Erziehungsmethoden früher und heute

Hallo zusammen,

ich bin in den 70ern / 80ern aufgewachsen und wurde von meinen Eltern - meiner Meinung nach für die damaligen Verhältnisse - sehr streng erzogen im Vergleich zu anderen.

Bei uns zu Hause gab es immer feste Regeln, die ich einhalten mußte. Für Vergehen wurde ich dann bestraft. Als Strafen gab es bei uns Stubenarrest und die Prügelstrafe.

Wie wurdet Ihr früher von Euren Eltern erzogen?

Welche Strafen gab es?

Und wie erzieht Ihr Eure Kinder heute - im Vergleich zu Eurer Erziehung?

Viele Grüße

Saskia

Moin,

ich bin in den 70ern / 80ern aufgewachsen und wurde von meinen
Eltern - meiner Meinung nach für die damaligen Verhältnisse -
sehr streng erzogen im Vergleich zu anderen.

Willkommen im Club - ich selber bin Baujahr 75 und wurde von meiner Mutter auch strengstens erzogen.

Bei uns zu Hause gab es immer feste Regeln, die ich einhalten
mußte. Für Vergehen wurde ich dann bestraft. Als Strafen gab
es bei uns Stubenarrest und die Prügelstrafe.

Kenn ich von irgendwoher. 5 Minuten zu spät zu Hause > Prügel. Schlechte Noten o.ä. > Prügel etc.

Wie wurdet Ihr früher von Euren Eltern erzogen?
Welche Strafen gab es?

Prügel, Prügel, Prügel. Wegen Nichtigkeiten gab´s Prügel mit Holz- oder Kunststoffkochlöffel. Hose runter, auf´s Bett legen und dann auf geht´s bis das „Werkzeug“ kaputt war… :frowning:

Und wie erzieht Ihr Eure Kinder heute - im Vergleich zu Eurer
Erziehung?

Leider hab ich noch keine eigenen, aber ich bin Jugendgruppenleiter und habe da sehr viel mit Kindern und Jugendlichen zu tun. Da würde es mir nicht im Traum einfallen mit solchen Strafmaßnahmen etwas erreichen zu wollen.
Und auch wenn ich mal eigene Kids hab - werde ich um die Prügelstrafe mit Sicherheit einen großen Bogen machen - ich weiß jetzt noch wie mir der AR*** weh getan hat…

CU - Dominik

Kochlöffel
Hallo Dominik,

dürfte ich da mal was nachfragen, und zwar:

Prügel, Prügel, Prügel. Wegen Nichtigkeiten gab´s Prügel mit
Holz- oder Kunststoffkochlöffel. Hose runter, auf´s Bett legen
und dann auf geht´s bis das „Werkzeug“ kaputt war… :frowning:

mit einem Kochlöffel normaler Größe wird man mit dem natürlichen Bewegungsablauf (aus Handgelenk und Ellenbogen heraus) jemandem in der von Dir beschriebenen Situation nur bei den ersten paar Schlägen wehtun, denn bei der dadurch angeregten Hautdurchblutung tritt ein intensiver Gewöhnungseffekt ein. Mit starkem Nachdruck aus der Schulter ist es vielleicht möglich, einen solchen Kochlöffel auf einer nachgiebigen Fläche zu zerbrechen, aber das ist dann kein Schlagen mehr, sondern ein Drücken.
Bei den regelmäßig zerdepperten Kochlöffeln könnte es sich daher um Folklore handeln; die ein, zwei Tage spürbare Nachwirkung glaube ich Dir hingegen gerne. Vollflächig auch, denn der Löffel ist gut navigierbar.

Mit herzlichem Gruß,

Wolfgang Berger

Hi Saskia,

ich bin erst 20 und auf dem Land groß geworden - so richtig Großfamilie. Auf dem Land, heißt es immer, ist man strenger und „altmodischer“ - wegen Prügel und so. Also entweder war ich zu brav (obwohl ich von Parties immer zu spät nach Hause kam) oder die Großeltern im Haus verschonen einen davor. Bei mir gab’s dann Standpauken und manchmal auch Ausgehverbot (für mich die größte Strafe…). Aber Prügel gab’s bei uns nicht, aber bei meinen jüngeren Geschwistern nicht (Mami sagt die sind schlimmer als ich).

so long
Natalia

Hallo,

ich bin in den 60ern Kind und in den 70ern Jugendlicher gewesen (Jg. 1961). Erzogen wurde ich sehr gefühlsbetont, meine Eltern (eig. meine
Mutter, denn mein Vater war selten zu Hause) waren ziemlich hilflos, weil sie einerseits nicht die Fehler ihrer Eltern wiederholen, andererseits auch nicht wirkungslos bleiben wollten. Gestraft wurde selten tiefgreifend, so dass ich mich an die wenigen Male sehr „gut“ erinnern kann (die meisten Strafen machten mir nicht viel aus, Stubenarrest war wirklungslos, weil ich eh immer drinnen war, und Ohrfeigen habe ich als Hilflosigkeit eingeordnet).

Und wie erzieht Ihr Eure Kinder heute - im Vergleich zu Eurer
Erziehung?

Mir ist besonders wichtig, dass Strafen - wenn sie schon notwendig sind - erklärbar und verstehbar bleiben. Ein Kind zu schlagen, halte ich für anmaßend und menschenverachtend. Ich lege Wert darauf, dass meine Kinder merken, wenn sie eine Grenze überschritten haben, insbesondere die Grenze anderer Menschen. Dazu zähle ich auch mich selbst. Ich mache also meinen Kindern klar, dass ich von ihrem Verhalten verletzt bin, und erkläre auch, warum das so ist, gebe ihnen aber gleichzeitig zu verstehen, dass ich gewillt bin, zu glauben, dass sie eigentlich nichts Böses tun wollten, sondern aus Unwissenheit oder Unbeherrschtheit so gehandelt haben, und dass ich ihnen das verzeihe. Wenn ich einen Fehler gemacht habe, entschuldige ich mich bei den Kindern ausdrücklich dafür, damit sie merken, dass auch sie eigenständige Persönlichkeiten sind und sein sollen und ich mir nicht das Recht herausnehmen will, sie in meinem Sinne zu maßregeln. Nur so können die Kinder meiner Ansicht nach ein natürliches Selbstbewusstsein erlangen, mit dem sie auch schwierige Probleme in der heutigen verkorksten Gesellschaft selbst lösen oder wenn nötig an sich abprallen lassen können.

Kinder sind nicht verfügbar, sondern gleichwertige Mitglieder der Familie - so könnte man mein Credo zusammenfassen.

Herzliche Grüße

Thomas Miller

[MOD] Für physikalische und medizinische…
… Aspekte der Prügelstrafe bist du hier fehl am Platz.

Hallo, Wolfgang!

Deine Einlassungen bezüglich der Vorteile, Folgen und richtigen Anwendung körperlicher Bestrafung haben schon in der Vergangenheit zu keinerlei sinnvollen Erkenntnissen geführt. Ich darf also darum bitten, das Thema nicht weiter zu vertiefen bzw. per Mail auszudiskutieren.

Gruß vom
Sams [MOD]

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Hallo Thomas,

meinen Kindern Vorhaltungen zu machen, daß sie mich verletzt hätten, oder bei meinen Kindern für eigene Fehlleistungen um Entschuldigung zu bitten, damit fange ich jetzt bei meinen großen an, denn das sind Sachen, die für Teenager wichtig sind, weil sie sie in diesem Alter lernen.
Bei Kleinkindern oder kleinen Schulkindern wäre das ein Unsinn, der sie zwar auch nicht umhaut, aber von dem sie auch keinen Vorteil haben.
Der von mir propagierte Erziehungsstil erkennt die Kinder in dem Maße als Erwachsene an, in dem sie halt Erwachsene sind. Bei Vorschulkindern also eher weniger.

Mit herzlichem Gruß,

Wolfgang Berger

Huhu!

ich bin in den 70ern / 80ern aufgewachsen und wurde von meinen
Eltern - meiner Meinung nach für die damaligen Verhältnisse -
sehr streng erzogen im Vergleich zu anderen.

Woher kenne ich das? :wink:

Bei uns zu Hause gab es immer feste Regeln, die ich einhalten
mußte. Für Vergehen wurde ich dann bestraft. Als Strafen gab
es bei uns Stubenarrest und die Prügelstrafe.

Stubenarrest hat meine Mutter nicht ausgehalten - an die Schläge kann ich mich leider viel zu gut erinnern…

Wie wurdet Ihr früher von Euren Eltern erzogen?

Besch***en!

Welche Strafen gab es?

Lass mal überlegen… Prügel, Prügel und…äh…Schläge gab es noch!
Taschengeldentzug fällt mir auch noch ein

Und wie erzieht Ihr Eure Kinder heute - im Vergleich zu Eurer
Erziehung?

Ich kann Dir nicht genau sagen, wie ich mein Kind erziehe (würde vermutlich den Rahmen sprengen), aber ich kann Dir 2 Dinge sagen, die ich niemals mache!

Ich schlage mein Kind nicht (auch keinen Klaps, Ohrfeige oder sonstige schwachsinnige Verharmlosungsfloskeln) , weil es menschenverachtend, primitiv, billig und durch nichts zu entschuldigen oder zu rechtfertigen ist!
Ich unterlasse es, meinem Kind die Liebe zu entziehen.

Ach ja: Ich nehme mir die Zeit für meinen Sohn, die er sich wünscht (und zugegeben noch etwas mehr), sofern es in meinen Freizeitrahmen (der momentan fast unerschöpflich ist - leider) passt.
Ich erkläre ihm alles, was er wissen will (und wenn ich dafür das Internet bemühen muss, weil mir das Wissen fehlt).
Ich erkläre ihm auch alles, was er vielleicht nicht wissen will, aber muss… das dann gelegentlich auch 200 mal.
Wenn ich schimpfe, dann zeige ich ihm nach der Moralpredigt immer, dass ich ihn lieb hab - kann auch mal im Auskitzeln enden!
Ich lebe ihm Dinge vor.

Ach menno - das ist derart komplex! Mehr fällt mir jetzt nicht ein (außerdem bin ich müde).

Liebe Grüße
Guido

Hallo,

ich bin Jahrgang 67 und wurde – im Vergleich sehr streng erzogen. Party war nicht, übernachten bei Freundin war nicht usw. Ausgenutzt haben wir natürlich alle Gelegenheiten, wo wir so was dann doch machen konnten. Ich war im übrigen die Ältere – mußte also erstmal alles erkämpfen – mein Bruder tat sich leichter – zum einen, weil er ein Junge war, zum anderen, weil er 4 Jahre jünger war und sich manche „Errungenschaft“ von mir schon etabliert hatte.

Meine Mutter erlaubte mehr als mein Vater – bei Lügen gab es von ihm Prügel, auch mal mit dem Kochlöffel. Wahrscheinlich gar nicht so häufig – es war nicht so, daß wir regelmäßig geschlagen wurden…. Aber es hat gereicht. Hausarrest gab es auch - und der wurde auch „durchgesetzt“. Störte mich aber nicht so, ich hab eh lieber drinnen gelesen.

Was ich nicht kenne ist Taschengeldentzug oder Fernsehverbot.

Speziell mein Vater verklärt rückwirkend seine Sicht der Erziehung enorm – ich erinnere mich, daß wir immer froh waren, wenn er länger auf Lehrgang usw. war. Er hält sich für einen guten Vater. Ich denke, seine Absichten waren sicher gut – er wollte immer das Beste für uns – kannte es von zu Hause auch nicht anders (Kriegs-/Nachkriegsgeneration). Wir sollten beste Ausbildung etc. bekommen – seine Eltern hatten diesen Anspruch für ihn nicht. Er wollte es besser machen als seine Eltern – hat das sicher auch.

Aber ich denke auch, unsere Erziehung ist mit ein Grund, warum weder mein Bruder noch ich Kinder haben.
Grüße

Wendy

Hallo,

ich bin Jahrgang 76 und wurde ohne Prügel erzogen. Allerdings achtete meine Mutter extrem auf Gesetzestreue, und wenn man 5 Minuten zu spät war war das genau so schlimm wie eine Stunde. Comics und Zeichentrickfilme, Chips und Cola waren absolut verboten. In mancher Beziehung ging es sehr dogmatisch zu.

Meine Mutter ist heute der Ansicht, ALLES richtig gemacht zu haben. Sie war eine gute Mutter, ohne Frage, aber wenn ich heute einzelne Aspekte ihrer Erziehung kritisiere, heißt es immer „Du meinst also, ich habe in meiner Erziehung versagt“ Inzwischen erwarten wir unser erstes Kind, und da macht man sich natürlich verstärkt Gedanken. Wie ich mein Kind genau erziehen werde, muß sich ja auch in der Praxis bewärhren, aber es gibt ein paar Dinge, die ich keinesfalls so machen will:

-Differenz zwischen Anspruch und Wirklichkeit: Meine Mutter meint, auchmit einem dreijährigen könne man auf Augenhöhe diskutieren, warum geht das dann nicht mit einer 27 Jahre alten Tochter? Und die Ansprüche, die ich an mein Kind stelle, will ich auch selbst erfüllen, vom Fahrradhelm bis zur Aufrichtigkeit.

-Nicht so dogmatisch, also z.B. kein Verbot des Genres Comics, sondern einzelner Serien mit bedenklichem Inhalt.

-Ich gehe davon aus, dass ich nach bestem Wissen und Gewissen handele,
und dabei natürlich was falsch machen werde.

Ob mir das gelingt, möge dann einmal mein Kind beurteilen.

Viele Grüße

Bianca

@MOD: ANTB
Hallo Sams,

hätte ich sagen dürfen:
„Das glaube ich Dir nicht, darf aber den Grund dafür nicht sagen.“?

Mit herzlichem Gruß,

Wolfgang Berger

Hallo Saskia,

ich bin halbwegs dein Jahrgang.:smile: Geschlagen wurde ich nicht - ein oder zweimal ist meinen Eltern die Hand ausgerutscht und dafür haben sie sich immer entschuldigt. Meine Mutter ist übelst geschlagen worden in ihrer Kindheit und hatte da den totalen Horror vor, auch seelische Schäden - das kam für sie überhaupt nicht in Frage. Sanktionen gab es in Form von Stubenarrest und Fernsehverbot. Vor allem ersteres war echt Bestrafung. Draußen spielen die Freunde - und du kannst nicht mitspielen. *schnüff* Allerdings war das auch nie für lange. Ansonsten hatten sie eher den: „Ich erkläre, warum das jetzt schlecht war“ - Erziehungsstil.

Ich denke, im großen und ganzen würde ich meine Kinder ähnlich erziehen. Hat bei allen dreien (ich habe 2 Brüder) ganz gut funktioniert:smile:.

viele Grüße,

barbara

Hallo Saskia,

ich bin einige Jahre älter als Du, aber das tut erst mal nichts zur SAche finde ich.

Wie wurdet Ihr früher von Euren Eltern erzogen?

Eher liberal, obwohl mein Vater ein gestandener Konservativer war.
Geschlagen wurde ich nicht, komischerweise mein Bruder (zwei Jahre älter) schon (von unserem VAter) und zwar nicht selten.

Welche Strafen gab es?

Irgendwie haben es meine Eltern geschaft, uns mit einer Art Schmollen bzw. Aufmerksamkeitsentzug zu sanktionieren. Bei meinem Vater wurde dieser Rückzug später immer stärker, bis wir kaum noch Zugang zu ihm hatten.

Und wie erzieht Ihr Eure Kinder heute - im Vergleich zu Eurer
Erziehung?

Du kannst Fragen stellen :wink:
Wir versuchen ohne Schlagen auszukommen (eigentlich klar) und schaffen es meist auch. Wenn mal eine Hand ausgerutscht ist, haben wir uns bei den Kindern entschuldigt und ihnen erklärt, daß es eine falsche und unüberlegte Handlung war.
Ansonsten versuchen wir Vorbild zu sein, erklären soweit es möglich ist die Grenzen die wir setzen und versuchen so viele Freiheiten zu lassen wie es geht.
Allerdings sind wir (meinen es zumindestens) konsequent. Wenn ein Verbot besteht ist es auch einzuhalten. Strafen sind erst mal Motzen-Schimpfen, in Ausnahmefällen gibt es Dinge, die die Kinder gerne machen erst mal nicht (Kuscheln, Fernsehen, Vorlesen), allerdings sind diese Sanktionen streng zeitlich begrenzt, damit der Zusammenhang verstenden wird.

Bisher sind wir m.E. ganz gut mit dieser Methode gefahren.

Gandalf

hätte ich sagen dürfen:
„Das glaube ich Dir nicht, darf aber den Grund dafür nicht
sagen.“?

Du hättest auch gar nicht antworten dürfen.

Täubchen

Hallo Wolfgang,

meinen Kindern Vorhaltungen zu machen, daß sie mich verletzt
hätten, oder bei meinen Kindern für eigene Fehlleistungen um
Entschuldigung zu bitten, damit fange ich jetzt bei meinen
großen an, denn das sind Sachen, die für Teenager wichtig
sind, weil sie sie in diesem Alter lernen.

dann ist es m.E. zu spät um damit anzufangen!
Kinder lernen vom ersten Tag an und kriegen Sachen mit, bzw. verstehen sie, von denen Du kaum glauben magst, daß sie es tun.

Bei Kleinkindern oder kleinen Schulkindern wäre das ein
Unsinn, der sie zwar auch nicht umhaut, aber von dem sie auch
keinen Vorteil haben.

Kann ich von meinen kurzen (4 und 6) nicht sagen.
Es gibt einige wenige Regeln, die werden allerdings recht streng eingehalten.
Das unsere Tiere z.B. nicht geschlagen/gequält werden dürfen z.B.
Das einige Dinge für sie tabu sind. Z.B. können die Jungs in meine/unsere Werkstatt, weil auch deren Werkzeug dort liegt, aber mein Werkzeug dürfen sie nicht ungefragt benutzen. Das klappt erstaunlich gut, auch wenn die Versuchung offensichtlich gegeben ist, wie mein großer schon einige male anmerkte.
Das gleiche gilt für meine Bücher. Die kinder haben im Wohnzimmer ein eigenes Regalbrett, auf das sie ihre Bücher stellen. Sie könnten ohne Probleme auch meine Bücher herausholen, tun es aber nur, wenn sie vorher gefragt haben.
Die Grenzen des Unerlaubten werden allerdings immer wieder dem Alter der Kinder angepasst. Inzwischen dürfen sie weit mehr als noch vor z.B. einem Jahr (z.B. mit Werkzeugen arbeiten, die vor einem Jahr noch völlig Tabu waren). So fühlen sie sich anerkannt und wenn sie zeigen, daß sie mit Dingen verantwortungsvoll umgehen können, dürfen sie es auch, z.B. der Umgang mit scharfen Mesern in der Küche. Der große hat inzwischen ein eigenes feststehendes Fahrtenmesser, mit dem er ohne Aufsicht arbeiten darf und bisher hat er uns nicht enttäuscht.

Der von mir propagierte Erziehungsstil erkennt die Kinder in
dem Maße als Erwachsene an, in dem sie halt Erwachsene sind.
Bei Vorschulkindern also eher weniger.

Das mach ich wohl ähnlich, aber die Sanktionen sind wohl eher unähnlich.
Allerdings sind auch Vorschulkinder in meinen Augen Wesen, die in der Lage sind eigenverantwortlich zu handeln und mit denen man rational sprechen kann, bzw. die das Gesagte auch rational verarbeiten können (ohne geschlagen zu werden)

Gandalf

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[MOD] Glaubensfragen
Hallo, Wolfgang!

Ich halte dich für so klug, daß du sehr genau weißt, was du wie Schreiben kannst und darfst.
Weiterer Klärungsbedarf gerne per Mail.

Gruß,
Sams

Schuld und Entschuldigung

Hallo Wolfgang,

Entschuldigung zu bitten, damit fange ich jetzt bei meinen

dann ist es m.E. zu spät um damit anzufangen!

Nona, ich meinte doch nicht Erziehung allgemein, darum erlaube ich mir, auf Deinen Beitrag nicht in seiner thematischen Gesamtbreite einzugehen. Es ging mir um das Thema „Schuld“.

Die Forderung, das Kind so früh wie möglich mit diesem Themenkomplex zu befassen, halte ich für einen schädlichen Ausfluß unseres negativen culpistischen Zeitgeistes. Da soll das Kind „schuldig“ sein, sich „entschuldigen“ müssen, es soll sogar damit konfrontiert werden, daß die Eltern dem Kind gegenüber „Schuld“ auf sich geladen haben, wofür das Kind „Verzeihung“ gewähren soll, kann, muß… niemandem tut man einen Gefallen mit solcher Moralinsäure.

Mit herzlichem Gruß,

Wolfgang Berger

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off topic?
Hi!

Ich erinnere mich dunkel an ein Forum… dort wurde ausgiebig über Prügel diskutiert.
Es wurde irgendwann geschlossen weil sich dort viele Perverse tummelten.

Ich wurde auf irgendeiner Seite auf diese Seite aufmerksam gemacht.
Man sollte Protestmails schicken…

Diese Diskussion erinnert mich teilweise (UNANGENEHM) an solche bis ins kleinse Detail beschríebenen „Züchtigungen“

mit nachdenklichen Grüßen

Siân

Moin,

dürfte ich da mal was nachfragen, und zwar:

Aber immer doch…

mit einem Kochlöffel normaler Größe wird man mit dem
natürlichen Bewegungsablauf (aus Handgelenk und Ellenbogen
heraus) jemandem in der von Dir beschriebenen Situation nur
bei den ersten paar Schlägen wehtun, denn bei der dadurch
angeregten Hautdurchblutung tritt ein intensiver
Gewöhnungseffekt ein.

Dann scheinst Du allerdings als Kind keine Schläge kassiert zu haben.
Mir hat jeder wehgetan und zwar auf schärfste - egal wie lange es gedauert hat. Noch schlimmer waren allerdings die „psychischen“ Schäden - die noch lange danach geschmerzt haben.

Mit starkem Nachdruck aus der Schulter
ist es vielleicht möglich, einen solchen Kochlöffel auf einer
nachgiebigen Fläche zu zerbrechen, aber das ist dann kein
Schlagen mehr, sondern ein Drücken.

Is doch egal ob schlagen oder drücken - es waren Schmerzen die ich als kleiner Pimpf nicht aushalten konnte - schlußendlich aber dennoch ertragen mußte.
Sorry - Du warst nicht dabei - deshalb glaube ich nicht das Du beurteilen kannst wie schlimm es war.
Ich hab hier nur geschildert was passiert ist und fertig - ich hab´s nicht nötig hier was zu erfinden etc.

Bei den regelmäßig zerdepperten Kochlöffeln könnte es sich
daher um Folklore handeln; die ein, zwei Tage spürbare
Nachwirkung glaube ich Dir hingegen gerne. Vollflächig auch,
denn der Löffel ist gut navigierbar.

Mit Sicherheit ist die Schilderung keine Erzählung! Natürlich ist nicht jeder Kochlöffel „zerstört“ worden, aber eben doch so einige - und wenn es nicht dieses „Werkzeug“ war, dann waren es eben die Hände oder was sonst so zur Verfügung stand.

CU - Dominik

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Hallo Saskia,

eigentlich kann ich mich erst ab meinem 12ten Lebensjahr an mein Familienleben erinnern. Meine Eltern waren (sind) sehr konservativ und streng, aber niemals herzlos. Sie hatten ihre Schoten drauf und dachten nicht viel über Erziehung und deren Ziele nach.

Aber feste Regeln waren auch bei uns sehr wichtig, die ich jetzt erst als Erwachsene mit meinen eigenen Kindern gut nachvollziehen kann. Und Regeln sind dazu da, dass man sie nicht immer einhält. Wie weiß man sonst, dass es Regeln sind. Das wissen meine Kinder an mir zu schätzen (schätze ich mal) :wink:

Wie wurdet Ihr früher von Euren Eltern erzogen?

Was mir an meiner Erziehung nicht gefallen hat, ist dass ich geschlechtsspezifisch erzogen wurde. Das empfinde ich heute noch als Einschränkung, denn die Folgen daraus keimen immer wieder in mir auf, und gegen die komme ich nur mit meinem Bewußtsein an.

Welche Strafen gab es?

Das weiß ich gar nicht mehr. Ich kann mich an ein-zwei Ohrfeigen erinnern, die mich sehr gekränkt haben. Aber sie waren spontan so wie die Wut meiner Eltern. Das ist menschlich und deshalb verzeihlich.

Und wie erzieht Ihr Eure Kinder heute - im Vergleich zu Eurer
Erziehung?

Wie gesagt, auch mir sind feste Regeln wichtig, weil ich mich leichter tue diese einzuklagen, als Schadenbegrenzung bei Chaos zu betreiben. Was ich anders mache? Ich habe zwei Mädchen, und mußte bald feststellen, dass die Umsetzung geschlechtsunspezifischer Erziehung nicht funktioniert (sie mochten keine Legos aber Barbie-Puppen). So fühle ich mich in ihre Schwächen und Stärken ein, und bemühe mich um eine maßvolle Hilfe zur Selbsthilfe. Weniger ist manchmal mehr…auch eine Mama muß sich abnabeln können :wink:)))
Der entscheidende Unterschied meiner Generation zu der Elterngeneration ist das Fehlen von Strafgehorsam und Obrigkeitshörigkeit. Ich muss nicht wie mein Vater den BicMäc spielen um gehört zu werden. Das ist wahrlich ein Riesenfortschritt, finde ich.

gruß
grilla