht ganz einsatzfähge Pfote.
Sie stört es offensichtlich nicht, kommt seit etlichen Jahren gut damit klar.

Katzen denken nicht wie wir Menschen in Kategorien wie Behindert oder Gesund oder ich konnte doch mal mehr etc. Sie nutzen die Möglichkeiten, die sie haben und wenn sie damit überleben können, dann ist es O.K., kein Unterschied zum vorherigen Überleben.

Was mich stutzig macht ist der Krebs bei einer so jungen Katze. Liegt das an der Inzucht bei Rassekatzen?
Ich hatte immer nur normale Hauskatzen von Bauernhöfen mit gut gemischtn Genen, die abgesehen von ev. Verletzungen bis ins hohe Alter sehr gesund waren. Wundere mich daher etwas.

Gruß, Paran

Hallo,

Keiner ist in keinster Weise irgendwem „etwas schuldig“ zu
sein!

Keiner ist in keinster Weise irgendwem etwas schuldig - naja.
Wenn mir meine Freunde beim Umzug helfen, bin ich ihnen gleiche oder andere Hilfe schon schuldig, würde ich sagen.
Wenn ich mich daran nicht halte, wird mir beim nächsten Umzug kaum noch jemand helfen. Das ist ungünstig für mich.

Ich denke, Hilfe auf Gegenseitigkeit geht immer mit „etwas schuldig“ sein einher und ist ein Fundament der menschlichen Sozialgesellschaft. Warum sonst zahlen wir als Staat Sozialhilfe oder Harzt IV? Wir würden uns schuldig fühlen, wenn wir in unserer reichen Mitte Menschen verhungen lassen würden - m.E. würden wir uns sehr zu Recht schuldig fühlen.
Und Eltern sollten sich für ihre Kinder verantwortlich fühlen. Zu Verantwortung gehört immer auch das Gefühl der Schuldigkeit, zwangsläufig.

Weder ein Mensch einem Menschen, noch ein Mensch einem Tier!

Auch Tieren gegenüber haben wir Verantwortung, sobald wir ihre Freiheiten beschneiden oder sie in einer Umgebung halten, in der sie natürlich nicht überleben können.

Das hab ich neulich in der Reha gelernt…, Merk Dir das!

Wenn man Neues lernt/hört, sollte man es auch überdenken, nicht nur übernehmen.

Gruß, Paran

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Was mich stutzig macht ist der Krebs bei einer so jungen
Katze. Liegt das an der Inzucht bei Rassekatzen?

Guten Morgen,

Airedale ist eine Hunderasse, keine Katze…

Grüße
Margit

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Hallo Paran,

Zu Verantwortung gehört immer auch das Gefühl der
Schuldigkeit, zwangsläufig.

Siehst Du, und da gehen unsere Meinungen auseinander. Verantwortungsbewusstsein hat IMHO nichts mit „Schuldigkeit“ zu tun.

Als Schuld(gefühl) definiere ich eher die Tatsache sich dessen bewusst zu sein etwas „falsches“ Getan zu haben. Aber das mag ich jetzt nicht breittreten.

Wenn man Neues lernt/hört, sollte man es auch überdenken,
nicht nur übernehmen.

Das haben wir 5 Wochen lang in der Gruppentherapie getan…

Gruß M.

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Hallo Margit,

Was mich stutzig macht ist der Krebs bei einer so jungen
Katze. Liegt das an der Inzucht bei Rassekatzen?

Airedale ist eine Hunderasse, keine Katze…

Au, böses Fettnäpfchen. Danke fürs Schlauermachen.

Die Frage stellt sich nichts desto trotz, halt mit dem Wort „Hund“ statt „Katze“.

Gruß, Paran

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schau mal auf diese Seiten:
http://www.behinderte-hunde.de/
http://www.hundemithandicap.de/
vielleicht wird dir dort auch geholfen und ihr kommt beide mit der Situation besser klar!

lieben Gruß
Martina

Mal ehrlich, wenn Krebs im Schulterblatt festgestellt wurde, dann sitzen die Zellen schon im Knochenmark der Schulter oder im Rückenmark, was heisst,dass er gestreut hat.

Ich würde meinem Hund so eine schwere OP mit diesem Risiko nicht zumuten, sorry!