International Holy Land Regulation Force (IHLRF)
Hi Barkley,
Ich denke, wer hier viel kritisiert, der sollte doch ein Bild
vor Augen haben, wie man etwas besser machen kann. Ansonsten
hat man ja eigentlich kein Recht zur Kritik, sondern liefert
nur hintergrundloses Gebrabbel.
Satz eins finde ich als Maxime ok. Zu Satz zwei würde ich sagen, wirf doch vielleicht noch mal einen Blick ins Grundgesetz.
Man kann Lösungen halt nur
kritisieren, wenn man weiß, daß es eine bessere oder eine
schlechtere Lösung geben könnte. Auf was kann sich eine Kritik
ansonsten stützen?
Wenn der Kritiker sich um ein Wahlamt bewirbt, oder den Rang einer politischen Partei bekleiden möchte, dann kann man das von ihm verlangen, finde ich, weil es dann ja um „politische Willensbildung“ geht, die ja auch mal in Regierungstätigkeit ausarten kann und nicht nur um politische Geschmacksbildung.
Ansonsten ist „Kritik“ auch eine künstlerisch-literarische Gattung. Und ich finde, wir haben viele Künstler hier mit interessanten Geschmacksideen ohne jedoch eine Regierungsbetätigung von ihnen befürchten zu müssen.
Also bitte…folgende Fiktion:
Du, der Leser dieses Beitrages, bist per sofort der
israelische Regierungschef (Gratulation!!).
Ich würde mich um eine internationale Friedensmission bemühen.
Alle Kontroll- und Überwachungsaufgaben, von „Fahndung“ mal ganz abgesehen, die ethnienübergreifenden Kontakt erfordern, sollten nur noch durch internationales Personal abgewickelt werden dürfen. Offensichtlich wird gegenwärtig fast jeder Kontakt zu irgendwelchen Schikanezwecken missbraucht - von beiden Seiten.
Ich würde mich um die Schaffung eines Systems von abgestuften Intensitäten des Zusammenlebens der Ethnien bemühen. Das heißt: Einem Kern aus Leuten bilden, die 50:50 mäßig zusammenleben können (gemischte Familien, Uraltfriedensaktivisten und gesellschaftliche Aussenseiter beider Seiten (Schwule, Lesben) die sich durch Friedensfähigkeit auszeichnen) und diesen Leuten das beste Land, die beste Förderung für Modellsiedlungen des Zusammenlebens bereitstellen.
Mein Ansatz für alle übrigen wäre: trennen statt teilen, Anreize und Modelle von abgestuftem Zusammenleben anbieten und die Leute peace-credits, Friedenspunkte sammeln lassen.
Das würde mit Sicherheit auf einen Einsatz von mehreren zigtausend, wenn nicht hunderttausend Leuten ausländischen Verwaltungspersonals und Militärs hinauslaufen. Ich sehe keine andere Möglichkeit mehr, zu Rande zu kommen, außer durch den Aufbau einer Internat. Holy Land Regulation Force (IHLRF).
Eine blosse Teilung in zwei Staarten, die sich spinnefeind wären und immer Wege finden könnten, sich zu erpressen, zu schikanieren, zu provozieren, andere Länder auf ihre Seite und in den Konflikt hinein zu ziehen, verkörpert nach meinem Eindruck, keine hinreichenden Chancen für Sicherheit und Entwicklung. Zu dicht sässen sie sich doch auf der Pelle und die Verfeindeten wären kreativ genug, um sich auch über irgendwelche Zäune hinweg an die Gurgel zu gehen und alle an der Region interessierten in ihre Strudel zu reissen.
Sowohl der Staat Israel wie auch die Palästinensichen Strukturen wären in einem Konstitutionellen Prozess in den Rahmen einer gemeinsamen Konföderation zu überführen. Die Konföderation wäre mit einer einheitlichen Staatsbürgerschaft zu versehen, die alle lokalen Residenten ab der britischen Mandatszeit umfasst.
Und das aus einem ganz einfachen Grund: Ohne Staatsbürgerschaftsregelung kann keine palästinensische Struktur irgendeine vertragliche Verbindlichkeit mit Israel oder einer internationalen Organisation eingehen. Die Argumentation, dass der Palestinensischen Zivilbevölkerung mit ihrem Schicksal der Verjagung die „völkerrechtliche Konsequenz“ aus der Niederlage der arabischen Nachbarstreitkräfte von '48 aufzubürden sei, ist atavistisch und rassistisch. Kein Palästinenser brauchte es hinzunehmen, wenn ein anderer Palästinenser das anerkennen sollte. Dagegen hätte er ein Widerstandsrecht. Es braucht einen rechtsstaatlichen und gleichen Rechtsdurchgriff auf den Bewohner der Konföderation.
Die Konföderation bräuchte ein einheitliches Staatsangehörigkeitsrecht mit frei optierbarer „Nationalität“ wobei die Konföderation selbst als „dritte Nationalität“ anzubieten und zu fördern ist.
Eine Holy Land Federation unter internationaler „titoistischer“ Aufsicht.
Es könnte leider nicht von Anfang an Freizügigkeit herrschen im Lande. D.h: nicht jeder kann sofort hin- oder zurücksiedeln wohin er will. Es wird allerdings unter internationaler Aufsicht ein einheitliches Staatsbudget gebildet unter der Zweckbindung der Erreichung eines „gleichen Lebensniveaus“ für alle Staatsangehörigen, dort wo sie leben. D.h. wenn die Einwohner von Tel Aviv keine Palästinenser zuziehen lassen wollen, dann müssen sie mit ihren Steuern dafür aufkommen, dass Dschenin bis auf den Stand von Tel Aviv hochgeschmückt wird. Dafür dürfen sie auch den Palästinensern beim Geld verwalten über die Schulter gucken. Budgethoheit der Föderation bei internationaler Finanzaufsicht und Fianzgerichtsbarkeit.
Rechte auf Landerwerb und Ansiedlung werden nicht mehr in erster Linie in Geld gehandelt sondern in zivilgesellschaftlichen Qualifizierungsstufen der Bewerber. Es wird eine „good governance Investwährung“ geschaffen. Ansiedlungsprojekte werden nur unter zivilgesellschaftlichen Qualitätsauflagen bewilligt. Bei „bad governance“ gibt es Punktabzüge auch mit der Folge von Besitzstandsverlusten.
Ich bin für eine freundliche und zähe internationale Erziehungsdiktatur, die die Umverteilung des heiligen Landes nach tätigem zivilgesellschaftlich intelligentem Gutmenschentum organisiert.
Jeder Besitzstand soll durch durch entsprechende zivilgesellschaftliche Anstrengungen und Verdienste erhalten werden können bzw. erworben werden können. Bei konkurrierenden Ansprüchen hat die besitzstandswahrende Partei ein Vetorecht für die nähere Zukunft, muss aber bei Benutzung des Vetos sich für die Schaffung von Alternativen einsetzen. Siedlungsbesitzstände sind nicht mehr von Generation zu Generation vererbbar, sondern sind von jeder Generation neu zu erwerben.
Das Recht des Schwertes geht auf das Recht des Pfluges über,
um es mal, dem heiligen Land angemessen, patheisch zu sagen.
Die Zivilbevölkerung ist vollständig zu entwaffnen. Waffen sind großzügig aufzukaufen, wie in Konfliktregionen üblich. Wer bis zu einem bestimmten Stichtag seine Knarre nicht abgegeben hat, kriegt das Auto kaputt gemacht (nicht aber das Haus; und wenn kein Auto da ist, dann das des nächst auftreibbaren Verwandten)
Das gilt für palästinensische Flüchtlinge ebenso, wie für jüdische Siedler.
Der gesamte Kapital- und Devisenverkehr ist international nachrichtendienstlich unter Kontrolle zu nehmen. Kapital und Finanzflüsse mit friedensgefährdendem politischen Hintergrund sind zu unterbinden und abzuschöpfen.
Wenn es eine Krise der Sicherheitslage erfordert, ist die gesamte Bevölkerung in kapitalmässig sippenhaftungswirksamen Zusammenhängen zensusmäsig zu erfassen. Wer aus seinem Clan austritt und mittellos ist, wird in einen staatlichen Sozial- oder Infrastrukturdienst übernommen. Wer in seinem Clan bleibt hat sich an zivilgesellschaftlicher Sozialkontrolle und Haftungsgemeinschaft zu beteiligen und hat diese auch über sich hinzunehmen. Wer das nicht will, kann „austreten“ und in ein hierfür zu schaffendes Segment von Staatsdienst eintreten.
Ich mache hier mal einen Punkt. Ich glaube, die Richtung wird deutlich. Bestimmt wird nichts davon exakt im einzelnen so gehen. Mir reicht es, wenn die Diskussion dieser Richtung zu neuen Ideen führt. Also kommt mir bitte nicht mit Haarspaltereien, Verdächtigungen darüber, wer besonders böse ist oder womöglich mit Kostenbedenken. Ich bin jetzt auch mal konstruktiv, nachdem Barkley diese Losung an Bord ausgegeben hat und will wissen, wie das am besten geht, was noch besser wäre und was ausserdem auch noch geregelt werden müsste. Barkley muss da ja vielleicht mitmachen, deswegen: alle bitte konstruktiv nach vorne denken, damit Barkley einen ordentlichen Plan hat, wenn er mit seinem Schiff da ankommt.
Der Nahostkonflikt vergiftet das gesamte Verhältnis des Westens zur arabischen Welt und macht damit „den Islam“ zur internationalen geistigen Zufluchtburg von kulturell Entwurzelten und globalisierungstechnisch weniger glücklich Gesegneten. (Und deren selbst ernannten Anwälten natürlich) Der Nahostkonflikt spaltet tendenziell den ganzen Rest der Welt und die USA können mit ihren Geldspritzen nicht mehr lange jeden Beleidigten wieder zurückkaufen wie die Patschtunenchefs in Afghanistan.
Wenn die Sache weiter eskaliert, dann greifen die Palästinenser irgendwann zur „Albanischen“ Variante und pilgern unversorgt auf die Grenzen los. „Jugoslawische“ Horrorfotos dafür haben sie schon mehr sammeln können, als es Herrn Scharping seinerzeit bereits gelangt hat, um die activation order geben zu lassen.
Der Westen wird eingreifen müssen, die Frage ist nur, ob vor oder aus Anlass einer „humanitären Katastrophe“ um mal die handlungsauslösenden Fachbegriffe wieder in zu Erinnerung zu rufen. Welche Alternativen seht ihr dazu? Wer sieht noch wo welche „Heilungskräfte in der Region“. Vökermordideen, aber bitte verkneifen. Zu sowas aufzurufen, ist übrigens auch dann strafbar, wenn Nichtjuden als Opfer angedacht werden.
Vielleicht gibt es noch eine Chance, das ganze mit einem Junktim zur Regelung einiger wichtiger Angelegenheiten in der arabischen Welt zu verbinden. Andeutung sollte reichen.
Als israelischer Regierungschef würde ich mir natürlich eröffnen lassen, ob es nun eine jüdische Weltverschörung gibt oder nicht.
Wenn nicht, würde ich sie schaffen, im geschilderten Sinne, offen zur Teilnahme an ihr aufrufen und ihre Erwähnung durch Dritte ausdrücklich belobigen und keineswegs mehr als „antisemitisches Klischee“ beschimpfen. Außerdem würde ich feststellen, dass es jetzt für die Region darauf ankommt, prosemitisch zu sein. Ich würde alle antisemitischen Klischees auf ihre zivilgesellschaftliche Brauchbarkeit prüfen lassen und die brauchbaren Klischees als Kurse aufbereiten lassen und den Palästinensern und dem Rest der Welt als Seminare anbieten: „Allianzbildung in der Finanzwelt“ „Zeitgemässe Öffentlichkeitsarbeit“ „Gebrauchsrhetorik für Konflikt und Konsens“ und so weiter. In eindeutig antisemitischen Publikationen würde ich Anzeigen schalten für die Erfolgsklischeeseminare unter dem Titel: „Vom Juden lernen, heißt siegen lernen.“ Oder „Volksgenossen, lernt schneller als die Semiten“.
Herrn Friedmann und Herrn Karsli würde ich zur Vorbereitung des internationalen Verwaltungspersonals im Wege interkultureller Crashkurse engagieren und für besonders verdienstvolle und aufopferungsbereite Verwaltungsmitarbeiter würden ich eine Grosse Multikulturelle Karsli-Friedman Nervensägenspange mit Pflugscharen und Goldenen Oliven Erster Klasse stiften.
Mögliche Intrigen aus Deutschen Kreisen gegen meine Politik würde ich mit einer Öffentlichen Erklärung an die Deutsche Regierung beantworten, wonach ich erst nach der Einbeziehung der deutschen Juden in die allegmeine Wehrpflicht bereit wäre, von einer „Emanzipation jüdischen Lebens in Deutschland“ zu sprechen. Wenn das nicht hilft, würde ich als Eskalationsschritt eine Erklärung androhen, wonach erst nach Einführung der Frauenwehrpflicht nach israelischem Muster sich offenbare, ob ein Land überhaupt zivilisiert sei und dass die Jüdinnen in der Diaspora da sicher gerne voran gehen wollten.
Denn damit dürfte zugleich die als heikel angesehene Frage einer Beteiligung von Personal aus Deutschland am Einsatz im heiligen Land im Sinne eines Jungtims einer Lösung näher gebracht worden sein. Darum müsste ich mich als israelischer Regierungschef auch wohl kümmern, denn sonst wird über diese Frage viel zuviel wertvolle Zeit von den „Jeckes“ verquatscht.
Mit Frankreich würde ich ein Abkommen zur Übernahme von unverbesserlichen Militaristen aus dem heiligen Land in die Fremdenlegion schließen. Und Angola würde ich Strafbatallione zum Minenräumen anbieten, wenn es die innere Sicherheitslage geboten erscheinen lassen würde. Ich hätte da noch so viele Ideen…
Zivile Grüsse
Thomas