Farben

Hallo!

Ich hätte mal ein paar Fragen zu Farben.

  1. Die Farben des Regenbogens heißen

violett*
blau
türkis/indigo*
grün
gelb
orange*
rot

Die mit * markierten Wörter scheinen mir sehr modern zu sein. Gab es früher in der Deutschen Sprache keine Wörter für diese Farben? Gab es keine Notwendigkeit diese Farben zu benennen?

  1. Diese neuen Wörter sind grammatikalisch etwas „sperrig“. Richtig gut klingen sie nur ungebeugt.
    „Ein violettes Kleid“ geht
    „Ein orangenes Kleid“ oder „ein orangefarbenes Kleid“?
    „Ein pinkes Kleid“ klingt für mich schon ganz falsch.

Wie sieht es mit den Steigerungen aus:

„blau - blauer - am blauesten“ geht (auch wenn man sich über den Sinn streiten kann)
„orange - oranger - am orangesten“ klingt sehr komisch.

Sind diese Dinge erlaubt? Falls nein: Warum nicht? Falls ja: Warum gewöhnen wir uns nur so schwer daran?

  1. Mir ist schon aufgefallen, dass Deutsche die Trennung zwischen „gelb“ und „orange“ sehr unterschiedlich ziehen. Sind diese Unterschiede individuell oder regional bedingt? (Mir ist das aufgefallen im Brett „Schiffe und Boote“, wo Robbyt einen Rettungsring als „gelb“ bezeichnete. Nach und nach wird mir klar, dass er damit eine Farbe meint, die ich als orange bezeichnen würde. Das ist der Anlass dieses Threads).

  2. Viele verwenden für die Farbe „violett“ das Wort „lila“ (das ja eigentlich einen Pastellton bezeichnet). Gibt es dafür einen Grund?

Bin gespannt auf Eure Antworten!

Hallo

Violett ist ein sehr alter Begriff, der zB in der katholischen Lithurgie seit langem verwendet wird.

Indigo ist seit der Antike in Europa durch den Beruf der Blaufärber bekannt und somit auch kein moderner Name, dieser Blauton hiess von Anfang an Indigo.

Orange hiess allerdings bis in die Neuzeit gelbrot bzw rotgelb und wurde früher auch „Kress“ genannt, nach der Kapuzinerkresse, hatte also einen anderen Namen - erst seit dem man im deutschen Sprachraum auch die Orange als Frucht gut kennt, heisst die Farbe orange.

Und zu der Verwendung:
Den Unterschied zwischen violett und lila (wobei lila eine Nuance des violetten ist)kennen einfach viele nicht, weshalb dies oft nicht korrekt verwendet wird.

Und bei gelb und orange ist mir auch schon aufgefallen, das die Farbwahrnehmung bei verschiedenen Menschen sehr unterschiedlich ist, (dies ist bei blaugrün/grünblau ebenso) - man darf auch nicht vergessen, das ca 10% der Männer rotgrün-blind sind (und 1% der Frauen), weshalb durchaus möglich ist, das bei einem eigentlich orangen Farbton der rote Anteil schwächer wahrgenommen wird, als der gelbe.

Gruss, sama

Moin, Michael,

zu pink und orange meine ich, dass das Sträuben gegen „pinke“ und „orange“ Dinge einfach von den Substantiven Pinke und Orange herkommt, die ja auch existieren. Falsch empfinde ich es keineswegs, von einem pinken Kleid zu sprechen, nur ungewohnt. Und besser als „ein pinkenes“ allemal.

Wie sieht es mit den Steigerungen aus:

„blau - blauer - am blauesten“ geht (auch wenn man sich über
den Sinn streiten kann)

Für den Zustand geht das durchaus, für Farben eher nicht. Ich meine, da spricht man eher von dunkler oder intensiver, wobei es die 3. Form („am …“) m.E gar nicht gibt. Die schwärzeste Nacht ist eine Empfindung, das weißeste Weiß ein Werbespruch, nichts Messbares, das man auf einer Skala einreihen könnte.

„orange - oranger - am orangesten“ klingt sehr komisch.

s.o.

Sind diese Dinge erlaubt? Falls nein: Warum nicht?

Erlaubt ist zunächst alles, nur (Deutsch-)Lehrer und deren Opfer müssen sich an den Duden halten.

Falls ja:
Warum gewöhnen wir uns nur so schwer daran?

Der Mensch gewöhnt sich an allem, sogar am Dativ. Warte nur ein Weilchen, bald steht es so im Duden.

Gruß Ralf

Hallo,

zwischen „gelb“ und „orange“ sehr unterschiedlich ziehen. Sind
diese Unterschiede individuell oder regional bedingt? (Mir ist

Als Betroffener möchte ich nur auf die Rot-Grün-Sehschwäche eingehen. Je nach Beleuchtung empfinde ich tatsächlich bestimmte Farbtöne unterschiedlich, „Gelb“, „Orange“ und „Grün“ kann ich nicht immer sicher unterscheiden.

Meine „Lieblingshose“ war braun, bis mir eine Arbeitskollegin sagte „Das Grün finde ich toll!“. Interessanterweise habe ich danach dieselbe(!) Hose als grün empfunden.

Gruß Volker

Hallo,
Hier nur kurz mein Senf dazu:

zu pink und orange meine ich, dass das Sträuben gegen „pinke“
und „orange“ Dinge einfach von den Substantiven Pinke und
Orange herkommt, die ja auch existieren.

Das glaube ich nicht. Ich denke nicht, dass „Pinke“ (das Wort kenne ich kaum) da ein Problem bereitet, sondern eher der Fakt, dass diese Farbwörter alles relativ neuartige Lehnwörter sind. Und lehnwörter lassen sich (aus unterschiedlichen Gründen) oft nicht sofort komplett wie ein deutsches Wort biegen und brechen beugen. Es gibt auch Wörter, die sich absolut wie deutsche Wörter verhalten, z.B. cool.

Falsch empfinde ich
es keineswegs, von einem pinken Kleid zu sprechen, nur
ungewohnt. Und besser als „ein pinkenes“ allemal.

Das ist wieder Geschmackssache, vielleicht abhängig von der Region. Ich finde „pinkenes“, „orangenes“ und „lilanes“ viel besser als „pinkes“, „oranges“ und… nun, *lilas gibt’s wohl gar nicht.

Wie sieht es mit den Steigerungen aus:

„blau - blauer - am blauesten“ geht (auch wenn man sich über
den Sinn streiten kann)

Für den Zustand geht das durchaus, für Farben eher nicht. Ich
meine, da spricht man eher von dunkler oder intensiver, wobei
es die 3. Form („am …“) m.E gar nicht gibt.

Noch eine Interpretation der Steigerungsformen wäre der Anteil der Farbe in einem mehrfarbigen Objekt. Ein komplett grünes Kleid ist dann vielleicht grüner als ein grün-gelb gestreiftes Kleid. Bei etwas abstrakteren Dingen kann man sich das besser vorstellen: „Da sind drei verschiedene Schilder; der Laden, den ich meine, ist der mit dem grünsten Schild davon.“

Die schwärzeste
Nacht ist eine Empfindung, das weißeste Weiß ein Werbespruch,
nichts Messbares, das man auf einer Skala einreihen könnte.

Nunjaaa… in der Sprache ist „weiß“ nicht nur ein Punkt auf der Farbskala, sondern ein Bereich. Es gibt die sogenannten Fokalfarben, da sind – sprachabhängig – die Prototypen der Farben. Prototypisches Weiß ist natürlich ein reines Weiß. Ein schmutziges Weiß heißt natürlich trotzdem „weiß“, aber die Fokalfarbe ist schon „weißer“. Den Abstand zur Fokalfarbe kann man natürlich messen. Was die Fokalfarbe ist, muss man durch linguistische Tests rausfinden.

Der Mensch gewöhnt sich an allem, sogar am Dativ. Warte nur
ein Weilchen, bald steht es so im Duden.

Das hoffe ich (auch?). Vor allem aber für die Lehnwort-Farben.

Gruß,

  • André

Hallo

Falsch empfinde ich
es keineswegs, von einem pinken Kleid zu sprechen, nur
ungewohnt. Und besser als „ein pinkenes“ allemal.

Das ist wieder Geschmackssache, vielleicht abhängig von der
Region. Ich finde „pinkenes“, „orangenes“ und „lilanes“ viel
besser als „pinkes“, „oranges“ und… nun, *lilas gibt’s wohl
gar nicht.

Ich fühle mich bei beiden Varianten unwohl. Deswegen sage ich eigentlich immer orange-farbig und rosa-farbig. Pink mag ich nicht, weder als Farbe noch als Wort. Dummerweise funktioniert die Variante mit -farbig bei violett nicht. Oder?

Oder nicht?

Schönen Dank auch, jetzt denke ich den Rest des Abends über nichts anderes nach.

Gruß, die Sara

… wahrscheinlich doch lilanes … oder?

lila
Hallo

Falsch empfinde ich
es keineswegs, von einem pinken Kleid zu sprechen, nur ungewohnt. …

nun, *lilas gibt’s wohl gar nicht.

Ich würde sagen: Ein lila Kleid.

Viele Grüße

Ich fühle mich bei beiden Varianten unwohl. Deswegen sage ich
eigentlich immer orange-farbig und rosa-farbig. Pink mag ich
nicht, weder als Farbe noch als Wort. Dummerweise funktioniert
die Variante mit -farbig bei violett nicht. Oder?

Oder nicht?

An ein Farb-Adjektiv muss man nicht „-farbig“ rankleben, das wäre doppelt gemoppelt: „blaufarbig“ genauso wie „rosa-farbig“. Bei „violett“ ist das ja schon aufgefallen :wink:.

Anders sieht es aus, wenn man einen Vergleich mit einem Gegenstand, einem Tier oder einer Pflanze oder der Natur bemüht wie „erdfarbig“ oder „erdfarben“.

Oder „kastanien-farbig“, aber in den meisten Fällen nennt man dazu eine Farbe und bestimmt per Vergleich nur noch die Nuance wie bei „kastanienbraun“.

Gruß aus Berlin, Gerd

Moin,

Anders sieht es aus, wenn man einen Vergleich mit einem
Gegenstand, einem Tier oder einer Pflanze oder der Natur
bemüht wie „erdfarbig“ oder „erdfarben“.

Müsste es nicht stets „…farben“ lauten?

Oder „kastanien-farbig“

Auch hier ==> kastanienfarben?

Franz

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Hallo.

Farbbezeichnungen dürfen grundsätzlich weder gebeugt noch gesteigert werden.

Hier bitte:

http://www.spiegel.de/kultur/zwiebelfisch/0,1518,292…

mfg

Guten Morgen,

Farbbezeichnungen dürfen grundsätzlich weder gebeugt noch
gesteigert werden.

http://www.spiegel.de/kultur/zwiebelfisch/0,1518,292…

Wo liest du das in diesem Artikel? Da steht das grün, blau, rot, gelb (und einige andere) durchaus gebeugt und gesteigert werden dürfen.
Da steht außerdem auch: das selbst so Dinge „maracujane“ existieren darf, wenn man es kunstvoll in einen Text einbindet.

MfG
GWS

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Müsste es nicht stets „…farben“ lauten?

Oder „kastanien-farbig“

Auch hier ==> kastanienfarben?

Zum Thema „Müssen, Sollen und Dürfen“ siehe „normative Grammatik“ resp. „präskriptive Grammatik“ vs. „deskriptive Grammatik“ resp. „Standardsprache“.

Zum Standard schreibt der Zwiebelfisch bezüglich Farbformen: „Wer „rosane T-Shirt“ zu „lilanen Leggings“ trägt, bewegt sich nicht nur jenseits der Geschmacksgrenzen, sondern zugleich außerhalb der Standardsprache. Doch Sprache ist zum Glück mehr als Standard und Norm. Es kommt darauf an, wie man sie nutzt. Mit Kreativität und Phantasie lassen sich die Grenzen zwischen Umgangssprache und Standard spielend überwinden.“

Zur Frage „-farben oder -farbig“ sage ich, dass ich beide Formen beobachte - also werden sie verwendet, also referiere ich beide; sowie meine Einschätzung, dass „-farben“ eher altbacken wirkt, während „-farbig“ eher an Kindersprache gemahnt, siehe auch die Beispiele wiederum aus dem Zwiebelfisch ebenda:

"Von rosa und lila abgesehen, werden diese Farbtöne in der Standardsprache nur selten attributiv (das heißt vor dem Hauptwort stehend) gebraucht. Will man sie dennoch dem Hauptwort voranstellen, hilft man sich durch Zusammensetzungen mit -farben oder -farbig. […]

Sie trug eine türkisfarbene Handtasche zu ihrem cremefarbenen Kostüm; die Kinder sprühten orangefarbige Muster auf die türkisfarbige Autotür; seine Schuhe hinterließen cognacfarbene Abdrücke auf dem eierschalenfarbenen Teppich."

Gruß aus Berlin, Gerd

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Farbbezeichnungen dürfen grundsätzlich weder gebeugt noch
gesteigert werden.

Eine häufig kolportierte Behauptung, die aber sprachwissenschftlich unhaltbar ist und auch weder historisch noch aktuell dem Sprachgebrauch entspricht. Das ist eine rein logisch konstruierte Regel, die aber soooo in der Sprache nicht existiert.

http://www.spiegel.de/kultur/zwiebelfisch/0,1518,292…

http://www.amazon.de/Streifzug-durch-Sprache-Antwort…

Gruß,
M.

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Moin! Moin!

  1. Die Farben des Regenbogens heißen

violett*
blau
türkis/indigo*
grün
gelb
orange*
rot

Die Farben haben wir uns für den Physikunterricht mit dem Kunstwort: ROGGBIV gemerkt, also rot, orange, gelb, grün, blau, indigo, violett!
Meine Reihenfolge von warm - kalt ist also anders.
Völlig unwichtig, aber ich freu mich immer, wenn ich was weiss!
Mit freundlichen Ostergrüßen
Dino

Ich war, im Gedanken daran, dass wir schon in der Grundschule gelernt haben, dass man Farben nicht steigern kann, zu voreilig.

Beugen geht natürlich, steigern geht mMn nicht.

Wenn man es kunstvoll, also absichtlich, in einen Text einarbeitet darf man meiner Meinung nach sowieso alles schreiben. Es muss nur passen.

mfg

‚-farben‘ vs. ‚-farbig‘
Moin Franz,

Dein Eindruck ist völlig richtig, ich bin ebenfalls über die Endung -farbig gestolpert: für die Wortbildung mit -farben gibt es 115 Treffer ; ich erspare mir hier Zitate aus der Liste.
http://www.owid.de/suche/elex/erweitert?pattern=p_en…

-farbig schafft schlappe 38. Darunter sind viele Wörter, die keine Farbe bereichnen, sondern die Art der „Farbigkeit“ - mir fällt dazu kein gutes Wort ein. Ein paar Beispiele:
andersfarbig, ein-, zwei-, drei- etc.-farbig, mehrfarbig, vielfarbig, gleichfarbig usw.
http://www.owid.de/suche/elex/erweitert?pattern=p_en…

Grob geschätzt dürfte von den 38 Beispielen mindestens ein Drittel rausfliegen, weil sie keine Farbadjektive sind. Aber ich hab keine Lust zur Erbsenzählerei :wink:

Grüße
Pit

Beugen geht natürlich, steigern geht mMn nicht.

Doch doch. „Hey, du Penner da vorne, fahr endlich los, grüner gehts nimmer!“

Franz

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Beugen geht natürlich, steigern geht mMn nicht.

„Geht nicht“ ist ein dehnbarer Begriff. Es macht schon einen Unterschied, ob etwas völlig ungrammtisch ist - oder ob man etwas lediglich als semantisch nicht sinnvoll ansieht. Der Satz „Zwitschernd fliegt mein Klavier um den Hollerbusch“ ist grammatisch korrekt, beschreint aber semantisch einen nicht-realen Vorgang. Trotzdem kann man in ihn einem Märchen oder in einem Stück surrealer Literatur sinnvoll verwenden.

„Tot“ wird häufig ebenfalls nicht steigerbar oder komparierbar angesehen. Das ist eine rein semantische Begründung, weil es in der Realität keine Abstuifung von Tot gibt. Nichtdestotrotz wimmelt es in der Fantasyliteratur von Toten, Halbtoten, Vierteltoten, Unoten. (Lesenswert: Das Gespräch zwischen Inigo und dem Wunder-Max in Goldmanns Brauprinzessin, als der Wunder-Max über die verschiedenen abstufungen von „tot“ referiert.) Ein Halbtoter ist deutlich toter ist ein Vierteltoter: Das ist ein grammtikalsch sinnvoller Satz.

Mit Farben ist es genauso. Natürlich kann eine Farbe blauer sein als eine andere, und der gestrige Sonnenuntergang war wirklich das roteste Rot, das ich je gesehen habe. Das ist grammtikallisch völlig korrelt. Und ob es Sinn macht, hat nichts mit kunstvoll, sondern lediglich mit Kontext und Kotext zu tun. Als Designer bewege ich mich in einem Kontext, in dem eine Aussage wie „Mach das ein bißchen blauer!“ oder „Das Rot ist mir viel zu blau, geht das nicht noch röter?“ völlig normal ist. Ohne daß es deswegen gleich Literatur wäre.

Gruß,
Max

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Alles völlig korrekt bzw. nachvollziehbar.

Das ist
grammtikallisch völlig korrelt. Und ob es Sinn macht […]

Aber da „grammatisch“ sich einzubürgern beginnt als Adjektiv für „rechtschreibungsmäßig nich völlich nebbe de Kapp“ kann man Wortungeheuer wie „grammtikallisch“ abkürzen, vom 2. „l“ ganz zu schweigen.

Und so lange die Kanzlerin „Sinn macht“ sagt wie im Englischen „to make sense“, muss sich auch der Normalbürger keine Gedanken mehr darüber machen, dass es im Deutschen lange hieß „Sinn ergeben“: Etwas ergibt einen Sinn!

Denn einen Sinn machen tun Dinge gewöhnlich nicht: Dinge machen selten etwas von sich aus! Auch keinen Sinn!

Gruß aus Berlin, Gerd

Aber da „grammatisch“ sich einzubürgern beginnt als Adjektiv
für „rechtschreibungsmäßig nich völlich nebbe de Kapp“ kann
man Wortungeheuer wie „grammtikallisch“ abkürzen, vom 2. „l“
ganz zu schweigen.

Ehrlich gesagt sehe ich keinen Grund, warum ich mich bei der Existenz zweiter Wörter zwanghaft auf eines beschränken müsste.

Und so lange die Kanzlerin „Sinn macht“ sagt wie im Englischen
„to make sense“, muss sich auch der Normalbürger keine
Gedanken mehr darüber machen, dass es im Deutschen lange hieß
„Sinn ergeben“: Etwas ergibt einen Sinn!

Das ist ein Ammenmärchen, das auch schon längst widerlegt wurde:

http://www.iaas.uni-bremen.de/sprachblog/2009/01/12/…

Ich sehe keine Grund darin, warum ich eine Formulierung, die für Lessing gut genaug war, ablehnen sollte, weil sich irgendwelche Leute plötzlich einbilden, daß das angeblich falsch ist.

Übrigens verwende ich „Sinn machen“ und „Sinn ergeben“ unterschiedlich, wie mir vor einiger Zeit aufgefallen ist: „Sinn ergeben“ in Bezug auf Inhalte, „Sinn machen“ in Bezug auf Handlungen.

Es macht keinen Sinn, den Satz „Knirsch knarsch gnutz“ zu sagen, denn „Knirsch knarsch gnutz“ ergibt keinen sinn.

Ob diese Unterschedung auch andere Leute machen, konnte ich bisher aber empirisch nich nicht bestätigen. Sie liegt aber durch die Bedeutungen von „machen“ und „ergeben“ nicht ganz fern.

Denn einen Sinn machen tun Dinge gewöhnlich nicht: Dinge
machen selten etwas von sich aus! Auch keinen Sinn!

Ich finde, WWW macht Arbeit. An manchen Tagen sogar richtig viel.

Gruß,
Max

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