Fahrkarten in Paris kaufen

Liebe Experten,
ich möchte von Frankfurt nach Rouen fahren. Die Fahrt bis zum Gare de l’est mit ICE oder TGV ist ja kein Problem. Leider muss man dann ja mit der Metro quer durch Paris einen anderen Bahnhof ansteuern und dort wohl mit einem Zug „TER“ weiterfahren. (Ich liebe Paris, aber praktisch ist was anderes)

Weiß jemand (z. B. @Aprilfisch…), wie ich für Metro und „TER“ (ist das eine Art Regionalzug?) am unkompliziertesten und schnell zu Fahrkarten komme (per App, Paypal?)?

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TER steht für transport express régional und ein TER-Zug ist ein Regionalzug. Tickets bekommt man am Automaten am Bahnhof, online auf sncf-connect.com oder mit der sncf-connect-App. Automaten akzeptieren normalerweise deutsche Bankkarten. Für den Kauf Online und in der App muss man sich anmelden und braucht zum Bezahlen eine Kreditkarte. Auch mit der Trainline App kann man TER-Tickets kaufen und neben Kreditkarte auch mit Paypal bezahlen.

Zum Metroticket kann ich nichts sagen. Derzeit läuft die Umstellung auf ein komplett elektronisches Ticketsystem. Es soll wohl noch Einzeltickets am Automaten zu kaufen geben, aber sicher bin ich mir da nicht.

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Servus,

ja, für den seit je zeitraubenden Umsteiger in Paris muss man jetzt noch mindestens eine Viertelstunde mehr einplanen: Es gibt die Fahrkarten für Metro und RER nicht mehr als kleine einfache Kartonstreifen am Automaten, sondern man muss sich dafür jetzt eine schwerfällige, ressourcenverschlingende Karte „Navigo Easy“ kaufen, auf die die einzelnen Fahrausweise digital „aufgeladen“ werden. Besonders hübsch ist, dass es bisher die Möglichkeit gab, auf dem Ticket zu lesen, für welche Strecke und welchen Tag es denn gilt - dieser überflüssige Luxus ist jetzt abgeschafft.

Die Alternative ist, dass man ein noch schwerfälligeres Dings mit sich trägt (in der Metro noch mit ein paar guten Ideen, wie man das vor Taschendieben schützen kann) und die Tickets auf das Eifaun lädt, ab iPhone 11 mit iOS 17.5.1 geht das. Ob das überhaupt ohne eine neugierige Äpperäbäbäpp möglich ist, die einem auf Schritt und Tritt hinterherschnüffelt, hab ich nicht untersucht.

Adieu Paris, es war schön mit Dir!

Schöne Grüße

MM

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Servus,

das RER-Netz tatsächlich auch über den Betreiber SNCF zum Buchen erreichbar? Das wäre ja eine Riesensache: Man könnte dann tatsächlich mit der ausgedruckten Fahrkarte in der Hand den Zug besteigen und bräuchte nicht mit extrem diebstahlgefährdeten Wertgegenständen herumhantieren.

Schöne Grüße

MM

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Ich verstehe die Frage bzw. die dahinter stehende Ironie, so es eine gibt, nicht. An allen größeren Bahnhöfen in Frankreich gibt es Fahrscheinautomaten für den Regionalverkehr. Das Risiko beklaut zu werden, während man durch die Bedienung des Automaten abgelenkt ist, halte ich für weitaus größer als beim Buchen des Tickets mit der App.

Bei der RATP nicht mehr; fraglich, ob beim RER, das durch die SNCF betrieben wird, aber ein eigenes Tarifsystem hat. Meine Frage bezieht sich darauf, ob RER-Fahrkarten sich tatsächlich über SNCF Connect buchen lassen - dann könnte man sie als Papierausdruck bei sich haben und bräuchte nicht im Pariser Nahverkehr mit dem Händie herumfuchteln, das dort eben leicht den Besitzer wechseln kann und besser nicht griffbereit mit sich geführt wird.

Ob es an den RER-Automaten noch Fahrausweise gibt, habe ich nicht herausbringen können. Bei der RATP gibt es seit diesem Jahr keine Fahrausweise mehr, so dass ich stark vermute, dass es auch beim RER keine mehr gibt - das RER ist schon seit seiner Einrichtung vor Jahrzehnten nicht im Tarif der SNCF integriert, auch wenn es durch sie betrieben wird. Halt sowas wie die S-Bahn in Stuttgart oder München: Nicht überall, wo DB draufsteht, ist auch DB drin - das gilt bei der SNCF auch. Und von einem integrierten Tarifsystem aller Nah- und Regionalverkehrsmittel (wie in PACA oder Okzitanien mit gutem Erfolg praktiziert) ist man in Paris halt einigermaßen weit entfernt.

Schöne Grüße

MM

Es ging um eine Fahrt nach Rouen. Meines Wissens ist das keine RER-Verbindung sondern wird von TER Normandie bedient.

Pardon - das Stichwort „Umsteigen in Paris“ hat bei mir TER zu RER verschoben und mich auf einen völlig falschen Dampfer gebracht. TER - Tickets sind natürlich Sache der SNCF und lassen sich über SNCF Connect relativ einfach buchen; nur das Stornieren, falls man es bräuchte, funktioniert dort nicht besonders gut und nicht so, wie auf den Tickets angegeben. SNCF halt.

Schöne Grüße

MM

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Danke Axurit, für die Informationen (und Dank auch an @Aprilfisch)!
Für was genau ist die Trainline App und für was nicht?
Zahlen mit Paypal hört sich ja praktisch an. Kann ich die in Deutschland runterladen und funktionsfähig machen, damit es in Paris schnell geht?

Oh Mann, und bei der Metro könnt ihr beide auch nichts genaues sagen!
Wisst ihr, ob man im Notfall auch ein Taxi bekommt (das dann im Verkehr stecken bleibt?)

Trainline ist quasi ein Reisebüro, welches Tickets verschiedener Eisenbahngesellschaften aus mehreren Ländern über eine einheitliche App anbietet. Dafür erhebt es eine kleine Bearbeitungsgebühr. Der Vorteil ist eben, dass man nur eine App mit nur einem Benutzerkonto hat. Manche finden auch die Bedienung einfacher als bei bei der SNCF und auch das Bezahlen mit Paypal.

Gare de l’Est nach St.Lazare sind knapp 3km, das ist auch zu Fuß machbar. Aber wenn man viel Gepäck hat oder nicht gut zu Fuß ist, ist Taxi natürlich eine Option, auch als Alternative zur Metro, wo doch viel zu Laufen und Treppen rauf und runter anfällt. Auch muss man entweder umsteigen oder von Chaussée d’Antin noch einen Km zu Fuß gehen.

Nur 3 km, danke, für den Hinweis! Dann mache ich einen Spaziergang durch die meine Lieblingsstadt.

Unvergesslich der Gang von Boulogne-Billancourt zur Gare de l’Est wegen RATP-Streik, an dem ich erstmals gemerkt habe, wie klein Paris in der Ausdehnung eigentlich ist - obwohl ich vorher schon mehrfach Gare de l’Est - Gare d’Austerlitz zu Fuß gegangen war.

Wie auch immer: Die „Navigo Easy“-Karte gibt es am RATP-Automaten ebenso wie die Aufladung - ist halt umständlicher als das oldschool - „Carnet“, aber geht schon auch. Diese aufladbaren Karten sind nicht so schlimm, wie ich sie dargestellt hatte - mich ärgert es halt, wenn man mit aller Gewalt eine gute, praktische Lösung durch so eine Spielerei ersetzt, bloß um „modern“ zu wirken.

Wie auch immer - wenn Du mit „marschfähigem“ Gepäck unterwegs bist, solltest Du unbedingt noch einen Tag dranhängen und auf der Rückfahrt eine Etappe in Vernon einlegen. Von dort Busse (für französische Verhältnisse ziemlich viele) nach Giverny, wo der Garten von Claude Monet öffentlich zugänglich ist. Man muss in der Sommer-Reisesaison viel Zeit mitbringen, weil der Zugang zu dem für die vielen Besucher zu kleinen Garten vernünftigerweise am Eingang in der Menge dosiert wird und es schon vorkommt, dass man da eineinhalb Stunden in der Schlange ansteht. Aber dieser Blick in die von Monet geschaffene „Realität“ zu seiner Malerei ist einzigartig.

Schöne Grüße

MM

Giverny: Das ist bestimmt der Garten, von dem meine Bekannte so begeistert berichtete.

Leider schaffe ich wohl nur, endlich einmal Rouen und Chartres zu besuchen, und in Paris selbst, das ich gut kenne, die wiedereröffnete Notre-dame und hoffentlich das Musee d’Orsay (war ich 20 Jahre nicht).
Versailles, Fontainebleu und Chantilly würde ich auch gerne mal sehen, und nach Saint Denis mal wieder…

und westlich davon bitte vormerken: Ab RER (diesmal stimmt’s!) Boutigny sur Essonne fußläufig erreichbar nördlich Milly la Forêt der „Zyklop“ von Jean Tinguely. Vorher kundig machen, er ist nur mit Führung zu besuchen, aber der Besuch ist es ganz sicherlich wert. Milly la Forêt selber übrigens auch: Einen Katzensprung von Paris weg, aber weder per Straße noch per S-Bahn mal eben so nebenher zu erreichen, ist man dort von einem Schritt auf den anderen „plötzlich“ (um mal ne Verbeugung vor der Mode zu machen) in tiefster französischer Provinz im besten Sinn.

Ach ja - ars longa, vita brevis!

Schöne Grüße

MM

Vielen Dank, @Axurit und @Aprilfisch, für eure Infos! Die Trainline App fand ich sehr praktisch, um Zugverbindungen rauszusuchen und Fahrkarten digital auch wenige Minuten vor Abfahrt zu kaufen! (Auch, wenn man in Frankreich durch den Gang durch elektronische Türen zum Teil ein/ zwei min mehr einrechnen muss als in Deutschland.

Zum aufladbaren Metro-Ticket: Wenn man erst mal weiß, wie es geht, ist es ganz praktisch. Für jemanden, der eine Woche in Paris ist, völlig ok. Blöd eben für Reisende, die nur mal in Paris umsteigen wollen, die scheinen keine Zielgruppe zu sein, um die man sich groß kümmern möchte.

Dass man dem Ding nicht ansieht, wie viele Fahrkarten darauf noch gespeichert sind, finde ich auch nicht günstig. Auf der anderen Seite beendet sie die Papierflut durch die Einmal-Papiertickets.

Rouen, Chartres und in Paris das Musée d’Orsay waren faszinierend! Auch wenn man im letzteren die Gemälde nicht so leicht sehen konnte, weil vor ihnen Heerscharen von Touristen Handys hochhielten und alles fotografierten (klar, z. B. „Das Frühstück im Grünen“ ist ja auch so extrem unbekannt, dass man es nirgend wo im Netz findet und darum unbedingt ein schiefes Foto mit unechten Farben davon benötigt…).

Karl

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stimmt, und wenn man die Carte Navigo am Ende des Aufenthaltes einfach wieder am Automaten (oder Schalter) abgeben/zurückgeben könnte, wäre auch Tagestouristen geholfen und man würde ganz nebenbei, da die Karten damit wiederverwendet werden könnten, auch nicht unwesentlich den Müllberg vergkleinern :wink:

Wichtiger ist mE noch die bei jeder dieser Karten immer wieder auftretende Frage, was mit Restguthaben passiert. Der Kurzurlauber, der ggf. noch überhaupt nicht absehen kann, ob er überhaupt/wann er mal wieder in die Stadt kommt, kann oft schlecht abschätzen, wie oft er den Nahverkehr nutzen wird, und wie teuer das dann wird. Dann ist er bei solchen Karten entweder ständig mit Nachladen beschäftigt, was ein Abenteuer sein kann, wenn das nur mit eingeschränkten Fähigkeiten in der Landessprache und nur an wenigen Orten mit langen Schlangen möglich ist. Oder man verschenkt ggf. ordentlich nicht benötigtes Geld, was man dann nur unter Schwierigkeiten (s.o.) oder gar nicht zurück bekommt.

Da lobe ich mir Systeme, bei denen ich nur eine App brauche, die ich mit meiner auf dem Handy digital hinterlegten Kreditkarte kopple, um dann von jetzt auf gleich für die ganze Familie Einzelfahrscheine oder Tagestickets, … kaufen und bei Bedarf aktivieren zu können. Wenn das dann auch noch aus einer Routenempfehlung klappt, umso besser.

Hallo,

bei den Tipps in und um Paris geht das hier
Provins: Welterbe über und unter Tage - Mein Frankreich
leider meistens unter - trotz UNESCO-Status.
Angebunden mit dem RER im Stundentakt ab Paris Est in knapp 1,5 Std.

&tschüß
Wolfgang

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hm, ja, schon, aber das war jetzt im Juli (Hochsaison) kein Problem, da
ad 1: die Automaten in 5 verschiedenen, individuell vorab einstellbaren Sprachen funktionieren (D ist auch dabei)
und
ad 2: die längste „Schlange“ die wir hatten, war, direkt nach Ankunft am Gare de l’Est, 3 Leute lang, das kann man aushalten.

PS: ok, die Automaten unmittelbar nach den Gleisen, wo alle hingehen, muss man natürlich meiden und 2 x um die Ecke an die andere, nicht direkt ersichtliche, Automatenreihe gehen. Funktioniert, wenn man das vorab weiß, aber dafür gibt’s ja reichlich Infos im web, die man sich in heiterer Vorfreude auf die Reise ansehen sollte :wink:

Was wohl hauptsächlich daran liegt, dass die Ortsansässigen und auch viele Auswärtige inzwischen überwiegend die App nutzen. Als das noch nicht so war, hat der Ticketkauf an den Automaten immer viel Zeit und Nerven gekostet. Besonders viel am Montag früh und am Monatsanfang, wenn dort die Wochen- bzw. Monatsabos aufgeladen wurden.