Erleichterungen für die Wirtschaft

Guten Tag,

fast jeden Tag nun schon seit Jahren hören und lesen wir, dass die Wirtschaft finanziell entlastet werden muss, damit die Konjunktur in Gang kommt und Arbeitsplätze geschaffen werden.
Manche sagen, „es ist doch schon viel gemacht worden!“ Daher: Wer kann eine kurze Liste mit konkreten Punkten angeben, wann und wie die Wirtschaft/Industrie in den letzten, sagen wir: 5 - 8 Jahren, entlastet wurde - Steuern, Sozialabgaben u.ä.

Danke, Stucki

Auch guten Tag.

fast jeden Tag nun schon seit Jahren hören und lesen wir, dass
die Wirtschaft finanziell entlastet werden muss, damit die
Konjunktur in Gang kommt und Arbeitsplätze geschaffen werden.

Leider ist bei diesem Gedanken ein (eher mehrere) Wurm drin: wenn ein Unternehmen nicht mehr Produkte verkauft als vorher (mit Belastungen), wird es keine Arbeitsplätze schaffen, da diese zusätzlichen Leute unter’m Strich mehr Geld kosten als sie überhaupt bringen. Ausserdem wird i.A. nur dann investiert, wenn es sich ‚lohnt‘.
Klar: wenn der Laden brummt und immer Geld nachkommt ist die Welt zumindest hier in Ordnung…

Manche sagen, „es ist doch schon viel gemacht worden!“ Daher:
Wer kann eine kurze Liste mit konkreten Punkten angeben, wann
und wie die Wirtschaft/Industrie in den letzten, sagen wir: 5

  • 8 Jahren, entlastet wurde - Steuern, Sozialabgaben u.ä.

Wird schwieriger, aber trotzdem:

  • Grossunternehmen zahlen z.B. faktisch keine Gewerbe(?)steuer mehr
  • arbeitsrechtliche Regelungen wurden gelockert
  • das neue Software Patent Gesetz zeigt, dass man in Zukunft noch ein paar rechtliche Hürfen mehr umsegeln muss um eine Software überhaupt nutzen zu dürfen. Was das an Juristen und Software Experten wohl kostet… ??

  • Also der Wirtschaftsteil von z.B. der FAZ dürfte hier eher weiterhelfen. Aber psychologisch gesehen steigt die Bereitschaft jegliche Kosten der Wirtschaft als Bedrohung für dieselbe anzusehen. Und das unabhängig von der Grösse. Da gilt es in unserem fiktiven Fall für ein Unternehmen z.B. schon als Katastrophe ‚100 Euro‘ im Monat an den Staat zu überweisen…
    Tja, der Mensch ist ein Gewohnheitstier :wink:
    (oder profan gesagt ist ein 20 Kilo Gewicht für einen ‚Schlappsack‘ schon zu schwer, während das einem richtigen Athleten eher ein müdes Lächeln abringt)

HTH
mfg M.L.

Hallo

Wer kann eine kurze Liste mit konkreten Punkten angeben, wann
und wie die Wirtschaft/Industrie in den letzten, sagen wir: 5

  • 8 Jahren, entlastet wurde - Steuern, Sozialabgaben u.ä.

ohne jeden Ernst: dies wird ein sehr kurzer Thread.
Gruß Ralf

Hallöchen,

  • Grossunternehmen zahlen z.B. faktisch keine Gewerbe(?)steuer
    mehr

das interessiert mich. Wer genau sind diese Großunternehmen, wieviel weniger Gewerbesteuer (oder welche Steuer Du gerade meinst) zahlen diese Großunternehmen und woran liegt das?

Gruß,
Christian

Daimler-Chrysler hat z.B. 11 Jahre keine Gewerbesteuer mehr gezahlt, aufgrund hoher Verlustvorträge musste der Konzern nach 1992 diese Steuer nicht mehr bezahlen. Sindelfingen (ist hier bei bei mir in der Nähe) war danach richtig verschuldet…

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Daimler-Chrysler hat z.B. 11 Jahre keine Gewerbesteuer mehr
gezahlt,

Die DaimlerChrysler AG oder kein Unternehmen des DC-Konzerns? Und: Ist DaimlerChrysler dann „die Großunternehmen“? Außerdem lag der Aussage ja zugrunde, daß es Erleichterungen für die Wirtschaft gab, die dazu führten, daß „die Großunternehmen“ keine Gewerbesteuern mehr zahlen. Das kann man für Deinen Fall ja eigentlich ausschließen.

aufgrund hoher Verlustvorträge musste der Konzern
nach 1992 diese Steuer nicht mehr bezahlen. Sindelfingen (ist
hier bei bei mir in der Nähe) war danach richtig
verschuldet…

Das lag aber auch daran, daß man sich zu Zeiten, als IBM und Daimler-Benz ordentlich Steuern zahlten, so einigen Luxus gegönnt hat. Die daraus resultierenden laufenden Ausgaben ließen sich dann nicht von heute auf morgen reduzieren.

Gruß,
Christian

Literatur zum Thema
Tach.

Daimler-Chrysler hat z.B. 11 Jahre keine Gewerbesteuer mehr
gezahlt, aufgrund hoher Verlustvorträge musste der Konzern
nach 1992 diese Steuer nicht mehr bezahlen. Sindelfingen (ist
hier bei bei mir in der Nähe) war danach richtig
verschuldet…

Wenn man nicht gerade stern anstrengt (http://shortnews.stern.de/shownews.cfm?id=558255) tut’s auch google als Zitationsquelle: http://www.google.de/search?q=unternehmen+steuerausf…
Jede Menge Nachrichten von jeglicher politischer Couleur…

mfg M.L.

Hallöchen,

(http://shortnews.stern.de/shownews.cfm?id=558255) tut’s auch
google als Zitationsquelle:
http://www.google.de/search?q=unternehmen+steuerausf…
Jede Menge Nachrichten von jeglicher politischer Couleur…

könntest Du nicht einfach die Fragen beantworten, die ich gestellt habe? Also: Wer, wieviel und warum? Du scheinst ja bestens informiert zu sein, insofern sollte es doch kein Problem sein, eine Quelle zu benennen.

Danke schon mal vorab,

Christian

Die DaimlerChrysler AG oder kein Unternehmen des DC-Konzerns?
Und: Ist DaimlerChrysler dann „die Großunternehmen“? Außerdem
lag der Aussage ja zugrunde, daß es Erleichterungen für die
Wirtschaft gab, die dazu führten, daß „die Großunternehmen“
keine Gewerbesteuern mehr zahlen. Das kann man für Deinen Fall
ja eigentlich ausschließen.

Meine Aussage war auch nur eine Anmerkung zu diesem Thema ohne direkten Bezug zur Fragestellung - nichts für ungut.

Das lag aber auch daran, daß man sich zu Zeiten, als IBM und
Daimler-Benz ordentlich Steuern zahlten, so einigen Luxus
gegönnt hat. Die daraus resultierenden laufenden Ausgaben
ließen sich dann nicht von heute auf morgen reduzieren.

Da hatte sogar der Kindergarten ein eigenes Schwimmbecken… war nur dann später nicht mehr gefüllt :wink:.

Das lag aber auch daran, daß man sich zu Zeiten, als IBM und
Daimler-Benz ordentlich Steuern zahlten, so einigen Luxus
gegönnt hat. Die daraus resultierenden laufenden Ausgaben
ließen sich dann nicht von heute auf morgen reduzieren.

Da hatte sogar der Kindergarten ein eigenes Schwimmbecken…
war nur dann später nicht mehr gefüllt :wink:.

Ich erinnere mich noch an Zebrastreifen aus Marmor - aber die daraus resultierenden Folgekosten dürften eher gering gewesen sein :wink: Aber in der Tat muß man da in Sachen Schwimmbäder generell sehr geaast haben.

Gruß,
Christian

Moinmoin,

wenn wir mal davon ausgehen, dass die Wirtschaft selbst als Objekt und Betätigungsfeld nix zu essen braucht und daher auch kein Geld, sind es zumindest die Manager, die ihren shareholder value halten müssen und deshalb bis zu 25% EK-Rendite möchten.
Das ist derzeit durchaus möglich. Aber nicht, weil es uns so gut geht sonmdern weil es uns so schlecht geht. Im Kapitalkreislauf befindet sich immer mehr Geld und ermöglicht das, stzeht für Investitionen nicht zur Verfügung.

fast jeden Tag nun schon seit Jahren hören und lesen wir, dass
die Wirtschaft finanziell entlastet werden muss, damit die
Konjunktur in Gang kommt und Arbeitsplätze geschaffen werden.

Ja, ein Unsinn, den jeder glauben soll. Die Fakten sehen anders aus:
alles in Mrd., auuser den Jahren :o)

Gegenstand der Nachweisung 2002 2003 2004 
Arbeitnehmerentgelt 1129,44 1132,19 1133,20 
Unternehmens- und Vermögenseinkommen 422,44 437,07 482,38 

http://www.destatis.de/basis/d/vgr/vgrtab2.php
Dennoch wären die Unternehmen bei mehr Lohnkosten eher pleite. Die Unternehmenseinkommen sind auch nur Augenwischerei und verbleiben zum großteil nicht für den Konsum, nur als Kapital.

Gruß
Frank

Systematik der Statistik
Hallöchen,

wenn wir mal davon ausgehen, dass die Wirtschaft selbst als
Objekt und Betätigungsfeld nix zu essen braucht und daher auch
kein Geld, sind es zumindest die Manager, die ihren
shareholder value halten müssen und deshalb bis zu 25%
EK-Rendite möchten.

da hast Du ja fein den Hirnriß eines einzelnen verallgemeinert, mal ganz davon abgesehen, daß die EK-Rendite weiter Teile der deutschen Wirtschaft im einstelligen Prozentbereich liegt.

Das ist derzeit durchaus möglich. Aber nicht, weil es uns so
gut geht sonmdern weil es uns so schlecht geht. Im
Kapitalkreislauf befindet sich immer mehr Geld und ermöglicht
das, stzeht für Investitionen nicht zur Verfügung.

Solange das Geld, daß zur Verfügung steht, nicht abgerufen wird, brauchen wir uns um solche abenteuerliche Gedankenkonstrukte keine Gedanken zu machen.

Gegenstand der Nachweisung 2002 2003
2004
Arbeitnehmerentgelt 1129,44 1132,19
1133,20
Unternehmens- und Vermögenseinkommen 422,44 437,07
482,38

Arbeitnehmer 2002: 34,6 Mio.
Arbeitnehmer 2004: 34,1 Mio.

Werde ich morgen mal meinen Chef vorschlagen: Ich komme eine Stunde pro Woche weniger, will aber mehr Geld.

Ansonsten: Das Unternehmereinkommen wird als Differenz aus Volkseinkommen und Arbeitnehmerentgelt berechnet. Das stat. Bundesamt weist ausdrücklich darauf hin, daß die Berechnungen vorläufig sind und kleinere Veränderungen der Ausgangsgrößen (die Monatswerte für November und Dezember sind fast volltsändig geschätzt) zu „nicht unerheblichen Änderungen“ bei den Unternehmer- und Vermögenseinkommen führen können.

Warte also mit Deinen „Analysen“, bis die entgültigen Daten vorliegen. Die fallen allerdings dann evtl. nicht ganz so spektakulär aus, wie Du hoffst.

Gruß,
Christian

Hi!

Wird schwieriger, aber trotzdem:

  • Grossunternehmen zahlen z.B. faktisch keine Gewerbe(?)steuer
    mehr

Streng genommen gehört ein Unternehmen, das Gewerbesteuer zahlt, mit dem Klammerbeutel gepudert.

Gewerbesteuer fällt auf Ertrag an. Wenn ein Unternehmen kurz vor Ultimo feststellt, daß es Ertrag abwirft, dann sollte es so schnell wie möglich diesen Ertrag in Betriebskapital investieren, d.h. den Maschinen- oder Fahrzeugpark erneuern, neue Büroeinrichtungen kaufen, aktuelle Hard- und Software installieren usw.

Warum soll ein Unternehmen einen Großteil seines Ertrages an den Fiskus in Form von Steuern verschleudern, wenn es stattdessen dafür sich Innovationen leisten kann (Ausschüttungen von Teilen des Ertrages an die Firmenkapitaleigner mal ausgenommen)?

Grüße
Heinrich

Hallo,

Gewerbesteuer fällt auf Ertrag an. Wenn ein Unternehmen kurz
vor Ultimo feststellt, daß es Ertrag abwirft, dann sollte es
so schnell wie möglich diesen Ertrag in Betriebskapital
investieren, d.h. den Maschinen- oder Fahrzeugpark erneuern,
neue Büroeinrichtungen kaufen, aktuelle Hard- und Software
installieren usw.

darf ich an dieser Stelle zart darauf hinweisen, daß es einen Unterschied zwischen Liquidität und Gewinn gibt? Nur weil etwas gekauft wird, heißt das noch lange nicht, daß dieser Kauf steuerlich irgendwelche Auswirkungen hat. Der primäre Effekt eines Kaufes ist, daß die Kohle weg ist, die dann u.U. auch noch für die Steuernachzahlung fehlt.

Gruß,
Christian

Moinmoin,

…shareholder value halten müssen und deshalb bis zu 25%
EK-Rendite möchten.

da hast Du ja fein den Hirnriß eines einzelnen
verallgemeinert, mal ganz davon abgesehen, daß die EK-Rendite
weiter Teile der deutschen Wirtschaft im einstelligen
Prozentbereich liegt.

Ist mir klar, dennoch meine ich, wie ich es schreibe.
Aber gerade bei Banken würde ich das etwas mit Vorsicht geniessen, dieses zu verallgemeinern. Andere Konzerne wackeln dafür, weil sie keine 12% schaffen.

Das ist derzeit durchaus möglich. Aber nicht, weil es uns so
gut geht sonmdern weil es uns so schlecht geht. Im
Kapitalkreislauf befindet sich immer mehr Geld und ermöglicht
das, stzeht für Investitionen nicht zur Verfügung.

Solange das Geld, daß zur Verfügung steht, nicht abgerufen
wird, brauchen wir uns um solche abenteuerliche
Gedankenkonstrukte keine Gedanken zu machen.

Da bin ich mir sogar sicher.
Um beim Negativbeispiel zu bleiben: wie will ich alleine in DE mehr als 5 Mio für mich ausgeen jedes Jahr? Da bräuchte ich ja ne eigene Müllkippe.
Fazit: Einnahmen darüber oder sehr hoch, und das dürfte bei den „betroffenen“ meist der Fall sein, verbleiben als Kapital.

Gegenstand der Nachweisung 2002 2003
2004
Arbeitnehmerentgelt 1129,44 1132,19
1133,20
Unternehmens- und Vermögenseinkommen 422,44 437,07
482,38

Arbeitnehmer 2002: 34,6 Mio.
Arbeitnehmer 2004: 34,1 Mio.

http://www.destatis.de/indicators/d/arb310ad.htm
Woher hast du die Zahlen?

Ich gebe dir ja sofort recht, dass Statistiken immer Auslegungsfrage sind und nie nirgends nicht genau deklariert wird, was wie wo einfliesst.
Dass sollte aber keine Rolle spielen: die drastische Schere wollte ich aufzeigen. Während Entgelte für Leistungen nahezu konstant blieben, stiegen die Vermögenseinkommen um über 11% und machen 2/5 aller Einkommen aus. Tendenz vermutlich steigend.

Gruß
Frank

Halllöchen,

Ist mir klar, dennoch meine ich, wie ich es schreibe.
Aber gerade bei Banken würde ich das etwas mit Vorsicht
geniessen, dieses zu verallgemeinern.

seit wann machen die Banken die deutsche Wirtschaft aus? Für den deutschen Mittelstand trifft das schon eher zu und da paßt es dann auch mit den einstelligen EK-Renditen. Bei den meisten Banken allerdings im Augenblick auch.

Solange das Geld, daß zur Verfügung steht, nicht abgerufen
wird, brauchen wir uns um solche abenteuerliche
Gedankenkonstrukte keine Gedanken zu machen.

Da bin ich mir sogar sicher.
Um beim Negativbeispiel zu bleiben: wie will ich alleine in DE
mehr als 5 Mio für mich ausgeen jedes Jahr? Da bräuchte ich ja
ne eigene Müllkippe.
Fazit: Einnahmen darüber oder sehr hoch, und das dürfte bei
den „betroffenen“ meist der Fall sein, verbleiben als Kapital.

Was das jetzt wieder soll, weiß ich nicht. Du hast von ausbleibenden Investitionen geredet und dem habe ich entgegengehalten, daß noch nicht einmal die derzeit zur Verfügung stehende Liquidität für Investitionen verwandt wird.

http://www.destatis.de/indicators/d/arb310ad.htm
Woher hast du die Zahlen?

http://www.destatis.de/download/d/wista/wista0105.pdf

Trickitricki: Die Selbständigen sind bei den Erwerbstätigen schon mit drin.

Ich gebe dir ja sofort recht, dass Statistiken immer
Auslegungsfrage sind und nie nirgends nicht genau deklariert
wird, was wie wo einfliesst.
Dass sollte aber keine Rolle spielen: die drastische Schere
wollte ich aufzeigen.

Was den letztjährigen Anstieg angeht, solltest Du wirklich abwarten, ob der sich so bestätigt.

Während Entgelte für Leistungen nahezu
konstant blieben, stiegen die Vermögenseinkommen um über 11%
und machen 2/5 aller Einkommen aus. Tendenz vermutlich
steigend.

Kann ja alles sein, nur halte ich Deine Interpretation für falsch. Beispiel Unternehmereinkommen: Ist die Wahrscheinlichkeit, pleite zu gehen, heute höher oder niedriger als vor 20 Jahren? Aha. Mehr Risiko bedeutet mehr Gewinn, sonst rechnet sich die Sache nicht mehr. Wer steht nach einer Pleite schlechter da: Arbeitnehmer oder Arbeitgeber? Die meisten Unternehmer haben auch geliehenes Geld ins Unternehmen gesteckt, stehen also deutlich schlechter da, als ein Arbeitnehmer, der die Anschlußfinanzierung seines Lebensunterhaltes zumindest für ein Jahr gesichert weiß.

Prozentzahlen gegeneinander zu halten, bringt gar nichts. Das ganze scheitert schon an der Frage, was ein gerechter Unternehmerlohn ist. Das gleiche gilt übrigens auch für Vermögenseinkommen, denn das Geld steckt auch wieder irgendwo drin, mal mit mehr und mal mit weniger Risiko.

Gruß,
Christian

Hallo Frank!

…und deshalb bis zu 25%
EK-Rendite möchten.

Die Eigenkapitalrendite ist für Aktionäre von besonderer Bedeutung, weil Kapitaleigner ihr Geld nur mit ausreichender Rendite im Unternehmen lassen. Andernfalls nehmen sie ihre Kohle und stecken sie dorthin, wo es höhere Rendite gibt. Als Aktionär würdest Du vermutlich ebenso handeln.

Als einzige Unternehmenskennzahl ist die EK-Rendite völlig ungeeignet. Stell Dir ein Unternehmen vor, das mit hohem Kreditanteil von Lieferanten und Banken, aber mit sehr wenig eigenem Kapital wirtschaftet. So ein Unternehmen kommt u. U. auf eine traumhafte EK-Rendite, ist aber beim ersten bösen Blick eines Kreditgebers am Ende. Ist leider ein sehr häufiger Fall. Schau mal ins Existenzgründerbrett. Dort fragt jeden Tag jemand an, der kein eigenes Geld hat und Kredit von Lieferanten oder Banken haben will. Solche Leute können bei miserablem Überschuß, der sie fast verhungern läßt, eine EK-Rendite vorweisen, der die Deutsche Bank vor Neid erblassen läßt. Andererseits gibts vor Geld und Unabhängigkeit strotzende Unternehmen mit nur vergleichsweise bescheidener EK-Rendite, die so gut wie kein Fremdkapital im Betrieb haben.

Die verbreitete Pest in unserer Wirtschaft ist nicht zu geringe EK-Rendite, sondern zu wenig EK.

Gruß
Wolfgang

Hallo Wolfgang!

…und deshalb bis zu 25%
EK-Rendite möchten.

Die Eigenkapitalrendite ist für Aktionäre von besonderer
Bedeutung, weil Kapitaleigner ihr Geld nur mit ausreichender
Rendite im Unternehmen lassen. Andernfalls nehmen sie ihre
Kohle und stecken sie dorthin, wo es höhere Rendite gibt. Als
Aktionär würdest Du vermutlich ebenso handeln.

Sicher.

Als einzige Unternehmenskennzahl ist die EK-Rendite völlig
ungeeignet. Stell Dir ein Unternehmen vor, das mit hohem
Kreditanteil von Lieferanten und Banken, aber mit sehr wenig
eigenem Kapital wirtschaftet. So ein Unternehmen kommt u. U.
auf eine traumhafte EK-Rendite, ist aber beim ersten bösen
Blick eines Kreditgebers am Ende. Ist leider ein sehr häufiger
Fall.

Brauchst du mir nicht erzählen. Ich hab schon einige Konzerne abkotzen lassen, weil ich deren Forderung nach 180 Tagen Zahlungsziel mit dem Verweis abgetan habe, dass sie dazu bitte bei ihrer Hausbank vorsprechen sollten - ich nehme bases, sofort.
Das uist eher die Regel denn die Ausnahmwe, selbst bei den Öffentlichen.

Schau mal ins Existenzgründerbrett. Dort fragt jeden Tag
jemand an, der kein eigenes Geld hat und Kredit von
Lieferanten oder Banken haben will. Solche Leute können bei
miserablem Überschuß, der sie fast verhungern läßt, eine
EK-Rendite vorweisen, der die Deutsche Bank vor Neid erblassen
läßt. Andererseits gibts vor Geld und Unabhängigkeit
strotzende Unternehmen mit nur vergleichsweise bescheidener
EK-Rendite, die so gut wie kein Fremdkapital im Betrieb haben.

Kommt immer auf das Gebiet an. Wenn du es so willst, istt der Staat z.B. völlig fremdfinanziert.

Die verbreitete Pest in unserer Wirtschaft ist nicht zu
geringe EK-Rendite, sondern zu wenig EK.

Es ist nicht deren Ursache sondern deren Wirkung. Genau das beschreibt doch den durch Ausgrenzung entstandenen Kapitalkreislauf, der irreversibel wirkt. Das wird gerade durch erhöhte Renditen nur noch schlinmmer - denn die lagern sich als Kapital wiederum an Renditeträchtigem an und ziehen das herunter.
Ein sehr schönes Beispiel dfür den Fall der Profitrate trotz extravaganter Renditen.

Gruß
Frank

Halllöchen,

seit wann machen die Banken die deutsche Wirtschaft aus?

Hab ich nicht behauptet.

Da bin ich mir sogar sicher.
Um beim Negativbeispiel zu bleiben: wie will ich alleine in DE
mehr als 5 Mio für mich ausgeen jedes Jahr? Da bräuchte ich ja
ne eigene Müllkippe.
Fazit: Einnahmen darüber oder sehr hoch, und das dürfte bei
den „betroffenen“ meist der Fall sein, verbleiben als Kapital.

Was das jetzt wieder soll, weiß ich nicht. Du hast von
ausbleibenden Investitionen geredet und dem habe ich
entgegengehalten, daß noch nicht einmal die derzeit zur
Verfügung stehende Liquidität für Investitionen verwandt wird.

Weil: geht vermutlich nicht. Bringt keine Renditen, denk ich mal.

http://www.destatis.de/indicators/d/arb310ad.htm
Woher hast du die Zahlen?

http://www.destatis.de/download/d/wista/wista0105.pdf

Trickitricki: Die Selbständigen sind bei den Erwerbstätigen
schon mit drin.

Aha. Sind also auch noch deren Lohnanteile enthalten. Also auch die von Ackermann und Konsorten, die pro Nase gleich mal das Einkommen von 400 Durchschnitts-AN überschreiten.
Essers Abfindungen und sowas auch?
Komm jetzt ja nicht damit, dass dies nur 10 Leute in der BRD beträfe, oder so. Ich sag auch gegen 200.000 Euro verdientes Einkommen nicht - Aber einer wie Ackermann verdient während 14 Tagen Urlaub soviel wie ein AN mit 40 Jahren Arbeit. Das hat nix mit Neid zu tun, das ist asozial.

Was den letztjährigen Anstieg angeht, solltest Du wirklich
abwarten, ob der sich so bestätigt.

Wurde schon zweimal geändert, sodass ich unwillentlich falsche Zahlen präsentiertte. War aber unwesentlich, VE -2 Mrd, Löhne paar Mio drauf.

Während Entgelte für Leistungen nahezu
konstant blieben, stiegen die Vermögenseinkommen um über 11%
und machen 2/5 aller Einkommen aus. Tendenz vermutlich
steigend.

Kann ja alles sein, nur halte ich Deine Interpretation für
falsch. Beispiel Unternehmereinkommen: Ist die
Wahrscheinlichkeit, pleite zu gehen, heute höher oder
niedriger als vor 20 Jahren? Aha. Mehr Risiko bedeutet mehr
Gewinn, sonst rechnet sich die Sache nicht mehr. Wer steht
nach einer Pleite schlechter da: Arbeitnehmer oder
Arbeitgeber? Die meisten Unternehmer haben auch geliehenes
Geld ins Unternehmen gesteckt, stehen also deutlich schlechter
da, als ein Arbeitnehmer, der die Anschlußfinanzierung seines
Lebensunterhaltes zumindest für ein Jahr gesichert weiß.

Ich hoffe, im nnächsten Posting versuchst du uns nicht einzureden, dass die Unternehmer die Eigentlichen sind, die schon immer kommunistische Weltrevolution machen wollten, weil es ihnen so dreckig geht?
Die haben einflußreiche Verbände, die Änderungen locker durchsetzen könnten, wenn an dem etwas wäre. Interessiert sie aber nicht, da sie jederzeit besser abgesichert sind als irgendein AN.
Nicht zu vergleichen mit Bockwurststandinhabern als Kleinbürgertum - davon reden wir nicht.

Prozentzahlen gegeneinander zu halten, bringt gar nichts. Das
ganze scheitert schon an der Frage, was ein gerechter
Unternehmerlohn ist. Das gleiche gilt übrigens auch für
Vermögenseinkommen, denn das Geld steckt auch wieder irgendwo
drin, mal mit mehr und mal mit weniger Risiko.

Vermutlich steckt da falsches Denken dahinter: Hab ich meine 50 Mio bei der Bank, krieg ich lausige 6% Rendite. Verwalte ich die Kohle selber und beteilige mich an gut laufenden Firmen, beeinflzusse die Geschäfte noch, hab ich Aussicht auf mehr. Von einem Prozent Zugewinn auf 50 Mio kann ich leben. DANN bin ich Unternehmer - nicht der Bockwurststandbesitzer der mangels Kapitalstock seine EK-Rendite nicht dazu bringt, ihn nicht verhungern zu lassen (das typische Problem für Ich-AGs).

Gruß
Frank

seit wann machen die Banken die deutsche Wirtschaft aus?

Hab ich nicht behauptet.

Warum hast Du die Banken dann eingebracht?

Was das jetzt wieder soll, weiß ich nicht. Du hast von
ausbleibenden Investitionen geredet und dem habe ich
entgegengehalten, daß noch nicht einmal die derzeit zur
Verfügung stehende Liquidität für Investitionen verwandt wird.

Weil: geht vermutlich nicht. Bringt keine Renditen, denk ich
mal.

Der Grund ist egal. Solange genug Kapital da ist und nicht nachgefragt wird, brauchen wir uns um Deine abstruse Theorie keine Gedanken zu machen. Nichts anders habe ich gesagt.

Trickitricki: Die Selbständigen sind bei den Erwerbstätigen
schon mit drin.

Aha. Sind also auch noch deren Lohnanteile enthalten. Also
auch die von Ackermann und Konsorten, die pro Nase gleich mal
das Einkommen von 400 Durchschnitts-AN überschreiten.
Essers Abfindungen und sowas auch?

Dieses „sowas“ hat in dem Zusammenhang die Bedeutung eines Rundungsfehlers.

Komm jetzt ja nicht damit, dass dies nur 10 Leute in der BRD
beträfe, oder so. Ich sag auch gegen 200.000 Euro verdientes
Einkommen nicht - Aber einer wie Ackermann verdient während 14
Tagen Urlaub soviel wie ein AN mit 40 Jahren Arbeit. Das hat
nix mit Neid zu tun, das ist asozial.

Ackermann interessiert mich weder menschlich noch volkswirtschaftlich. Weiterhin hat er hinreichend demonstriert, daß er weder vom Bankgeschäft noch von rudimentären Regeln des menschlichen Zusammenlebens Ahnung hat, ohne daß ich das jetzt auf sein Einkommen beziehe. Wenn Du sein Einkommen thematisieren willst, mußt Du das ohne mich machen. Wer sich mit sowas ernsthaft beschäftigt, will entweder eine Neiddebatte führen oder hat masochistische Anlagen. Beides ohne mich.

Die haben einflußreiche Verbände, die Änderungen locker
durchsetzen könnten, wenn an dem etwas wäre. Interessiert sie
aber nicht, da sie jederzeit besser abgesichert sind als
irgendein AN.
Nicht zu vergleichen mit Bockwurststandinhabern als
Kleinbürgertum - davon reden wir nicht.

Ehrlich gesagt, habe ich überhaupt keine Ahnung, wovon Du redest.

Prozentzahlen gegeneinander zu halten, bringt gar nichts. Das
ganze scheitert schon an der Frage, was ein gerechter
Unternehmerlohn ist. Das gleiche gilt übrigens auch für
Vermögenseinkommen, denn das Geld steckt auch wieder irgendwo
drin, mal mit mehr und mal mit weniger Risiko.

Vermutlich steckt da falsches Denken dahinter: Hab ich meine
50 Mio bei der Bank, krieg ich lausige 6% Rendite. Verwalte
ich die Kohle selber und beteilige mich an gut laufenden
Firmen, beeinflzusse die Geschäfte noch, hab ich Aussicht auf
mehr. Von einem Prozent Zugewinn auf 50 Mio kann ich leben.
DANN bin ich Unternehmer - nicht der Bockwurststandbesitzer
der mangels Kapitalstock seine EK-Rendite nicht dazu bringt,
ihn nicht verhungern zu lassen (das typische Problem für
Ich-AGs).

Du redest völlig an dem vorbei, was ich geschrieben habe. Bitte noch mal lesen:

Prozentzahlen gegeneinander zu halten, bringt gar nichts. Das
ganze scheitert schon an der Frage, was ein gerechter
Unternehmerlohn ist. Das gleiche gilt übrigens auch für
Vermögenseinkommen, denn das Geld steckt auch wieder irgendwo
drin, mal mit mehr und mal mit weniger Risiko.

Nur, weil jemand auf dem Papier mehr verdient als ein Arbeitnehmer, heißt das noch lange nicht, daß er unverhältnismäßig viel verdient oder gar „zuviel“. Wer mehr Risiken trägt, muß dafür auch bezahlt werden, unabhängig davon, ob er eine Frittenbude oder mittelständisches Unternehmen betreibt. An diesem kleinen Sachverhalt scheitert der Versuch, Anteilen am Gesamteinkommen irgendeine soziophilosophische Aussage zu entnehmen.

Ob Unternehmer in diesem Land zuviel oder zu wenig verdienen, läßt sich den Satistiken ohne weiteres nicht entnehmen, weil die dafür notwendigen Daten gar nicht verfügbar sind. Wenn jemand ein Vermögen von 50 Mio. in einem Unternehmen beläßt und dafür lediglich 500.000 Euro Einkommen bezieht, verdient er objektiv zu wenig, denn das Geld ließe sich auf einem Sparkonto besser anlegen als im Unternehmen. Die Argumenation über das reine Einkommen ist also offensichtlich Unfug.

Gruß,
Christian