Haben Sie Erfahrungen mit Temu? Wie ist die Qualität, Lieferbedingungen?
Was fehlt?
Ergänzend zu lfm: Tests ergaben durchaus eine miese Qualität der Produkte. Es gibt, wenn ich mich richtig erinnere, eine Video von Tüv Süd darüber - sicherlich auch von anderen Prüforganisationen.
Und ich habe eine andere, sehr wichtige, aber selten genannte Info gehört, für die ich mich nicht verbürge: Da Temu direkt nach Deutschland liefert und hier keine Vertretung hat (hatte?), gilt der Kunde als Importeur. Der Importeur haftet aber leider für Gesetzesverstöße. Also: Wenn du bei Temu ein elektrisches Gerät kaufst, das erforderliche Siegel nicht hat oder nicht zu Recht führt, und deine Bude fackelt dir ab - haftest du. Wenn die Bude deines Nachbars abfackelt - haftest du. Wenn aufgrund chemischer Ausdünstungen jemand krank wird - haftest du.
Mag veraltet sein, aber ich hab’s mal gehört. Verifiziere oder widerlege es lieber, bevor du mir glaubst. Mir geht es nur darum, dass man auch an solche Sachen denken muss.
Gruß Bombadil.
„Wer bei Temu bestellt, hat die Kontrolle über sein Leben verloren.“
frei nach K. Lagerfeld
Gut dass Du dich nicht verbürgt hast, denn das ist falsch. Es geht da um Produkthaftung und die richtet sich gegen den s. g. Erstinverkehrsbringer. Das kann grundsätzlich kein Verbraucher sein.
Ein geschädigter Vermieter oder Nachbar müsste sich an den China-Händler wenden.
Ein Verbraucher kann nur nach den allgemeinen Grundsätzen haftbar gemacht werden (z. B. bei grober Fahrlässigkeit)
Ein Kunde kaufte sich mehrere LED Außenleuchten.
Ich sollte diese montieren.
Ich habe die Stecker abgeschnitten, weil die Leuchten fest angeschlossen werden sollten.
Die Überraschung: Die obligatorische grün-gelbe Ader existierte - aber sie war hohl. Einfach nur ein grün-gelber Schlauch im Kabel, kein Metall drin.
Die anderen beiden Adern bestanden aus kupferbeschichtetem Alu - hauchdünn und brüchig.
Wir haben dann ein Gehäuse aufgebrochen und geguckt, wie es drin aussah. Metallgehäuse ohne auch nur ansatzweise ausreichende Trennung von „Ich werde dich töten“-Spannung und „kannst mich anfassen“-Gehäuse.
Lebensgefährlicher Elektroschrott, den man direkt ab Werk - frisch produziert - wegschmeißen muss.
Hi,
ich kaufe bei wish, temu & Co ABER man sollte sich eben bewusst sein
- das Zeug kommt aus IRGENDEINEM nicht zurückverfolgbaren chinesischen Lager
- sowas wie „Garantie“ oder „CE Zeichen“ oder sonstwas steht NUR auf dem Papier oder Aufkleber und hat keinerlei wert
- alles mit einem Kabel dran kann schneller als man denkt kaputt sein und dann ist es Elektroschrott.
- Textilien sind aus Plastik.
- wenn etwas zum zusammenbauen ist kann es sein, das man es selbst noch hin und herbiegen muß, ggf. selbst was reparieren (wenn das noch geht) und ggf. das ein oder andere Teil auch mal fehlen kann (kann nicht muß).
- Angaben zu Leistung, technische Daten, etc. sind eher Daumenwerte (Leistungswerte von Akkus stimmen nie!)
- Kleidungsgrößen sind ca. 2 Nummern kleiner als bei uns in der EU gewohnt, wer also „normal“ 3XL hat wird es SEHR schwer haben da was zu finden
- es kann auch mal passieren, das irgendwas, das man in z.B. rot bestellt hat dann in blau oder grün ankommt
- schicke Umverpackungen auf denen man sieht was drin ist gibt es meistens nicht (brauner Karton und Luftpolsterfolie sind eher Standard), Bedienungsanleitungen gibt es eh schon lange nicht mehr.
Wenn man diese sagen wir mal Grundlagen beherzigt eignen sich diese Billigstversender wenn man
- irgendwas ohne Strom braucht was kaputtgehen kann und worum es nicht schade ist
- Dinge, die man ggf. aus den USA VIEL teurer bekommen würde (man beachte trotzdem alles OHNE Kabel dran) oder Dinge die man hier eher selten oder eben garnicht bekommt
- wenn es mit Strom versorgt werden soll lieber mit Akku (eingebaut oder nachträglich zum anschließen)
- alles was auf die Haut oder in den Körper soll sollte man eher meiden!
- wenn man VIEL Zeit zum suchen und recherchieren hat, denn immer werden Produkte von zig „Händlern“ auf den Plattformen angeboten und deren Preise unterscheiden sich stark. Auch sollte man GENAU auf Kleingedrucktes und ggf. zusätzlihe Preise achten.
Ansonsten gibt es noch genug videos zu dem Thema wie z.B. https://www.youtube.com/watch?v=AQEE8ONEJf8&ab_channel=ARDMarktcheck und natürlich jede Menge wish und temu Haul’s. Viel Spaß.
Was die qualitativen Punkte angeht, möchte ich das etwas relativieren. Es gibt da durchaus gute Qualität, nur weiß man das erst nach der Anlieferung … bei Elektrogeräten lässt es sich gar nicht feststellen.
Bei den „klassischen“ China-Shops hat man da scheinbar bessere Chancen --> https://www.smartzone.de/onlineshops-im-vergleich/
Mir fällt partout nix ein, was ich brauchen könnte und was es hier oder im restlichen Europa nicht gäbe.
Mir schon. Mini-PCs zum Beispiel. Oder Elektronik-Module.
Man muss aber natürlich schon wissen, was man will und auf was man sich einlässt. Und das Risiko einpreisen, dass man eben nicht das bekommt, was man sich erhofft.
Jetzt, wo Du es zugegeben hast: weiß temu eigentlich jetzt auch, daß Du bei temu einkaufst?
Ich kaufe dort nichts, aber habe schon die wildesten Geschichten im Bekanntenkreis gehört. Ich denke, es ist stark vom jew. Produkt abhängig. Grundsätzlich sollte man dort mE nichts kaufen.
Dann nenne ich dir gern ein Beispiel:
Ich hab mir in der ersten Hitzewelle bei Amazon eine Kühldecke bestellt - für ca. 40 €.
Dann hat meine Mitbewohnerin sich eine bei Temu bestellt - für ca. 8 €. Es war exakt die gleiche Kühldecke.
Gruß, Diva
Ja, das liegt am Geschäftsmodell, welches viele Händler auf Amazon betreiben: Aus Asien (meist Alibaba und Co) ein günstiges Produkt in großen Mengen für wenige Euro importieren und dann auf Amazon mit einer netten Marke und guter Werbung für das 10-fache verkaufen. Das Produkt ist von irgendeinem asiatischen Hersteller, der dann auch Temu beliefert.
War das Amazon selber oder ein Händler vom Amazon-Marketplace? Letzteres kann durchaus auch der gleiche chinesische Anbieter gewesen sein wie der bei Temu - da verkauft schließlich auch nicht nur Temu selber. Übrigens auch nicht bei Otto, bei Conrad, bei… Mit exakt den gleichen Problemen wie beim Kauf über Temu, Alibaba (Aliexpress), Banggood,…
Es kommt eben nicht auf die Handelsplattform an, sondern auf den Artikel. Minderwertigen Dreck gibt es überall. Weshalb ich euer „Kauf auf keinen Fall bei Temu“ für ziemlich unsinnig halte. Und glaubt ihr ernsthaft, die Billigläden vor Ort (Action, ErnstingsFamily, ThomasPhilipps, Takko, TeDi, Aldi, Lidl,…) würden ihre Ware hochwertig aus Naturrohstoffen und in Europa produzieren lassen?
Temu selbst ist auch Großhändler.
Allerdings sollte man nicht übersehen dass ein Händler mit EU-Adresse ist deutlich einfacher greifbar. Somit muss er Widerruf, Sachmängelhaftung, Produkthaftung, EPR usw. rumschlagen. Hinzu kommen die diversen anderen Geschäftsrisiken.
Wenn so ein Händler nicht deutlich mehr macht als nur sein Logo drauzupappen, wird ihm sein Geschäftsmodell früher oder später um die Ohren fliegen … und das tut es auch regelmäßig.
Diese Faktoren werden von Verbrauchern massiv unterschätzt. Dass es bei ihm deutlich mehr kostet, ist daher gerechtfertigt.
Die Plattformen wie Otto und Conrad sind durchaus deutlich von Temu zu unterscheiden. Due handhaben das vollkommen anders und haben auch viel ein paar Jahren von rechtlicher Seite die Aufgabe zu prüfen, ob ihre Händler sich an die rechtlichen Vorgaben halten. Temu muss das nicht, weil sie keinen Sitz in der EU haben.
Das war vielleicht mal so. Leserbrief in der c’t: „ich warte jetzt seit mehr als 5 Monaten auf das Ersatzgerät, das in der Garantiezeit ausgefallen ist (Wechselrichter Balkonkraftwerk). Chinesischer Anbieter über Amazon-Marktplatz.“
Wenn ein chinsesischer Händler nach langer Zeit tatsächlich mal rausgeworfen wird, wird eben ein neuer Name für das gleiche verwendet.
Und an der Qualität der Produkte ändert das natürlich überhaupt nichts. Auch nicht an völlig ungerechtfertigten Prüfzeichen.
Gerade gesehen … die haben ja inzwischen einen Sitz in Dublin, unterliegen also doch den ganzen EU-Regularien.
Zwischen
und „allerletzter Rotz, der unter übelsten Bedingungen für Menschen und Umwelt produziert wurde und keine in Europa gültige Norm einhält“ ist schon ziemlich viel Platz. Bei den Läden vor Ort hat man darüber hinaus den Vorteil, dass der Händler Vertragspartner ist, der für Gewährleistungsansprüche zuständig ist und darüber hinaus ggfs. noch weitergehende Garantien abgegeben hat (Rücknahme/Umtausch innerhalb von 14 Tagen, zum Beispiel).
Wie geschrieben ist das erst seit ein paar Jahren so … und es kommen immer mehr Bausteine hinzu.
Nein. Es geht geht um regelmäßige Pflichtnachweise. Wenn die fehlen oder nicht aktuell sind, ist der Account so lange gesperrt. Gerade Amazon nimmt das übergenau.
Sowas fällt logischerweise nicht unter die Pflichten einer Plattform.