Er schlug ihn auf den Kopf. ?

Hallo.

Mein Sprachgefühl sagt mir, dass der obige Satz richtig ist.
Kann es sein, dass ich mich täusche?
Heißt es: „Er schlug ihm auf den Kopf.“?

„Der Hund beißt den Mann.“
„Der Hund beißt dem Mann in’s Bein.“ ?

Das wäre dann ja zweimal Dativ, wenn mich nicht alles täuscht? Geht das?

Gruß, Nemo.

Hallo,

Mein Sprachgefühl sagt mir, dass der obige Satz richtig ist.
Kann es sein, dass ich mich täusche?
Heißt es: „Er schlug ihm auf den Kopf.“?

einige Präpositionen können mit dem Dativ und dem Akkusativ stehen:

Im Allgemeinen gilt:
Der Dativ ist mit einem nicht zielgerichteten, statischen Zustand verbunden (Frage:
wo?).
Der Akkusativ ist mit einem zielgerichteten, dynamischen Geschehen verbunden (Frage
wohin?).

Oft sind beide Sehensweisen möglich."

Siehe auch http://www.duden.de/deutsche_sprache/sprachberatung/….

„Der Hund beißt den Mann.“
„Der Hund beißt dem Mann in’s Bein.“ ?

Das wäre dann ja zweimal Dativ, wenn mich nicht alles täuscht?

Bei „dem Mann“ handelt es sich um einen sog. Pertinenzdativ.

Aber wo ist der zweite Dativ?

Gruß
Kreszenz

OT - Deppenapostroph
Kurze Bemerkung:

„Der Hund beißt dem Mann in’s Bein.“

„ins“ ist eine feste Präposition (genau wie „ums“ oder „ans“), wird also ohne den Apostroph geschrieben. Den gibt es aber noch, wenn z.B. „es“ wegfällt, wie in „man’s“ („So schreibt man’s“).

mfg,
Ché Netzer

„ins“ ist eine feste Präposition (genau wie „ums“ oder „ans“),
wird also ohne den Apostroph geschrieben.

Den gibt es aber
noch, wenn z.B. „es“ wegfällt, wie in „man’s“ (

Da kann ein Apostroph gesetzt werden - muss aber nicht:

http://www.canoo.net/services/GermanSpelling/Regeln/…
http://www.duden.de/deutsche_sprache/sprachberatung/…

Gruß
Kreszenz

Schon, aber im ersten Fall darf es nicht gesetzt werden (hoffentlich…) und im zweiten Fall ist die Schreibweise ohne Apostroph, wie im Link auch erwähnt, umgangssprachlich. Und auch nicht schön, wie ich finde…

mfg,
Ché Netzer

PS: „Pizzas“ ist ja jetzt auch korrekt, trotzdem noch lange nicht empfehlenswert.

Hallo!

PS: „Pizzas“ ist ja jetzt auch korrekt, trotzdem noch lange
nicht empfehlenswert.

Jetzt? Kannte der Duden (neben Pizzen) schon vor 20 Jahren.

Jan

Ja? Ich dachte, das wäre neuer…
Trotzdem grauenvoll!

mfg,
Ché Netzer

Hallo,

PS: „Pizzas“ ist ja jetzt auch korrekt, trotzdem noch lange
nicht empfehlenswert.

Jetzt? Kannte der Duden (neben Pizzen) schon vor 20 Jahren.

… und mein uralter Duden von 1973 (17. Auflage) kennt nur den Plural auf -s:

" Piz | za it. (neapolitan. Hefegebäck mit Tomaten, Käse u. Sardellen o. ä.) w; -, -s;
Piz | ze | ria Lokal, in dem Pizzas angeboten werden …"

Gruß
Kreszenz
(immer wieder verblüfft, wenn sprachliche Phänomene, die man nicht einordnen kann oder die einem nebulösen „Sprachgefühl“ nicht entsprechen, geradezu reflexartig als - gern der Rechtschreibreform angelastete - unsinnige Neuerungen oder garstige Anglizismen klassifiziert werden.)

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Hallo Kreszens.

Danke für die Auskunft.

Aber wo ist der zweite Dativ?

War ein Irrtum.

Gruß, Nemo.

Guten Morgen,

(immer wieder verblüfft, wenn sprachliche Phänomene, die man
nicht einordnen kann oder die einem nebulösen "Sprachgefühl"
nicht entsprechen, geradezu reflexartig als - gern der
Rechtschreibreform angelastete - unsinnige Neuerungen oder
garstige Anglizismen klassifiziert werden.)

Verblüffend? Ich meine völlig normal.

Wenn man wie zu meinen Zeiten mit einer nahezu konstant bleibenden Sprache aufwächst, diese erlernt, im privaten und geschäftlichen Briefverkehr täglich verwendet, wegen der seinerzeit noch verbreiteten Briefform handgeschrieben oder maximal mit Schreibmaschine (verbunden mit entsprechend erschwerten und sichtbaren Korrekturen) in einer ganz anderen Intensität die Regeln dieser Sprache sich einverleibt als man es heutzutage macht, dann…

… ja dann bedeuten Ereignisse wie Rechtschreibreform gravierende Einschnitte und Veränderungen. Sie erzeugen lang andauernde Unsicherheiten, wenn man nicht die Zeit hat sich intensiv mit diesen Änderungen auseinander zu setzen wie z.B. ein Schüler in jungen Jahren. Für Lehrer oder einige wenige andere Berufe ist die Rechtschreibreform eine inhaltliche Veränderung des Berufsbildes, wie eine Gesetzesreform für Juristen und verwandte, eben speziell betroffene Berufszweige. Derartige berufsspezifische Veränderungen muss ich auch lernen und übernehmen. Bei einer allgemeinen Rechtschreibreform ist dies ein wenig anders.

Franz

Hallo.

Schon, aber im ersten Fall darf es nicht gesetzt werden
(hoffentlich…) und im zweiten Fall ist die Schreibweise ohne
Apostroph, wie im Link auch erwähnt, umgangssprachlich. Und
auch nicht schön, wie ich finde…

Was ist an „ins“ schön, wenn „mans“ unschön ist?
Vor allem, was ist daran logisch?

Soweit ich festgestellt habe, sind sich die Gelehrten bei „in’s“ und „ins“ noch nicht ganz einig.

Davon abgesehen, bin ich, seit meiner Schulentlassung, eigentlich ganz glücklich darüber, Rechtschreibung gelegentlich nach meinen eigenen Regeln auslegen zu können.

Die erste Regel lautet: Wichtig ist, was man schreibt, nicht wie man es schreibt.

Gruß, Nemo.

Was ist an „ins“ schön, wenn „mans“ unschön ist?
Vor allem, was ist daran logisch?

Ja, das wüsste ich ehrlich gesagt auch gern. Vermutlich nur Gewöhnungssache…
Wenn man das „ist“ von „sein“ plötzlich auch mit zwei s schreiben würde, wäre das auch noch nicht völlig unlogisch, oder?
Oder „tuhn“…
Aber beides wird dir sicher auch nicht gefallen. (o.ä.)

mfg,
Ché Netzer

(immer wieder verblüfft, wenn sprachliche Phänomene, die man
nicht einordnen kann oder die einem nebulösen "Sprachgefühl"
nicht entsprechen, geradezu reflexartig als - gern der
Rechtschreibreform angelastete - unsinnige Neuerungen oder
garstige Anglizismen klassifiziert werden.)

Von Neuerungen habe ich nichts gesagt (oder?).
Den „Unsinn“ kann es doch auch schon länger geben.
Ich habe nur eine gewisse Abneigung gegen Wörter wie „Pizzas“ (noch besser: Pizza’s), „Atlasse“, „Lexica´s“.
Und „Pizza’s“ wird im schlimmsten Fall irgendwann akzeptiert.
„Pizzas“ ist zwar noch die harmlose Form, aber damit bin ich auch nicht ganz zufrieden.
Das kann von mir aus ein Vorurteil sein, aber:

  1. finde ich, dass „Pizzen“ schöner klingt (nicht die ganzen s-Laute hintereinander).
    und 2. habe ich „Pizzas“ bisher nur umgangsprachlich (und auch nur in „schlimmeren“ Formen der Umgangssprache) gehört. „Pizzen“ belegen den restlichen Teil der Sprache.

Übrigens: Gibt es eigentlich ein deutsches Substantiv, das kein Fremdwort ist und auf ein a endet?

mfg,
Ché Netzer

Hallo Herr Kapitän!

Gott sei es gedanket, also ist unsere Sprache nunmehr so weit fortentwickelt, dass eine schöne und ausgefallene Formulierung einen Text schön zieret, doch sei stets darauf Acht, dass man es nicht übertreibet, wie mit dem Salz in der Suppe.

Mein Sprachgefühl sagt mir, dass der obige Satz richtig ist.
Kann es sein, dass ich mich täusche?
Heißt es: „Er schlug ihm auf den Kopf.“?

Er schlug ihn (den Hammer) auf den Kopf.

Er schlug ihm (dem Manne) auf den (des vorbesagten Mannes!) Kopf.

„Der Hund beißt den Mann.“
„Der Hund beißt dem Mann in’s Bein.“ ?

Der Hund beißt in das Bein des Mannes, bzw.:
Der Hund beißt in des Mannes Bein.

„…dem Mann in’s Bein“ ist sicher nicht unrichtig, aber sprachlich vielleicht ein wenig unbeholfen.

Das klingt ein wenig wie „dem Freund seine Mütze“.
Was vor Jahrhunderten noch rechtmäßiges Deutsch war.

Nicht von weit hergeholt nämlich bricht sich das Volkstum mit Deppenappostrophen kraftvoll Bahn.

Father’s house zeugt im Englischen noch davon. Das „’“ steht für his. Father his house.

Aber wir schweifen gerade ab.

Das wäre dann ja zweimal Dativ, wenn mich nicht alles täuscht?
Geht das?

Ja. schon, aber … :wink:

Gruß, Häuptling

Father’s house zeugt im Englischen noch davon. Das „’“ steht
für his. Father his house.

Und wurde das für Feminina einfach übernommen? Ansonsten hieße es ja „Mother’r house“. Oder auch anders. Jedenfalls nicht „Mother’s house“.

mfg,
Ché Netzer

Und wurde das für Feminina einfach übernommen?

Ja. Sister’s, nurse’s, widow’s, nun’s…

Ich schau aber zur Klärung dieses Sachverhalts noch in meinem Buch nach. Zur Sicherheit.

To.i

Davon abgesehen, bin ich, seit meiner Schulentlassung,
eigentlich ganz glücklich darüber, Rechtschreibung
gelegentlich nach meinen eigenen Regeln auslegen zu können.

Servus Nemo,

wir leben in einem freien Land, nur - warum hältst Du Dich dann nicht an Deine eigenen Regeln und fragst hier bei den Leuten nach, die sagen können, wie es ‚richtig‘ wäre?

BTW: Ich hau ihn auf dem Kopf, wäre auch noch eine reizvolle Variante :wink:

Gruß

Kai Müller

Hallo,

… und mein uralter Duden von 1973 (17. Auflage) kennt nur
den Plural auf -s:

Und das ist auch gut so. „Pizzen“ klingt bemüht pseudoitalienisch und unbeholfen. Wir sitzen ja auch nicht auf Sofen und trinken Grappen und Colen, wir tanzen weder Samben in Aulen, noch fahren wir Mofen :wink:
Liebe Grüße
Jo

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Aber in keinem der Wörter gab es einen s-Laut direkt vor dem a.

mfg,
Ché Netzer

Aber in keinem der Wörter gab es einen s-Laut direkt vor dem
a.

So what ?
Salsa
Pascha
Mensa