Evangelische Hölle

hey ho,

also es ist ja so, dass es im evangelischen Glauben keine Hölle gibt.

Aus irgendeinem Grund ist mir beim Nachdenken darüber, diese Frage in den Kopf gekommen:
Wäre Hitler ein Anhänger des evangelischen Glaubens gewesen (vielleicht war er auch einer, weiss ich nicht genau), würde er dann in den Himmel kommen allein weil es ja keine Hölle gibt?

LG

Hi!

also es ist ja so, dass es im evangelischen Glauben keine Hölle gibt.

Wie kommst Du denn darauf?? Natürlich gibt es dort eine Hölle! Es gibt dort kein Fegefeuer.
Verwechselst Du das vielleicht?

LG
Jadzia

Also, Hitler war katholisch(anscheinend) und wieso sollte es im ev. keine Hölle geben? Einfach mal die Offenbarung von Johannis durchlesen und du hast: Ende der Welt, mit Himmel und Hölle.
Wohin Hitler gekommen ist, weiss nur Gott selbst… und der Teufel.

P.S. Menschliche Wertungen/Kommentare zum Thema, böse Menschen Hölle etc., können bitte gelassen werden, bzw. im neuen Thread erörtert.

Sola gratia?

also es ist ja so, dass es im evangelischen Glauben keine Hölle gibt.

Wie kommst Du denn darauf?? Natürlich gibt es dort eine Hölle!

Es gibt keine ewige Verdammnis, und auch keine temporäre, für die „Geretteten“, die ja „sola gratia“ errettet sind.

Die Frage wäre dann, ob Hitler dazu gehört, denn Jesus sprach ja „An ihren Früchten sollt ihr sie erkennen / ein guter Baum trägt keine schlechte Frucht.“
Und mit diesem Satz im Kopf würde ich da mal gewisse Zweifel anmelden.

Gruss,
Michael

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Hi!

Es gibt keine ewige Verdammnis, und auch keine temporäre, für die „Geretteten“, die ja „sola gratia“ errettet sind.

Eben: für die Geretteten. Aber es werden ja nur die errettet, die die Gnade Jesu für sich persönlich auch in Anspruch nehmen. Auf die anderen wartet irgendwann der „zweite Tod“ im ewigen Feuersee.

Die Frage wäre dann, ob Hitler dazu gehört, denn Jesus sprach ja „An ihren Früchten sollt ihr sie erkennen / ein guter Baum trägt keine schlechte Frucht.“
Und mit diesem Satz im Kopf würde ich da mal gewisse Zweifel anmelden.

Diesen Zweifeln schließe ich mich an.

LG
Jadzia

Hallo,

mir ist der Begriff „Hölle“ aus der Bibel völlig fremd. Dort heisst der Ort aus dem hebr. Scheol und im gr. Hades. Nach den Beschreibungen, die die Bibel selbst gibt, hat es wenig mit den Vorstellungen der kath. Kirche zu tun.

LG
Michael

PS: Abgesehen davon, glaube ich so gut wie keinem Wort, daß in Religionen auftaucht.

Hallo

also es ist ja so, dass es im evangelischen Glauben keine
Hölle gibt.

nun ja, so ist es nicht.Aus dem „Augsburger Bekenntnis“, eine
Zusammenfassung evangelischer Glaubensgrundsätze:
„alle die unter den ewigen Gotteszorn verdammt, die nicht durch die
Taufe und den Heiligen Geist wieder neu geboren werden“.
Ebenso gilt dies für alle Sünder, welche sich nicht bekehren.
Auch werden die verdammt, welche nicht den richtigen Glauben haben,
zBsp. diejenigen, welche lehren (glauben) daß man auch durch eigenes tun (nicht durch die Gnade allein)vor Gott gerechtfertigt wird.
Letzteres glauben z.Bsp. alle Katholiken.
Im Glaubens-ABC der EKD (Ev.Kirche Deutschlands) kann man unter Hölle
u.a.lesen:
„In der Verkündigung der Kirchen spielt die Hölle so gut wie keine Rolle mehr. Damit ist freilich auch der biblische Gedanke in den Hintergrund getreten, dass sich Menschen für ihr Tun und Lassen vor Gott verantworten müssen.“
Man versucht also sich hier irgendwie selektiv aus der früheren
Auffassung heraus zu mogeln wobei man natürlich gewaltig ins
Schwimmen gerät.
Inwieweit diese Auffassung aus dem Glaubens-ABC weit verbreitet
ist oder nicht, kann ich nicht sagen.

Fazit:
Die hier und auch sonst überall vorgestellte Auffassung, die
kath.Kirche drohe mit der Hölle aber die ev.Kirche kenne diese
nicht - ist nicht richtig.

Auch in der Kath. Kirche ist die „Hölle“ (soweit dieser Begriff
heute wegen mißbrauchte Deutung heute noch so verwendet wird)
die ewige Ferne von Gott und den „Heiligen“ (Erlösten).

Gruß VIKTOR

Servus,

ich denke, dass der mittelalterliche Begriff der Hölle, wie er von einigen Teilen der katholischen Kirche immer noch vertreten wird, zu plakativ (i.S.v. zu „vermenschlicht“) ist.

Ich denke eher, dass der Mensch nach dem Tod (sofern es denn ein Leben nach dem Tod gibt) durch seine Begegnung mit Gott seine begrenzte (subjektive) Selbsterkenntnis gegen eine allumfassende (objektive) Erkenntnis tauscht.

So gesehen, könnte man den Schock, den der plötzliche (objektive) Einblick in die eigenen Sünden und Unzulänglichkeiten auslöst, mit einem „Durchleben von Höllenqualen“ vergleichen, weil man nicht nur die eigene Position wahr nimmt, sondern auch seine Sünden so durchlebt als stünde man an Stelle der „Opfer“. Es werden einem sozusagen „die Augen geöffnet“ und man empfindet den Schmerz all derer, denen man Schmerzen zugefügt hat.

Eine ähnliche Ansicht der „Reinigung“ (Reinigungsort = purgatorium) vertreten IMHO auch führende evangelische Theologen.

So gesehen beantwortet sich auch Deine Frage, was ein Mensch wie Hitler wohl nach evangelischem Verständnis „durchleben“ würde.

Gruß,
Sax

Hallo,

ich denke, dass der mittelalterliche Begriff der Hölle, wie er
von einigen Teilen der katholischen Kirche immer noch
vertreten wird, zu plakativ (i.S.v. zu „vermenschlicht“) ist.

von welchen Teilen der kath. Kirche ?

Höllenqualen" vergleichen, weil man nicht nur die eigene
Position wahr nimmt, sondern auch seine Sünden so durchlebt
als stünde man an Stelle der „Opfer“. Es werden einem
sozusagen „die Augen geöffnet“ und man empfindet den Schmerz
all derer, denen man Schmerzen zugefügt hat.
Eine ähnliche Ansicht der „Reinigung“ (Reinigungsort =
purgatorium) vertreten IMHO auch führende evangelische
Theologen.

So so, und was sagt Jesus ?
Den wollen wir (als Christen) mal nicht vergessen.
Nachlesen mußt Du selbst.

So gesehen beantwortet sich auch Deine Frage, was ein Mensch
wie Hitler wohl nach evangelischem Verständnis „durchleben“
würde.

Kann sein, aber in den evangelischen Himmel kommt er nach dem
„durchleben“ auch nicht, oder ?
Was haben die „führenden ev. Theologen“ da vorgesehen ?
Gruß VIKTOR

Hallo,

ich denke, dass der mittelalterliche Begriff der Hölle, wie er
von einigen Teilen der katholischen Kirche immer noch
vertreten wird, zu plakativ (i.S.v. zu „vermenschlicht“) ist.

von welchen Teilen der kath. Kirche ?

z.B. Papst Benedikt XVI. (siehe „Jesusbuch“).

Höllenqualen" vergleichen, weil man nicht nur die eigene
Position wahr nimmt, sondern auch seine Sünden so durchlebt
als stünde man an Stelle der „Opfer“. Es werden einem
sozusagen „die Augen geöffnet“ und man empfindet den Schmerz
all derer, denen man Schmerzen zugefügt hat.
Eine ähnliche Ansicht der „Reinigung“ (Reinigungsort =
purgatorium) vertreten IMHO auch führende evangelische
Theologen.

So so, und was sagt Jesus ?
Den wollen wir (als Christen) mal nicht vergessen.
Nachlesen mußt Du selbst.

Kommt darauf an, welche Stellen man liest.
Jes. 45,23-24, Phil. 2,9-11, Röm. 14,11, Off. 15,4 sprechen von Erlösung der Sünden für ALLE Menschen

Vor allem nach der Wiedergabe durch Matthäus wird die Hölle von Jesus im „mittelalterlichen Sinn“ geschildert (Feuer, ewige Verdammnis, etc.)

Ich bin kein Theologe um deuten zu können, welche Schilderung eher dem „christlichen Sinn“ entspricht…

So gesehen beantwortet sich auch Deine Frage, was ein Mensch
wie Hitler wohl nach evangelischem Verständnis „durchleben“
würde.

Kann sein, aber in den evangelischen Himmel kommt er nach dem
„durchleben“ auch nicht, oder ?

Warum nicht?
Nach seiner Läuterung wohl schon, so wie ich es verstanden habe…

Gruß,
Sax

gibt es überhaupt eine Hölle?
Unser Christentum hat sich ja bekanntlich aus der jüdischen Religion entwickelt (die wiederum aus der ägyptischen Atonreligion).
Diese Religion kennt keinen Satan mit Pferdefuß, mit Hörnern… Er ist schlicht nur eines: der Widersacher Gottes, sein direkter Gegner. Von Schwefelfeuer und bruzzelnden Menschenfleisch wird man da nichts finden.
Das „schlimmste“ ist dort am Ende aller Zeiten der ewige Tot (ist der denn so schrecklich?).
Ob Hitler in den Himmel kommt?
Wer weiß?
Sind wir Gott um das zu bestimmen?
Die Hölle ist eine Erfindung der frühen Christenmonarchen (Päpste) um die Anhänger bei der Stange zu halten, um ihr Vermögen zu bekommen, um sich für die Religion sich aufopfernde Anhänger zu haben.
In diesem frühen Stadium der Religion befindet sich der Islam. Er hat sich noch nicht weiter entwickelt.
Causa

Hallo,

So gesehen beantwortet sich auch Deine Frage, was ein Mensch
wie Hitler wohl nach evangelischem Verständnis „durchleben“
würde.

Kann sein, aber in den evangelischen Himmel kommt er nach dem
„durchleben“ auch nicht, oder ?

Warum nicht?
Nach seiner Läuterung wohl schon, so wie ich es verstanden
habe…

Du meinst so eine Art „Fegefeuer“ wie es die kath.Kirche versteht
als zeitliche Läuterung der Sünder welche läuterungsfähig sind, wie
auch immer.

Und wie verstehst Du dann Matt.25,31-46 ?
Nochmal „Läuterung“ ? Kein endgültiges Gericht ? Keine Trennung ?
Willst Du den ev.Theologen vor den Aussagen von Jesus den
Vorzug geben ?
Ich denke, es zieht sich durch die ganze Botschaft von Jesus,in seinen
direkten Aussagen, seinen Gleichnissen und indirekt in seinen
Forderungen (sogen. Bergpredigt), daß nur der zum Heil kommt,
welcher sich vom Unrecht los sagt und um Gerechtigkeit (Liebe)bemüht.
Das ist allen normalen einsichtigen Menschen verständlich und nicht
wechselnden Auslegungen von Theologen vorbehalten.
Da kann man sich nicht an einer oder zwei Aussagen festmachen.
Die Konsequenz ist, das es auch welche gibt, welche das „Heil“
nicht erlangen - und dies ist auch explizit für die ausgesagt
welche freiwillig beharrlich im Widerspruch zur Botschaft leben.
Da gibt es keinen Interpretationsspielraum, es sei denn man sagt
sich:" ich halte mich zuerst an Luther oder Calvin und deren
Theologen und lasse Jesus seine Aussagen außen vor."

Was hier bleibt ist:
Die „Ausschmückungen“ von dem Begriff Hölle sind interpretations-
fähig oder besser, man läßt es sein.
Die Trennung von „Gerechten“ und „Ungerechten“ ist nicht weg zu
diskutieren, egal wie man diese Trennung benennt.
Von einer „zweiten Chance“ nach dem Tod ist nichts gesagt.
Ob es sie gibt wissen wir nicht (aus der Botschaft von Jesus)
eher das Gegenteil (da von „ewiger“ Verdammnis, Trennung gesprochen)
Aber bei Gott ist nichts unmöglich.
Doch letztes sollte uns nicht dazu verleiten die Botschaft von
Jesus zu verfälschen, ihn quasi als Lügner hinstellen, dessen
Aussagen für die Katz wären.
Gruß VIKTOR