Hallo,
Das allerdings denke ich nicht. Man macht sich schon Sorgen,
der Deutsche hat ja an sich Angst vor allem. Allerdings reicht
diese Angst nicht aus, seinen Hintern zu liften und sich für
einen politischen Weg zu entscheiden, der auch einen selbst
Geld kosten könnte.
Es geht hier nicht darum, daß die Bürger nicht bereit wären,
einen Konsolidierungskurs zu unterstützen, es muß nur eben
Sinn machen.
Beispielsweise macht es keinen Sinn, eine Praxisgebühr von
10,00 EUR jedem aufzuhalsen, wenn man gleichzeitig an den
völlig unwirtschaftlichen Strukturen nichts ändert. Die
Politik hat das als „größte Sozialreform seit der
Bauernbefreiung“ gefeiert, die Bürger haben getobt - und die
Krankenkassen haben diesen Unfug nach ein paar Wochen wieder
abgeschafft.
Was, bitte sehr, soll man denn als Deutscher da machen? Diese
Leute wurden nun mal versehentlich gewählt und haben damit das
Sagen und es gibt für die Bevölkerung keine Möglichkeit, eine
einmal gewählte Regierung wieder abzusetzen, auch wenn man in
diesem Fall locker eine 2/3 Mehrheit in der Bevölkerung dafür
bekäme.
Auf der anderen Seite wird es mit der nächsten Partei ja nicht
zwangsläufig besser. Die aktuelle Misere haben nicht alleine
die Roten herbei geführt, das haben CDU und SPD in trauter
Zweisamkeit erledigt. Es ist wirklich so: jede Partei ist nur
darauf bedacht, seine Klientel während der Legislaturperiode
ausreichend zu füttern, damit man auch wiedergewählt wird. Und
ansonsten: „nach uns die Sinflut!“
Solange sich am Denken der Politiker nichts ändert, wird sich
auch an der Politik nichts ändern.
Hallo Ralf,
was Du hier vergessen hast sind die Bürger selbst. Diese heutige Generation hat nichts anderes seit der 68er Generation gelernt als von anderen zu leben. Von Aufbau, Verantwortung und Zusammenarbeit, auch Solidarität mit Minderheiten, hat die heutige Generation zum Großteil weder Ahnung noch ein Quäntchen Gesamtverantwortung. Man kassiert ab, wo immer es geht, weil es auch die anderen tun. Auf der Strecke bleiben jene, die tatsächlich die Hilfe benötigen.
Dann kommt ein weiteres Problem seit der Wiedervereinigung hinzu. MIlliarden wurden erfolglos in den Osten gepumpt. Einige wenige Zentren haben den Aufschwung geschafft, die Menschen aber hinter sich gelassen.
Es wurden unnötig viele Wohnungen - für Finanzjongleure aus dem Westen gebaut -. Strassen und Industriegebiete wurden systematisch gebaut, ohne Hinweise auf mögliche - aus der Infrastruktur bereits erkennbare Misserfolge - Interessenten. Autobahnen und Rennstrecken , insbesondere unter Stolpe mussten her, die Millionen verschlungen haben und heute als Ruinen dastehen.
Die fehlende Kontrolle bei der Umstellung durch die Berliner Anstalt zur Veruntreuung von Volksvermögen - die DDR-Betriebe in die Neuzeit umbauen sollte, aber überwiegend verschenkt hat - und wer weiss - welche Stasi- und Westseilschaften sich gegenseitig die Gelder zugeschoben haben - taten ein Übriges.
Gleichzeitig wurden Vereuinbarungen mit Ostblockländern getroffen, die so manchen Betrüger ins Land brachten. Bettelarm kamen sie an. Erhielten Möbel, Geld und Kleidung, und die besten Wohnungen. Und sie zahlten sogar - wir über die Sozialämter die teuersten Mieten. Weil erneut eine Clique im Westen, nun aber auch im Osten, aus vielen Ämtern heraus ihre Verwandtschaft sanierten mit überhöhten Mieten. Wer sich als Ingenieuer ausgab, bekam nicht nur das Arbeitslosengeld eines Ingenieurs sondern wer in Rente gehen musste, hat bis heute eine Rente, die wird ein gleichwertiger Arbeitnehmer nie erreichen. Unsere Behörden beötigten Jahre bis sie bemerkt haben, dass ein Ingenieur aus Russland oder Rumänien nichts anderes als ein Facharbeiter ohne Studium ist. Und wer den Markt und wenn er zu bestimmten Umständen Zugang hat, etwas genauer beobachtet stellt fest, dass diese bettelarmen Übersiedler spätestens nach fünf Jahren sich Häuser bauen oder kaufen konnten. Da kamen sie getrennt an, jeder in eien andere Stadt, jeder wusste nicht wo der Lebenspartner jetzt ist. Jeder erhielt Wohnung, Möbel und Kleidung und Geld. Und als beide alles hatten, etwas Zeit verging, zogen sie wieder zusammen. Vorher mussten sie sich geheim treffen.
Ausserdem haben wir ein unseeliges Geldverteilungssystem. Doppelte Leistungen werden nach Gutdünken durch unsere Regierungen erbracht. Das letzte und neueste Beispiel ist das Millionengrab an den Zentralrat. Angeblich werden drei Millionen Euro jedes Jahr für die Eingliederung, insbesondere für die aus Russlanfd kommenden Zuwanderer und deren Sprachausbuldung benötigt. Tatsache ist aber, dass diesem Personenkreis längst auf Kosten der Steuerzahler Kurse angeboten werden und sie diese auch - sofern sie vermittlungsfähig sind - besuchen müssen. Zudem sind Teile dieser Bevölkerungsgruppe auch noch ausgegrenzt und der Zentralrat hält diese Mittel zurück.
Doch auch ein anderes Thema ist zu beachten. Die Ursprungsgenerationen vieler ehemaliger Gastarbeiter kehrt in die Heimat zurück. Die Rente wird dann ins Ausland überwiesen. Soweit ist alles richtig. Aber. Wer nicht in unserem Land wohnt, gibt hier das Geld nicht aus. Auch hier fehlt der Konsum. Konsum schafft, entgegen dem Denken der Ossis bei den Grünen, nun Arbeitsplätze und Steuern. Nur mit dem DDR-Sozialismus kann man keinen Staat auf Dauer erhalten, auch wenn dies offenbar Hermenau, Schulz, Döring, Stolpe u.a. meinen.
Der Bürger ist verantwortlich. Er ist verantwortlich, weil er bis heute nicht gelernt hat, wie in Frankreich, sich gegen die Obrigkeit, gegen die da oben, die abgehoben vom Volk sich für die Cameras bereit finden zu wehren. Und weil wir zu faul sind nachzudenken, dass auch wir betroffen sein könnten.
Ich war am Wochenende bei einer in Baden-Württemberg ( war landesweit organisiert ) Demo gegen die Armut. Es kamen etwa 30 Personen. Mit Ausnahme der Redner und mir und einem anderen Vertreter einer Organsiation war nicht einmal der DGB anwesend, kein Parteienvertrter, kein Wirtschaftsvertreter ( die Kundgebung war um 18 Uhr ) selbst die Grünen wollten nicht teilnehmen. Man wollte sich nicht mit Penner, Sozialhilfempfänger und jenen gemeinsam zeigen, die man wenige Tage zuvor beschuldigt hat, dass ihre Anwesenheit in der Innenstadt zur Unsicherheit beitragen, mit der Forderung mehr Polizei auf die Strasse. Wir, die Bürger warten ab, wenn es uns nicht trifft. Uns fällt offenbar nicht ein, dass schon morgen wir die Nächsten sein können.
Dann aber jammern jene, die bisher weniger Rente, mehr Zuzahlungen, mehr Konsequenzen wenn jemand bei fehlenden Arbeitsplätzen nicht trotzdem arbeitet, fordern. Nun darf alles so nicht sein, weil man selbst betroffen ist.
Nun bin ich ja nicht nur in einem Mieterverein tätig sondern engagiere mich auch in der Obdachlosenhilfe. Der Unterbringung von Obdachlosen mit dem Versuch, sie sesshaft zu machen und wann immer es geht wieder in die Gesellschaft voll zu integrieren. Diesen Menschen und auch den Institutionen wird nunmehr im Rahmen von Hartz IV das Geld vööllig getsreichen. Die bisherigen Subventionen der Budesanstalt für Arbeit für Ausbildungsplätze - wird für Nichtsesshafte komplett aus dem Programm genommen. Auch bislang in geringfügig bezahlten Stellen wird alles gestrichen. Schlichtweg bedeutet dies - zumindest im Bereich Baden-Württemebrg, wo viele solcher Organsationen bestehen, dass zwischen 5-15 Beschäftigten gekündigt werden muss und geleichzeitig bis zu 100 Betroffene ihren Arbeitsplatz in der Ausbildung verlieren werden. Erfolgsorientierte und erfolgreiche Arbeit wird von dieser Bundesregierung systematisch zerstört.
Gruss Günter