Finger weg von Harry Potter!

Eigentlich wollte ich das zuerst im Literaturbrett anbringen, doch dann wurde mir klar, dass das dort zu läppisch wäre.

Darum hier ein Auszug aus einem AOL-News-Artikel:

_Rom - Der Papst mag Harry Potter nicht: Wie erst jetzt bekannt wurde, machte Joseph Ratzinger schon als Kardinal unmissverständlich klar, wie sehr ihm der gewiefte Zauberlehrling und sein fantastisches, übernatürliches Umfeld ein Dorn im Auge sind.

„Es ist gut, dass sie die Menschen in Sachen Harry Potter aufklären, denn dies sind subtile Verführungen, die unmerklich und gerade dadurch tief wirken, und das Christentum in der Seele zersetzen, ehe es überhaupt recht wachsen konnte“, heißt es in einem jetzt aufgetauchten Schreiben Ratzingers an die deutsche Potter-Kritikerin Gabriele Kuby aus dem Jahr 2003._

Fritz

Ein Beitrag zu: Wozu Kirchen?

Hai, unzulässig gekürzter Friederich,

„Es ist gut, dass sie die Menschen in Sachen Harry Potter
aufklären, denn dies sind subtile Verführungen, die unmerklich
und gerade dadurch tief wirken, und das Christentum in der
Seele zersetzen, ehe es überhaupt recht wachsen konnte“, heißt

also ich konnte schon als Kind problemlos zwischen den unterschiedlichen Fantasie-Welten und der in Sachbüchern geschilderten Realität unterscheiden…

Aber vielleicht bin ich deshalb kein braver Kirch-Gänger geworden??
*grübel*

Weia - der hat Recht! Frühzeitig und viel lesen hat einen schlechten Einfluß auf die (Gut-)Gläubigkeit der Jugendlichen - lasst uns Bücher verbrennen! (oder bin ich jetzt im falschen Film gelandet?)

Gruß
Sibylle
(giggelnd)

Hallo,

als mir die Meldung das erste Mal begegnet ist, habe ich sie für ne Ente gehalten - so viel Blödheit auf einem Haufen wollte ich nicht mal dem Papst zugestehen. Aber offenbar ist der wirklich noch dämlicher, als er aussieht.
Nun ist natürlich die Frage, was für Märchen dann überhaupt noch akzebtabel sind. In nordeuropäischen Märchen z.B. wilmmelt es von Trollen - und die gehören auch absolut nicht ins Christentum. Und die Gebrüder Grimm waren ja auch nicht geizig, wenn es um Hexen und böse Zauberer ging.

Ich weiß nicht - will der tatsächlich wieder ijn die Zeit von vor 200 Jahren, als die Biblithek eines deutschen Haushaltes im Durchschnitt nur aus Bibel und Gesangbuch bestand?
Der ist noch schärfer als seine Vorgänger. Das beweist ja auch folgende Meinung von ihm: Als nach einem katholischen Jugendtreffen u.a. auch benutzte Kondome beiom Aufräumen gefunden wurden, hat er allesn Ernstes geäußert, daß die katholische Kirche auf diese Sorte Christen, die nicht nach streng nach den Regeln leben, besser verzichten könne und solle.
Ich schätze, da werden sich die Zukunft speziell die jugendlichen Katholiken noch mächtig wundern, wenn sie erst mald er Bannstrahl aus Rom mit voller Härte trifft - und das wird kommen…

Gernot Geyer

„Es ist gut, dass sie die Menschen in Sachen Harry Potter
aufklären, denn dies sind subtile Verführungen, die unmerklich
und gerade dadurch tief wirken, und das Christentum in der
Seele zersetzen, ehe es überhaupt recht wachsen konnte“

Wir sind wieder im Mittelalter gelandet, ich glaub´s ja nicht. Wie schade für Ratze, dass Scheiterhaufen aus der Mode gekommen sind…

kopfschüttelnd, Dine

He, Gernot,
machst du mit? Aus Frack auf dem Jugentreffen in Köln Kondome verteilen?
Lieber nicht? Hast recht, ehe wir auf dem Scheiterhaufen enden, aber lustig wärs schon.
Gruß
Eckard

Ach Fritz,

glaubtest du wirklich, daß aus einem Rottweiler
über Nacht ein Schoßhündchen wird???

Damit sage ich aber nichts zu Harry Potter.
Ich hab keinen gelesen und kann daher nicht feststellen,
ob Papa Ratzi nicht vielleicht doch recht hat …

Gruß
Barney

Hallo Eckard,

es ging ja nicht nur darum.
Seine Heiligkeit hat wohl (so erit ich das begriffen habe) Angst, daß der ganzen Sache die nötige Frömmigkeit und Ernsthaftigkeit fehlt. Ihn treibt Sorge, daß die Jugendlichen das Ganze einfach mehr oder weniger als großen Event auffassen, als Chance, sich zu treffen, zu debattieren und was loszumachen. Na ja - und gegen Vorschläge, die den Staub ein wenig wegwedeln würden vom Altar hat er eh was - das bezeichnet er als Modeerscheinungen, denen die Kirche nicht nachlaufen darf, da siese ja imemrhin 2.000 Jahre Sicherheit und Halt und Konstanz verkörpert.
Wahrscheinlich wären ihm ein paar sich selbst geißelnde Mönche lieber als des ganze Jugendtreffen … aber das bekommt er wohöl auf die Schnelle so nicht mehr hin.

Im übrigen - er war ja vorher Chef der Behörde, die Nachfahre der heligen Inquisition ist. Und insofern trauert er der guten alten zeit, als man das ganz einfach per Scheiterhaufen regeln konnte, sicher ehrlich nach.
Und genau diese Truppe hat ja bis in die 60iger Jahre tatsächlich noch einen Index verbotener Bücher geführt, die ein guter Katholik nicht liest. Ist aber wohl wegen Erfolglosiglkeit dann aaufgegeben worden - das Ganze war mehr eine Leseempfehlung als eine Abschreckung geworden.

Gernot Geyer

Hallo,

es sein nur zu Protokoll gegeben, dass es auch in den Kirchen andere (und vernünftige) Sichtweisen auf Harry Potter gibt.

„Die Geschichten von Harry Potter verklären nicht die schwarze Magie. Im Gegenteil: Nach Ansicht der Rostocker Theologin Katrin Schröder stecken darin sogar christliche Werte. „Harry Potter stellt keine Konkurrenz zum Evangelium dar, vielmehr steht er in der Tradition christlicher Erzählungen“, sagt die 31-Jährige, die ihre Diplomarbeit über den erfolgreichen Zauberlehrling schrieb. Darin verteidigt sie ihn gegen Kritik aus Kirchenkreisen.“
http://onunterhaltung.t-online.de/c/11/80/95/1180950…

Kommentar zu Papa-Ratzi? Jeder blamiert sich, so gut er kann …

Grüße
Wolfgang

Und genau diese Truppe hat ja bis in die 60iger Jahre
tatsächlich noch einen Index verbotener Bücher geführt, die
ein guter Katholik nicht liest. Ist aber wohl wegen
Erfolglosiglkeit dann aaufgegeben worden - das Ganze war mehr
eine Leseempfehlung als eine Abschreckung geworden.

Nur der Kuriosität halber sei’s mal erwähnt - 1991 hat Kardinal Prof. Dr. Joseph Ratzinger durch einen Zuschuss zu den Druckkosten die Veröffentlichung von Margareta von Borsigs deutscher Übersetzung des Lotossutra (einer der wichtigsten Grundlagentexte des Mahayana-Buddhismus) mit ermöglicht. Tja, nichts ist unmöglich … und nichts so einfach, wie’s manchmal ausschaut.

Freundliche Grüße,
Ralf

…mal nicht übertreiben
Hallo

Bevor hier alle rumschreien, wie rückständig der Papst doch sei, möchte ich darauf hinweisen, dass im alten Testament Zauberei und Wahrsagerei mehrmals aufs Schärfste verurteilt und bisweilen mit dem Tod bestraft werden. Die Ablehnung gegenüber solchen Paralell-Welten wie dem Potter-Universum könnte also durchaus durch die Schrift gestützt werden. Die r.-k. Kirche hat zudem schon immer sich damit abgemüht alle Zauberei, die nicht im christlichen Sinne als Wunder ausgelegt werden darf, als Machwerk des Bösen zu verurteilen. Wie also sollte sie nun ein Harry-Potter-Buch, das zudem noch teilweise götzenartige Verehrung geniesst!, gutheissen können?
Abgesehen davon dünkt mich auch, dass in dieser Potter-Welt keinerlei christlichen Werte gelehrt werden. Ein weiterer Grund für einen Christen, seinem Kind nicht unbedingt solche Gutenacht-geschichten vorlesen zu wollen.

Gruss

Wiesel

Bevor hier alle rumschreien, wie rückständig der Papst doch sei, möchte ich darauf hinweisen, dass im alten Testament Zauberei und Wahrsagerei mehrmals aufs Schärfste verurteilt und bisweilen mit dem Tod bestraft werden.

Prima, Wiesel, dass du das erwähnst.

Genau diese Stellen wurden bis 1782 von Protestanten und Katholiken zitiert, um die Hexenverbrennungen zu begründen!

Danke für diesen wichigen Hinweis auf die tiefe Verwurzelung Ratzingers in der Tradition!

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Katholische Kirche vs. Harry Potter
Hallo,

aus dem Jahr
2003.

Man sollte dabei aber nicht vergessen, dass Ratzinger zu dieser Zeit die Funktion des Präfekten der Glaubenskongregation inne hatte. In diesem Amt ist es seine Aufgabe, alle möglichen Dinge anzuprangern, die z.B. ein mystisches Weltbild „fördern“. Diese Aussage muss daher nicht unbedingt seiner persönlichen Einstellung zu dieser Thematik entsprechen, bzw könnte seine persönliche Einstellung weniger restriktiv sein.

mfg
deconstruct

und das, obwohl …

… kein einziges christliches Ritual, kaum ein Bestandteil der Liturgie und kein einziges Mythem originär christlich ist (was sollte das auch sein!). Einiges ist aus dem Judentum übernommen, aber alles anderes ist aus solchen Kulten und Kulturen abgeschaut, die früher pagani hießen und seit Wulfila im Deutschen „Heiden“ heißen.

Gruß

Metapher

Hallo,

Ein weiterer

Grund für einen Christen, seinem Kind nicht unbedingt
solche Gutenacht-geschichten vorlesen zu wollen.

und was willst Du dann vorlesen? Die ganzen Zauberer und Hexen in den alten Volksmärchen sind schließlich auch nicht unbedingt christlicher Natur.
Im Übrigen geht es sehr wohlk um christliche werte bei Harry Potter. Um menschlichkeit zum Beispiel und Hilfsbereitschaft und vieles mehr. Und zumindest für mich ist ein Mensch allemal christlicher, der sein Christentum tagtäglich als mensch lebt als ein verknöcherter Egoist, der dafür dreimal am Tag in die Kirche zum besten rennt.

Gernot Geyer

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Hi!

„Es ist gut, dass sie die Menschen in Sachen Harry Potter
aufklären, denn dies sind subtile Verführungen, die unmerklich
und gerade dadurch tief wirken, und das Christentum in der
Seele zersetzen, ehe es überhaupt recht wachsen konnte“,

Haben sie/er denn Angst, dass die Kids zu zaubern beginnen?
Oder mit Besen herumfliegen?
Wenn dieser Harry Potter denn mal auf der Seite des Bösen stünde,
aber er ist doch ein „Guter“! :wink:

Gruß
HC

Artemis Fowl
Hi,

stimmt - und was ist dann erst mit Artemis Fowl oder ähnlichen Büchern. Wenn wir schon bei Harry Potter anfangen, wo hören wir dann auf mit dem Leseverbot???

Gruß
Cess

Es dürfen nur noch Bibelerzählung gelesen werden :wink: Da würde es dann aufhören.
Oh Gott und was machen wir dann mit Tolkien, wenn Frau Rowling schon so ne Böse ist und die Kinder zum Zaubern anstiftet und ihre Bücher gefährlich sind ???

Hi!

Wie soll ein alter Sack ohne Kinder den Reiz von Märchen auf Kinder verstehen können?
Er ist vermutlich mit der lektüren des einzig wahren Buches aufgewachsen.
Dass dies nicht zu einer weiten, offenen Sicht der Dinge führt, dürfte klar sein…

Grüße,
Mathias

Prima, Wiesel, dass du das erwähnst.

Genau diese Stellen wurden bis 1782 von Protestanten und
Katholiken zitiert, um die Hexenverbrennungen zu begründen!

Danke für diesen wichigen Hinweis auf die tiefe Verwurzelung
Ratzingers in der Tradition!

Hallo Fritz,

ist Ratzinger nicht bis vor kurzem noch Großinquisitor (oder wie das jetzt heißt) gewesen?
Also kann man von ihm doch gar nichts andres erwarten. Die Katholische Kirche führt doch nur ihre Tradition (vielleicht etwas weniger blutrünstig als früher) fort.

Viele Grüße
Torsten :wink:

Hallo, Torsten!

ist Ratzinger nicht bis vor kurzem noch Großinquisitor (oder
wie das jetzt heißt) gewesen?

Es heißt offiziell: Kongregation für die Glaubenslehre!

„Die Kongregation für die Glaubenslehre, ursprünglich „Congregatio Romanae et universalis Inquisitionis“ genannt, wurde von Papst Paul III. mit der Konstitution Licet ab initio vom 21. Juli 1542 gegründet, um die Kirche vor Irrlehren zu schützen. Sie ist die älteste der neun Kongregationen der römischen Kurie. Das einzige Kurialorgan, das zeitlich früher eingesetzt wurde, ist das Staatssekretariat, das von Innozenz VIII. im Jahre 1487 unter dem Namen Segreteria Apostolica eingerichtet wurde.“

=> http://www.vatican.va/roman_curia/congregations/cfai…

Und diese ist in der Tat die Nachfolgeorganisation der Inquisistion wie der Text zeigt.

Gruß Fritz

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