Hallo goToXY,
jetzt beim Schreiben deines Names fällt mir auf, dass du dasselbe denken könntest wie ich: du hast kein Ziel. XY ist eine Koordinate, kein Ort, wo du deine Zukunft siehst.
Ich leide unter meiner Faulheit, und ein Blick in Wikipedia
offenbarte mir, dass es nicht nur eine schlechte Einstellung
oder Arbeitsmoral ist, sondern dass es auch was mit geistiger
und körperlicher Verfassung zu tun hat.
Faul ist man, wenn man sich gegen die Arbeit wehrt - weil sie keine Freude macht, nicht zum Ziel führt, aufgezwungen ist etc. Arbeit kann Spaß machen, wenn man in ihr aufgeht, also ganz dabei ist.
Zu meiner körperlichen Verfassung kann ich mich nicht
beklagen, aber ich weiß ja nicht was ein Arzt finden kann.
(niedriger Blutdruck etc., sollen als Grund für Faulheit
angesehen werden)
Ich würde aus einem laienhaften Verdacht eher sagen, dass niedriger Blutdruck eine Folge der Faulheit ist.
Aber bei meiner geistigen Verfassung da seh ich schwarz, ich
wurde früher in meiner Jugend von anderen Kindern immer wieder
gedemütigt und drangsaliert. Das ging quasi 15(davon 2 wegen
Faulheit) ganze Jahre lang. Folgen sind auch wenig Freunde und
keine Freundin.
Da ist es eigentlich kein Wunder, dass du dir eine positive Zukunft nicht vorstellen kannst. Und eine Ahnung von dieser Zukunft, in der du Herr deines Lebens bist und es selbst gestaltest, ist deine dringlichste Aufgabe.
Ohne dieses Wissen „wofür mache ich das eingentlich“ kann man keinen Fleiß entwickeln. Du musst wissen: „da will ich hin, und das muss ich dafür tun“. Und dieses Ziel ist vielleicht verschüttet, durch Demütigungen u.a., aber es ist in dir.
Also, kann es sein, dass dies wirklich ein Grund ist und wo
finde ich Spezialisten dafür?
Zunächst solltest du dich nicht beirren lassen. Dein Leben ist, wie du es schilderst, schon auf der falschen Spur. Wenn manche das nicht so erkennen - sch… d’rauf.
Ob du eine Depression hast, ist eher zweitrangig, wenn dein ganzes Leben auf Level -8 (von -10 - +10) ablauft. Wenn du dich nochmal aufraffst oder dich die Lebensumstände (Eltern sterben, du wirst Vater) zu Aktivitäten zwingen, über kurz oder lang wirst du eine Depression bekommen, wenn du nicht weißt, wozu du arbeitest.
Also lass dich zu einem Psychologen überweisen, da kannst du erst mal 5 Vorgespräche führen, um zu sehen, ob die Chemie stimmt. Wir können dir hier nur Anregungen geben.
Und keine Sorge vor „Psycho“, du bist in bester Gesellschaft. Und denk’ daran, das Leben kann auch schön sein. Dafür lohnt es sich, zu kämpfen.
Gruß, Zoelmat
P.S. Angst ist ein schlechter Ratgeber. Nur aus Angst vor einer verdreckten Wohnung den (längst fälligen?) Auszug zu vermeiden, ist kein gutes Argument. Aus Faulheit verhungert ist noch keiner. Und aufzuräumen, damit DU dich wohlfühlst, ist auch kein schlechtes Argument.
Ein bisschen Abstand von Mama und Papa könnte dir sowieso nicht schaden, sagt mir mein Bauchgefühl - oder auch die 15 Jahre, die deine Eltern verursacht oder zumindest nicht verhindert haben, wie es ihre Pflicht gewesen wäre.
P.P.S. Keine Freunde, keine Freundin - das hängt auch mit dem Selbstwertgefühl zu tun: „Ich bin es wert, dass jemand sich für mich interessiert“. Wenn du nicht weißt, wo du stehst und wo du hin willst, wenn willst du dann auf deinem Weg mitnehmen?