Die Zentrifugalkraft ist eine Scheinkraft und kann deshalb
überhaupt nichts nach außen drücken.
Hm - wohl genauso, wie sie in meiner Tasse nichts nach außen drückt und die Erde nicht abflacht.
Die einzige Kraft die
hier wirkt ist die Gravitationskraft die die Erde nach innen
zieht und an dieser Stelle scheitert Dein Vergleich.
Ich finde zwar nicht, dass mein Vergleich wesentlich hinkt, aber du hast recht mit der Gravitationskraft. Diese ist bei der Rotationsbewegung eines Teilchens/einer Masse aber wohl der Zentripetalkraft gleichzusetzen. Mein Lehrbuch sagt, dass diese gleich ‚minus Zentrifugalkraft‘ sei.
Die
Gravitation ist nämlich keine Riesenhand, die nur auf die
Außenseite der Erde wirkt (so wie die Kaffetasse auf den
Kaffee), sondern sie wirkt auf jedes einzelne
Elementarteilchen der Erde.
Jaja, aber wenn die seitliche Bewegung der Erde nicht wäre, und dadurch die Erde immer am Mond ‚vorbeifallen‘ würde (wie auch umgekehrt), würden Mond und Erde kollidieren. So aber gibt’s nun eine Rotation um einen gemeinsamen Schwerpunkt und… naja, ich wiederhole mich noch oft genug.
Wäre das Gravitationsfeld homogen,
dann würde auch jedes Elementarteilchen gleich beschleunigt
werden und es gäbe keine Differenzen, die zu irgend einer
Verformung führen könnten.
Um es NOCH EINMAL (diesmal ganz deutlich) zu schreiben, weil es offenbar schon zum zweiten mal überlesen wurde:
Ich kenne die Gesetze der Mechanik und deren Mathematik gut genug, um selbst die Kräfte und Verformungen durch das inhomogene Gravitstionsfeld des Mondes zu erklären. Dies muss hier also nicht immer wieder auf’s neue beschrieben werden.
Was spricht dagegen, dass auch ein gewisser Grad an
zentrifugaler Kraft vorhanden ist?
Dagegen spricht, daß die Zentrifugalkraft überhaupt keine
echte Kraft ist und deshalb auch keine echten Wirkungen
verursachen kann. Scheinkräfte treten nur beim Übergang zu
Bezugsystemen auf, in denen der Trägheitssatz nicht gilt. Sie
sind keine physikalische Realität, sondern ein mathematisches
Artefakt.
Okay - etwas bös formuliert, wie ich finde, aber für einen Physiker ja nachvollziehbar, wenn er weiß, was du meinst.
Also gut - ich betrachte also die Erde aus meinem mir eigenen Bezugssystem, ohne Erdbezug,aber mit Blick auf diese. Ich spüre nicht die Scheinkräfte, die auf der Erde vorhanden sind, aber ich SEHE DEREN WIRKUNG!!!
!. Es ist keine Einbildung, dass Orkane Wirbel bilden, weil Corioliskräfte wirken. (Okay - von ganz außen betrachtet wirkt tatsächlich die Kraft des Tiefdruckgebiets im Zentrum des Wirbels verbunden mit der Erdrotation. Aber die WIRKUNG ist da und sichtbar.)
2. Es ist keine Einbildung, dass die Erde am Äquator dicker ist, weil die scheinbare Zentrifugalkraft (diesmal der Erdrotation) wirkt. (HUCH - die Erdgravitationskraft ist auch inhomogen, und trotzdem gibt’s eine Abplattung) 
Und so denke ich, dass auch die Zentrifugalkraft der Rotation um den gemeinsamen Schwerpunkt Erde-Mond vorhanden sein sollte - wenn auch schwach ausgeprägt, denn die Rotation dauert ja nun einmal fast 30 Tage!!! JEDE Rotationsbewegung liefert eine Zentrifugalkraft. (So zumindest habe ich es auch in der Universität noch gelernt.) Und nur weil sie
- so schwach ausgeprägt ist
- in der Gravitationswirkung des Mondes untergeht
- als nicht verantwortlich für Gezeitenkrägfte gilt (Ich stimme dem noch einmal ausdrücklich zu!)
heißt das nicht, dass sie nicht vorhanden ist.
Mir scheint, die meisten sind einfach nur genau so starr in ihrem Denken, wie diejenigen, die fälschlicherweise immer noch glauben, eine (also diese) Zentrifugalkraft sei für den zweiten Flutberg auf der mondabgewadten Seite zuständig.
WICHTIG: Man löse sich bei der Beantwortung meines Postings zunächst einmal ganz von der Gezeitenfrage, die ja nun wirklich UNMISSVERSTÄNDLICH geklärt ist.
WIll denn nun jemand behaupten, dieses gemeinsame Gravitationszeugs von Mond und Erde (mit Rotation um den gemeinsamem Schwerpunkt) sei das einzige Beispiel, bei dem eine Rotation keine Zentrifugalkraft bewirkt?
Mich würde das wundern, und meinen damaligen Dozenten würde das sicher nicht gefallen, glaube ich.
Gruß
Wolfgang