Feuchtigkeit im Keller

Hallo liebe Wissenden,
Wir wohnen in einem Haus mit einem großen Keller, wo auch unsere Waschmaschine platziert ist.
Ich habe diese ewige Diskussion mit meinem Mann, der der Meinung ist, dass man die Wäsche wegen der ungewünschten Feuchtigkeit nicht im Keller aufhängen soll!!!

Kann jemand, vielleicht aus eigener Erfahrung, diese Theorie bestätigen??!! Oder mir genügend plausible Gründe liefern, um meinen Mann von dem Gegenteil zu überzeugen?

Liebe Grüße
Lumeischa

Wenn der Keller gut gelüftet ist steht dem eigentlich nichts im Weg.

Hallo !

Er hat völlig recht, wo sollte denn die Feuchtigkeit aus der Wäsche sonst hin, als im Keller an der kalten Wand kondensieren?

Man sollte auch im Sommer den Keller wenig lüften, wenn dieser Fenster nach draußen hat. Es sei denn, man weiß, dass die Aussenluft im Moment trocken ist. Meistens wird die Nachtluft aber feucht und diese Feuchtigkeit fällt dann in den Keller.

Die Feuchtigkeit der Wäsche bleibt im Keller, da sie schwerer als die Umgebungsluft ist.

mfgConrad

Vielen Dank für deine Hilfe Lieber Conrad! Über Belüftung des Kellers hat mir mein Mann genau das Gleiche erklärt! Ich werde ab sofort darauf achten!!
Grüße
Ludmila

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Hallo,

Man sollte auch im Sommer den Keller wenig lüften, wenn dieser
Fenster nach draußen hat. Es sei denn, man weiß, dass die
Aussenluft im Moment trocken ist.

Das wolltest Du sicher anders schreiben: man soll genau dann lüften, wenn die Luft draußen trocken ist. Damit die Feuchtigkeit der Außenluft bei Abkühlen derselben im Keller nicht an den Kellerwänden kondensiert.

Meistens wird die Nachtluft
aber feucht und diese Feuchtigkeit fällt dann in den Keller.

Nö. Grad nachts ist die Luft im Keller wärmer als draußen, kann also mehr Feuchtigkeit aufnehmen, wenn sie hereinkommt und sich erwärmt. Also nachts lüften, nicht tagsüber.
Dass die Luft nachts feuchter erscheint, bedeute nicht, dass sie mehr Feuchtigkeit enthält, sondern dass die relative Luftfeuchtigkeit größer ist.

Die Feuchtigkeit der Wäsche bleibt im Keller, da sie schwerer
als die Umgebungsluft ist.

Nö, mit der Schwerkraft hat das genau gar nichts zu tun. Ausschließlich mit der relativen Luftfeuchtigkeit. Und von dieser hängt es auch ab, ob man die Wäsche im Keller trocknen darf (wenn man durch Lüften die Feuchtigkeit nach außen bringen kann) oder nicht.
Gruß
loderunner

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Hallo Conrad,

Die Feuchtigkeit der Wäsche bleibt im Keller, da sie schwerer
als die Umgebungsluft ist.

feuchtr Luft hat eine niedrigere Dichte als trockene Luft gleicher Temperatur. Kann man sich über die Molmasse von Luft (gemittelt ca. 29 g/mol) und Wasser (18 g/mol) gut klar machen. Nun mag jemand einwerfen, daß Wasser Aggregate bildet, aber gasförmiges nicht in dem Maß, daß die mittlere Molmasse über 29 geht.

Lüftung eines Kellers bzw. generell einer Wohnung sollte nur geschehen, wenn die Außenluft kühler ist, als die Innenluft. Das hat zur Konsequenz, daß man Keller im Sommer teilweise tagelang nicht lüften kann, bzw. sollte (feuchtigkeitstechnisch betrachtet).

Gandalf

Liebe Lumeischa,

Dein Mann hat recht, feuchte Wäsche hat in einem Keller nichts verloren. Im Sommer kommt diese Feuchtigkeit kaum heraus, auch wenn das paradox klingen mag.

Wenn Du Deinen Keller im Sommer tagsüber lüftest, kann es, je nach relativer Luftfeuchtigkeit draußen, dazu kommen, daß Du große Mengen Feuchtigkeit in den Keller einträgst.

Warum?
Gehen wir mal davon aus, daß die Temperatur draußen 30 °C beträgt und die realtive Luftfeuchtigkeit 60 %. Das fühlt sich relativ trocken an, trotzdem ist in der Luft eine recht große Menge an Wasser.
Kommt diese Luft in den Keller, der z.B. 18 °C haben mag, wird die realtive Luftfeuchtigkeit schnell steigen, weil kühle Luft weit weniger Wasser aufnehmen kann. Wahrscheinlich wird die relative Luftfeuchtigkeit sogar über 100 % steigen, was zur Folge hat, daß Feuchtigkeit kondensiert. Und das tut sie bevorzugt an den kühlsten Stellen, also an der Wand und dem Boden.
Du kannst Dir also nur mit falschem Lüften die Keller feucht machen!

Kommt dazu noch die Feuchtigkeit Deiner Wäsche, ist es ganz vorbei.
Daher ist der Rat von Alexandra ein schlechterbzw. kann ein schlechter werden.

Ergo: Wäsche raus in den Garten oder Balkon und gelüftet nur dann, wenn die Außentemperatur niedriger ist, als die Kellertemperatur bzw. die Temperatur, die die Wände/Böden des Kellers haben.

Dann bist Du auf der sicheren Seite.

Gandalf

genau meine Erfahrung
Hallo!

Ich kann Gandalfs Erklärung nur bestätigen.

Ich bin ja eine eher faule Hausfrau und deshalb habe ich wenig Lust die Wäsche in den Garten zu schleppen, um sie dort aufzuhängen. Wir sind im Winter eingezogen, ich habe die Wäsche im Keller aufgehängt, viel gelüftet. Nach 1 bis 2 Tagen war die Wäsche trocken.

Als es jetzt warm wurde, habe ich mich sehr gewundert, dass die Wäsche im Keller nach 5 Tagen immer noch feucht war. Ein wenig nachgedacht und das Rätsel quasi selbst gelöst, ist ja auch recht logisch. Also schlepp ich jetzt doch raus in den Garten (der Dachboden wäre auch noch eine Alternative in unserer alten Hütte)und beobachte das Wetter (Was nicht immer klappt). Die Wäsche riecht dann auch viel frischer :smile:

Grüße
kernig

Hallo Gandalf,

ich glaube dir und der Physik. Aber in meinem Elternhaus wird seit Jahrzehnten die nasse Wäsche im keller aufgehängt. Der keller hat so 40-50 qm, Raumhöhe nur so 2,30 m.
Er liegt so dass die 2 Fenster, 1 m breit, 50cm hoch außerhalb über dem Erdboden liegen. Eins der Fenster ist Jahrein Jahraus immer offen.
Es sind doppelflüglige Fenster, außen Metallgitter, innen Glas, die Glasflügel des einen Fensters sind immer geöffnet.

Immer wenn ich hinkomme hängt im Keller Wäsche zum Trocknen (es gibt 4 personen im haus wo jeder für sich wäscht)

Trotzdem ist im Keller nie ein Gefühl von Nässe zu erfühlen. Feuchte Wände oder Böden gibt es nicht.

Der Boden ist gefliest, die Wände normal mit Dispersion gestrichen.

Die Tür zum Kellerflur und damit der Zugang zum gesamten treppenhaus ist immer offen.

Im Keller selbst stehen Waschnaschine und eine Extraschleuder.
Von paar Tischen und ähnlichem abgesehen ist der keller leer, also nix drin wie ein Sofa oder so was sichmit Feuchtigkeit vollsaugen könnte.

Weiterhin steht da drinnen die Gasheizung für das Warmwasser des Hauses. Sie ist sehr neu, ist Programmierbar, wenn man sie außen anfasst maximal lauwarm.

So, das sind die relevanten Fakten die mir einfallen. Jetzt frage ich mich natürlich warum da die Wäsche nicht 5 Tage brauht um zu trocknen usw.

Liegt das an der Gasheizung, am relativ kleinen Fenster bezogen auf die Raumgröße und dem offenen Zugang zum Treppenhaus?

Abgesehen von der Abwärme der Gasheizung, die aber sehr gering ist, im Winter isses da saukalt, im Sommer angenehm kühl, wird der Keller nicht beheizt.

Danke ^ Gruß
Reinhard

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Hallo,
wenn im Keller immer ein Fenster offensteht und gleichzeitig eine Verbindung zum Treppenhaus besteht (das durch die schlecht isolierten Wohnungstüren mitgeheizt wird) kondensiert die Feuchtigkeit natürlich nicht im Keller - die Luft wird per Durchzug ja ständig durch das ganze Haus geblasen. Entweder durch ein Loch auf den Dachboden oder unter den Wohnungstüren durch in die Wohnungen. Dort aber ist es warm, also kann die Feuchtigkeit von der Luft aufgenommen werden und wird beim nächsten Lüften der Wohnung (oder permanent durch irgendwelche Undichtigkeiten) nach draußen transportiert. Dort erst kühlt die Luft wieder ab (nachdem sie vorher auf dem gesamten Weg durch Keller, Treppenhaus und Wohnung oder Dachboden langsam wärmer geworden ist) und nun kondensiert die mitgenommene Feuchtigkeit. Falls das beim Lüften vor dem Fenster passiert - kein Problem. Falls es aber wegen einer undichten Dachbodentür im Winter auf dem kalten, schlecht isolierten Dachboden geschieht, kann es hier zu Feuchtigkeitsschäden kommen. Sollte man mal prüfen.
Gruß
loderunner

Hallo Loderunner,

danke für deine Ausführlichkeit.

Im Dachboden war ich das letztemal vor 8-10 Jahren. Ist ein Giebeldach, das Dachgeschoß ist ausgebaut und vermietet, von da aus führt eine Dachluke, die beim Öffnen eine Ausziehleiter herunterläßt zum eigentlichen Dachboden und da war damals alles trocken.
Ich habe damals die Dachantenne abgebaut *erinner* da mein Vater bzw. das ganze Haus Kabelfernsehen gelegt bekam.

Ich habe die Beitragsfolge mit Interesse verfolgt, auch wenns mich gar nicht direkt betrifft weil ich da nicht wohne. Aber ich drucke den Artikelbaum aus und hänge ihn im Keller aus, dann soll(en) mein Vater bzw. die Mieter entscheiden ob sie das Fenster nur zu bestimmten Temperaturbedingungen öffnen oder es so so belassen, also immer geöffnet, wie die ganze Zeit.

Naja, und wenn sie mich denn dann mal fragen wer denn Gandalf und/oder Loderunner sind murmel ich irgendwas, je nach Lust Laune, sind Mafiatypen, Hacker, Waschküchenprofis, o.ä. :smile:)

Danke ^ Gruß
Reinhard

Moin,

Nö. Grad nachts ist die Luft im Keller wärmer als draußen,
kann also mehr Feuchtigkeit aufnehmen, wenn sie hereinkommt
und sich erwärmt. Also nachts lüften, nicht tagsüber.

Vollkommen richtig.
Und wer dazu (wie Ich) zu faul ist, der baut sich (wie Ich) einen Rohreinschublüfter ein und lässt den zeitgesteuert seinen Job tun und freut sich über einen trockenen Keller.

Die Feuchtigkeit der Wäsche bleibt im Keller, da sie schwerer
als die Umgebungsluft ist.

Nö, mit der Schwerkraft hat das genau gar nichts zu tun.

(Nicht ernst gemeint):
Äh, wieso? Nasse Wäsche ist doch aber schwerer als trockene? :wink:

Gruss Jakob