Entwicklungsverzögerung bei einem 4 Jährigen

Hallo…
ich habe eine Frage. Muss aber auch eine Vorgeschichte zu unserer Sache machen.

Bei meinem Sohn wurde, in der SS von meinem zweiten Sohn, eine Entwicklungsverzögerung festgestellt. Damals bin ich zum Kinderarzt und hatte ihn gefragt, warum mein Sohn (damals 2,5 Jahre alt) noch nicht spricht. Er sagte mir,dass zweisprachig aufwachsende Kinder später sprechen würden und das sich das meistens auf einmal beheben würde. Trotzdem überwies er mich zu einem Ohrenarzt, wo die Ärztin ihn, anhand von verschiedenen Blättern fragte,wie denn der abgebildete Gegenstand heißt. Da mein Sohn auf keiner Sprache diese Gegenstände bennen konnte und auch an seinen Ohren kein negativer Befund vorlag,wurde bei ihm eine Entwicklungsverzögerung festgestellt. Seither bekommt er einmal wöchenlich Frühförderung und Motopädie.
Ich muss, zu meiner Schande eingestehen, dass ich ein großen Faktor auf seine Entwicklungsverzögerung beigetragen habe. Bei uns lief das TV-Gerät quasi Non-Stop und er konnte unkrontroliert gucken wann er wollte. Habe, nach dem ich diese Schreckensmeldung bekam, reschaschiert,was den der Grund dafür ist. Und das einzig zutreffende war halt der Fernsehr=wird geguckt= keine Unterhaltung= keine Sprachbildungsmöglichkeit.

Mittlerweile ist mein Sohn 4 Jahre alt und spricht besser (er kann 4-5 Wörter aneinander hängen) und hat diesen „Baby-Slang“ komplett seingelassen. Selbstverständlich braucht er noch sehr dringend Unterstützung.Die Frühföderung alleine ist natürlich nur ein Tropfen auf einem heißen Stein. Ich spiele mit ihm verschiedene Spiele zur Sprachförderung,gehe mit ihn (bzw. ihnen da ich ja noch einen habe ^^) an die frische Luft und rede zuhause nur noch türkisch und sobald wir aus dem Haus raus sind,nur noch deutsch. Da es,meines erachtens nach, ein großer Vorteil ist,wenn man zwei Sprachen gleich gut spricht. In beiden Sprachen hat er enorme Fortschritte gemacht, ist aber trozdem noch hinter seinen Altersgenossen.

Meine Beziehung zu meinem Sohn ist lieblich, respektvoll und auch etwas neckisch… Und so kam der morgen,andem er vor mir stand und sagte,dass er schon groß sei und vieles alleine machen kann. Ich bestärkte ihn und sagte,ja das bist du.Daraufhin stellte er mir die Frage,ob er zur Trinkhalle darf,um für sich und seinen Bruder Brötchen kaufe kann. Die Trinkhalle ist von uns 15 meter entfernt. Davon sehe ich,mit dem Blick aus dem Fenster, 10 meter und dann muss er rechts abbiegen. Er war im Sommer des öfteren mit seinen älteren Freunden dort und hat sich diverses Kleinkram geholt,ohne Probleme.

Ich dachte,ich würde ihn bestärken…ihm vielleicht sogar ein etwas größeres Stück selbstbewußtsein schenken…

Also gab ich ihm einen Euro und sah im hinterher,bis er um die Ecke war. Jedoch tauchte er 3 minuten später nicht wieder auf,also bin ich raus um zu gucken. Da kam der Schock…er ist nicht da!!! Weg!!! Die Verkäuferin sagte,dass mein Sohn garnicht da war…also gingen bei uns die Alarmglocken an… Meine ganze Familie hat ihn gesucht,ich habe die Polizei angerufen… 45 min. lang,war mein Sohn WEG!!! Bis ich den erlösenden Anruf bekahm…er ist zu meiner Tante gegangen. Alles kein Problem,wenn meine Tante nicht 3km von uns entfernt wohnen würde. Und wir wohnen in der Stadt,wo Samstags um 11 Uhr sehr viel Verkehr herscht.

Jetzt zu meiner Frage… Warum laufen Kinder weg? Hört sich jetzt etwas seltsam an, aber kennt ihr Fälle von Kindern die weglaufen. Ich bin keine strenge Mami…habe halt nur bestimmte Grenzen für meine Kinder gesetzt,an die sie sich auch halten. Ich mach mir extremst große Vorwürfe, dass mein Sohn von mir weggerannt ist.

Ich fragte ihn,warum er gegangen ist,ohne es vorher abzusprechen. Da sagte er mir,dass er Playstation spielen wollte (mein Cousin ist 15 und besitzt auch eine Konsole) Ich bin strickt gegen diese Art von Konsum. Ich stelle mir auch die Frage, ob ich ihn auch beim TV Angebot einenge. Wir gucken jediglich am Wochenden fern und dass dann auch nicht mehr als eine Stunde. Ansonsten erziehe ich meine Kinder mit viel Vorlesen… ob das zuviel Strenge ist? Ist er deswegen „abgehauen“

Danke schonmal im voraus

Hallo,
Du bist ehrlich und reflektierst. Deshalb werde ich nicht mit dem Zeigefinger herumwedeln, aber ein Paar Dinge solltest Du wissen:

Einerseits ist er noch so klein und wird in seinen Fähigkeiten überschätzt. Einen 4jährigen alleine in der Stadt zum Bäcker zu schicken ist zu früh. Das hätte ich mit meinem in dem Alter auch nicht machen können - auch nicht mit 5. Das kannst Du erst machen, wenn Du das Gefühl hast, dass er vieles verstanden hat (was passiert wenn er etwas anderes macht, ist er in der Lage Hilfe zu holen, wenn es braucht, weiss er, dass er nicht mit Fremden mitgehen darf). Viele türkische Kinder haben Angst vor Hunden - wie reagiert er wenn er alleine einem Hund begegnet?

Andererseits ist es nicht mehr lange bis zu Einschulung und da sollte er gewisse Dinge können. Die Sprache ist das Wichtigste, gefolgt von einem altersgemäßen Sozialverhalten und Selbstvertrauen. Diese Säulen gilt es bis zur Einschulung zu stärken. Vielleicht habt ihr die Möglichkeit einen Kurs zu besuchen. Es gibt überall Probestunden. Probiert aus und macht das, was ihm Spaß macht - Sport, Malen, Musik, was auch immer.
Zu Hause bleibt der Fernseher aus - dafür sind Brettspiele super, Bücher, Rollenspiele, Kochen (ja: auch Jungs begeistern sich für’s Kochen und Backen), Bauen (Lego, einfache Bauklötze).
Spielkonsolen sehe ich genauso wie Du: blöd. Egal wie alt: blöd. Man sagt, dass Fernsehen schlaue Leute schlauer macht und dumme Menschen dümmer - bei Computerspielen & Co gibt es so gut wie keinen positiven Faktor. Er ist in einem Alter, wo er mit allen Sinnen erleben muss, um etwas zu lernen und zu wachsen: Papier, Stifte, einen Hammer, einen Holzblock und ein Paar Nägel… usw. Spaziergänge in der Natur gehören zu den ersten intensivsten Erlebnissen und Erinnerungen - das kann ein Fernseher niemals hergeben.

Schließlich noch etwas zur Sprache: am besten funktioniert es, wenn ein Elternteil eine Sprache konsequent mit den Kindern spricht. Das Springen zwischen zwei Sprachen ist eher kompliziert. Das mit dem zu Hause Türkisch und draussen Deutsch ist ein Kompromiss - besser wäre es aber wenn Du konsequent mit den Kindern Türkisch sprichst und der Vater konsequent Deutsch. Begleitend wäre ein deutschsprachiger Kindergarten optimal.

Viele Grüße

Hallo!

Man sagt, dass Fernsehen schlaue Leute schlauer macht
und dumme Menschen dümmer - bei Computerspielen & Co gibt es
so gut wie keinen positiven Faktor.

Kannst Du das belegen? Ich denke nämlich, daß auch Computerspiele, in Maßen genossen, durchaus auch auch positiv wirken können, z.B. in Hinblick auf Konzentrastionsfähigkeiten.

Gruß,
Max

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Hallo,

neben vielen anderen Dingen, die du schreibst, höre ich vor allem die Angst, dass dein Sohn deinetwegen weggelaufen sein könnte. Das glaube ich nicht!
Ich glaube auch nicht, dass dich Diskussionen um „darf ein 4-Jähriger allein zum Bäcker“ weiterbringen. Das war nämlich nicht der Grund für sein Weglaufen, sondern die Gelegenheit. Wenn er stattdessen im Garten gespielt hätte, hätte er die „Chance“ vielleicht auch genutzt.
Warum er weggelaufen ist, hat er doch selbst gesagt: er wollte mit der Spielkonsole spielen. Ob das für dich ein akzeptabler Zeitvertreib ist oder nicht - für ihn war es Grund genug, den weiten Weg auf sich zu nehmen.
Und - auch wenn es für dich natürlich der Horror war - er scheint ja ein cleveres Kerlchen zu sein, wenn er den weiten Weg alleine geschafft hat. Darauf kannst du stolz sein! (Ich gehe mal davon aus, dass ihr die Standpauke „mach so was nieee wieder“ schon durch habt, denn natürlich muss ihm klar werden, dass du solche Ausflüge nicht gutheißt).
Also: aus meiner Sicht hat da niemand schuld. Für ihn war’s ein Abenteuer, für alle andern ein Riesen-Schreck. Gott sei Dank ist niemandem was passiert und nun ist’s auch gut…

Viele Grüße,
Sabine

Hallo Denker,

Kannst Du das belegen? Ich denke nämlich, daß auch
Computerspiele, in Maßen genossen, durchaus auch auch positiv
wirken können, z.B. in Hinblick auf
Konzentrastionsfähigkeiten.

das würde ich auch sagen; es hängt eben extrem vom Inhalt des Spiels ab.
Mal extrem: Ein Konstruktionsspiel (wobei das eher für etwas ältere Kinder geeignet ist) gegen ein simples Jump-and-Run.
Und auf’s Maß, wie du schon sagst, kommt es eben auch an; Beschäftigung mit dem Computer sollte eben nur eine von vielen Beschäftigungen sein, im Übermaß wird jede schädlich (es würde wohl auch niemand befürworten, dass sich ein Kind ausschließlich mit Büchern beschäftigt).

Viele Grüße,
Nina

Hallo Max

Computerspiele, in Maßen genossen, durchaus auch auch positiv
wirken können, z.B. in Hinblick auf
Konzentrastionsfähigkeiten.

Das denke ich auch.

Von einer Bekannten der Sohn spielt englische Computerspiele und sein Englisch ist besser als das der Klassenkollegen.

Es gibt auch Transportsimulationen / Management wo man Transportunternehmen gewinnbringend führen muß. Ich finde diese Spiele in Maßen genossen ebenfalls positiv.

Der Sohn einer Bekannten spielt so ein Spiel. Anfangs war das Spiel immer gleich aus weil er das ganze Geld ausgegeben hatte und überschuldet war. Als ich ihm vor einer Woche beim Spielen zugesehen hatte sagte er mir „das darf ich aber jetzt nicht bauen weil sonst überschulde ich mich“.

Liebe Grüße

Martin

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Hi Pinar,

rede zuhause nur noch türkisch und sobald wir aus dem Haus
raus sind,nur noch deutsch.

Aus persönlicher Erfahrung kann ich dir sagen, dass dem nicht gut ist. Man muss konsequent EINE Sprache reden und NUR eine. Woher sollen dann Kinder wissen was die eine und was die andere Sprache ist?
Die Regel sollte sein: Ein Mensch, eine Sprache. Dann verbindet das Kind dieser Mensch nicht nur mit der Sprache, sondern auch mit der Kultur die dahinter steckt.
Und das ist absolut nicht anstrengend oder irreführend oder was auch immer.

Da es,meines erachtens nach, ein
großer Vorteil ist,wenn man zwei Sprachen gleich gut spricht.

Da gebe ich dir absolut recht.

In beiden Sprachen hat er enorme Fortschritte gemacht, ist
aber trozdem noch hinter seinen Altersgenossen.

Aber sobald er im Kindergarten geht, holt er das deutsche nach, wetten?
Daher solltest Du mit ihm ausschließlich türkisch reden und ihm diese Sprache fördern, auch wenn er sonstwie entwicklungsverzögert ist.

Alles Gute und einen schönen Gruß,
Helena *deren Kind sich mühelos in zwei Sprachen verständigt und nun redet und liest wahlweise in seinen zwei Sprachen.*

Hallo,

wie sehen eigentlich die Erzieherinnen im Kindergarten die Situation?

Sollte er noch nicht im Kindergarten sein, dann solltest du ihn schnellstens dort anmelden!
Er soll in 2 Jahren in die Schule gehen!
Dafür sollte er deutsch sehr gut sprechen und verstehen können!

grüße
miamei

Hallo Pinar82,

meine Tochter ist fünfeinhab, alleine zum Bäcker würde ich sie nicht schicken, allerdings ist der Bäcker bei uns auch weiter weg:smile:.

Für mich hört sich das einfach nach einem neugierigen Kind an, das mal ausgebüchst ist - und sich (ganz normal in dem Alter) überhaupt nichts dabei dachte.

Zur Sprache: Geht er denn in den Kindergarten? Das wäre aus meiner Sicht eine ganz wichtige Ergänzung (wenn da viel Deutsch gesprochen wird). Ansonsten hört sich das an, als hättest du die Notbremse gezogen - klar, zu viel TV ist schlecht. Aber das, was du jetzt machst - gemeinsam spielen, vorlesen, bewegen, Förderstunden - ist doch genau richtig. Du schreibst liebevoll von deinen Kleinen - der ist sicher nicht abgehauen, weil du zu streng bist. Der hat einen großen Quatsch gemacht, sich nix dabei gedacht - und seiner armen Mutter ein paar echt schlimme Stunden beschert. So schnell passiert das sicher nicht wieder:smile:.

LG,

barbara

Sinn und Unsinn von Computerspielen
Hallo Max,

Kannst Du das belegen? Ich denke nämlich, daß auch Computerspiele, in Maßen genossen, durchaus auch auch positiv wirken können, z.B. in Hinblick auf Konzentrastionsfähigkeiten.

Es gibt Studien, die das belegen. Durchgeführt wurden sie zu mehr als 90 Prozent von der Computer- bzw. Spieleindustrie. Und es gibt Studien, die genau zum gegenteiligen Ergebnis kommen. Diese werden von spielkritischen Personen/ Instutionen in Auftrag gegeben.

Unterm Strich lassen sich sowohl Nutzen als auch Schaden über Studien belegen. Solange kommerzielle Interessen und die Leidenschaften ganzer Generationen hinter einer Sache stehen, wird es schwierig werden, deren Schaden zu beweisen.

Jahrzehntelang wurde die Schädlichkeit des Rauchens von Wissenschaftlern bestritten, obwohl körperliche Schäden offensichtlich nachweisbar waren. Auf ebensolche Weise negieren Gutachter erhöhte Tumorraten in der Umgenbung von Atomkraftwerken und unterlaufen Staaten die Vereinbarungen des Kyoto-Protokolls. indem sie Emissionshandelsabkommen treffen.

Immer dann, wenn die Interessen auf einer Seite gefährdet sind, entwickelt sich eine Gegenbewegung, die diese schützen soll. Je nach Einfluss der Interessenvertreter gelingt das auch allen objektiven Sachverhalten zum Trotz.

Manchmal hilft - auch in der Erziehung von Kindern - der gesunde Menschenverstand :smile:.

Schöne Grüße,
Jule

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Merhaba Pinar,

zuerst einmal vergiss nicht dass der Kleine erst 4 ist. Da wär ich noch vorsichtig mit Bäcker etc.
Meine (beide 7) durften zum Bäcker als ich sicher sein konnte dass sie begriffen haben wie es im Strassenverkehr zugeht und welche Regeln es gibt. Ich glaub das war erst mit 6. Bei uns muss man über eine vielbefahrene Hauptstrasse wenn man in der Nähe einkaufen gehen will. Es ist sogar so, dass wenn die Fussgänger grün haben da immer noch welche Idioten durchfahren :I.
Was das Weglaufen betrifft glaube ich nicht, dass er sich was dabei gedacht hat. Der Kleine hat ja auch noch kein Zeitgefühl. Ansonsten wars bei mir so: Da mir wichtig ist dass die Kinder ihre Muttersprache sprechen können bevor sie irgendeine andere Sprache lernen, habe ich, weil ich die Hauptbezugsperson bin, mit den Kleinen bis zum Kindergarten immer türkisch gesprochen. Dann ab Kindergarten mit 3 Jahren hab ich immer nur deutsch und Männe halt weiterhin das türkisch. Da ich wollte dass die Kinder „richtiges“ deutsch lernen und kein schwäbisch war das nochmal so anstrengend :wink:.
Die Erzieherinnen konnten garnicht so schnell schauen - das deutsch wurde immer besser. Inzwischen gehen sie schon in die 2. Klasse. Ich hatte heute morgen erst ein Gespräch mit der Lehrerin der Kinder und sie hat mir gesagt, dass meine Kinder keinerlei Sprachprobleme haben und im Gegensatz zu anderen Kindern mit Migrationshintergrund einwandfreies deutsch sprechen. Falls dein Kleiner noch nicht im Kindergarten ist, würde ich das anraten und auch sonst ihn immer wieder mit anderen deutschsprechenden Kindern zuammenbringen wo er sich eben selbst verständigen muss und dabei natürlich auch lernen kann, z. B. Musikschule, Kinderturnen etc.
Alles Gute für euch.

Gruss Melli

Aus persönlicher Erfahrung kann ich dir sagen, dass dem nicht
gut ist. Man muss konsequent EINE Sprache reden und NUR eine.
Woher sollen dann Kinder wissen was die eine und was die
andere Sprache ist?

Diese Ansicht ist veraltet. Dazu gibt es Studien.
Wichtig ist lediglich, dass die Sprache nicht innerhalb eines Satzes gewechselt wird.

Helena *deren Kind sich mühelos in zwei Sprachen verständigt
und nun redet und liest wahlweise in seinen zwei Sprachen.*

Meine auch.
Ohne die strikte Trennung.

Sangoma

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zuerst einmal vergiss nicht dass der Kleine erst 4 ist. Da
wär ich noch vorsichtig mit Bäcker etc.

Der Laden/Kiosk ist 15m weg, die Mutter konnte 10m einsehen.
Ich finde das durchaus machbar bei einem Vierjährigen.

Sangoma

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Hi,

Woher sollen dann Kinder wissen was die eine und was die
andere Sprache ist?

Diese Ansicht ist veraltet. Dazu gibt es Studien.

Kannst du das belegen? Kannst du sie hier verlinken?

Aus deinem Alter schließe ich, dass als diese Frage für euch aktuell war, gab es diese Studien, von denen du jetzt redest, doch gar nicht!

Wichtig ist lediglich, dass die Sprache nicht innerhalb eines
Satzes gewechselt wird.

Dass das lediglich so ist, bezweifle ich stark.
Dass es sehr wichtig ist, die Sprache nicht innerhalb eines Satzes zu ändern ist es für mich sonnenklar.

Helena *deren Kind sich mühelos in zwei Sprachen verständigt
und nun redet und liest wahlweise in seinen zwei Sprachen.*

Meine auch.

Aber sicherlich ohne diese „neue Studien“ von denen du hier redest.

Daher nochmal:
Bitte verlinke diese Studien, damit man das auch nachlesen kann. Bis dahin bin und bleibe ich äußerst suspekt und sehr kritisch dieser Meinung gegenüber. So kritisch, dass ich sie erst glauben werde, wenn ich mir die Quelle anschaue und mir selbst ein Bild machen kann. Und keine Minute früher.

Ohne die strikte Trennung.

Das glaube ich schlich nicht.

Gruß,
Helena

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Ganz deiner Meinung! owT. Gruß
ohne
weiteren
Text

Grundsätzlich ist OPOL (one Person - one Language) zu favourisieren
ABER:
In der Gesellschaft sind manche Sprachen gern gehört und andere nicht. Einer türkisch sprechende Mutter wird schneller mangelndes Deutsch unterstellt, als einer französisch sprechenden Mutter (unabhängig wie gut das Deutsch tatsächlich ist.
Desweiteren ist es außerhalb von zu Hause gar nicht zu realisieren, dass die Mutter nur Türkisch spricht. Sie will ja im Geschäft verstanden werden, also muss sie switchen. Und das sollte ein zweisprachiger Mensch auch können.

Ein Aspekt wurde bislang kaum angesprochen:
Die Mutter sollte vorrangig die Sprache sprechen, die sie am besten beherrscht, in der sie sich heimisch fühlt.

Nicolle

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Ich frage Dich mal, wie Du es praktisch gemacht hast, beim Bäcker bsp.:
Mutter zur Verkäuferin: „Ein schwarzbrot bitte“
Mutter zum Kind: „One minute, sweety, i have to pay the Bread“
Mutter zur Verkäuferin: „Danke schön, Guten tag“
Mutter zum Kind: „Ready, we going in the park now“

Ich denke, es ist wurscht, ob man als Mutter trennt zwischen Daheim/außerhalb oder Kind/andere Leute

Man kommt nicht umhin zu switchen.
Ich finde beides nicht schlimm, jeder so, wie er es mag und wie er da authentisch sein kann.

Nicolle

Der Laden/Kiosk ist 15m weg, die Mutter konnte 10m einsehen.

Ich finde das durchaus machbar bei einem Vierjährigen.

Hin hat er es ja auch geschafft :wink: aber der Kleine ist trotzdem bisschen mehr als 15 m gelaufen. Wenn ich nicht irre 3 km!? Was da hätte passieren können im Verkehr…

Hi,

Grundsätzlich ist OPOL (one Person - one Language) zu
favourisieren

Danke! Das ist mir so ziemlich klar, wenn ich meinen Sohn sehe… Und erst recht, wenn die gegenteilige Meinung so vage begründet wird, wie vorher.

ABER:
In der Gesellschaft sind manche Sprachen gern gehört und
andere nicht.

OK. Aber es geht hier nicht um die Gesellschaft, sondern um das Kind, seine Entwicklung, seine Fähigkeiten Fremdsprachen zu lernen (du kennst bestimmt den satz, wodurch ein Mensch, umso mehr Fremdsprachen er lernt, desto leichter fällt es ihm eine neue zu lernen!), eine sonst fremde Kultur besser zu verstehen und nicht zuletzt, die Chancen, die er in Zukunft haben wird, dadurch dass er in zwei Kulturen heimisch ist.

Und noch was: Die Gesellschaft ist nur die hier und jetzt, also momentan Deutschland. Wenn man später umzieht (sei es die ganze familie oder das Kind als Erwachsene), je nachdem wo das Leben ihn schickt, werden diese „ungern gesehenen Sprachen“ völlig neu gemischt. Und was jetzt toll und schön ist, kann es dort, wo es dem Kind geschlagen hat, völlig verpönnt und schrecklich sein.

Einer türkisch sprechende Mutter wird schneller
mangelndes Deutsch unterstellt, als einer französisch
sprechenden Mutter (unabhängig wie gut das Deutsch tatsächlich
ist.

Sorry da muss ich schmunzeln. Ich rede grundsätzlich nur meine Muttersprache mit meinem Sohn. Auch auf die Straße, natürlich. Und es ist mir aufgefallen, dass wenn jemand uns anspricht (zB. uns ist ein Papier auf der Straße gefallen) tun sie das auf englisch, in der irrige Annahme, dass wir keinen Deutsch können. So nach dem Motto: „Wenn XY in Deutschland mit ein Kind kein Deutsch redet, heisst das dass XY kein Deutsch kann“. Ich finde es lustig, denn es ist keineswegs böse gemeint.

Desweiteren ist es außerhalb von zu Hause gar nicht zu
realisieren, dass die Mutter nur Türkisch spricht. Sie will ja
im Geschäft verstanden werden, also muss sie switchen. Und das
sollte ein zweisprachiger Mensch auch können.

OK ich sehe: Du unterscheidest Mutter-Kind und Mutter-Gesellschaft. Ich nicht. Egal wo wir sind, wir reden unsere Muttersprache. Wenn es unhöflich ist, so etwas zu tun, dann übersetze es sehr gerne für den Gesprächspartner. Und ggflls, erzähle ich warum ich das so mache. In all den Jahren habe nie auch ansatzweise ein Problem damit gehabt. Jeder hat es verstanden warum ich es so mache.

Es geht selbstverständlich nicht, im Kaufhaus mit der freundlichen Mitarbeiterin, meine Muttersprache zu reden. Das ist ja Unfug. aber wir beide können auch Deutsch: DAS ist der Unterschied! Und das wird dann mit der Dame geredet.

Auf diesen Niveau ist das Umschalten zwischen zwei Sprachen völlig automatisch und geschieht praktisch unbewußt. Es macht nicht der geringsten Aufwand, für ein zweisprachiges Kind.

Ein Aspekt wurde bislang kaum angesprochen:
Die Mutter sollte vorrangig die Sprache sprechen, die sie am
besten beherrscht, in der sie sich heimisch fühlt.

Das sowieso.
Je nach Kenntnisgrad der deutschen Sprache, seitens der Mutter, wird es früher oder später eintreten, aber es kommt garantiert: Der Moment, indem sie sich nicht gut auf einer von ihr gelernten Sprache, ausdrücken kann.
Ausserdem ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass sie auf Deutsch Fehler macht. Warum also diesen Fehlern dem Kind beibringen, wenn es eine Sprache gibt, indem sie sich bestens ausdrückt?

Gruß,
Helena

Hi,

Ich frage Dich mal, wie Du es praktisch gemacht hast, beim
Bäcker bsp.:

Bitteschön:

Mutter zur Verkäuferin: „Ein schwarzbrot bitte“

(Ich mag kein Schwarzbrot) ;o))

Mutter zum Kind: „One minute, sweety, i have to pay the
Bread“

Das braucht man nicht, denn das Kind weiß wo es ist (Bäckerei) und auch automatisch, dass es jemand da ist, dass kein Englisch kann. (Oder ist es so anzunehmen).

Ausserdem ist es nichts anders gewöhnt, als dass die Verkäuferin auf Deutsch angesprochen wird.

Und nicht zuletzt, das Kind versteht sehr wohl was die Mutter auf deutsch gesagt hat, so dass es keine Übersetzung braucht.

Und noch was: Das Kind verbindet der Verkäuferin nicht mit der englischen Sprache und der englischen Kultur, so dass bei einem zweisprachigen Kind so etwas nicht vorkommen wird.

Mutter zur Verkäuferin: „Danke schön, Guten tag“

UND Kind zur Verkäuferin: „Auf Wiedersehen!“

Mutter zum Kind: „Ready, we going in the park now“

Sehr wohl möglich aber entweder:

a) sind Mutter und Kind schon auf die Straße
b) widmet sich unsere Verkäuferin der nächsten Kunden
c) die Verkäuferin zeigt keine weitere Interesse an das Gespräch Mutter-Kind
d) die Verkäuferin kann englisch und sagt dem Kind etwas nettes auf Englisch.
e) die Verkäuferin, die zwar kein wort englisch kann, sagt der Mutter: „Toll, dass Sie Ihrem Kind eine Fremsprache beibringen!“ -und schenkt dem Kind eine Scheibe Brot.

Das alles schon zur genüge selbst erlebt.

Ich denke, es ist wurscht, ob man als Mutter trennt zwischen
Daheim/außerhalb oder Kind/andere Leute

Das glaube ich nicht. Und deshalb habe ich um Links zu Studien, die anders belegen, gebeten.

Man kommt nicht umhin zu switchen.

Ja, aber es ist völlig mühelos und geschieht automatisch.

Ich finde beides nicht schlimm, jeder so, wie er es mag und
wie er da authentisch sein kann.

Ich finde nicht gut für den Spracherwerb, dass ein Mensch zwei Sprachen mit dem Kind redet. Ganz besonders dann, wenn eine von diesen Sprachen nicht absolut fehlerfrei gesprochen wird.

Gruß,
Helena