Hallo Christian,
Unendlich wird sich das ja auch nicht mehr fortsetzen lassen.
Irgendwo gibt es da sicher ein Optimum.
theoretisch ja, praktisch wohl eher nicht, jedenfalls keines,
daß sich entweder berechnen ließe oder konstant wäre.
Die Staatsaugaben werden aber sicher auch eine Rolle spielen
und da sind die Sozialleistungen nicht zu vernachlässigen.
Bewegen wir uns auf eine Situation zu, in der die
Konkurrenzfähigkeit vom Abbau der Sozialsysteme bestimmt wird?
Ich versuche einfach, Dir das in Ruhe zu erklären, ohne mich
Deine völlig wertfreie Fragestellung aufzuregen.
Danke, das war wirklich wertfrei gemeint.
Wir halten also fest, daß es bei niedrigeren Steuersätzen zu
höheren Steuereinnahmen kommt. Die Prämisse der
Laffer-Kurvengeschichte ist, daß die Steuereinnahmen deswegen
geringer sind, weil es zu den genannten Ausweichreaktionen
kommt.
Hmmm, vermutet man das Optimum an der falschen Stelle, sinken die Steuereinnahmen. Oder nicht?
Wenn man nun Hexerei ausschließt, ergeben sich die
Steuermehreinnahmen daraus, daß die Ausweichreaktionen nicht
mehr stattfinden. Dies bedeutet wiederum, daß nun wieder
jemand (legal) arbeitet, der das vorher nicht getan hat. Dies
wiederum bedeutet, daß neben mehr Steuern auch mehr
Sozialabgaben gezahlt werden, so daß tatsächlich mehr Geld für
Sozialsysteme da ist und nicht weniger.
Sofern die Steuereinnahmen wirklich steigen, ist das sicher richtig.
Kommen wir zurück auf eine absurde Idee, die ich schon
mehrfach verbreiten wollte, nämlich daß man nur Geld ausgeben
sollte, über das man auch verfügt.
Da sind wir uns doch einig. 
Das gilt so auch für den
Staat, der eben nur dann Geld unter die Bedürftigen bringen
kann, wenn die anderen Deppen Beitragszahler
auch genug einzahlen. Anderenfalls muß er die Beiträge erhöhen
oder die Leistungen kürzen oder Kredite aufnehmen oder mehrere
von diesen Varianten wählen.
Auch das ist klar. Ein paar Steuern zahle ich ja auch, wenn auch nicht besonders viel. Demnächst werden es wohl wieder weniger. Vordergründig ist das für mich natürlich günstig. Wenn dabei wegen dem beschriebenen Phänomen sogar noch die Staatseinnahmen steigen, bin ich begeistert. Wir werden es erleben, es würde mich freuen, wenn das funktioniert.
Höhere Steuereinnahmen bedeuten jedoch, daß einerseits mehr
Sozialversicherungsbeiträge gezahlt werden, so daß mehr Geld
zum (Um)Verteilen da ist – also genau Dein Ding.
Mein Ding, so weit das nötig ist.
Ich denke, an der Stelle verstehst Du mich regelmäßig falsch. Warum rätsel ich immer noch.
Gruß, Rainer