'Fight club'

Moin,

Den Schluss vom Film fand ich ganz besonders doof. Alle
Finanz-/Kreditkartenzentren niedergesprengt, nur damit die
Menschheit wieder bei „Null“ anfängt. Als wenn dann etwas
anders wäre.

Du nimmst das viel zu wörtlich. Was soll denn das bringen, die Gebäude zu sprecngen? Wo stehen alle Bankgebäude so dicht beieinander?

      • Spoiler! - - -

Nur, wie ist er Auto gefahren, wenn er doch gar nicht am
Steuer sass, sondern daneben? Der Rest fällt ja nicht so
extrem auf, wie das halt.

Die Szene ist seltsam, aber nicht deswegen: Das ist die einzige Szene, in der sich Tyler und der Erzähler unterhalten, während jemand anwesend ist.

Thorsten

Hi!

„Matrix“? Der hatte ein paar nette Spezialeffekte, die man
aber auch alle schonmal vorher gesehen hat.

Und zwar? Das Blow-Motion ist vorher jedenfalls nie dagewesen,
Bullet-Time AFAIK auch nicht. Woo hat ähnliche Sachen gemacht,
aber nicht in dieser Konsequenz.

Bullet-time gab es schon einige Male in Musik-Videos. Die Technik war vielleicht nicht ganz so aufwendig, der Effekt jedoch der selbe. Was Du mit Blow-Motion meinst, weiß ich jetzt grad net so genau. Beispiel?

Ciao, Stephan

Moin,

[Alles schonmal dagewesen]
[Stimmt nicht]

Bullet-time gab es schon einige Male in Musik-Videos. Die
Technik war vielleicht nicht ganz so aufwendig, der Effekt
jedoch der selbe.

Ach so. Ich sehe nicht so viele Musikvideos.

Was Du mit Blow-Motion meinst, weiß ich jetzt grad net
so genau. Beispiel?

Der Tritt, den Trinity ganz am Anfang dem Polizisten verpaßt.

Bevor ich den Film selbst gesehen habe, habe ich eine Rezi gelesen, die sagte, man werde Actionfilme in ‚vor Matrix‘ und in ‚nach Matrix‘ unterteilen. Das halte ich nur für wenig übertrieben.
Wobei ich zugeben muß, daß ich als Teil der Nerd/Geek/Hacker-Zielgruppe weitaus mehr angesprochen bin als der Durchschnittsbürger.

Thorsten

Fight Club (war: dummes Gelaber?)
Moin,

(die deutsche Synchronisation ist ausnahmsweise auch
recht gelungen).

Sie ist nicht auffallend schlecht, aber bestimmte Dinge lassen sich eben nicht übersetzen (‚Dodge this!‘).

Ich bedauere es bei jeder sich mir bietenden Gelegenheit, daß in Deutschland Filme synchronisiert werden. Das ist eine Unsitte, die endlich aufhören sollte (wenn auch nicht wird).

Thorsten

Fight Club (war: Nicht verstanden?)
Moin,

Finanz-/Kreditkartenzentren

Warum ich das jetzt nicht auch hinter die Spoilerwarnung gepackt habe weiß ich nicht, aber die Pointe des Films ist es sicherlich nicht.

Thorsten

Fight Club und Konsumkritik
Ach du je.

Ich finde es unbegreiflich, wie halbwegs klar denkende Menschen einem wirtschaftlichen Unternehmen wie „Fight Club“, das -zig Millionen Dollar kostet, Pluspunkte für „Konsumkritik als Message“ anrechnen können.

Drehbücher wie das für den besagten Film entstehen nicht einfach, weil da jemand endlich mal etwas loswerden wollte. Da wird Marktforschung betrieben, da werden Trendstudien für viel Geld in Auftrag gegeben, um herauszufinden, was die Leute an ihrem Leben ankotzt, wovon sie träumen und wie sie sich ihr Leben eigentlich vorstellen. Konkurrenzanalysen werden angefertigt, die Marktchancen prognostiziert und schließlich wird daraus am Reißbrett ein Rohentwurf für einen Film entwickelt, der den Leuten auf der Leinwand genau das gibt, was sie in ihrem Leben zu wollen glauben, was sie aber in Wirklichkeit eigentlich lieber aus der gemütlichen Distanz eines Kinosessels in ihre Lebensrealität projizieren lassen.

Das ganze Unterfangen wird dreizehnmal geprüft, von Versicherungsgesellschaften untersucht und abgesichert und schließlich von Studios finanziert, die nicht eine Botschaft transportieren wollen, sondern selbstverständlich ausschließlich Interesse am wirtschaftlichen Erfolg des Unternehmens haben.

Eine Botschaft, die so ein Film dann, als Ergebnis der strategischen Vorarbeit hat, ist lediglich das Produkt der Trend-und Absatzforschung, daher per se absenderlos und somit banal.

Wie zum Teufel kann man da bei „Fight Club“ ernsthaft von Konsumkritik sprechen und das ganze tatsächlich auch noch schlucken wie ein Haufen blöder Schafe?

Lemmy

Hi!

(die deutsche Synchronisation ist ausnahmsweise auch
recht gelungen).

Sie ist nicht auffallend schlecht, aber bestimmte Dinge lassen
sich eben nicht übersetzen (‚Dodge this!‘).

Die Synchro von „Fight Club“ hat im Rahmen der Berlinale sogar einen Preis erhalten für die gelungenste Synchronisation des vergangenen Jahres. Die Jury begründete das damit, daß selbst die feinsten Anspielungen verständlich ins Deutsch übertragen wurden, ohne „gestelzt“ zu wirken. Und ich kann dem nur zustimmen, nachdem ich mir das Original jetzt mal auf DVD angeschaut habe.

Ciao, Stephan

Fight Club Synchronisation
Moin,

Die Synchro von „Fight Club“ hat im Rahmen der Berlinale sogar
einen Preis erhalten für die gelungenste Synchronisation des
vergangenen Jahres. Die Jury begründete das damit, daß selbst
die feinsten Anspielungen verständlich ins Deutsch übertragen
wurden, ohne „gestelzt“ zu wirken. Und ich kann dem nur
zustimmen, nachdem ich mir das Original jetzt mal auf DVD
angeschaut habe.

Schön, also ist es die beste Synchro seit Brot in Scheiben, trotzdem reicht mir eine ungenügend übersetzte Stelle, damit mir das Original besser gefällt.

Thorsten

Fight Club (war: Nicht verstanden?)
Moin,

Deine Mail läßt mich ja nicht los.

      • Spoiler - - -

Der Rest fällt ja nicht so extrem auf, wie das halt.

Der Rest ist IMHO sogar extrem passend. Man muß auf die Details achten, außer der Szene im Auto paßt alles perfekt.

Thorsten

Moin,

Eine Botschaft, die so ein Film dann, als Ergebnis der
strategischen Vorarbeit hat, ist lediglich das Produkt der
Trend-und Absatzforschung, daher per se absenderlos und somit
banal.

Wie zum Teufel kann man da bei „Fight Club“ ernsthaft von
Konsumkritik sprechen und das ganze tatsächlich auch noch
schlucken wie ein Haufen blöder Schafe?

Bist Du Dir sicher? Bevor Du Fincher das unterstellst, solltest Du zuverlässige Quellen nennen können.
Es gibt eine ganze Reihe von Filmen, die so entstehen, wie Du das beschrieben hast, aber denen sieht man das i.d.R. auch an. Zweifellos gibt es aber Köpfe in Hollywood, die ihre Visionen realisieren können, als prominentestes Beispeiel sei mal Orson Welles genannt.
Ob Fincher dazu gehört, weiß ich nicht mit sicherheit, aber einiges spricht dafür:

  1. Er hatte Pitt, weil dieser ihn sehr schätzte. Mit Pitt kann man schonmal nicht viel falsch machen.
  2. Er hatte in der Vergangenheit genug Erfolg, um eine lange Leine zu haben.
  3. FC muß auf ein US-Publikum doch recht verstörend wirken, eben weil er nicht ganz einfach ist (ich halte nicht viel vom US-Publikum). Das ist immer ein Risiko.

(Aber wie schon gesagt, ich würde den Film auch nicht in erster Linie als besonders gelungene Kritik am Kunsomverhalten ansehen.)

Thorsten

Hi!

Ich finde es unbegreiflich, wie halbwegs klar denkende
Menschen einem wirtschaftlichen Unternehmen wie „Fight Club“,
das -zig Millionen Dollar kostet, Pluspunkte für „Konsumkritik
als Message“ anrechnen können.

[snip]

Selbstverständlich kostet die Produktion eines Filmes viel Geld. „Fight Club“ beispielsweise hat 60 Million US-$ gekostet und liegt damit knapp über dem Durchschnitt der Hollywood-Produktionen.
Das mit dem Drehbuch stimmt aber nicht ganz so, wie Du das behauptest. Es entstand nach einem Roman von Chuck Palahniuk.

Das ganze Unterfangen wird dreizehnmal geprüft, von
Versicherungsgesellschaften untersucht und abgesichert und
schließlich von Studios finanziert, die nicht eine Botschaft
transportieren wollen, sondern selbstverständlich
ausschließlich Interesse am wirtschaftlichen Erfolg des
Unternehmens haben.

Du darfst aber nicht behaupten, daß der Regisseur die selben Ziele verfolgt. Wie schon in der anderen Antwort auf Dein Posting gesagt, kann man bei David Fincher nicht ausschließen, daß es wirklich „sein Projekt“ war - mit dem er auch eine Message transportieren wollte.

Eine Botschaft, die so ein Film dann, als Ergebnis der
strategischen Vorarbeit hat, ist lediglich das Produkt der
Trend-und Absatzforschung, daher per se absenderlos und somit
banal.

„Fight Club“ hat in den USA seine Produktionskosten nicht wieder einspielen können. Meiner Meinung nach liegt das gerade an der problematischen Aussage des Films, die dem Durchschnitts-Ami (aber auch anderen Industriestaatlern) einen Spiegel vorhält und die Mißstände in seiner angeblich so perfekten Gesellschaft anprangert.

Wie zum Teufel kann man da bei „Fight Club“ ernsthaft von
Konsumkritik sprechen und das ganze tatsächlich auch noch
schlucken wie ein Haufen blöder Schafe?

Es gibt solche Filme und solche: Rein gewinnorientiert oder dabei auch engagiert. Bei Hollywood-Produktionen kommt letzteres selten genug vor, aber bei „Fight Club“ ist es mit Sicherheit der Fall.

Ciao, Stephan

Genau!
Finde schön, daß es noch jemanden gibt, der FC toll findet und nicht an jeder Szene Kritik übt! Da habe ich mit meiner einfachen Frage ja wirklich einen Stein ins Rollen gebracht! Hab ihn nur einmal gesehen, aber schon als Durden im Flugzeug aufgetaucht ist, habe ich vermutet, daß er nur eine Illusion ist und dafür sprachen noch einige folgende Szenen! Vielleicht mag ich den Film deshalb so, weil ich von Anfang an gespürt habe, wie er ausgeht!
Gruß, Janine.

Tyler Durden (war: Genau!)
Moin,

      • Spoiler - - -

Hab ihn nur einmal gesehen, aber schon als Durden im Flugzeug
aufgetaucht ist, habe ich vermutet, daß er nur eine Illusion
ist und dafür sprachen noch einige folgende Szenen!

Ach. Welche denn? Tut mir leid, aber solche Aussagen glaube ich nur, wenn sie noch während der Vorstellung geäußert werden.

Andererseits: Hast Du mitbekommen, daß Tyler schon vorher zu sehen war?

Vielleicht mag ich den Film deshalb so, weil ich von Anfang
an gespürt habe, wie er ausgeht!

Ich bin sicher, daß ich soviel Spaß an dem Film hatte, weil ich völlig überrascht war. Da habe ich echt Schwein gehabt.

Thorsten

ich find ihn ebenfalls grandios!
wollte ich nur mal betonen.
allerdings finde ich es schade (für dich), das du den schluß (angeblich) schon vorher gewust hast.
der film ist nur so richtig klasse, wenn man den überraschungsefekt am ende hat.
genau wie bei sixth sense…
gruß
justme

Gewußt nicht!
Ich habe den Schluß ja nur vermutet, aber ich kann ja nix dafür! Ich fand den Schluß trotzdem toll, wie gesagt! Special-Film! Auch wenn andere nur darüber herziehen!
Gruß, Janine.

Hi,

interessanter Punkt, ich halte es aber fuer ziemlich verfehlt, Wert und/oder Aussage eines Kunstwerkes an seiner Entstehungsgeschichte zu messen - und Du wirst nicht bestreiten, dass Film prinzipiell Kunst sein kann. Auch wuerde ich davon ausgehen, dass bei der Produktion von FC kreative Koepfe beteiligt waren (Fincher hat mehrfach bewiesen, dass er nicht bloss ein Handwerker ist).
Nach Deiner Ansicht muessten die Werke von Mozart, Jack London und diesem Russen (welcher war noch dieser Vielschreiber?) ueberwiegend Schund sein, denn all diese Kuenstler (und viele andere auch) haben ihre Werke produziert um davon zu leben (und Mozart hoert man das wohl auch an, was nichts an seinem Genie aendert). Viele grosse Kunstwerke waren Auftragsarbeiten (z.B. auch das meiste von Da Vinci). Natuerlich gab es auch Kuenstler, die gerade dadurch beruehmt geworden sind, dass sie gegen die Erwartungen gearbeitet haben, die an sie gestellt wurden (Goya z.B.). Das waren bisher alles Beispiele aus einer Zeit vor der Marktforschung, wie wir sie kennen, aber auch Massenware wie die Werke von Peter Gabriel und Sting koennen von Inspiration zeugen.
Man kann Dir in sofern recht geben, als der Cineastische Wert eines Films nicht gerade proportional zu seinen Produktionskosten ist, aber es gibt immer wieder Ausnahmen - schon weil heute (im Gegensatz zu frueher) viele der grossen Hollywood-Stars grandiose Schauspieler sind (Hopkins, Pacino, Spacey u.v.a.) und sehr gute Regisseure von den her Publikumszahlen fast in der gleichen Liga spielen (Tarantino, Coen Brothers und wie heisst der Englander von Trainspotting?).
Kubrik hat aubrigens auch teure Filme gedreht. Sogar mit Hollywood-Stars … igitt ;->

Gruss

Thorsten

Hi!

(Tarantino,
Coen Brothers und wie heisst der Englander von
Trainspotting?).

Er hieß Danny Boyle :smile:

Ciao, Stephan

Moin,

schon weil heute (im Gegensatz zu frueher) viele der grossen
Hollywood-Stars grandiose Schauspieler sind (Hopkins, Pacino,
Spacey u.v.a.)

Na, na. Chaplin? Lorre? Welles?

Aber OK, die Guten waren nicht so reichlich gesät wie heute.

Thorsten

Ach du je.

Ich finde es unbegreiflich, wie halbwegs klar denkende
Menschen einem wirtschaftlichen Unternehmen wie „Fight Club“,
das -zig Millionen Dollar kostet, Pluspunkte für „Konsumkritik
als Message“ anrechnen können.

Hallo,

frage Dich doch mal folgendes:

"Wann kostet ein Film mal weniger, als ein paar Millionen Dollar?? Das ist doch immer so.

Wenn Du das einem Film als Minuspunkt anrechnest, dann darfst Du nicht mehr ins Kino gehen und den Fernseher nicht mehr anschalten. Das ist leider so, wir leben in einer Konsumgesellschaft. Es gibt Filme, die haben das 3-fache von „Fight Club“ gekostet und haben die gleiche Message. „Die Truman Show“ hat die Message: Ein Leben ist weniger wert, als der Geschmack der Massen. Dort wird Geld mit dem Leben eines Menschen gemacht. Der Film hat fast das Doppelte von „Fight Club“ eingespielt, hat aber fast die selbe Message.

Damit muß man leben.

Gruß
Tanja

Moin,

"Wann kostet ein Film mal weniger, als ein paar Millionen
Dollar?? Das ist doch immer so.

Clerks, Blair Witch Project. Da passiert mir übrigens das Gegeteil, ein Freund erzählt von solchen Filmen immer, als wäre Qualität immer umgekehrt proportional zum Preis. Also „Boah ey, so geil und so billich!“, statt die Qualität unabhängig vom Preis zu betrachten. Ich habe natürlich Respekt vor den Leuten, die kein großes Budget brauchen, das heißt aber noch nicht, daß der Film gut ist.

Thorsten