Evangelisch beerdigen?

Mein Vater will sich evangelisch beerdigen lassen, obwohl er eigentlich katholisch ist? Seine Frau, Freunde, Bekannte sind alle evangelisch. Es ist seine Entscheidung, die ich akzeptiere.

Nachdem die Pfarrer erfrischend „normal“ werden und mir nicht mehr einbläuen, daß ich schuldig und schlecht bin, überlege ich mich, ob ich wieder in die Kirche eintrete und mich ebenfalls evangelisch beerdigen lasse.

Ist das möglich? Was wäre zu tun?

Hi Sylvia!
Also, soweit ich weiß musst du dann vorher zum Evangelischen Glauben übertreten. Aber bevor ich dir hier was Falsches erzähle, geb ich dir lieber den Tip, mal in die Sprechstunde eines evangelischen Pfarrers zu gehen und diesen direkt zu fragen.
Gruß, Dine

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… zum Evangelischen Glauben übertreten

Hallo Dine
Das scheint mir etwas kurios formuliert. Das
wäre ja dann ein «Glaubensübertritt» (oder gar
eine «Glaubensübertretung»! …

Man kann einem Glauben kaum beitreten, wohl aber
einer Institution oder Organisation … also einer
Kirche z.B.

Die evangelische Kirche – und damit wende ich
mich nun an Sylvia – ist unkompliziert, wenn ihr
jemand beizutreten wünscht. Einfach irgend einen
Funktionär (Pfarrer, Diakon, Messmer, Küster,
Sozialarbeiter usw.) ansprechen, um die Adresse
der Verwaltung zu erhalten, die einem dann die
Formalitäten erklärt.
Allenfalls wird danach gefragt, ob man schon
getauft ist, und/oder ob man wünscht, getauft zu
werden.

Grüsse von Rolf

Katholisch verbrennen!
Hallo Sylvia

Nachdem die Pfarrer erfrischend „normal“ werden und mir nicht
mehr einbläuen, daß ich schuldig und schlecht bin, überlege
ich mich, ob ich wieder in die Kirche eintrete und mich
ebenfalls evangelisch beerdigen lasse.

Heutzutage kann man das Bestattungs-Zeremoniell im großen und ganzen so gestalten, wie man (bzw. der Verstorbene) es sich vorstellt. Man kann allerhand schon im Testament festlegen. Selbst wenn man nicht in irgendeiner kirchlichen Organisation Mitglied ist, kann man einen oder mehrere Redner, die Musikanten usw. ganz nach gusto auswählen. Ebenso kann man ganz nach Geschmack Feuer-, See- oder Erd-Bestattung wählen oder was sonst noch so möglich ist.
Vielleicht erkundigst Du Dich da zunächst umfassend, bevor Du große Schritte einleitest. :wink:
Gruß,
Branden

Hallo Sylvia

Nachdem die Pfarrer erfrischend „normal“ werden

geh ich Recht in der Annahme, daß Du damit nicht
die Römisch-Katholische Kirche meinst?

Gruß
J.

Richtig! Ich war mal evangelisch. Getauft und konformiert. Aber das blöde Geschwätz, daß ich schuldig und schlecht bin, war mir überdrüssig. Kaum durfte man sich etwas freuen, schon kam der nächste Hammer. Diese Christerzentrik nervte mich. Jesus dachte dies, Jesus machte das! Wo bleibt Gott?? Es war viel zu eng und zu verlogen. Ich bin bei der nächstbesten Gelegenheit geflüchtet und aus der Kirche ausgetreten. Da wollte ich nicht mitmachen.

Aber ich bin nun verblüfft, daß es noch andere gibt, die nicht so zu und vernagelt sind. Erfrischend ehrlich und weltoffen. Es ist durchaus von Gemeinde zu Gemeinde verschieden!

Auch bei den Katholiken gibt es interssante, „normale“ Leute.

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Du wirst lachen. Der erste „normale“ war ein katholischer Priester bei einer Taufe. Ich habe kurz danach nochmal gesehen. Er hat mich schwer beeindruckt. Vorher habe ich Kirche gemeiden wie der Teufel das Weihwasser. Letzten Freitag war ich bei einer ev. Beerdigung. Der Pfarrer hat es so toll und einfühlig gemacht. Am liebsten wäre ich ihm um den Hals gefallen.

Nun hätte ich Lust, etwas zu tun, was ich noch nie getan habe: an Weihnachten in die Kirche zu gehen!! *lach*

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Hallo Branden,

Heutzutage kann man das Bestattungs-Zeremoniell im großen und
ganzen so gestalten, wie man (bzw. der Verstorbene) es sich
vorstellt. Man kann allerhand schon im Testament festlegen.

Kann man machen, sollte man aber nicht tun. Im Testament haben solche Verfügungen nichts verloren, da ein Testament, vor allem wenn es hinterlegt und nicht allen offen zugänglich ist, u.U. erst eine ganze Weile nach der Beerdigung eröffnet wird. Und wenn dann was anderes drinstand als die Angehörigen dem lieben Verstorbenen haben zukommen lassen, werden die Augen schon mal groß. Verfügungen über die Bestattungsart sollten bei den Personenstandsurkunden liegen und die am besten in „der Nachttischschublade“ und auf keinen Fall im Banksafe oder so. Es macht den Hinterbliebenen nämlich unendliche Mühe, wenn im Banksafe die Urkunden liegen, die sie zur Erstellung der Sterbeurkunde brauchen, die wiederum nötig ist um an den Banksafe zu kommen… :wink:.

Und damit es nicht ganz vom Thema abweicht: meiner Erfahrung nach sind die „Geistlichen“ heutzutage recht offen. Ich hatte Beerdigungen katholisch getaufter Menschen von evangelischen Pastoren, die auch immer wieder problemlos Trauerfeiern für Nichtkonfessionelle durchühren.

Selbst wenn man nicht in irgendeiner kirchlichen Organisation
Mitglied ist, kann man einen oder mehrere Redner, die
Musikanten usw. ganz nach gusto auswählen. Ebenso kann man
ganz nach Geschmack Feuer-, See- oder Erd-Bestattung wählen
oder was sonst noch so möglich ist.

stimmt.

Vielleicht erkundigst Du Dich da zunächst umfassend, bevor Du
große Schritte einleitest. :wink:

guter Rat.

Gruß,
Branden

LG

Avera

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Danke, das werde ich tun. Ich bin eh ein spontaner Mensch! Schön, daß man heute wählen kann und vieles möglich ist. Als meine Großmutter zur Schule ging, war alles viel strikter. Die Schulklassen wurde nach Konfession getrennt! In einer Klasse war ein katholisches Mädchen, während sich in der Parallelklasse die evangelischen Kinder drängten. Heute ein Unding!

Ich werde ausschwärmen und die Gemeinden in meiner Nähe beschnuppern …

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Hallo Sylvia!

Diese Christ o zentrik nervte mich.
Jesus dachte dies, Jesus machte das! Wo bleibt Gott??

Jesus IST Gott!!

Gruß
Liza