Hi,
Wechseljahre und Feindseligkeit gehören so selbstverständlich zusammen wie Muttersöhnchen und heißer Tee.
)
Weshalb nur sind Frauen sooft böse, schlecht oder sonstwie negativ besetzt, wenn sie sich trennen?
Vielleicht hat Frau sich weiterentwickelt und Mann nicht.
Vielleicht haben sich zwei Partner in unterschiedliche Richtungen weiter entwickelt.
Vielleicht bringt nur die Frau den Mut auf eine von beiden Partnern innerlich längst gekündigte Beziehung auch äußerlich zu beenden.
Manche Beziehung mag bequem sein (Essen auf dem Tisch, Wäsche gemacht, Haushaltsgeld…), man(n) hat sich dran gewöhnt, doch wenn Liebe nicht (mehr) vorhanden ist…
Dann ist es doch im Grunde gleich, wer zuerst aussteigt. Oder etwa nicht?
Selbstverständlich kann dies ein zutiefst schmerzhafter Prozess sein, zumindest wenn man sich wirklich auf ein Du eingelassen hat.
Und neben verständlichen Ablenkungsversuchen (Wohnung ausmisten, neu streichen, aufräumen, Sport, Freunde treffen, neue Kontakte knüpfen, Hobbys wieder auferleben lassen oder neu anfangen…) finde ich es nicht minder wichtig sich dem Schmerz zu stellen und ihn auszudrücken. Dann heult man(n) halt auch mal Rotz und Wasser, ist wütend, verzweifelt, voller Schmerz…
Im Grunde wissen wir doch Alle, dass das Loslassen eine Voraussetzung ist um sich gut und neu einlassen zu können. Und wenn man sich nur auf Ablenkung polt, wird ein Trauerprozess keinen Abschluss finden. Und vermutlich wird man auf eine neue Partnerin wie ein gebranntes Kind reagieren und sich nicht in Gänze drauf einlassen können / wollen.
Stellt sich jemand seinem Schmerz, seiner Wut, seiner Traurigkeit, seinem Haß oder was auch immer an Gefühle auftauchen mag, kann er auch besser erfahren was die Gründe zum Beziehungsende sind. Je nach Reife zweier (Ex-)Partner sollten sie die Gründe die zum Beziehungsende führten kommunizieren können. Je weniger versteht weshalb es zu einer Trennung kam, desto länger und schwieriger dürfte der Trennungsprozess dauer. Rationale Gründe genannt zu bekommen oder meinen zu kennen ist das Eine, doch Trennungsgründe müssen auch emotional verstanden werden.
Hat sich ein Paar aufgrund z.B. von zu verschiedenen Interessen auseinandergelebt oder lag es an vielen Mißverständnissen und fehlendem Konfliktmanagement? Auch wenn im Trennungsschmerz an eine neue Partnerschaft nicht zu denken ist, so werden doch hier auch schon die Weichen für künftige zwischenmenschliche Beziehungen gelegt. In einer nächsten Beziehung ist man möglicherweise dann - um bei dem Beispiel zu bleiben, wacher und mutiger, Konflikte lösen zu wollen statt sie z.B. auszusitzen und zu leugnen.
Eine Trennung muß nicht das Unglück für den „losgelassenen“ Partner bedeuten, vielleicht ist dieser dann sogar schneller wieder gebunden. Und möglicherweise ist die nächste Beziehung, so er aus der bisherigen Partnerschaften gelernt hat, auch erfüllender für ihn.
Neben allen sicherlich auch sinnvollen Ablenkungen ist es auch wichtig seine Gefühle, gleich wie sehr sie schmerzen mögen, angemessen rauszulassen.
Ob jemand losgelassen oder zurückgelassen wird, hängt vom Menschen selbst ab und wie er mit Trennung umgeht.
Ciao,
Romana