Filbinger ist tot

http://onnachrichten.t-online.de/c/10/78/24/46/10782…

Oettinger hat bei einer Trauerfeier zu Filbingers Tod eine Rede gehalten, und in dieser den Toten nicht als Nazi bezeichnet.

Was hätte er den tun sollen? Aufs Grab spucken? Mann!! Man muss doch wirklich nicht auch noch auf den Toten rumtrampeln, oder?

Er war wohl ein Rädchen in der Nazi-Maschine, aber das muss man doch wirklich nicht ausgerechnet bei seiner Beerdigung breittreten.

Wie seht ihr das?

Nick

Hi,

Was hätte er denn tun sollen?

keine Rede halten.

Gruß, Rainer

Man hätte es zumindest totschweigen müssen. Für eine Verteidigung bestand kein Grund. Es heißt zwar: Du sollst nicht schlecht über die Toten reden. Doch es heißt nicht: Du musst zwangsweise was Gutes sagen bzw. lügen.

Levay

Filbinger tot, Oettinger lebt…

Wie seht ihr das?

Anders.

Ein Jurist der sich für seine Unrechts-Tätigkeit im Dienste des „nicht-ganz-Tausendjährigen-Reichs“ nie öffentlich schämte, sondern vehement verteidigte, spricht das moralische Urteil über sich schon selbst.
Da bedarf es keines Oettingers, der sich der rechts-konservativen Klientel des Ländles in einer Rede anbiedert.
Übrigens: Filbinger war bis zu seinem Tod Ehrenvorsitzender der BW-CDU.

Cheers bobesch

http://onnachrichten.t-online.de/c/10/78/24/46/10782…

Oettinger hat bei einer Trauerfeier zu Filbingers Tod eine
Rede gehalten, und in dieser den Toten nicht als Nazi
bezeichnet.

Na ja, bei seinem Tod dürfte er wohl keiner mehr gewesen sein.

und de Mortuis nil nisi bene…

Gilt im kleinen wie im großen.

Gruß
Mike

Walter Gröger

Man hätte es zumindest totschweigen müssen. Für eine
Verteidigung bestand kein Grund. Es heißt zwar: Du sollst
nicht schlecht über die Toten reden. Doch es heißt nicht: Du
musst zwangsweise was Gutes sagen bzw. lügen.

Genau so ist es. Und das mit dem „lügen“ ist auch nicht weit hergeholt. Oettinger sagte wörtlich: „Es bleibt festzuhalten: Es gibt kein Urteil von Hans Filbinger, durch das ein Mensch sein Leben verloren hätte.“ (Quelle: http://www.swr.de/nachrichten/bw/-/id=1622/nid=1622/…).

Zumindest was den Fall Walter Gröger angeht, muss man diese Aussage vermutlich als falsch ansehen. Hier (http://www.handelsblatt.com/news/Politik/Deutschland…) ist die GEschichte nochmal beschrieben. Filbinger soll sogar den Feuerbefehl gegeben haben.

Zitat Otto Walkes: Heil Hitler, Herr Filbinger!

Gruß
Ultra

und de Mortuis nil nisi bene…

übersetzt:
„Über die Toten (rede) nur wohlwollend“

Quelle:
http://de.wikipedia.org/wiki/Chilon_von_Sparta

Gruß
karin

Wie meinst Du das?

Na ja, bei seinem Tod dürfte er wohl keiner mehr gewesen sein.

und de Mortuis nil nisi bene…

Gilt im kleinen wie im großen.

Wie meinst Du das?

Viele Grüsse!

Denis

Hi,

Was hätte er den tun sollen?

Da Oettinger ohnehin ziemlich merkbefreit ist, hätte er einfach den Mund halten sollen. Die Rede, so sie unbedingt notwendig gewesen sein sollte, hätte jemand halten sollen, der sich mit sowas auskennt.
Der Skandal neben dieser unsäglichen Oettinger-Rede ist, dass Filbinger überhaupt ein derartiges Staatsbegräbnis bekommen hat und dass er in der BW-CDU immer noch Ehrenvorsitzender war und u.a. den Bundespräsidenten mit wählen durfte.
Im Wilden Süden scheint hier und da noch eine recht bräunliche Suppe zu köcheln.
Oettinger sollte umgehend zurücktreten.

Viele Grüße
WoDi

Na ja, bei seinem Tod dürfte er wohl keiner mehr gewesen sein.

und de Mortuis nil nisi bene…

Gilt im kleinen wie im großen.

Wie meinst Du das?

  1. er wurde immerhin zum MP von BW gewählt, war ein exponiertes Mitglied der CDU etc pp. Er hat in dieser Zeit keine irgendwie geartete Nazi-Ideologie vertreten.
    Man sollte niemandem verwehren, im Laufe seines Lebens klüger zu werden.

  2. Es ist wohl leicht unpassend, am offenen Grab eines Menschen mit etwas „umstrittener“ Biographie einen kleinen Exkurs in genau diese Teile zu veranstalten.
    Ist ja eine Trauerveranstaltung und nicht das Zeitgeschichtliche Seminar der Uni Stuttgart.

Gruß
Mike

Hallo!

Oettinger hat bei einer Trauerfeier zu Filbingers Tod eine
Rede gehalten, und in dieser den Toten nicht als Nazi
bezeichnet.

Was hätte er den tun sollen?

Es ist doch wohl ein Unterschied, ob ich jemanden in der Trauerrede einfach nicht als Nazi bezeichne, was ich auch nicht verlangen würde, oder ob man jemanden ausdrücklich als „Nicht-Nazi“ bezeichnet, bei dem das durchaus zweifelhaft erscheint.

Er war wohl ein Rädchen in der Nazi-Maschine

Das waren sicherlich viele. Die Frage ist hier nicht in erster Linie wie man sich schlecht oder recht mit dem Regime arrangiert hat, sondern welche Konsequenzen man im Nachhinein aus der eigenen Verstrickung zieht.

Ich finde nicht, dass man unbedingt die Trauerfeier zum Anlass nehmen sollte, um überhaupt über diese Vergangenheit zu sprechen.

Dass darüber gesprochen wird, halte ich für überaus wichtig. Wenn man sich ansieht, wie die Justiz ihre NS-Zeit „aufgearbeitet“ hat, kann einem schlecht werden.

Man sollte keinen Anlass auslassen, von Trauerfeiern mal abgesehen, sich die Karrieren von Juristen während und nach der NS-Zeit genauer anzusehen. Selbst bei Juristen, die dem NS-Staat durch ihre Lehren das Fundament gestärkt haben, hat nach 45 kein Karriereknick stattgefunden - im Gegenteil.

Gruß,

Florian.

Hi Nick,

meiner Meinung nach steht die Rede Oettingers in guter Tradition der CDU nach dem Zweiten Weltkrieg. Eine Aufarbeitung der Nazivergangenheit ihrer Mitglieder - und da wäre Aufklärungsbedarf reichlich vorhanden gewesen - hat praktisch immer nur auf Druck von aussen stattgefunden, wenn überhaupt. Filbinger ist da ein exemplarisches Beispiel. Die selben Leute die Christian Klar die Begnadigung verweigern mit dem Argument er würde keine tätige Reue zeigen, finden rein gar nichts daran, wenn Filbinger das NS-Recht noch als Ministerpräsident verteidigt und zeitlebens nix schlimemes daran findet an Todesurteilen der NS Diktatur beteiligt gewesen zu sein. Bigotterie ist tägliches Brot im Politikbetrieb - aber manchmal wird es besonders wiederlich.

Gruss
Tom

Hai Ultra,.

Zumindest was den Fall Walter Gröger angeht, muss man diese
Aussage vermutlich als falsch ansehen. Hier
(http://www.handelsblatt.com/news/Politik/Deutschland…)
ist die GEschichte nochmal beschrieben. Filbinger soll sogar
den Feuerbefehl gegeben haben.

Ja, aber das Urteil wurde nicht von Filbinger gefällt. Er hat es lediglich unterschrieben. Die zwei Todesurteile, die er als Richter gefällt hatte, wurden nie vollstreckt. Insofern hatte Oettinger recht. Auch wenn es kleinkariert erscheinen mag.
Im wesentlichen war es einfach politisch dummdummdumm vom Oettinger, so eine Rede zu halten. Der Mann ist einfach kein Erwin Teufel oder Edmund Stoiber, die wenigstens ein gerüttelt Maß politisches Gespür haben/hatten.

Der Mann ist einfach kein
Erwin Teufel oder Edmund Stoiber, die wenigstens ein gerüttelt
Maß politisches Gespür haben/hatten.

Das politische Gespür des Herrn Stoi"ich akzeptiere nicht, daß der Osten bestimmt, wer in Deutschland Kanzler wird"bär hat die CDU 2005 in Ostdeutschland vermutlich einige hunderttausend Stimmen und damit letztlich Union und FDP die Mehrheit gekostet. Das kann man gut oder schlecht finden, aber daß Herr Stoiber über ein untrügliches politisches Gespür verfügt, halte ich für ein Gerücht.

Gruß,
Christian

Hi!

Oettinger hat bei einer Trauerfeier zu Filbingers Tod eine
Rede gehalten, und in dieser den Toten nicht als Nazi
bezeichnet.

Was hätte er den tun sollen? Aufs Grab spucken? Mann!! Man
muss doch wirklich nicht auch noch auf den Toten rumtrampeln,
oder?

a) Oettinger hatte die Möglichkeit, eine andere von seinem Stab ausgearbeitete Rede zu halten. Er hat sich für jene eines erzkonservativen Zuarbeiters entschieden (Zitat SPON: „Oettingers Rede war kein Ausrutscher. Sie war wohlvorbereitet. Im Stuttgarter Staatsministerium, der Regierungszentrale, sei lange über den Text diskutiert worden, wird aus dem Umfeld Oettingers berichtet. Es habe unterschiedliche Meinungen gegeben, schließlich habe dann ‚ein sehr konservativer Mitarbeiter‘ die Rede geschrieben.“)

b) Oettinger ist (endlich!) von seinen eigenen Aussagen eingeholt worden. Laut Oettinger sind Menschen jenseits der 50 nicht mehr in der Lage, ihren beruflichen Aufgaben hundertprozentig nachzukommen und sollten entweder für weniger Geld arbeiten oder arbeitszeitmäßig kürzer treten. Oettinger (*15.10.1953 - er wird dieses Jahr also 54) lieferte mit seiner Rede einen schlagenden Beweis für seine eigene These.

Grüße
Heinrich

Moin,

Man sollte niemandem verwehren, im Laufe seines Lebens klüger
zu werden.

Das mag sein, nur hätte Filbinger aber auch offen mit seiner Vergangenheit umgehen sollen und zugeben können, dass er ein engagierter Mitläufer war.
Klüger werden heißt ja auch, zu den eigenen Fehlern zu stehen, das heiße aber auch, zuzugeben, als Richter oder Staatsanwalt einem verbrecherischen System gedient zu haben.
Nur hätte er dann wohl kaum die Karriere gamcht, die dann hingelegt hatte, denn die war ja auch nur mit Hilfe vieler alter Weggenossen möglich, denen hätte er dann ganuso ein braunes Ei ins Nest gelagt.
So mutierte er halt vom Mininazi zum Musterdemokraten ohne Karriereknick.

In dem Sinne, posthum Friedensnobelpreis für Idi Amin:wink:

Axel

Abr Christian,

Das kann man gut oder schlecht finden, aber
daß Herr Stoiber über ein untrügliches politisches Gespür
verfügt, halte ich für ein Gerücht.

Untrüglich habe ich nie gesagt und ich gebe auch zu, daß er es in letzter Zeit ein wenig verloren hat. Wenn ich an den Umgang mit der Landrätin denke, oh mei

Gruß,

dto.

Christian

Nein, Ralph

Wüst beschimpfen, muss das sein?

Hi Nick,

meiner Meinung nach steht die Rede Oettingers in guter
Tradition der CDU nach dem Zweiten Weltkrieg. Eine
Aufarbeitung der Nazivergangenheit ihrer Mitglieder - und da
wäre Aufklärungsbedarf reichlich vorhanden gewesen - hat
praktisch immer nur auf Druck von aussen stattgefunden, wenn
überhaupt. Filbinger ist da ein exemplarisches Beispiel. Die
selben Leute die Christian Klar die Begnadigung verweigern mit
dem Argument er würde keine tätige Reue zeigen, finden rein
gar nichts daran, wenn Filbinger das NS-Recht noch als
Ministerpräsident verteidigt und zeitlebens nix schlimemes
daran findet an Todesurteilen der NS Diktatur beteiligt
gewesen zu sein. Bigotterie ist tägliches Brot im
Politikbetrieb - aber manchmal wird es besonders wiederlich.

Klar, Du hast recht, alle Politiker sind Gauner, aber:
Wenn ein Politiker stirbt, hat der oft ausschließlich Politiker als (Schein-)Freunde, die überhaupt am Grab reden wollen. Warum muss dann ein Journalist und ein Zentralratsvorsitzender den Toten, kaum dass er kalt ist, wüst beschimpfen?

Damit erreicht man doch höchstens, dass bei vorher Uninteressierten eher Sympathien für den Toten als Abneigung erzeugt werden. Oder?

Nick

Hallo,

die Diskussion um Filbinger ist müsig.

Filbinger war in katholischen Kreisen udn wollte Jurist werden. Die NS-Diktatur verweigert ihm das Studium mit der Behauptung, er sei politisch unzuverlässig. Filbinger beantragte die Mitgliedschaft in die NSDAP und durfte studieren.

Er wurde zum Ende des Krieges nach Norwegen als Marinerichter versetzt. Zu dieser Zeit bestand in gesamt Europa für Fahnenflucht oder Wehrzersetzung die Todestrafe. Hierauf hat Filbinger seinerzeit mit dem Satz, es könne heute nicht Unrecht sein, was im 3. Reich Recht war, hingewiesen. Filbinger hat nie - hierfür gibt es keine einzige Quelle - die NS-Justiz verteidigt.

Filbinger hat insgeamt drei Todesurteile unterschrieben. Hier ist auch längst nachgewiesen, dass er auf Befehl gehandelt hat. Nun kann man sich darüber streiten, ob er auch die Möglichkeit gehabt hätte sich zu weigern. Ich masse mir keine Erklärung an, was er hätte tun könnne und was er nicht hätte tun können. Heute können wir leicht über das NS-Regime reden.

Wenn ich allerdings manche Zeitgenossen und deren rechtsradikalen und linksradikalen Hintergrund betrachte, dann ist mir klar, zu was Mensch fähig ist. Manche, die so über den „Dingen stehen“ sind in ihrer Auffassung zum Grundgesetz oder auch bei der Begeisterung für die RAF näher dem Terror gewesen als manche Soldat, der sich von diversen selbst ernannten Moralisten in unserem Land als Nazis bezeichnen lassen müssen.

Was mich stets geärgert hat, ich hatte das Glück oder das Pech, wie man es gerne nehmen möchte, am Tage des Rücktritts während meiner politischen Tätigkeit in Stuttgart gewesen zu sein. Wir alle haben uns gefragt, weshalb er, Filbinger, obwohl er wußte, was am anderen Tag bekannt wird, weiterhin dabei blieb, er habe nie etwas Unrechtes getan. Filbinger war Jurist. Er wandte Recht an und wie heute, es interessiert eben nicht, ob Recht durch Moral ersetzt werden kann. Es werden §§ umgesetzt und wie zu Hitlers Zeiten ist auch heute jeder Täter nur ein Aktenzeichen.

Und selbstverständlich ist diese Justiz auch nicht „fehlerfrei“. Sie handelt eben auch nach Gesetz und Moral hat in der Rechtsordnung, ob es gefällt oder nicht, keinen Platz. Insoweit fühlte sich Filbinger immer als Jurist im Recht.

Ich bin einmal gespannt, wie es läuft, wenn Genscher mal stirbt oder Bundeskanzler a.D. Schmid.

Noch mehr darf man dann wohl staunen, ob im Todesfall des einstigen Taxifahrers und Straßenkämpfers Fischer auch hingewiesen werden darf, dass dieser in Frankfurt neben eienr späteren Trroristin vorübergehend gewohnt hat.

Denn die Logik einiger Mails, auch das Nachplappern der Zentralratsreklamationen und der wahlkampfbemühten Linken und Grünen geht doch in die Richtung, einmal in Verbindung mit „Etwas“, dann immer gesinnungsmäßig behaftet. Nimmt die Linke in diesem Forum als Beweis, dann sitzen im Bundestag sogar RAF-Mitläufer.

Lest mal die Rede Öttingers ganz, weniger BILD und Knoblauch-Rhetorik, und man wir mehr verstehen. Richtig ist aber, was aber nicht Öttinger gesagt hat, sondern von der Presse kolportiert und bewußt hochgepeitscht wird, Filbinger war sicher kein Widerstandskämpfer.

Was aber wohl genauso wenig bedeutet, dass Filbinger ein aktiver Nazi war, ein sadistischer Nazi, wie Hochhuth dieser Tage sagt, wobei der liebe Hochhuth sein Demokratieverständnis zumindest bei mir nie erreicht hat.

Gruss Günter

meiner Meinung nach steht die Rede Oettingers in guter
Tradition der CDU nach dem Zweiten Weltkrieg. Eine
Aufarbeitung der Nazivergangenheit ihrer Mitglieder - und da
wäre Aufklärungsbedarf reichlich vorhanden gewesen - hat
praktisch immer nur auf Druck von aussen stattgefunden, wenn
überhaupt. Filbinger ist da ein exemplarisches Beispiel. Die
selben Leute die Christian Klar die Begnadigung verweigern mit
dem Argument er würde keine tätige Reue zeigen, finden rein
gar nichts daran, wenn Filbinger das NS-Recht noch als
Ministerpräsident verteidigt und zeitlebens nix schlimemes
daran findet an Todesurteilen der NS Diktatur beteiligt
gewesen zu sein. Bigotterie ist tägliches Brot im
Politikbetrieb - aber manchmal wird es besonders wiederlich.

Gruss
Tom

Hallo Ralph,

ich muss dich wirklich fragen, ob du das ernst meinst. Du schreibst (Hervorhebung von mir):

Ja, aber das Urteil wurde nicht von Filbinger gefällt. Er hat
es lediglich unterschrieben.

Lediglich unterschrieben? Ist dir bewusst, dass sich das ganze lediglich in britischer Kriegsgefangenschaft abgespielt hat, also nach der Kapitulation? Du scheinst wohl ebenso wie Oettinger zu glauben, Adolf Hitler hätte persönlich hinter F. gestanden, ein Gewehr auf ihn gerichtet und befohlen „unterschreib!“. Darüber hinaus hat es sich lediglich um ein Todesurteil gehandelt. Da kann man offenbar deiner Ansicht nach schon mal das Kleingedruckte überlesen. Vielleicht hat F. gedacht, es handele sich um den Kaufvertrag einer Waschmaschine?

Die zwei Todesurteile, die er als
Richter gefällt hatte, wurden nie vollstreckt. Insofern hatte
Oettinger recht.

Blödsinn. Bloß weil zwei Angeklagte nicht im Verfügungsbereich waren, bleibt der Fall Gröger bestehen. Oettinger hat bewusst die Unwahrheit gesagt.

Auch wenn es kleinkariert erscheinen mag.
Im wesentlichen war es einfach politisch dummdummdumm vom
Oettinger, so eine Rede zu halten.

Auch hier muss ich vehement widersprechen. Du scheinst nur ein Problem darin zu sehen, dass Oettinger eventuell ein paar Wählerstimmen verlieren könnte. Das Problem liegt woanders. Oettinger hat diese Trauerrede benutzt, um sich als moralischer Richter aufzuspielen. Er musste F. unbedingt reinwaschen von aller Schuld. Wie es wirklich war, interessiert ihn nicht, hauptsache er kann gegen die „Linken“ argumentieren.

Mein Vorschlag: Wie wär’s, wenn du dir die Faktenlage nochmal vor Augen führst und dann überlegst, ob F. wirklich ein Nazi-Gegner war und nichts mit Verbrecherjustiz zu tun hat.

Heil Hitler, Herr Filbinger