Hallo,
Der Ventilator katapultiert die Luftteilchen in das Segel.
Würden sie dort von dem Segel aufgenommen bliebe das Schiff an Ort und Stelle.
so ist es. Ein äquivalentes Szenario wäre ein am Heck stehender Kapitän, der einen Flummi in Richtung des Segelmastes wirft.
Wirft er knapp vorbei (Flummi landet auch nicht sonstwo auf dem Boot, sondern fällt vor dem Bug ins Meer), wird das Boot rückwärts fahren, weil der Flummi beim Abwurf den Impuls –m v (m = Flummimasse, v = Flummigeschwindigkeit) auf den Kapitän und der Kapitän diese –m v auf sein Boot übertragen hat. Das Boot hat danach also dem Impuls –m v.
Trifft er den Mast und der Flummi bleibt zufällig zwischen zwei Schrauben dort stecken (v → 0, „Absorption“), dann wird das Boot nachher wieder in Ruhe sein, wenn es vorher auch in Ruhe war. Der Flummi hat beim Abwurf den Impuls –m v auf das Boot übertragen, und beim Abbremsen am Mast den Impuls m v. Ergibt Null für den gesamten Vorgang.
Trifft der Käptn den Mast und der Flummi prallt perfekt elastisch an ihm zurück (v → –v, „Reflexion“), fliegt über den Kopf des Käptns hinweg nach hinten und fällt ins Meer, dann wird sich das Boot anschließend nach vorne bewegen. Weil der Flummi beim Abwurf den Impuls –m v auf das Boot übertragen hat und bei der Reflexion am Mast den Impuls 2 m v. Macht zusammenaddiert m v.
Trifft der Käptn den Mast und der Flummi prallt perfekt elastisch an ihm ab (v → –v) und fliegt zum Käptn zurück, von dem er aufgefangen wird, dann wird das Boot anschließend in Ruhe sein, wenn es das vorher war. Weil der Flummi beim Abwurf den Impuls –m v auf das Boot übertragen hat und bei der Reflexion am Mast den Impuls 2 m v und beim Auffangen –m v. Macht zusammenaddiert Null.
Wirft der Leuchtturmwärter vom Land aus einen Flummi in Richtung Boot, dann wird das Boot den Impuls m v erhalten, wenn der Flummi am Mast steckenbleibt, und 2 m v, wenn der Flummi ideal elastisch zurückprallt und hinter dem Heck ins Meer fällt.
Ersetzt man jetzt den Käptn durch einen Ventilator sowie den Flummi durch eine Luftmasse, und hängt an den Mast noch ein Segel, dann gilt alles oben Gesagte sinngemäß. Es ist nur nicht klar, wieviel von der ankommenden Luftmasse nun durch das Segel gehen, oder von diesem „absorbiert“ werden (dazu gleichwertig ist eine Ablenkung zur Seite), oder von diesem „reflektiert“ werden, weil das von der genauen Form und Beschaffenheit des Segels abhängt. Deshalb kann sich das Boot – abhängig von den Größen der drei Anteile – nach hinten oder nach vorne bewegen, oder stehenbleiben. Aber würde ein fiktives Supersegel die Luftmasse komplett und ideal reflektieren (was man mit keinem realen Segel erreichen kann), dann würde sich das Boot nach vorne bewegen.
Womit ich Dir aber nichts Neues erzähle 
Gruß
Martin