Erfolgreiche Integration von Flüchtlingen in den Arbeitsmarkt

Du hast den Unsinn mit den Frauen gebracht, obwohl wir das Trümmerfrauenproblem bereits an anderer Stelle ausführlich diskutiert hatten.

Nein. Weil es ganz viele Gründe für Abwesenheiten gibt. Außerdem windest du dich mal wieder schlüpfriger wie ein Aal. Du hast gefragt, rhetorisch, warum die Rückkehrerquote aus Anrainerländern höher ist und ich habe dir einen der Gründe genannt. Die Betroffenen haben in mehreren Besuchen die Möglichkeit, die Rückkehr vorzubereiten. Erst einmal sehen, wo man Wohnen kann. Schauen, welche sozialen Netze noch da sind. Etc.pp. Das alles, ohne die existenzielle Grundlage für sich und die Familie aufzugeben. Wir Deutschen zwingen diese Menschen, sofort ins volle Risiko zu gehen. Da braucht man sich nicht zu wundern, wenn Menschen erst einmal abwarten. Erst recht, wenn es um Familien geht.

Um mal wieder was zum eigentlichen Thema zu schreiben:

Deutschland gehört zu den wichtigsten Aufnahmeländern syrischer Geflüchteter. Seit 2015 haben hunderttausende Menschen aus Syrien hier Zuflucht gefunden und sich ein neues Leben aufgebaut. Insgesamt lebten Ende 2024 rund 975.000 Syrerinnen und Syrer in Deutschland.

Viele arbeiten in Bereichen, die für das tägliche Funktionieren der Gesellschaft unverzichtbar sind. Sie behandeln und pflegen Kranke und Alte in Krankenhäusern oder Pflegeheimen, liefern Lebensmittel und Güter zu den Menschen und sorgen dafür, dass Gebäude sowie Infrastruktur funktionsfähig bleiben.
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Die meisten arbeiteten in Berufen mit hoher Nachfrage und geringem Personalangebot - im Gesundheitswesen, in Hotellerie und Gastronomie, Verkehr, Logistik oder Handwerk. Würde diese Gruppe wegfallen, hätten viele Stellen kaum Ersatzmöglichkeiten. „Versorgungs- und Lieferengpässe sowie steigende Preise wären die Folge“, erklärt Brücker.

Nach seinen Angaben arbeitet rund die Hälfte aller Flüchtlinge als Fachkraft, rund zehn Prozent als Spezialistinnen oder Experten und circa 45 Prozent im Helferbereich. Auch diese Arbeitnehmer werden dringend gebraucht: „Der demografische Wandel führt zu einer hohen Nachfrage einfacher Dienstleistungen, für die weder Abitur noch ein Berufsabschluss erforderlich sind“, sagt der Arbeitsmarktforscher.
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Bis Ende August 2025 reisten nach Angaben des Bundesinnenministeriums knapp 1900 Syrerinnen und Syrer freiwillig mit staatlicher Unterstützung aus. Eine größere Rückkehrwelle zeichnet sich nicht ab. Das könnte sich aber ändern, wenn der Druck auf die Migrationspolitik wächst und sich die Lage in Syrien weiter stabilisiert.

Sollte dies geschehen, könnten auch Menschen zurückkehren, die nicht als Flüchtlinge, sondern mit einem Visum nach Deutschland gekommen sind und hochqualifizierte Jobs übernommen haben. Beispielsweise die mehr als 7000 syrischen Ärztinnen und Ärzte mit syrischem Pass, die laut Bundesärztekammer in Deutschland tätig sind - viele von ihnen in Krankenhäusern, die auf ausländische Fachkräfte angewiesen sind.

Und für die Rassisten:

„Syrische und andere ausländische Ärzte sind eine große Bereicherung, weil sie gebraucht werden“, sagt der Kardiologe Anas Jano, Oberarzt am Universitätsklinikum Jena. Er hat in Damaskus studiert, kam 2016 mit einem Visum nach Deutschland und promovierte an der Ruhr-Universität Bochum. 2022 erhielt Jano die deutsche Staatsangehörigkeit.
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Mit Sorge blickt Jano aber auf die gesellschaftliche Stimmung: „Wer hier arbeitet, eine Familie gründet und Kinder hat, wünscht sich Sicherheit und Akzeptanz. Wenn aber immer wieder über ‚kriminelle Syrer‘ berichtet wird, obwohl diese nur Ausnahmefälle sind, fühlen sich viele abgelehnt.“

Viele Kolleginnen und Kollegen überlegten deswegen inzwischen, Deutschland zu verlassen. „Es geht nicht nur um Jobs oder Approbationen, sondern auch um Sicherheit und Wertschätzung. Wenn sich Menschen willkommen fühlen, bleiben sie.“

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Was für ein Unsinn? Du tust so, als handele es sich bei den hier wohnenden syrischen Staatsangehörigen ausschließlich um Menschen, die einen substantiellen Beitrag zum Wiederaufbau des Landes leisten könnten und ignorierst - genau wie die Populisten und Rassisten von Union und afd - völlig, dass es sich bei der Mehrheit der hier lebenden Syrer um Frauen, Kinder und Senioren handelt.

Wenn man dann noch in Betracht zieht, dass die Schnittmenge dieser Gruppe mit der Gruppe der politisch verfolgten Minderheiten ziemlich groß ist, dann ist man wieder einmal an dem Punkt, an dem man einfach festhalten muss, dass hier wohlstandsverwahrloste Deutsche, die durch Zufall in eine der wenigen Regionen der Welt geboren wurden, in der seit 80 Jahren Frieden herrscht, eine Gruppe von Menschen, die vor Krieg und Verfolgung hierher geflüchtet ist, in ein für sie in mehrfacher Hinsicht gefährliches Land zurückschicken wollen, nur weil sie der Ansicht sind, dass deren Aufenthalt in diesem Land für sie (die wohlstandsverwahrlosten Deutschen) finanzielle und andere Nachteile hat, die entweder nicht existieren oder zu vernachlässigen sind.

Das ist nicht nur herzlos, unchristlich (den Schlenker mache ich wegen des ständigen Verweises auf die christlich-westliche Leitkultur, die es angeblich zu erhalten bzw. zu verteidigen gilt) und aus ganz vielen Gründen dumm, sondern wird vor allem den tatsächlichen Sachverhalten nicht gerecht.

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Wollte eine interessante Debatte lesen - aber natürlich kommt es dann von gewissen Seiten immer zu Beleidigungen statt mit Gegenargumente zurück zu schlagen. Also, wieso kann man (kurzfristig) in ein Gebiet reisen aus dem man geflohen ist weil das eigene Leben bedroht war?

Typisch öffentlich-rechtlicher Rundfunk: Über 100 % der Flüchtlinge sollen angeblich arbeiten…

Wie wäre es mit aussagekräftigen Zahlen? Wieviele der Geflüchteten zwischen 20 und 67 arbeiten in Vollzeit? Wieviele studieren? Wieviele erhalten Sozialleistungen? Wie hoch ist der Anteil der Sozialleistungsbezieher nach 5 Jahren in Deutschland nach Herkunftsländern aufgeschlüsselt?

Eine unvollständige Liste der möglichen Gründe:

  • Familiäre Kontakte bewahren und Angehörige wiedersehen
  • Unterstützung bei Krankheit von Familienmitgliedern
  • Teilnahme an Trauerfeiern und Begräbnissen
  • Überprüfung von Häusern und Grundstücken auf Beschädigungen
  • Kontrolle über Vermögenswerte und persönliche Besitztümer
  • Bewertung der aktuellen Sicherheitslage vor Ort
  • Informierte Entscheidung über mögliche permanente Rückkehr treffen
  • Persönliche Überweisung von Geldern an Familie
  • Erkundung von wirtschaftlichen Chancen und Beschäftigungsmöglichkeiten
  • Überprüfung der Stabilität und Verwaltungssituation im Heimatland
  • Überprüfung von Sicherheitsgarantien der neuen Behörden oder Regierungen
  • Soziale Reintegrationsvorbereitung durch schrittweise Wiederannäherung an Heimat
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Aus dem Kontext ist die Aussage klar verständlich. Man kann sich aber natürlich auch dumm stellen, wenn man dem ÖRR unbedingt eins auswischen möchte.

Der Artikel hat das Thema ‚Droht ein Arbeitskräftemangel wenn Syrer gehen‘. Was genau haben deine „aussagekräftigen“ Zahlen damit zu tun?

Das ist insoweit interessant, als dass du die Gegenargumente überliest. Außerdem reisst du völlig aus dem Kontext. Die Frage, die du stellst, ist zu 90 % Provokation.

Man beachte die Zeiten, die du vielleicht ungewollt, aber durchaus richtig eingebaut hast. Wie kann man in ein Gebiet reisen (Präsenz) aus dem geflohen ist (abgeschlossene Vergangenheit), weil das Leben bedroht war (Vergangenheit)

Grundsätzlich ist die Situation heute eine andere als zu dem Zeitpunkt, zu dem geflohen wurde. Das bedeutet nicht, dass die Situation ungefährlich ist heute, das bedeutet nicht, dass es heute um die gleichen Gefahren geht.

Wenn ich dir sagen würde, dass du nach Kaunas umziehen sollst, eine Stadt ohne Kriegsschäden. Mitnehmen darfst du das, was du tragen kannst und was ein Flugzeug mitnimmt. Ich gehe mal davon aus, dass das schon schwierig würde, auch ohne irgendeine akute Gefahr (außer das mit dem Russen, was dich aber vielleicht gar nicht stört). Keine Möglichkeit, noch mal nach Deutschland zurückzukommen. Ein Versuch der muss sitzen. Würdest du das Morgen, in einer Woche, in einem Monat machen oder würdest du das etwas mehr vorbereiten wollen?

Kommt wohl für viele darauf an, wie lange und wieviel das Gastgeberland noch Unterstützungsleistungen gewährt. Miete und Heilfürsorge machen schon viel aus. Sicher spielen auch Nebenverdienstmöglichjeiten mit oder ohne Steuer bei Einzelnen eine Rolle.

Komisch, die Grafik mit genauen Werten in Penegrins Quelle wird dir überhaupt nicht angezeigt?
Dann muss wohl dein Handy kaputt sein. Oder dein Internet.