Fight Club und Konsumkritik
Ach du je.
Ich finde es unbegreiflich, wie halbwegs klar denkende Menschen einem wirtschaftlichen Unternehmen wie „Fight Club“, das -zig Millionen Dollar kostet, Pluspunkte für „Konsumkritik als Message“ anrechnen können.
Drehbücher wie das für den besagten Film entstehen nicht einfach, weil da jemand endlich mal etwas loswerden wollte. Da wird Marktforschung betrieben, da werden Trendstudien für viel Geld in Auftrag gegeben, um herauszufinden, was die Leute an ihrem Leben ankotzt, wovon sie träumen und wie sie sich ihr Leben eigentlich vorstellen. Konkurrenzanalysen werden angefertigt, die Marktchancen prognostiziert und schließlich wird daraus am Reißbrett ein Rohentwurf für einen Film entwickelt, der den Leuten auf der Leinwand genau das gibt, was sie in ihrem Leben zu wollen glauben, was sie aber in Wirklichkeit eigentlich lieber aus der gemütlichen Distanz eines Kinosessels in ihre Lebensrealität projizieren lassen.
Das ganze Unterfangen wird dreizehnmal geprüft, von Versicherungsgesellschaften untersucht und abgesichert und schließlich von Studios finanziert, die nicht eine Botschaft transportieren wollen, sondern selbstverständlich ausschließlich Interesse am wirtschaftlichen Erfolg des Unternehmens haben.
Eine Botschaft, die so ein Film dann, als Ergebnis der strategischen Vorarbeit hat, ist lediglich das Produkt der Trend-und Absatzforschung, daher per se absenderlos und somit banal.
Wie zum Teufel kann man da bei „Fight Club“ ernsthaft von Konsumkritik sprechen und das ganze tatsächlich auch noch schlucken wie ein Haufen blöder Schafe?
Lemmy