Hallo,
ich habe mir zwar nicht das ganze Elaborat Singers gegeben, sondern nur versucht, die Intention dahinter heraus zu lesen. Und die halte ich von ihrem Kern her genauso für nicht richtig, wie ich auch die seiner „Gegner“ für nicht richtig halte. Ich meine ja auch, daß Freud irrt, von dessen Theorien unsere heutigen „Gesetze“ maßgeblich gertagen sind.
Ein Irrtum durchzieht nämlich alle diese Denkansätze.
Ich will versuchen, das zu begründen und hoffe, daß ich es einigermaßen hin bekomme.
Der Anlaß für alle bekannten Diskussionen, egal ob in Form von Büchern oder in Form der Dispute, war und ist ja nichts anderes als die unzähligen Versuche, „etwas“ den (dem) Anderen erklären zu wollen.
Und dieses „Etwas“ war und ist nach wie vor nichts anderes als der Erklärungsversuch für die realen Umstände. Nämlich insofern, als man die Ursache für die offensichtlichen zwischenmenschlichen Konflikte und alle daraus resultierenden Folgeprobleme zu erklären versucht(e).
Der eminente Fehler dabei, der sich aber durch alle diese bekannten Versuche wie ein roter Faden durch zieht, ist die Tatsache, daß diese Erklärung(en) noch nie solche dargestellt haben, sondern nicht mehr und nicht weniger als mehr oder weniger umfangreich argumentierte SCHULDZUWEISUNGEN!!!
Ob das jetzt Hegel, Nietsche, Marx, Freud, wer immer war.
Auch Stirner hat nichts anderes fabriziert als nur eine solche.
Bitte das jetzt nicht gleich wieder als eine solche Schuldzuweisung meinerseits an diese Personen aufzufassen. Ich versuche das jetzt ja auch zu begründen. Denn „Schuld“ ist tatsächlich niemand an irgend was, so unglaubwürdig das jetzt einmal erscheinen mag.
Die tatsächliche Ursache sämtlicher, von Menschen begründeter gesellschaftlichen Konflikte und der Folgen daraus, liegt ganz wo anders. Sie konnte nur bisher nicht in ihren komplexen Hintergründen verstanden worden sein, weshalb immer nur auf dem zwanghaften, auf Schuldzuweisung fixierten Versuch der Erklärungen beharrt werden konnte.
Der Grund für dieses scheinbar ausweglose Dilemma ist nun aber erkannt und ist folgender. Ich bin mir durchaus des Risikos bewußt, welches die folgende Verkürzung in sich birgt, riskiere es aber trotzdem:
Aus konkreten Gründen, die aber sehr weit in der Vergangenheit zu finden sind, mußte sich die zwangsläufige Meinung ergeben, daß man als Mensch hinsichtlich seines existenziellen Grundes nicht „erklärbar“ sein würde. Daraus entstand, wieder konkret nachvollziehbar, warum, zwangsläufig die von den „missionierenden Religionen“ getragene Epoche.
Die damit verbundene „Katastrophe“ war von ihrem zentralen Wesen her aber die Entstehung der so genannten „Gesetze“!
Das extrem negative Wesen der „Gesetze“, auf den zentralen Punkt fokusiert, ist der Aspekt der Strafandrohung, welche unterschiedlichste Intensitätsstufen haben kann, bis hin zur „Todesstrafe“.
Damit wiederum ist bei den von diesen „Gesetzen“ betroffenen Menschen der Aspekt „Angst“ in den ebenfalls korrespondierenden Intensitätsgraden „erschaffen“ worden.
Das Problem, welches solcherart aber in die Welt gesetzt wurde, konnte aber eben nur deshalb wieder nicht verstanden worden sein (bis heute), weil man den Menschen (sich selber) an sich nicht wirklich verstanden hat. Ja mehr noch, weil dies sogar per „Gesetz“ und Strafandrohung verboten wurde!!!
An diesem Grunddilemma hat sich aber auch dann nichts geändert, als die so genannten „Wissenschaften“ deshalb die „missionierenden Religionen“ als „Gesetzgeber“ abgelöst haben, weil die Meinung aufgekommen ist, man würde den existenziellen Grund des Menschen dadurch erklären können, indem man die äußeren Umstände der „Welt“ systematisch zu zerlegen und damit zu „erforschen“ beginnt.
Das Wesen der „Gesetze“ blieb gleich, die Begründungen dafür haben sich lediglich verändert.
Weil man aber weder auf die eine noch auf die andere Weise das Wesen des Menschen wirklich erklären konnte, konnte auch nicht verstanden worden sein, daß, vorallem aber warum, diese auf der Grundlage von „Angst“ erstellten gesellschaftlich-organisatorischen Bedingungen in Wirklichkeit eine „hypnotische“ Situation schaffen!!
Nachdem Begriffe unter diesen Bedingungen nur relativen Charkter im Rahmen der Kommunikation haben, ist es sinnvoller, den Begriff „Gehirnwäsche“ einzubringen, auch wenn dieser ebenfalls unmittelbar nichts Verstehbares transportiert. Er ist nur deshalb sinnvoller, weil man dann konkret ableiten kann, daß diese „hypnotischen“ Bedingungen bereits von frühester Kindheit an an jedem Menschen wirksam werden. Mit Folgen, die sich gewaschen haben und in Form der täglichen Nachrichten nur andeutungsweise ihren Ausdruck finden.
Am einzelnen Menschen bewirkt dieser Prozeß nicht nur eine extreme Einschränkung und Veränderung der subjektiven Wahrnehmung (Beurteilungsmöglichkeit) sondern auch eine gesamtheitliche Veränderung der Verhaltensaspekte, ohne daß man sich dann aber als so Betroffener dessen später bewußt sein könnte.
Man wird auch erst dadurch nach Belieben „manipulierbar“, ohne dies selber mehr bemerken oder verhindern zu können.
Den kritischsten Gesichtspunkt daran stellt aber die erst dadurch auch „erschaffene“ Umwandlungsmöglichkeit von „Angst“ in den Verhaltensaspekt „Aggression“ dar. Beide Aspekte sind daher auch die an allen Menschen solcher „gesetzlich“ organisierter Gesellschaften permanent beobachtbaren Verhaltensausdrucksformen. Sie werden nur nicht mehr so wahrgenommen. Nur dann, wenn es situationsbedingt zu extremen Intensitätsgraden kommt.
Ganz besonders werden dabei die Aggressionsaspekte der Sprache bzw. der sprachlichen Argumentation nicht mehr als solche wahrgenommen, im Speziellen eben die so genannten „Schuldzuweisungen“, die ja nichts anderes sind als „Aggression“.
Vereinfacht zusammengefaßt: praktisch jeder Mensch solcherart „organisierter“ Gemeinschaften ist in seinem Verhalten auf die verschiedensten Aspekte von „Angst“ oder „Aggression“ reduziert, damit auch hinsichtlich der Erklärungs- bzw. Lösungsversuche für anstehende und als solche erkannte Konfliktsituationen und den Problemen daraus innerhalb und zwischen solchen Gesellschaften.
Indem diese aber allesamt auf durch „Gehirnwäsche“ bewirkten falschen Wahrnehmungsgrundlagen basieren, sind auch die Erklärungs- und Lösungsversuche falsch. Mit den Ergebnissen und Folgen, die wir kennen.
Wie gesagt, ich bin mir bewußt, daß dieser extrem verkürzte Darstellungsversuch ziemliche Risken hat. Einen noch längeren Beitrag zu produzieren, habe ich aber auch nicht für sinnvoll gesehen. Er würde wieder nur den Freiraum einer Diskussion darüber einschränken, sollte überhaupt Interesse daran bestehen.
Was damit aber noch heraus kommen sollte, ist, warum ich bisher den Begriff „ich“ so intensiv zu thematisieren versucht habe.
Beides spielt hier nämlich zusammen.
Das richtige Selbstverständnis, welches ja seit historischen Zeiten per „Gesetz“ blockiert wurde (wird), kann aus zwingende Gründen erst mit der Besprechung von „ich“ angestrebt werden.
Und in unserer heutigen Zeit ist, jedenfalls so weit mir bekannt ist, die Besprechung dieses Aspektes nicht mehr „gesetzlich“ und mit dem Scheiterhaufen verboten.
Hoffe ich jedenfalls.
So, jetzt höre ich aber auf und überlasse den Rest einer allfälligen Diskussion, falls daran Interesse besteht.
Grüße
Gert